Ein dankenswerter Beitrag.
Er illustriert anschaulich, wie exzessiv mancher Law-and-Order-Vertreter den BVerfG-Entscheid bereits ist, auslegen zu lassen. Bis hin zur Militär-Autokratie in Deutschland.
Optimisten verkünden nun, so weit werde es eine demokratisch gewählte Bundesregierung nicht kommen lassen. Ich habe da so meine Zweifel, denn angesichts aktueller Krisensituationen mit sozialexplosivem Potenzial bin ich mir nicht sicher, ob nicht in erlebbarer Zukunft die "katastrophische Situation" ausgerufen werden kann.
Wenn dann der erste wendländische Bauer erschossen vom Traktor kippt oder ein hausbesetzender, aber friedlicher Student in Berlin-Kreuzberg im Kugelhagel häuserkampferfahrener Bundeswehrsoldaten (vielleicht gar mit Einsatzerfahrungen aus Afghanistan) stirbt, dann werden wir erschrocken merken, dass hier ein Vorrats-Beschluss gefasst wurde, der die demokratische Kontrolle durch z. B. Bundestag und das höchste deutsche Gericht selbst aushebelt. Mancher Law-and-Order-Fan und braver Staatsbürger wird das begrüßen. Bis ihn selbst durch die geschlossene Tür eine Feuersalve aus einem Sturmgewehr HK G3 niederstreckt. Dann aber ist es Essig mit der Demokratie.
Hoffentlich erlebe ich nicht solche Zeiten.