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Blicke in die Ukraine

PSW - Foristen die dieses Thema gelesen haben: » 27 «  

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hepserich

Völlig verstandlich.
Beide, Julia Timoschenko wie Stephan Mappus, begingen die ihnen vorgeworfenen Verfehlungen als Ministerpräsidenten ihres Landes bzw. Staates. In beiden Fällen war bzw. ist der Vorwurf Untreue zum Nachteil der jeweiligen Landes bzw. Staates.
Beide taten dies unter Umgehung der jeweiligen Regierung (Timoschenko) bzw. des Parlaments (Mappus), wobei sich ihre verfassungsmäßigen Vollmachten unterscheiden und Frau Timoschenko auch noch gegen den erklärten Willen des damaligen ukrainischen Staatspräsidenten Viktor Juschtschenko handelte.
Als Timoschenko am 19. Januar 2009 das Knebelabkommen über die Lieferung russischen Erdgases mit Putin unterzeichnete, war das Verhältnis Medwedjews zu Juschtschenko zerüttet. Das zu beleuchten, würde hier zuweit führen.
Der Beobachter sah den "Gaskrieg" 2008/2009 auch mit den Folgen für Westeuropa und es war absehbar, dass die Ukraine nachgeben musste, wollte sie wirtschaftlich nicht kollabieren.
Russland saß - wie so oft - am längeren Hebel, schon war in einigen großen Städten der Ukraine im tiefsten Winter die kommunale Wärmeversorgung ausgefallen, große Industriebereiche drohten, ohne Energie dazustehen.
In dieser Situation reiste Timoschenko nach Moskau und unterzeichnete Lieferverträge mit langfristiger Preisbindung und festen Abnahmemengen, ja, zum Nachteil der Ukraine.
Formaljuristisch war daher der Vorwurf der Untreue begründet, das Strafmaß rechtskonform, doch blendete man konsequent aus politischen Motiven die Umstände des Geschehens aus. Und vor Gericht sagte der einst vom Westen so gehätschelte Juschtschenko auch noch gegen seine damalige Ministerpräsidentin aus. Der Ex rächte sich an seiner widerspenstigen Weggefährtin und der Amtsinhaber fand eine gute Gelegenheit, seine einzige ernstzunehmende Gegnerin aus dem Wege zu räumen.
Denn Timoschenko wird nicht nur sieben Jahre inhaftiert bleiben, darüber hinaus ist ihr für weitere drei Jahre das passive Wahlrecht aberkannt worden.
Ich vergleiche den Fall Timoschenko immer gern mit Chodorkowski.
Beide sind auf ihre Weise Opfer eines politischen Systems, welches sie einst selbst ausgestalteten oder mitgestalten wollten. Das trenne ich stets davon, dass beide Wirtschaftskriminelle sind. Aber wolle man auch nur die großen Wirtschaftsverbrecher gesetzeskonform auf die Anklagebank setzen, würden weder in Russland noch in der Ukraine Richter und Gefängsniszellen ausreichen, um ihre Vergehen zu sanktionieren. So also ...

Vielen Dank.
Es ist sehr interessant was Du schreibst.

Hepserich

...jetzt hab ich es zum 4.mal gelesen.
 
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Timirjasevez

Timirjasevez

Im Herzen Kiewljan
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Politische Ukraine aus eigenem Erleben

Am 16. September 2000 wurde der ukrainische Journalist Georgi Gongadse, Gründer und Betreiber der Online-Zeitung Ukrainskaya Pravda, bestialisch ermordet.
Die enthauptete Leiche des oppositionellen Journalisten fand man am Ufer des Dnepr, als potentieller Mörder wollte man 2008/2009 einen Ex-KGB-General namens Pugatsch ermittelt haben.
Hartnäckig hielt sich das Gerücht, der seinerzeitige (und bis 2004 amtierende) Staatspräsident Leonid Kutschma sei Drahtzieher des Mordes gewesen, um den unbequemen Oppositionellen loszuwerden. Als Beweis dafür diente ein angebliche Abhörprotokoll aus dem Arbeitszimmer Kutschmas, in dem eine Person, in der man den Präsidenten vermutete, die Mordanweisung erteilte. Einer der Anwesenden war der damaligen Innenminister der Ukraine (Name vergessen), der sich 2005 unter ungeklärten Umständen das Leben nahm.
Den Audio-Mitschnitt hatte eine ukrainischer KGB-Major und Leibwächter Kutschmas namens Nikolai Melnitschenko veröffentlicht und zur Waffe im Vorwahlkampf 2004 gemacht. Daraufhin angeklagt wegen Überschreitung seiner Dienstbefugnisse und Hochverrat flüchtete er in die USA und bekam dort politisches Asyl.
2011 eröffnete man in der Ukraine ein Ermittlungsverfahren wegen Anstiftung zum Mord gegen Kutschma, stellte dies aber wieder ein, da das Abhörprotokoll vor Gericht nicht als Beweis eingebracht werden konnte, da illegal zustande gekommen.
Offenbar hielt Melnitschenko nun das Ganze für in der Erinnerung zumindest verblasst.
Gestern reiste er daher aus den USA kommend via Neapel nach Italien ein. Noch auf dem Flughafen verhaftete ihn die italienische Polizei. In Abschiebehaft sitzend, erwartet ihn nun die Auslieferung an die Ukraine, wo das Verfahren wegen der einstigen Verfehlungen und Landesverrat immer noch anhängig ist.
Dumm gelaufen? Auch, doch das Beispiel zeigt anschaulich, was in der Ukraine ein „langes Gedächtnis“ bedeutet, wenn es bestimmten Leuten ins Konzept passt. Man frage mal Frau Timoschenko. Wen, wenn nicht sie!
 
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Und vor Gericht sagte der einst vom Westen so gehätschelte Juschtschenko auch noch gegen seine damalige Ministerpräsidentin aus. Der Ex rächte sich an seiner widerspenstigen Weggefährtin .....

Das Vertrauen das man (auch ich und meine Frau) in Juschtschenko gesetzt hatten war rückblickend betrachtet ein Fehler.
Der Aufbruch in der Ukraine nach dem Winter 2004 kam schnell zum Erliegen weil auch Juschtschenko und Timoschenko nur
Ihr eigenes Interesse im Sinn hatten. Das Gefühl das dies so ist hatte ich von Anfang an alleine die Hoffnung verblendete.
 
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hepserich

Am 16. September 2000 wurde der ukrainische Journalist Georgi Gongadse, Gründer und Betreiber der Online-Zeitung Ukrainskaya Pravda, bestialisch ermordet.
Die enthauptete Leiche des oppositionellen Journalisten fand man am Ufer des Dnepr, als potentieller Mörder wollte man 2008/2009 einen Ex-KGB-General namens Pugatsch ermittelt haben.
Hartnäckig hielt sich das Gerücht, der seinerzeitige (und bis 2004 amtierende) Staatspräsident Leonid Kutschma sei Drahtzieher des Mordes gewesen, um den unbequemen Oppositionellen loszuwerden. Als Beweis dafür diente ein angebliche Abhörprotokoll aus dem Arbeitszimmer Kutschmas, in dem eine Person, in der man den Präsidenten vermutete, die Mordanweisung erteilte. Einer der Anwesenden war der damaligen Innenminister der Ukraine (Name vergessen), der sich 2005 unter ungeklärten Umständen das Leben nahm.
Den Audio-Mitschnitt hatte eine ukrainischer KGB-Major und Leibwächter Kutschmas namens Nikolai Melnitschenko veröffentlicht und zur Waffe im Vorwahlkampf 2004 gemacht. Daraufhin angeklagt wegen Überschreitung seiner Dienstbefugnisse und Hochverrat flüchtete er in die USA und bekam dort politisches Asyl.
2011 eröffnete man in der Ukraine ein Ermittlungsverfahren wegen Anstiftung zum Mord gegen Kutschma, stellte dies aber wieder ein, da das Abhörprotokoll vor Gericht nicht als Beweis eingebracht werden konnte, da illegal zustande gekommen.
Offenbar hielt Melnitschenko nun das Ganze für in der Erinnerung zumindest verblasst.
Gestern reiste er daher aus den USA kommend via Neapel nach Italien ein. Noch auf dem Flughafen verhaftete ihn die italienische Polizei. In Abschiebehaft sitzend, erwartet ihn nun die Auslieferung an die Ukraine, wo das Verfahren wegen der einstigen Verfehlungen und Landesverrat immer noch anhängig ist.
Dumm gelaufen? Auch, doch das Beispiel zeigt anschaulich, was in der Ukraine ein „langes Gedächtnis“ bedeutet, wenn es bestimmten Leuten ins Konzept passt. Man frage mal Frau Timoschenko. Wen, wenn nicht sie!

Danke,
sehr interessant.
Das war schon ein ziemlicher Puzzle-Steinchen-Brocken.

Hepserich
 
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Der ukrainische Generalstaatsanwalt Kusmin hat angekündigt, dass seine Behörde voraussichtlich in der zweiten Septemberhälfte eine weitere Anklage gegen Julia Timoschenko erheben will.
Auch nach Prognosen der Berliner Mediziner sei sie vermutlich zu diesem Zeitpunkt soweit genesen, dass sie dem Verfahren folgen könne.
Die ukrainische Generalstaatsanwaltschaft beabsichtigt, Timoschenko wegen Beihilfe zum Mord an dem Finanzmagnaten und Rada-Abgeordneten Jewgenij Tschtscherban, dessen Ehefrau und einem Flughafenmitarbeiter im Jahr 1996 auf dem Airport Donzek anzuklagen.
Bisher sei sie in dem Verfahren, welches gegen den Ex-Premierminister der Ukraine Pawel Lasarenko geführt wird, nur Zeugin, doch hätte man Erkenntnisse, dass über Firmen Lasarenkos und das Unternehmen „Vereinigte Energetische Systeme der Ukraine“ Timoschenkos seinerzeit 22 Millionen USD an gedungene Mörder geflossen seien.
Das Verfahren habe eine gewisse Brisanz und erfordere Sorgfalt, da man immerhin zwei Ex-Premiers belangen wolle.
Die Ukraine hat bereits ein Rechtshilfeersuchen an die USA gestellt, wo Lasarenko seinerzeit politisches Exil gesucht hatte, aber dann rechtskräftig wegen Geldwäsche verurteil wurde und gegenwärtig in Haft sitzt.
 
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Auch auf Psw gibt es Themen, die werden erstellt und dann vom Erstautor allein gelassen.
"zwischen Brüssel und Moskau"
Dabei ist ganz sicher allen noch in guter Erinnerung, welche Wellen der "Menschenrechtsfall Julia Timoschenko" vor der Fußball-EM 2012 schlug (Demagogisch schlug gar S.-Anhalts Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) deren Verlegung nach Deutschland vor. :rolleyes2:), dann ebbten diese während der EM stark ab (Ausnahme: Zwei Grünen-Parlamentarier besuchten T. im Charkower Gefängnis.) und jetzt ruht der See still. Spiegelglatt. Typisch?
Nun sind im kommenden Monat Parlamentswahlen in der Ukraine, in deren Umfeld ist dann wieder mit Belebung zu rechnen.:D
Auch im Inland ist es spürbar stiller geworden. Die Opposition muss ohne Timoschenko wahlkämpfen und leidet darunter, dass ihr eine erkennbare, durchsetzungsfähige, überzeugende Führungspersönlichkeit fehlt. Leider.
Also sorgt einsam die inhaftierte Ex-Ministerpräsidentin für Bewegung und war dabei in den letzten Tagen öffentlich in ein denkbar schlechtes Licht geraten.
Medien publizierten ein Interview mit ihrer Mitgefangenen Julia Aballa, in welchem diese erklärte, Timoschenkos Gesundheitsprobleme seien ein Spiel, sie simuliere, von Rückenbeschwerden keine Spur, in der Zelle betreibe sie gar Gymnastik und körperliche Ertüchtigung.
(Ein Geschehen, welches u. a. erklären könnte, warum sich Charité-Ärzte aus der Therapie zurückgezogen haben und für die zweite Septemberhälfte T. wieder für verhandlungsfähig erklärt haben.)
T.s Anwalt Sergej Wlasenko ließ sich gestern dahingehend aus, dass er eindeutige Beweise habe, dass das Interview gefälscht und die Aussagen erzwungen seien.
Die Behörden widersprachen scharf, der Rechtsanwalt blieb bisher die Beweise schuldig.
Neben der Anklage wegen Wirtschaftsvergehen (Untreue zu Lasten der "Vereinigte Energiesysteme Ukraine", Geldwäsche u. a.) in den 1990ern (bereits achtmal vertagt, das T. sich weigerte, wegen gesundheitlicher Probleme vor Gericht zu erscheinen.) droht T. noch in diesem Monat eine Anklage wegen Anstiftung und Beihilfe zum Mord 8siebe oben).
 
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Am kommenden Sonntag wird in der Ukraine das Parlament, die Werchowna Rada, neu gewählt.
Wahlprognosen lassen erwarten, dass die Partei der Regionen des Staatspräsidenten Viktor Janukowitsch trotz Verlusten wieder stärkste Kraft im Parlament wird.
Insgesamt wird eine geringe Wahlbeteiligung erwartet, die Opposition gilt als zerstritten und Beobachter blicken warnend vor allem auf die ultranationalistische Partei "Swoboda", die in der Westukraine (Ternopil in Otgalizien) regelrechte Hochburgen hat.
 
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mmmmmhmmm

der nächste gefallene Domino in den jetzt schon failed states nach dem Zusammenbruch der ruhmreichen CCCP.....

Wolfgang Leonhard war ein Seher :rolleyes2:

und wir haben die Kriminellen am A.rsch aus den kaputten Gebilden.

Zeigt was?

es reicht nicht aus zu wollen..man muss auch können. Und wenn man nicht kann, soll man die Fresse halten und da bleiben wo man war.....

Blonde Haare schützen vor Verfall nicht...ergraut alles...wie in der Ukraine jetzt...

echt:))
 
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Am kommenden Sonntag wird in der Ukraine das Parlament, die Werchowna Rada, neu gewählt.
Wahlprognosen lassen erwarten, dass die Partei der Regionen des Staatspräsidenten Viktor Janukowitsch trotz Verlusten wieder stärkste Kraft im Parlament wird.
Insgesamt wird eine geringe Wahlbeteiligung erwartet, die Opposition gilt als zerstritten und Beobachter blicken warnend vor allem auf die ultranationalistische Partei "Swoboda", die in der Westukraine (Ternopil in Otgalizien) regelrechte Hochburgen hat.
Die Parlamentswahl in der Ukraine nahm den prognostizierten Verlauf, jeweils aktuelle Zahlen verkünden die Medien, stärkste Fraktion wird erneut die der Partei der Regionen, während Vaterlandspartei (Timoschenko) und UDAR (Klitschko) bereits über ein Abwahlverfahren des Staatspräsidenten öffentlich nachdenken.
Noch aber wird spekuliert, dass die Janukowitsch Partei eine absolute Mehrheit der Sitze im Parlament mobilisieren könnte, wenn sie auch bei den Direktmandaten vorn bleibt bzw. die siegenden Einzelbewerber für sich gewinnen kann.
Gern kolportierte man gestern hier die geringe Wahlbeteiligung.
Doch die lag bei 57,99 % und damit um 2,35 % höher als 2007.
 
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es reicht nicht aus zu wollen..man muss auch können. Und wenn man nicht kann, soll man die Fresse halten und da bleiben wo man war.....

Davon allerdings leben alle Diktaturen. Wir können ja doch nichts ändern. Also halten wir die Schnauze und machen mit.

Mit einem solchen Ansatz säßen wir vielleicht heute immer noch auf den Bäumen.
 
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Erstmals hat ein internationaler Webgigant ein ukrainisches IT-Startup aufgekauft.
Über seine Tochter Motorola Mobility hat Google die Firma Viewdle erworben, die sich mit Entwicklungen zur Gesichtserkennung und Objektidentifizierung mittels mobiler Endgeräte beschäftigt.
Interessant für Google war die Softwareschmiede offenbar vor allem wegen ihrer Produkte, die moderne Weiterentwicklungen von Techniken sind, mit denen das einstige Institut für Kybernetik Kiew der AdW der UdSSR schon in den 1970ern an der Personenidentifizierung auf Satellitenfotos gearbeitet hatte.
Viewdle-Gründer Jegor Antschischkin arbeitet nunmehr an einem Verfahren zum Fotoscan unterschiedlicher Plastikmaterialien.
 
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Noch steht in der Ukraine das amtliche Endergebnis der Wahlen zur Werchowna Rada vom vergangenen Sonntag nicht fest, das drohen bereits Neuwahlen.
Anatolij Grizenko hat für die zweitplatzierte "Vaterlands-Partei" (Bat'kywschtschina) erklärt, man wolle auf einem außerordentlichen Parteitag beschließen, die errungenen Parlamantsmandate nicht wahrzunehmen. Ähnliches erklärten auch die Ultranationalisten von SWOBODA. Klitschkos UDAR hadert ebenfalls mit der Sitzeverteilung.
Sollte daran die Konstituierung des Parlaments scheitern, würde es zu einem neuen Urnengang kommen.
 
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Noch steht in der Ukraine das amtliche Endergebnis der Wahlen zur Werchowna Rada vom vergangenen Sonntag nicht fest, das drohen bereits Neuwahlen.
Anatolij Grizenko hat für die zweitplatzierte "Vaterlands-Partei" (Bat'kywschtschina) erklärt, man wolle auf einem außerordentlichen Parteitag beschließen, die errungenen Parlamantsmandate nicht wahrzunehmen. Ähnliches erklärten auch die Ultranationalisten von SWOBODA. Klitschkos UDAR hadert ebenfalls mit der Sitzeverteilung.
Sollte daran die Konstituierung des Parlaments scheitern, würde es zu einem neuen Urnengang kommen.
Trotz dieser Ankündigung hat die parlamentarische Opposition heute ihre Mandate angenommen und sich in Kiew die Werchowna Rada zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammen gefunden.
Gebildet wurden fünf Fraktionen, woran sich teilweise heftige Geschäftsordnungsdebatten anschlossen. Die Fraktionen der Partei der Regionen und die Kommunisten wollen ihre Regierungskoalition erneut auflegen und verfügen im Parlament über 243 von 450 Sitzen.
Die Wahl des Präsidiums und des Ministerpräsidenten mussten aber auf den Donnerstag verschoben werden.
 
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Trotz dieser Ankündigung hat die parlamentarische Opposition heute ihre Mandate angenommen und sich in Kiew die Werchowna Rada zu ihrer konstituierenden Sitzung zusammen gefunden.
Gebildet wurden fünf Fraktionen, woran sich teilweise heftige Geschäftsordnungsdebatten anschlossen. Die Fraktionen der Partei der Regionen und die Kommunisten wollen ihre Regierungskoalition erneut auflegen und verfügen im Parlament über 243 von 450 Sitzen.
Die Wahl des Präsidiums und des Ministerpräsidenten mussten aber auf den Donnerstag verschoben werden.
Alter und neuer Ministerprädsident der Ukraine ist Nikolai Asarow, er wurde am Donnerstag mit 252 Stimmen von der Werchowna Rada gwählt, wird von einer Koalition der Partei der Regionen mit den Kommunisten getragen, bekam aber erkennbar auch Zustimmung aus der Opposition.
Vorsitzender (Speaker) des Parlaments wurde Wladimir Rybak (66), seit 2002 Abgeordneter der Rada, 1997 Mitbegründer und erster Vorsitzender der Partei der Regionen, Ex-Minister und Vizepremier 2006 (!) und 2007 (!).
 
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In der Ukraine ist der sogenannte "Sprachenstreit" wieder aufgeflammt, der mit dem Gesetz über die Grundlagen der staatlichen Sprachpolitik vom 3. Juli 2012 vorerst ein Ende gefunden haben zu schien.
Dieses Gesetz fixierte die auch verfassungsseitig gebotene Stellung des Ukrainischen als alleinige Amtssprache, stellte dieser im täglichen Leben aber dort andere Sprachen als Regionalsprachen gleich, wo diese von einer Mehrheit der Bevölkerung tatsächlich als Muttersprache gesprochen werden.
Streitpunkt ist, wieder jeder nachvollziehen kann, natürlich vor allem die Rolle des Russischen.
Dieses Gesetz wieder aufzuheben und durch ein neues Regelwerk zu ersetzen, ist das Ziel eines Gesetzesvorstoßes von drei Oppositionsabgeordneten der Vaterlandspartei, UDAR und SVOBODA in der Werchowna Rada.
Gefordert wird darin u. a. ein Pflichtexamen in Ukrainisch für alle Staatsbediensteten und jeden, der die ukrainische Staatsbürgerschaft erwerben will.
U. a. Russisch soll den Status einer nationalen Minderheit erhalten und sogenannten Regionalsprachen gleichgestellt werden.
Erst unlängst zum Tag der ukrainischen Kultur und Schriftsprache im November 2012 hatten Experten konstatiert, dass Russisch in einigen Bereichen wieder das Ukrainische zurückdrängt.
Erstmals seit Jahren ging 2012 die Zahl der Schüler zurück, die Ukrainisch lernen, weniger als die Hälfte der gedruckten Publikationen erscheint noch in Ukrainisch, 68 Prozent aller in der Ukraine produzierten Videos und Filme müssen mit ukrainischen Untertitel versehen oder synchronisiert werden.
 
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hepserich

In der Ukraine ist der sogenannte "Sprachenstreit" wieder aufgeflammt, der mit dem Gesetz über die Grundlagen der staatlichen Sprachpolitik vom 3. Juli 2012 vorerst ein Ende gefunden haben zu schien.
Dieses Gesetz fixierte die auch verfassungsseitig gebotene Stellung des Ukrainischen als alleinige Amtssprache, stellte dieser im täglichen Leben aber dort andere Sprachen als Regionalsprachen gleich, wo diese von einer Mehrheit der Bevölkerung tatsächlich als Muttersprache gesprochen werden.
Streitpunkt ist, wieder jeder nachvollziehen kann, natürlich vor allem die Rolle des Russischen.
Dieses Gesetz wieder aufzuheben und durch ein neues Regelwerk zu ersetzen, ist das Ziel eines Gesetzesvorstoßes von drei Oppositionsabgeordneten der Vaterlandspartei, UDAR und SVOBODA in der Werchowna Rada.
Gefordert wird darin u. a. ein Pflichtexamen in Ukrainisch für alle Staatsbediensteten und jeden, der die ukrainische Staatsbürgerschaft erwerben will.
U. a. Russisch soll den Status einer nationalen Minderheit erhalten und sogenannten Regionalsprachen gleichgestellt werden.
Erst unlängst zum Tag der ukrainischen Kultur und Schriftsprache im November 2012 hatten Experten konstatiert, dass Russisch in einigen Bereichen wieder das Ukrainische zurückdrängt.
Erstmals seit Jahren ging 2012 die Zahl der Schüler zurück, die Ukrainisch lernen, weniger als die Hälfte der gedruckten Publikationen erscheint noch in Ukrainisch, 68 Prozent aller in der Ukraine produzierten Videos und Filme müssen mit ukrainischen Untertitel versehen oder synchronisiert werden.

Was mich interessieren würde Timir..

Wie stark unterscheiden sich Russisch und Ukrainisch?
Ist der Unterschied ähnlich wie Holländisch und Deutsch?

Welche Regionalsprachen gibt es und wie weit weichen diese vom Ukrainischen ab?

Hepserich
 
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Was mich interessieren würde Timir..

Wie stark unterscheiden sich Russisch und Ukrainisch?
Ist der Unterschied ähnlich wie Holländisch und Deutsch?

Welche Regionalsprachen gibt es und wie weit weichen diese vom Ukrainischen ab?

Hepserich
Das kann ich Dir nur aus meinem Sprachgebrauch rep. -gefühl heraus beantworten.
Da unterscheiden sich beide Sprachen schon stark, ich kenne aber keinen Ukrainer, der nicht auch perfekt Russisch spricht. Umgekehrt ist es wohl nicht so. Aber das könnte man ausführlich, auch historisch, erörtern.
Niederländisch und Deutsch? Das kann bestimmt drohne besser sagen.
Regionalsprachen sind in der Ukraine zuerst Ungarisch, Rumänisch, Krimtatarisch und Russinisch (Ruthenisch), m. E. sollte man auch Polnisch und Belorussisch nicht vergessen.
Letztere kommen dem Ukrainischen im Rahmen der ostslawischen Sprachfamilie wohl am nächsten.
Mein Ukrainisch ist sehr schlecht, ich verstehe es aber ganz gut und komme mit der Schriftsprache noch besser zurecht.

PS: Aber da wäre auch @Svitanok aus Vinnitsa, jetzt in Sachsen lebend, leider zuletzt im September 2012 hier aktiv und mit nur zwei Posts. Vielleicht kann er Deine Fragen kompetenter beantworten.
 
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EU will Assoziierungsabkommen mit Ukraine verzögern - Timoschenko - Menschenrechtsverletzungen - Präsidialdiktatur? There ist no business like political showbusiness! And now the facts:

Im Beisein des des ukrainischen Staatspräsidenten Viktor Janukowitsch und des niederländischen Premiers Mark Rutte haben gestern am Rande des Weltwirtschafsforums in Davos Shell und die ukrainische Staatsholding "Nadra Jusovskaya" ein Wirtschaftsabkommen zur Erschließung und Ausbeute der Schiefergasvorräte des Areals Jusovskaya* geschlossen.

Die ukrainische Regierung hatte dafür am 23. Januar den Weg freigemacht.

Shell will gemeinsam mit Chevron dafür in den nächsten fünf Jahren 10 Milliarden EURO investieren, Nutznießer dieser Summe und Förderfirma ist ein gemeinsames Unternehmen von "Nadra Jusovakaya" und der eher unbekannten Firma "SPK Geoservice".

Die Ukraine hofft im günstigsten Fall auf eine Jahresausbeute von 20 Milliarden m³ Gas und damit eine weitestgehende Importablösung, die Kooperationspartner rechnen aber eher mit sieben bis acht Milliarden Kubikmeter. (GASPROM wird sicher nur wenig beunruhigt sein. :) )

*Das Areal Jusovskaya ist eine Region im ostukrainischen Gebiet Donezk.
Die Gebietshauptstadt Donezk hieß bis 1923 Jusovka, abgeleitet vom Namen ihres Gründers, des walisischen Geschäftsmannes John Hughes (russ./ukr.: Jus), der an dieser Stelle das erste metallurgische Unternehmen errichten ließ. Als Jahr der Stadtgründung gilt 1869, doch gab es zuvor in diesem Gebiet bereits zahlreiche tatarische und Kosakensiedlungen.
 
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In der Ukraine hat sich 2012 das Produktionsvolumen der einheimischen Mineralölindustrie praktisch nahezu halbiert.
Dafür werden zwei Gründe genannt: Einerseits der hohe Preis des mehrheitlich aus Russland importierten Rohöls (Dadurch sank der Import von 2011 3,9 Millionen Tonnen auf 724.000 Tonnen.) und die niedrigeren Preise importierter Mineralölprodukte. Benzin, Motorenöle und Diesel aus Belorussland sind preiswerter als ukrainische Produkte, da Belorussland als Mitglied der Zollunion Erdöl in Russland zollfrei einkauft.
Doch die zurückgehende Eigenverarbeitung hat auch die ukrainische Erdölförderung selbst um 14, 6 % sinken lassen. Aserbaidschanisches Rohöl wurde überhaupt nicht mehr importiert (2011 noch 704.000 Tonnen.)
Die Erdölraffinerien Odessa (LUKOIL) und Lisitschan (TNK-BP) wurden 2012 stillgelegt, in der Ukraine arbeitet nur noch eine Erdölraffinerie in Krementschug.
 
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Der ukrainische Justizminister Aleksandr Lawrinowitsch erklärte heute, dass sein Land aufgrund fehlender Haushaltsmittel nicht in er Lage sei, wie vom höchsten ukrainischen Wirtschaftsgericht in Kiew entschieden, bis Ende des Jahres 388,2 Millionen US-$ an Russland, her das russische Verteidigungsministerium zurückzuzahlen.
Nachdem bisher nur 1,8 Millionen US-$ beglichen werden konnten. setze man nun auf Verhandlungen mit Russland.
Dieses hatte ursprünglich 405,5 Millionen US-$ einklagen wollen, Ansprüche aus Erdgas-Lieferungen Russlands in der zweiten Hälfte der 1990er Jahre an die "Vereinigte Energetische Systeme der Ukraine", für die sich diese zu mlitätisch relevanten Lieferungen verpflichtet hatte.
Das Geschäft war über eine ukrainische Staatsbürgschaft in Verantwortung des damaligen Ministerpräsidenten Pawel Lasarenko abgesichert worden.
Lasarenko emigrierte 1999 in die USA, wurde dort kurz darauf wegen Betrug, Schmuggel und Geldwäsche verhaftet und 2004 zu 9 Jahren Gefängnis verurteilt, am 1. November 2012 wurde er vorzeitig aus Bundeshaft entlassen und verschwand mit gegenwärtig unbekannten Aufenthalt eine Woche später.
In der Ukraine sitzt er in Abwesenheit neben Julia Timoschenko in Sachen Vereinigte Energetische Systeme auf der Anklagebank. Diese war seinerzeit Vorstandsvorsitzende der genannten AG, der Fall ist einer von drei Wirtschaftsstrafsachen, der gegenwärtig gegen sie verhandelt wird. Strittig ist noch, ob der ukrainische Staat Schadensersatzansprüche im Falle einer Verurteilung gegen sie geltend machen könnte.
Überhaupt ist der Vermögensstatus der Familie Timoschenko höchst undurchsichtig. Ehemann Oleksandr lebt momentan im tschechischen Exil. Dort besitzt man mehrere Unternehmen und einige Immobilien.
 

Wer ist gerade im Thread? PSW - Foristen » 0 «, Gäste » 3 « (insges. 3)

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