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Probleme mit der Basis
Dossier
Krise stürzt Linke in Krise
von Maike Rademaker
Die Linken in Deutschland versuchen bislang vergeblich, die Krise für sich zu nutzen. Die Lafontaine-Partei verliert in Umfragen, Protestveranstaltungen von Attac und Gewerkschaften finden nur wenig Zu lauf.
Die Krise ist vermutlich bei den Leuten noch nicht angekommen und es ist zu früh, die Massen mal wieder mobilisieren zu wollen.
Da sollte man sich halt überlegen, die Aktionen wenigstens für die wenigen Teilnehmer wertvoll zu machen.
.... Gerade mal 35.000 Demonstranten liefen am Mittwoch gegen den G20-Gipfel durch London. 2002 kamen am gleichen Ort 400.000 Befürworter der Fuchsjagd zusammen - die Briten scheint deren Abschaffung mehr zu erschüttern als die Folgen der Finanzkrise. Ob man zum Nato-Treffen erfolgreicher sein wird, ist offen.
Fuchsjagd ist für die 400.000 Leute offenbar eine tolle Sache. Mit G20, Klima, NATO kann man sie weniger locken.
Eigentlich ist das ganz normal.
Das Grundproblem solcher Demonstration ist, dass politisierte Spezialisten eine Veranstaltung für unpolitische Massen machen wollen.
Das geht, wenn es dafür Medienunterstützung gibt. Wenn also in der Glotze dafür mobilisiert wird, wie vermutlich bei der Fuchsjagd-Demo, es ist aber aussichtslos bei einer Anti-G20-Demo gegen die Massenmedien.
Ich wiederhole das noch einmal: politisierte Spezialisten wollen eine Veranstaltung für unpolitische Massen machen, das interessiert dann weder die politisierten Spezialisten, noch die Massen.
Die Massen kommen nicht und die politischen Aktivisten sind frustriert und haben ihre Zeit mit dem Versuch vergeudet, die Massen zu mobilisieren.
Das ist das Problem, für das ich auch keine richtige Lösung weiß, außer die Anzahl der Teilnehmer auf solchen Demos nicht so wichtig zu nehmen und sich eben nicht auf die Mobilisierung der Massen verlegen zu wollen.
Stattdessen vielleicht eine Demo in Uninähe mit anschließenden Diskussionen in den Uni-Räumen, Bücherständen und Kontaktangeboten für die wirklich politisch Interessierten. Oder noch besser bei wirklich schönem Wetter mit Musik und Kultur und Bratwürsten und Bücherständen im Park...
Und nicht immer wieder die sinnlosen Versuche, die Massen mobilisieren zu wollen, die sich halt für Fussball interessieren, solange der Kapitalismus bestimmt, was in der Glotze läuft.