Hi Turandot, :winken:
ich les das alles mit so großen Augen, es wühlt mich ganz schön auf,
jetzt schreib ich auf, welche Gedanken mir jetzt ganz spontan nach dem unmittelbaren Lesen des Textes so durch den Kopf gehen.
Mir macht es überhaupt nichts aus, dass du denkst, dass ich mich in einigen Punkten irre. Ich bin froh um diesen Austausch. Wie lange habe ich darauf gewartet.
Du beschreibst einige Floskeln, die dir in meinem Sprachgebrauch aufgefallen sind.
Mir fällt das natürlich nicht auf, ich hab beim Schreiben nicht darüber nachgedacht, woher ich diese Begriffe hab, woher ich sie übernommen hab.
Du weisst, dass ich auf der Suche bin, mich davon zu lösen.
So Funken fallen mir da im Moment ein, derrida, der fordert, dass die bedeutung der Wörter im Kopf erst zerstrümmern werden müssen, bevor man sie dann mit neuem Sinn füllen und wieder zusammensetzen kann (....das ist so ein Echo aus der Vergangenheit), ich weiss, dass sie dem Kriegsministerium einen Schafspelzwortwahlmantel namens "Verteidigungsministerium" umgehängt haben und damit ihre Ordnung in Afghanistan "verteidigen",
bestimmt hab ich viele Ausdrücke aus Informationsquellen, die mich in ihrem Sinne manipulieren sollen.
Aber trotz aller unbewussten Einflussnahmen bin ich ein Mensch, der eigenständig denkt!
Wie sind die Menschen gestrickt, frägst du.
Im Grunde schon sehr verschieden. Aber vielleicht auch nicht wirklich. Wer bleibt schon freiwillig materiell arm?
Was verstehst du unter dem Begriff "VWL"? Den kenn ich nicht.
Ist das ein Synonym für diese Leute. Volkswirtschaftler?
Du schreibst, wir brauchen nicht über die Anreize zu sprechen, weil dies die Reichen nicht mehr nötig haben.
Der Satz von deinem Freund: "Es befindet sich ein Personenkreis in der Krise, der bisher von sämtlichen Krisen profitiert hat. Man kann sagen, dass sie die ganze Welt ausgeraubt haben und der Grund für die jetzige Krise darin besteht, dass keiner mehr zum Ausrauben mehr übrig ist."
find ich hart und gut,
, diese fatale Sichtweise könnte Folgen haben.
Trotzdem denk ich, es gibt immer noch vieles zum Ausrauben. Du hast noch dein Hemd an. Und Millionen mit dir. Der Staat auch noch. Auch die Antarktis.
Die Reichen brauchen in Zukunft studierte Butler und Gärtner und Kindermädchen, da muss man die Voraussetzungen dafür schaffen.:rolleyes2:
Da geht ein bischen meine ironische Ader durch.
Dass, was du über Lafontaine erzählst, was er da ausgedrückt hat, ist mir beeits seit längerem bekannt. Seit diesem "Neuer Markt-Treiben".
Das hat bisher jedoch keinen davon abgehalten, da weiter zu machen.
Was mich ganz traurig macht, das mein ich ernst, sind diese Zeilen, worin du mir erzählst, ich soll mir vorstellen, ich sei Professor, der wüsste, dass alles, was er lehrt, Humbug und unverdient ist, also auch sein Ansehen, sein Geld usw., alles Humbug ist und unverdient.
Da krieg ich eine Wut. Gibt es tatsächlich solche Menschen in diesen oberen Kreisen, dann verarschen die uns gewaltig. Wie können die nur damit leben,
mit so einer Lüge, frag ich mich. Das schlimmste ist, ich fürchte, du hast recht damit.
Du schreibst, wir müssen uns erst einmal klarmachen,
von wem wir sprechen und
um welche Situation es geht.
Du meinst, bei den Politikern und den Leuten, die ich Banker nenne, handelt es sich um den selben Personenkreis. Sie sitzen in unseren Regierungen, Zentralbanken, überall, wo man Entscheidungen tritt.
Einspruch, Turandot, nicht jeder Mensch (mag er auch Politiker oder Banker sein) ist gleich gestrickt.
Übrigens, von Horst Köhler hab ich eine gute Meinung. Den hab ich zweimal persönlich gesprochen und für gut befunden.
"Man kann Gedanken über Sprachbausteine auf wunderbare Weise kontrollieren." Wir leben in einem ganzen Urwald davon. Kein Wunder, dass ich wie Alice im Wunderland durch diesen Wald gehe.