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Brauchen wir eine neue Linke

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Brauchen wir eine neue Linke?

Es ist kein Geheimnis, dass die bestehende Linkspartei nicht nur stagniert, sondern auch sowohl in der Mitgliederzahl wie auch in der Zuneigung der Bevölkerung an politischer Wirkung verliert.
Andererseits klafft die Schere zwischen der Kaufkraft der Bürger und dem Privatvermögen der Reichen immer weiter auseinander (Frank Bsirske am 12. 3. in „Bild“). Gegen dieses Unrecht und seine drohenden Folgen suchen immer mehr Bürger Halt, Widerstand und Ausweg. Die Linkspartei hat zwar ein darauf eingestelltes Programm beschlossen, bietet aber einerseits nur Praktiken der etablierten Parteien oder andererseits Verweise auf den real gewesenen Sozialismus an.
Ist da mit einer Reform der bestehenden Parteien zu rechnen oder muss eine neue linke Partei geschaffen werden?
 
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Timirjasevez

Im Herzen Kiewljan
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Brauchen wir eine neue Linke?

Es ist kein Geheimnis, dass die bestehende Linkspartei nicht nur stagniert, sondern auch sowohl in der Mitgliederzahl wie auch in der Zuneigung der Bevölkerung an politischer Wirkung verliert.
Andererseits klafft die Schere zwischen der Kaufkraft der Bürger und dem Privatvermögen der Reichen immer weiter auseinander (Frank Bsirske am 12. 3. in „Bild“). Gegen dieses Unrecht und seine drohenden Folgen suchen immer mehr Bürger Halt, Widerstand und Ausweg. Die Linkspartei hat zwar ein darauf eingestelltes Programm beschlossen, bietet aber einerseits nur Praktiken der etablierten Parteien oder andererseits Verweise auf den real gewesenen Sozialismus an.
Ist da mit einer Reform der bestehenden Parteien zu rechnen oder muss eine neue linke Partei geschaffen werden?
Deine Frage ist ja in Bezug auf die existierende Parteiendemokratie gestellt und bisher nicht über sie hinaus.
In diesem Sinne bin ich überzeugt, dass unsere Demokratie keine neue linke Partei braucht. Pro und contra dazu müsste man ausführlicher erörtern.
Ein Aspekt zu Beginn: Eine neue (organisatorisch) linke Partei wäre nur ein anderes politisches Konstrukt für "alte" linke Positionen und Personen aus unterschiedlichen Quellen.
 
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agano

Deine Frage ist ja in Bezug auf die existierende Parteiendemokratie gestellt und bisher nicht über sie hinaus.
In diesem Sinne bin ich überzeugt, dass unsere Demokratie keine neue linke Partei braucht. Pro und contra dazu müsste man ausführlicher erörtern.
Ein Aspekt zu Beginn: Eine neue (organisatorisch) linke Partei wäre nur ein anderes politisches Konstrukt für "alte" linke Positionen und Personen aus unterschiedlichen Quellen.
Dann kommen wir jetzt auf die FDP, auf die Grünenm, auf die Linken und auf die neue Partei, die Piraten zu sprechen. Ersatzparteien, aufgebaut von ihren jeweiligen Hauptparteien als Strohpuppe zum Verdummen der Wähler erzeigt und etabliert, mit Freuden aufgenommen, weil nicht bemerkt, was das für eine Verarsche war. abgesackt, abgekanzelt und vergessen. DAS ist das Los solcher Strohpuppenparteien.

Jetzt die Piraten, CDU-Freundlich eingestimmt und LINK! Sie werden gewählt werden, weil der Bürger keine andere Wahl mehr hat und die Etablierten grinsen sich in die Fäustchen!!!! Zum Kotzen diese Verlogenheit, oder?

Und sie gehen zur Wahl und wählen wieder die CDU, oder die SPD, oder ihre Strohpuppenvereine. Was für eine widrige Lüge. Keinen weiteren Kommentar zu diesen Theater. Verlogene parteien und jeder wählt sie wieder! nKrank. Es wird zeit, dass diese IRREN mal einen auf den Deckel bekommen. Und das wird auch passieren! richard
 
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Deine Frage ist ja in Bezug auf die existierende Parteiendemokratie gestellt und bisher nicht über sie hinaus.
In diesem Sinne bin ich überzeugt, dass unsere Demokratie keine neue linke Partei braucht. Pro und contra dazu müsste man ausführlicher erörtern.
Ein Aspekt zu Beginn: Eine neue (organisatorisch) linke Partei wäre nur ein anderes politisches Konstrukt für "alte" linke Positionen und Personen aus unterschiedlichen Quellen.

Dass man das soooo sehen kann, ist für mich erst einmal sehr überrrachend. Aber due haast Recht - mann kann es so sehen.
Im Fall linker Politik kann davon aber kaum die Rede sein. Die gegenwärtige Linkspartei würde das als Spaltung, sprich Schwächung ansehen. Auch die Geburt der "Piraten IST für die Linke eine Schwächung.
Du erinnerst dich bestimmt an die "WASG". Diese Linkspartei war kaum drei Jahre alt, da sah die Linke in ihr einen Konkurrenten. Und für die SPD war sie eine empfingliche Schwächung.
 
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Dann kommen wir jetzt auf die FDP, auf die Grünenm, auf die Linken und auf die neue Partei, die Piraten zu sprechen. Ersatzparteien, aufgebaut von ihren jeweiligen Hauptparteien als Strohpuppe zum Verdummen der Wähler erzeigt und etabliert, mit Freuden aufgenommen, weil nicht bemerkt, was das für eine Verarsche war. abgesackt, abgekanzelt und vergessen. DAS ist das Los solcher Strohpuppenparteien.

Herrgott, das ist ja noch krasser als Timirjasews Anschauung! Schobn mal sachlich: wo sind denn die Grünen eine Strohpuppe einer anderen Partei und abgesackt, vergessen gar???

Jetzt die Piraten, CDU-Freundlich eingestimmt und LINK! Sie werden gewählt werden, weil der Bürger keine andere Wahl mehr hat und die Etablierten grinsen sich in die Fäustchen!!!! Zum Kotzen diese Verlogenheit, oder?

Na sorry - so sehe ich die Piraten überhaupt nicht. Im Gegenteil sogar: gerade diese jungen Menschen, die sich da zusammengefunden haben, sind meiner Meinung nach Suchende, Ratlose, Irritierte. Eine Art "Driter Weg", wie wir ihn vor 50 Jahren hatten und voriges Jahr mit Gaddafie verenden sahen.

Und sie gehen zur Wahl und wählen wieder die CDU, oder die SPD, oder ihre Strohpuppenvereine. Was für eine widrige Lüge. Keinen weiteren Kommentar zu diesen Theater. Verlogene parteien und jeder wählt sie wieder! Krank. Es wird zeit, dass diese IRREN mal einen auf den Deckel bekommen. Und das wird auch passieren! richard

Oh Mann, du machst mir ja Angst. Nein, die gegenwärtig im Bundestag vertretenen Parteien sind keine Strohpuppen anderer Parteien, sondern durchaus Vertreter einer gesonderten und politisch bedingter Interessen-Gruppe. Dass ihre Propaganda zu einem großen Teil verlogen ist, unterliegt keinem Zweifel. Und da gehört den einen und den anderen wahrlich mal eins auf den Deckel.
 

Timirjasevez

Im Herzen Kiewljan
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Dass man das soooo sehen kann, ist für mich erst einmal sehr überrrachend. Aber due haast Recht - mann kann es so sehen.
Im Fall linker Politik kann davon aber kaum die Rede sein. Die gegenwärtige Linkspartei würde das als Spaltung, sprich Schwächung ansehen. Auch die Geburt der "Piraten IST für die Linke eine Schwächung.
Du erinnerst dich bestimmt an die "WASG". Diese Linkspartei war kaum drei Jahre alt, da sah die Linke in ihr einen Konkurrenten. Und für die SPD war sie eine empfingliche Schwächung.
Ist es denn von Belang, wie DIE LINKE das selbst sieht (zumal es DIE LINKE als solche garnicht gibt, lies einfach mal den Blog von Troddelbot in diesem Forum)?
Ich meine eher, es sei entscheident, wie es Menschen sehen, die für eine gesellschaftliche Alternative stehen.
 
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Brauchen wir eine neue Linke?

Es ist kein Geheimnis, dass die bestehende Linkspartei nicht nur stagniert, sondern auch sowohl in der Mitgliederzahl wie auch in der Zuneigung der Bevölkerung an politischer Wirkung verliert.
Andererseits klafft die Schere zwischen der Kaufkraft der Bürger und dem Privatvermögen der Reichen immer weiter auseinander (Frank Bsirske am 12. 3. in „Bild“). Gegen dieses Unrecht und seine drohenden Folgen suchen immer mehr Bürger Halt, Widerstand und Ausweg. Die Linkspartei hat zwar ein darauf eingestelltes Programm beschlossen, bietet aber einerseits nur Praktiken der etablierten Parteien oder andererseits Verweise auf den real gewesenen Sozialismus an.
Ist da mit einer Reform der bestehenden Parteien zu rechnen oder muss eine neue linke Partei geschaffen werden?

ja, wir brauchen eine neue Linke, eine, die mehr tut als sagt. Im Grunde brauchen wir eine Apo. Denn was willst du verändern, wenn du dich in die Fänge parlamentarischer Regierungssysteme begibst? Die stille Akzeptanz und Zustimmung wird schon damit gegeben sich diesen Regeln zu unterwerfen. Opposition sollte schon früher beginnen. Die Occupy-Bewegung hat oder hatte das Zeug dazu.
 

Timirjasevez

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ja, wir brauchen eine neue Linke, eine, die mehr tut als sagt. Im Grunde brauchen wir eine Apo. Denn was willst du verändern, wenn du dich in die Fänge parlamentarischer Regierungssysteme begibst? Die stille Akzeptanz und Zustimmung wird schon damit gegeben sich diesen Regeln zu unterwerfen. Opposition sollte schon früher beginnen. Die Occupy-Bewegung hat oder hatte das Zeug dazu.
Gefragt wurde aber nach einer neuen linken Partei!
Ja, eine neue APO, eine linksliberale, bräuchte dieses Land, mehr als das, was sich da momentan anbietet.
Vor allem aber eine, die es schafft

Menschen für Politik so zu begeistern, dass sie bereit sind, einen großen Teil ihrer verfügbaren Zeit mit politischer Arbeit unter Gleichgesinnten zu verbringen.
Christiane Bender

Das Modell "Politische Partei in einer parlamentarischen Demokratie" erscheint mir heute dafür wenig geeignet. Das werden die PIRATEN z. B. noch erfahren müssen bzw. spüren es schon.
Aber eine wirkliche Idee habe ich nicht.:eek:
 
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Ist es denn von Belang, wie DIE LINKE das selbst sieht (zumal es DIE LINKE als solche garnicht gibt, lies einfach mal den Blog von Troddelbot in diesem Forum)?
Ich meine eher, es sei entscheident, wie es Menschen sehen, die für eine gesellschaftliche Alternative stehen.

Doch, doch - es ist von großem Belang, wie eine Partei ihre Lage und den inneren Wert einer anderen Partei sieht. Die gegenwärtige Linkspartei z. B. sieht ihre Lage nach der Wende einfach falsch. Sie kommt von ihrer Position von vor 1989 nicht weg. Damit macht sie sich selbst unmöglich. Genau deshalb hast du wieder Recht, wo du sagst: Entscheidend ist, wie die Menschen dies oder das sehen. Und das wiederum muss eine Partei wissen und berücksichtigen. Das wiederum fehlt der Linkspartei.
 
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ja, wir brauchen eine neue Linke, eine, die mehr tut als sagt. Im Grunde brauchen wir eine Apo. Denn was willst du verändern, wenn du dich in die Fänge parlamentarischer Regierungssysteme begibst? Die stille Akzeptanz und Zustimmung wird schon damit gegeben sich diesen Regeln zu unterwerfen. Opposition sollte schon früher beginnen. Die Occupy-Bewegung hat oder hatte das Zeug dazu.

Das entspricht fast meiner ganzen Ansicht. Die WASG war genau so eine neue Linke. Das Volk hatte dafür sofort Sympathie - in zwei.drei Jahren errechte sie so viel Wähler, wie die ganz BDS in 20 Jahren. Und dann kam der große Fehler - die "Fusion". Von 11 Prozent runter auf heute 6-8!
APO hat einen Mangel, und den hat auch Occupy, wie Gauck sehr richtig erkannt hat: Zur handelnden Truppe gehört eben doch ein Organisationskörper, er darf blopß nicht die alleinige Führung haben (eine ernste Lehre aus der Machthabung des Apparatschiks Stalin).
 
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linksliberal". So sprechen von sich die Piraten.
Gefragt wurde aber nach einer neuen linken Partei!
Ja, eine neue APO, eine linksliberale, bräuchte dieses Land, mehr als das, was sich da momentan anbietet.
Vor allem aber eine, die es schafft


Christiane Bender

Das Modell "Politische Partei in einer parlamentarischen Demokratie" erscheint mir heute dafür wenig geeignet. Das werden die PIRATEN z. B. noch erfahren müssen bzw. spüren es schon.
Aber eine wirkliche Idee habe ich nicht.:eek:

Ideen muss man nicht schnell oder gar als Allheilmittel zur Verfügung haben. Es ist schon ein erster Schritt, nach Idee zu suchen. Und da sind wir ja schon fleißig dabei.
Du definierst "linksliberal". So sprechen von sich die Piraten. Meinen sie "links-freiheitlich" im Gegenmsatz zu "Linksradikal"? Oder meinen sie links-bürgerlich"?
Das könnte man nun wieder als links-kapitalistisch ansehen. Geht wohl kaum.

Noch mal zurück zur Idee:
Also, ich fühle mich bislang darin bestätigt, dass die reale Linkspartei sich entweder sehr reformieren muss oder es bedarf angesichts der prekären Weltlage einer neuen Linken.
Die reale Linke hat offensichtlich zu große Verhaltensfehler.
 
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Timirjasevez

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Ideen muss man nicht schnell oder gar als Allheilmittel zur Verfügung haben. Es ist schon ein erster Schritt, nach Idee zu suchen. Und da sind wir ja schon fleißig dabei.
Du definierst "linksliberal". So sprechen von sich die Piraten. Meinen sie "links-freiheitlich" im Gegenmsatz zu "Linksradikal"? Oder meinen sie links-bürgerlich"?
Das könnte man nun wieder als links-kapitalistisch ansehen. Geht wohl kaum.
Antikapitalistische Ideen sind schon jetzt Massenware, was braucht es da neue? Manche generieren sich gar als gesellschaftliches Allheilmittel.
Ideen bleiben ja aber bekanntlich bei ihrer rein akademischen Wert stehen, werden nur zur materiellen, gesellschaftsverändernden Gewalt, wenn sie schon hat das massenhafte Rezeption finden. Marx hat das schon 1843 einfacher formuliert.
Ob in Gegenwart und überschaubarer Zukunft dafür ein "Organisationskörper" in Form einer neuen Partei nötig ist, bezweifle ich.
 
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Zur handelnden Truppe gehört eben doch ein Organisationskörper, er darf blopß nicht die alleinige Führung haben (eine ernste Lehre aus der Machthabung des Apparatschiks Stalin).

Damit beginnt schon das Problem. Ohne Führung wird es nicht gehen und ein Wir-Gefühl, dass jeden in die Verantwortung nimmt - jeden zum Mitführen leitet, welches also den Organisationskörper darstellt, ist schon lange durch Privatisierung, dem schwammigen Begriff "Eigenverantwortung" ausgetauscht worden. Jeder gegen Jeden ist an die Stelle getreten.
 

Timirjasevez

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Damit beginnt schon das Problem. Ohne Führung wird es nicht gehen und ein Wir-Gefühl, dass jeden in die Verantwortung nimmt - jeden zum Mitführen leitet, welches also den Organisationskörper darstellt, ist schon lange durch Privatisierung, dem schwammigen Begriff "Eigenverantwortung" ausgetauscht worden. Jeder gegen Jeden ist an die Stelle getreten.
Sicher, ohne eine Art Führung im inhaltlichen und organisatorischen Sinne wird es nicht gehen. Diese wird dann dem Begriff "Eigenverantwortung" auch neue Wertigkeit verschaffen müssen.
Aber wir reden hier ja immer noch über die politische Partei, so wie wir sie heute erleben. Also als hierarchisches, oligopoles System.
Könnten nicht auch "Volksausschüsse" bzw. Räte dieser "Organisationskörper" (irgendwie gefällt mir der Begriff, auch wenn ich bei ihm immer an "Volkskörper" erinnert werde ...:D) sein?
 
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Antikapitalistische Ideen sind schon jetzt Massenware, was braucht es da neue? Manche generieren sich gar als gesellschaftliches Allheilmittel.
Ideen bleiben ja aber bekanntlich bei ihrer rein akademischen Wert stehen, werden nur zur materiellen, gesellschaftsverändernden Gewalt, wenn sie schon hat das massenhafte Rezeption finden. Marx hat das schon 1843 einfacher formuliert.
Ob in Gegenwart und überschaubarer Zukunft dafür ein "Organisationskörper" in Form einer neuen Partei nötig ist, bezweifle ich.

Der Kapitalismus ist ein Selbstlauf-System. Er braucht keine Ideologie und auch keine Steuertheorie. Du stellst einen Mitmenschen oder auch tausend an deine Produktionsgeräte, verkaufst die Produkte, gibst die Hälfte des Erlöses an die Arbeiter und Angestellten, die andere Hälfte steckst du einfach ein. Fertig ist der Kapitalismus.
An wieviel Bedingungen der Sozialismus gebunden ist, haben wir 40 Jahre lang zu spüren bekommen. Alles muss vorher geplant sein, jeder Teilnehmer muss den Prozess verstehen und akzebtieren. Alles hängt also von einer Ideologie und von einem Steuersystem ab. Wird der Glaube an die Ideologie gestört, verwendet die Führung mit steigender Gewalt das Steuersystem. Da macht ds Volk nicht mehr mit. Ideologie und Steuersystem hängen von einander ab. Beide müssen stimmen.
 

Timirjasevez

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Der Kapitalismus ist ein Selbstlauf-System. Er braucht keine Ideologie und auch keine Steuertheorie. Du stellst einen Mitmenschen oder auch tausend an deine Produktionsgeräte, verkaufst die Produkte, gibst die Hälfte des Erlöses an die Arbeiter und Angestellten, die andere Hälfte steckst du einfach ein. Fertig ist der Kapitalismus.
An wieviel Bedingungen der Sozialismus gebunden ist, haben wir 40 Jahre lang zu spüren bekommen. Alles muss vorher geplant sein, jeder Teilnehmer muss den Prozess verstehen und akzebtieren. Alles hängt also von einer Ideologie und von einem Steuersystem ab. Wird der Glaube an die Ideologie gestört, verwendet die Führung mit steigender Gewalt das Steuersystem. Da macht ds Volk nicht mehr mit. Ideologie und Steuersystem hängen von einander ab. Beide müssen stimmen.
Deine eigene Gesellschaftstheorie? Kein Selbstläufer, sondern unverständlich!:confused:
 
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Sicher, ohne eine Art Führung im inhaltlichen und organisatorischen Sinne wird es nicht gehen. Diese wird dann dem Begriff "Eigenverantwortung" auch neue Wertigkeit verschaffen müssen.
Aber wir reden hier ja immer noch über die politische Partei, so wie wir sie heute erleben. Also als hierarchisches, oligopoles System.
Könnten nicht auch "Volksausschüsse" bzw. Räte dieser "Organisationskörper" (irgendwie gefällt mir der Begriff, auch wenn ich bei ihm immer an "Volkskörper" erinnert werde ...:D) sein?

Ja, wir reden von der real existierenden Linkspartei.
Wozu die da ist und was ihr Dasein bewerkstelligen müsste, ist ja gar nicht auszudenken. Man kann es nur erfassen, wenn man sich darüber Klarheit verschafft, was Kapitalismus unter heutigen Bedingungen bedeutet. Das Grundprinzip besteht ja schon 6 000 Jahre. Was es gegenwärtig bedeutet, übertrifft die 6 000 Jahre um das Millionenfache. Schon immer war es ein Muss für die Kapitalgesellschaft, unaufhaltsam an Finanzmacht zuzunehmen. Die sich gegenüber strehenden Kapitalzentren standen sich dann letzten Endes immer militärisch gegenüber. Immer siegte nur eine der beiden Seiten. Für die Betroffenene der unterlegenen Seite war das immer ein Sturz ins Elend. Schon das war immer schrecklich, aber immer auch überlebbar.
DAS ist seit Bestehen der Atomwaffe nicht mehr garantiert (siehe Nagasaki). Die Auswirkungen eines finalen Kontraschlages dürfen nicht mehr wie bisher abgewartet werden. Es muss eine gigantische Volkskraft geben, die dem Kontraschlag zuvorkommt.
Und da hast du eine berechtigte Frage aufgeworfen: warum muss diese Rettungsmacht unbedingt eine Partei sein? Oder: würde EINE Partei dafür überhaupt genügend Schlagkraft haben? Ein Gebirge von Erkenntnis wird nötig sein, um den Zusammenstoß der beiden Kapital-Seiten zu verhindern. Wer soll dieses Erkenntnisgebirge erzeugen? Nach den bisherigen Erfahrungen kann das nur eine linke Partei sein. Beweis: Nur die Linke verweigerte 1914 die Bewilligung der Kriegskredite, nur ein Linker Führer warnte: "Wer Hitler wählt, wählt den Krieg", nur ein Gorbatschow warf lieber das Handtuch, als die USA zum tödlichen SDI-Projekt griff (siehe Wikipedia). Und da ergibt sich die Frage: kann das erforderliche Massenbewusstsein von einer Linken ausgelöst werden, die schon jetzt einen Wähler nach dem anderen verliert???
 
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Timirjasevez

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Kritische Anmalyse der DDR-Epoche, witer nichts...
Also eine Anlehnung an "Es ist das Einfache, das schwer zu machen ist." in Brechts "Lob des Kommunismus". Das ist doch arg vereinfachend und begründet keine Entscheidung in der Frage des Themas.
 
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Also eine Anlehnung an "Es ist das Einfache, das schwer zu machen ist." in Brechts "Lob des Kommunismus". Das ist doch arg vereinfachend und begründet keine Entscheidung in der Frage des Themas.

Ich habe mich zum Kapitalismus und zum Sozialismus geäuert.
Einfach und geradezu primitiv ist nur da Grundprinzip der ausbeutung.
Vom Sozialismus habe ich doch vor allem von den unheimlichen Schwierigkeiten berichtet. Habe ich mich da falsch ausgedrückt???
Ein ganze Volk nicht über die Geldsucht, sondern auf dem Weg der Erkenntnis zu führen, das ist so ziemlich das Schwerste, was man sich in der Politik vorstellen kann. Frag mal einen ehemaligen Parteisekretär eines Volkseigenen Betriebes, was der auszustehen hatte. Mein lieber Mann!!!
Unds jetzt ist es noch schwerer, Millionen von Menschen trotz eines relativen Wohlstandes zur Erkenntnis einer geradezu verheerenden Entwicklung aufzuwecken - verdammt schwer! Und noch dreimal so schwer, wenn eine Linkspartei dann an ehemaligen Fehlern hängen bleibt. Genau das ist meine Sorge!
 

Wer ist gerade im Thread? PSW - Foristen » 0 «, Gäste » 1 « (insges. 1)

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