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Sommerlochthema HartzIV

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Sommerloch - die Jagd ist eröffnet: HartzIV wird mal wieder zum Thema #1 und dient damit offensichtlich einmal mehr als Tool um Löhne zu drücken und die Bürger gegeneinander aufzuwiegeln:

Im Süden müssen Hartz-IV-Empfänger auf der Hut sein – wer zumutbare Arbeit ablehnt, wird schnell bestraft. Das ist nicht überall so.

Bayern geht streng gegen Hartz-IV-Verweigerer vor

und wieder stell sich im aktuellen Tagesgeschehen die Frage, warum ein Hartzer sich schuldig für seine Arbeitslosigkeit fühlen soll, während andere die Verantwortung für den Tod von 21 Menschen weit von sich schieben?

Doch eine andere Frage treibt mich um:
Glaubt ihr, dass mit der Streichung oder Reduzierung von Hartz4 eine Gesellschaft wirklich fleißiger wird, oder geht das, was gemeinhin als Kapitalismus bezeichnet wird, nicht auch fälschlicher Weise vom Ideal eines Menschen aus, an dem auch er scheitern wird?
Werden die Kräfte des Marktes (des Menschen) nicht eher reagieren und die neue Situation so ausgestalten, dass Arbeit wieder rationalisiert/automatisiert und damit hinfällig wird?
 
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Sommerloch - die Jagd ist eröffnet: HartzIV wird mal wieder zum Thema #1 und dient damit offensichtlich einmal mehr als Tool um Löhne zu drücken und die Bürger gegeneinander aufzuwiegeln:
Man muß sich ja nicht aufwiegeln lassen.

Man sollte HartzIV geldmäßig verdoppeln. Da Geld geht dann in den Wirtschaftskreislauf und schafft Arbeitsplätze...
Ja, die Bayern...

Denen scheint eh alles egal, waren da doch beim letzten Volksentscheid nur 38% zur Abstimmung gegangen - selber schuld.
und wieder stell sich im aktuellen Tagesgeschehen die Frage, warum ein Hartzer sich schuldig für seine Arbeitslosigkeit fühlen soll, während andere die Verantwortung für den Tod von 21 Menschen weit von sich schieben?
Ich würde das nicht miteinander verknüpfen.
Doch eine andere Frage treibt mich um:
Glaubt ihr, dass mit der Streichung oder Reduzierung von Hartz4 eine Gesellschaft wirklich fleißiger wird, oder geht das, was gemeinhin als Kapitalismus bezeichnet wird, nicht auch fälschlicher Weise vom Ideal eines Menschen aus, an dem auch er scheitern wird?
Nein, die Motivation fehlt gewaltig. Inzwischen überall.
Werden die Kräfte des Marktes (des Menschen) nicht eher reagieren und die neue Situation so ausgestalten, dass Arbeit wieder rationalisiert/automatisiert und damit hinfällig wird?

Irgendwann macht das Leben in dieser Welt echt keinen Spaß mehr. Und für was soll man dann noch arbeiten?
 
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Das ist keine Frage des Fleißes.
Aus keiner ernst zu nehmenden Perspektive. Die Diskussion darum dient allein zur Spaltung der Gesellschaft. Der Neid der Massen macht sie blind.

Fällt das Sozialgeld, fallen die Löhne, steigt die Abhängigkeit von wenigen Super-Konzernen. Und die haben ihre eigene Religion bzw. ihre eigene Interpretation.

Wir haben keine Marktwirtschaft.
Wir haben wahnwitzige Patentanstalten, irrsinnige Geldsysteme und Dummköpfe als Politiker einer Demokratie, die auf großer Bühne Schauspiel ist.

Begrüßen wir hier endlich unseren 100 Millionsten Teilnehmer!
 
OP
otix_
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Man muß sich ja nicht aufwiegeln lassen.

Tun aber noch einige, obwohl: es werden weniger. :)

Man sollte HartzIV geldmäßig verdoppeln. Da Geld geht dann in den Wirtschaftskreislauf und schafft Arbeitsplätze...

Hab da gar nichts gegen.

Irgendwann macht das Leben in dieser Welt echt keinen Spaß mehr. Und für was soll man dann noch arbeiten?

Man braucht doch keine Arbeit um Spass am Leben zu haben. Ich glaube dass ist irgendein Mythos der mal in die Welt gesetzt wurde um anderen ein Leben auf Kosten der Allgemeinheit zu ermöglichen und diese Personen schwingen sich jetzt auf die Herrschaft an sich zu reißen.
Eine für einen selbst sinnstiftende Tätigkeit oder mehrere reichen mMn. dicke aus.
 
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Man braucht doch keine Arbeit um Spass am Leben zu haben. Ich glaube dass ist irgendein Mythos der mal in die Welt gesetzt wurde um anderen ein Leben auf Kosten der Allgemeinheit zu ermöglichen und diese Personen schwingen sich jetzt auf die Herrschaft an sich zu reißen.
Eine für einen selbst sinnstiftende Tätigkeit oder mehrere reichen mMn. dicke aus.

Man braucht aber Spaß an der Arbeit, denn wir verbringen einen Großteil unserer Lebenszeit damit.

Ich muß bis zum 67. Lebensjahr arbeiten. Wenn ich keinen Spaß an der Arbeit habe und die 7-8 Stunden täglich einfach nur ertragen muß, würde ich krank werden. Auch würde ich dann einen schlechten Job machen und das was ich tue, wäre dementsprechend qualitätiv schlecht. Dann würde die Welt auch schlechter werden.

Im Büro wären die Auswirkungen nicht so schlimm - es sei denn man arbeitet für BP ...

oder im Baugewerbe z.B.: denk mal an den Job, den die Kölner U-Bahnbauer gemacht haben.
 
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Hallo otix_.
Man sollte HartzIV geldmäßig verdoppeln.
Hab da gar nichts gegen.
Ich auch nicht, aber ...​
durch die Erhöhung der Regelsätze werden uns noch höhere Kosten entstehen ... für ALG-II.
Selbst das BVerfG hat zwar die Hartz-IV-Regelsätze infrage gestellt, allerdings nicht in der Höhe, sondern lediglich ihre Transparenz bei der Berechnung.
Ich würde jedem, sagen wir mal: 1000€ zahlen ... wenn's denn hilft, damit sie auch am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können, aber ..
  • durch die alleinige Erhöhung werden sehr viele Geringverdiener, die knapp über der Grenze zu Hartz-IV liegen, zu ALG-II-Empfängern.
  • Geringverdiener, die heute als Aufstocker gelten, werden zu 100%-igen ALG-II-Empfängern.
  • Auch werden sich einige überlegen, ob bei dem geringen Unterschied zu ALG-II, ob sich da ihre Arbeit noch lohnt?
Bitte jetzt nicht zum Aufruf zu noch weiteren Kürzungen dieser Regelsätze verstehen - sie sind ohnehin schon gering genug - aber eine alleinige Erhöhung bringt nichts.
Es müssen andere Methoden her!
Etwa die Gutschein-Regelung, die Frau von der Leyen für Kinder in's Gespräch bringt. Warum nicht? Wäre zumindest ein Anfang ... ein anderer Ansatz.
So unpopulär es auch ist:
ein Kombilohnmodel, bei dem der Staat einen Teil des Lohnes übernimmt, das müßte diskutiert werden dürfen. Denn einige der Firmen, die einen (zu) geringen Lohn zahlen, tun es nicht in erster Linie deshalb, um reicher zu werden, sondern ...
sobald wir - als Gesellschaft - bereit sind:
unsere heimischen, etwas teureren Produkte zu kaufen und auch diesen höheren Preis zahlen, werden diese ausbeutende Niedriglohn-Firmen aussterben.​

Übrigens Britta:
Wo steht, daß Leben Spaß machen soll?
 
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Sorry Neandertaler,
weder Kombilöhne noch Aufstockung sind auch nur annähernd als Lösungen zu verstehen, im Gegenteil, sie treiben als Katalysator nur tiefer in die Depression.

Firmen, die nur unter Existenzminimum für Vollzeitjobs zahlen können,
müssen dicht machen. Diese Arbeitsplätze dürfen auch nicht als Arbeitsplätze definiert werden, die Arbeitslose zwanghaft annehmen müssen. Nach dem Motto besser wenig als nichts, kann staatlicherseits nicht argumentiert werden.

Die Weichen sind gestellt und der Zug in voller Fahrt.
Es gibt nur zwei Lösungen: Entweder, die Leute organisieren fern jedweden wirtschaftspolitischen Diktat ihre eigenen Märkte und dies findet ein positives gesellschaftliches Anerkenntnis. Oder aber wir durchleben den Crash, an dem die Messianisten schon so lange feilen.

Wesentliche Strukturänderungen müssen unten aufkeimen, ansonsten kommt der Bullshit von oben, so sicher, wie das Amen in den Kirchen.
 

Spökes

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Hallo otix_.

Ich auch nicht, aber ...​
durch die Erhöhung der Regelsätze werden uns noch höhere Kosten entstehen ... für ALG-II.
Dem Entstehen höherer Kosten:) kann man ja entgegenwirken indem man die Ursachen dieses Bedarfs moderiert.

Ich würde jedem, sagen wir mal: 1000€ zahlen ... wenn's denn hilft, damit sie auch am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können, aber ..
Wir wollen es ja nicht gleich übertreiben, nur berücksichtigen, dass das Leben teuer geworden ist.
  • durch die alleinige Erhöhung werden sehr viele Geringverdiener, die knapp über der Grenze zu Hartz-IV liegen, zu ALG-II-Empfängern.
  • Geringverdiener, die heute als Aufstocker gelten, werden zu 100%-igen ALG-II-Empfängern.
  • Auch werden sich einige überlegen, ob bei dem geringen Unterschied zu ALG-II, ob sich da ihre Arbeit noch lohnt?
Manche benötigen eben einen Anstoß um die richtigen Überlegungen anzustellen. Die Aufstocker machen den Kohl auch nicht fett. Besser als Hartzer unterwegs als als subventionierter Sklave, denke ich mal.:giggle:
Bitte jetzt nicht zum Aufruf zu noch weiteren Kürzungen dieser Regelsätze verstehen - sie sind ohnehin schon gering genug - aber eine alleinige Erhöhung bringt nichts.

Für die Betroffenen sicherlich.
...
ein Kombilohnmodel, bei dem der Staat einen Teil des Lohnes übernimmt, das müßte diskutiert werden dürfen.​
Klar, dürfen darf man schon. Bringt es auch etwas? Schließlich sollen doch Subventionen zurück gefahren werden.​
 
OP
otix_
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Niedriglöhne und Kombilöhne könnten aber auch ein historische Chance sein die Arbeitswelt zu revolutionieren und in Richtig Bürgergeld zu entwickeln.

Dafür muss dieser ganze HARTIV-Komplex aber aus der Schmuddelecke heraus, der geprägt von gierig-ausnutzenden Neoblubbs, schlampigen AN's und den Medien die mit der Prekarisierung (RTL/PRO7 und der ganze Rotz) einen Reibach machen, aber immer wieder heuchlerisch die Zustände beklagen.

Ein bisher nicht fertig gewordener Artikel liegt versteckt auf der Politikbasis und wartet geduldig auf seine Fertigstellung :eek:
 
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Niedriglöhne und Kombilöhne könnten aber auch ein historische Chance sein die Arbeitswelt zu revolutionieren und in Richtig Bürgergeld zu entwickeln.
Glaube ich nicht. Verelendung führt nicht zur Revolution, sondern endet halt im Elend.
 
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Hallo.
@ oloool, Spökes:
Ich gebe euch beiden recht:
Sorry Neandertaler,
  1. weder Kombilöhne noch Aufstockung sind auch nur annähernd als Lösungen zu verstehen, ...
  2. Firmen, die nur unter Existenzminimum für Vollzeitjobs zahlen können,
    müssen dicht machen.
    ...
    Nach dem Motto besser wenig als nichts, kann staatlicherseits nicht argumentiert werden.
Besonders was unter 2. steht, dort wollte ich hin.
Vielleicht habe ich mich in meinem Beitrag etwas umständlich ausgedrückt, aber ...
es sollte Entweder - Oder rüberkommen.

Da Teile unserer Bevölkerung nicht in der Lage sind, sich teurere Produkte zu leisten, also darauf angewiesen sind, daß sie, sagen wir mal: ...
ach was weiß ich, welche Produkte spezifisch unter Niedriglöhnen hierzulande hergestellt werden
Solange es Leute gibt, die es sich nicht leisten können, Markengeräte im Fachhandel zu kaufen und einen höheren Preis dafür zu zahlen, solange wird es solche Firmen geben. Etwa Einzelhandelsgeschäfte, die ihre Angestellte unter Preis entlohnen.
Hinzu kommt noch, daß es vermehrt "schick" ist, und sich daraus ein Sport entwickelt - nicht nur für Leute in prekären Situationen, sondern auch welche, die es nicht unbedingt nötig haben, bei Aldi, Lildl, Schlecker und Co. einzukaufen - daß sich daraus ein Sport entwickelt hat, es doch zu tun. Somit werden diese Firmen und deren Arbeitsplätze noch gefördert.

Wenn wir akzeptieren, daß dies die Vorausetzungen sind, müssen wir darüber nachdenken, wie wir einerseits, den Leuten - den ALG-II-Empfängern - helfen, andererseits aber auch den Niedriglöhnern einen menschenwürdigen Lohn und damit ein gesellschaftliches Leben ermöglichen. Besonders zweites schaffen wir nicht dadurch, daß wir einfach nur - durch Mindestlöhne, oder Erhöhung der ALG-II-Regelsätze - diese Arbeitsplätze vernichten, wenn wir nicht gleichzeitig - durch vermehrten Kauf besser, aber auch teurerer Produkte, in Firmen, die ihre Angestellten besser, weil höher entlohnen - wenn wir nicht durch solche Maßnahmen nicht neue, besser bezahlte Arbeitsplätze schaffen, bzw. Firmen dazu ermutigen.
  • Für eine Lösung dieses Problems ist der Kombilohn eine Möglichkeit - keine Lösung insgesamt.
Das war das Entweder.

Das Oder ergibt sich nun im Umkehrschluß daraus, daß wir - als Gesellschaft - es in der Hand haben, solche Firmen, respektive diese Arbeitsplätze zu vernichten, indem wir nicht mehr bei Aldi und Co. einkaufen, und somit besser bezahlte Arbeitsplätze fördern.

Wenn wir dies schaffen, erübrigt sich die gesamte Diskussion über:
  • Erhöhung der Hartz-IV-Regelsätze, oder vermehrte Kosten, weil dadurch weitere ALG-II-Empfänger entstehen,
  • Mindestlohn,
  • Kombilohn,
  • etc.

Was ich im Übrigen vehement kritisiere, ist die Tatsache, daß wir immer nur einen Aspekt diskutieren. Daß wir dadurch eventuelle Folgen nicht in Erwägung ziehen, nicht berücksichtigen.
Übrigens Spökes:
wir zahlen heute schon jedem Hartz-IV-Empfänger mehr als nur den Regelsatz von - zur Zeit - 359 €.
359 € plus eine "angemeßene Wohnung".
"angemeßene Wohnung" heißt:
etwa 45m²; gleich - in manchen Gegenden - etwa 350-400€ - macht zusammen etwa 700€. Insofern halte ich die 1000€, die übrigens schon Herr Althaus in's Gespräch brachte, nicht für übertrieben, sondern eine Berücksichtigung, "dass das Leben teuer geworden ist."
Der Sozialhilfesatz, also das Existensminimum liegt etwa bei 660€; der Anspruch war, daß ALG-II - wenn auch nur gering - über der Sozialhilfe lag.

  • [*]Bitte jetzt nicht so verstehen, als wenn ich diese Zahlungen für zu hoch erachte; dies sollte lediglich der Information dienen.
 
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Hallo Der Neandertaler,

wir zahlen heute schon jedem Hartz-IV-Empfänger mehr als nur den Regelsatz von - zur Zeit - 359 €.
359 € plus eine "angemeßene Wohnung".
"angemeßene Wohnung" heißt:
etwa 45m²; gleich - in manchen Gegenden - etwa 350-400€ - macht zusammen etwa 700€. Insofern halte ich die 1000€, die übrigens schon Herr Althaus in's Gespräch brachte, nicht für übertrieben, sondern eine Berücksichtigung, "dass das Leben teuer geworden ist."

in manchen Gegenden beträgt die Kaltmiete für eine 30 m² schon 350 Euro. Das gilt z.B. für einige Ortsteile in Köln. Aus diesem Grund gelten dann auch die 45 m² nur für Orte in Deutschland wo die Miete sehr gering ist.

Einen Anhaltspunkt für die Mietobergrenze gibt das Wohngeldgesetz (WoGG). Das Wohngeldgesetz berücksichtigt jedoch die am jeweiligen Ort marktüblichen Mieten; angemessen nach der Rechtsprechung der Sozialgericht ist ein Mietpreis im unteren (das ist nicht der unterste) Bereich der ortsüblichen Mieten. Am besten fragt man bei der ARGE nach, ehe man eine Wohnung anmietet.

Die Angemessenheit der Größe einer Wohnung spielt nicht die entscheidende Rolle wie die Angemessenheit der Höhe der Miete. Das bedeutet: findet man eine Wohnung, die größer als angemessen ist, deren Mietpreis aber einer in der Größe angemessenen Wohnung entspricht, so wird sich das Amt in aller Regel hiermit zufrieden geben.

http://www.sozialhilfe24.de/hartz-iv-4-alg-ii-2/angemessene-wohnung.html

Entscheidend ist also nicht die Größe der Wohnung, sondern der untere Bereich der ortsüblichen Mieten. Ansonsten wäre das mit den 45 m² schon echt krass.

Gruß

Sebastian
 
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Ansonsten wäre das mit den 45 m² schon echt krass.

Diese Flächenangaben für "angemessene Wohnraum" sind doch nur ein bürokratisches Schmankerl. Der Mietzuschuss ist doch ohnehin begrenzt. Dass es in Köln, München oder Hamburg überhaupt noch Wohnraum unter 400 kalt gibt, kann ich gar nicht recht glauben.

Habe mich vor Jahren mal in Hamburg umgekuckt: Unter 1000 warm gab es kaum Angebote in Netz, und die wenigen waren IMHO kein "Wohnraum".

Wenn jemand wegen 5qm umziehen muss, damit die Kommune ihren technokratischen Unsinn befriedigt, geht das an der Sache letztlich – auch in wirtschaftlicher Sicht – vorbei.

Diese ganze Diskussion um Leistungen und Kosten halte ich sowieso für Zeitvertreib. In einer gesunden Gesellschaft/Wirtschaft gibt es keine Kosten, nur Investitionen.
 
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Hallo oloool,

habe mal bei Immobilien Scout24 überprüft, ob es in Köln Mietwohnungen gibt, die kalt bei einer Größe von 45 m² weniger kosten als 400 Euro. Und zu meiner Überraschung gibt es doch diese Wohnungen.

http://www.immobilienscout24.de/Suc.../40,00-45,00/EURO--400,00?pagerReporting=true

Hier sind aber die Wohnungen, die ich meine:

http://www.immobilienscout24.de/Suc...Koeln/-/-9999,00/30,00-35,00/EURO-1,00-400,00

30 m ² für 400 Euro


Gruß

Sebastian



Hallo Sebastian,

auch da kann ich unseren PSW-Mitgliedern nur Dresden empfehlen.
Das bleibt aber unter uns: Nicht dass ich mich unnötigem Druck aussetzen will, bevor ich meinen letzten Vertrag in der Tasche habe!

;)

Aber eigentlich meinte ich Wiesbaden statt Köln.





PS: Bevor ich mich auf mein weibliches Glück einließ, hatte ich eine perfekte Wohnung in einem wunderbar zentral gelegenen Viertel in Dresden: 33,6 qm, nicht viel, aber mit Balkon, Badewanne und EBK: für 257 Euro warm. 5 min Fußweg durch den Park zur Arbeit.
3 min zur nächsten leckeren Kneipe. 2 min (Fußweg) zum Nahverkehr. Alles ruhig und doch lebendig. Einfach perfekt.

Eine wunderbare Zeit. (Bis ein Mädel nicht mehr freiwillig ging.)
 
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Spökes

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Was die Wohnungen angeht hatte ich mal für einen Bekannten nach einer Wohnung im REK in der zugebilligten Preisklasse (389,--) geschaut. Ja, es gab eine, eine!
 
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Hallo Spökes, Sebastian Hauk, oloool.
Wollen wir nun eine weitere Diskussion über eine "angemeßene Wohnung" aufmachen? Was dies bedeutet?
in manchen Gegenden beträgt die Kaltmiete für eine 30 m² schon 350 Euro. Das gilt z.B. für einige Ortsteile in Köln. Aus diesem Grund gelten dann auch die 45 m² nur für Orte in Deutschland wo die Miete sehr gering ist.
...
Entscheidend ist also nicht die Größe der Wohnung, sondern der untere Bereich der ortsüblichen Mieten.
Habe mich vor Jahren mal in Hamburg umgekuckt: Unter 1000 warm gab es kaum Angebote in Netz, und die wenigen waren IMHO kein "Wohnraum".
FDP-Generalsekretär Christian Lindner zu BILD schrieb:
„Hartz-IV-Empfänger sollen künftig eine Mietpauschale erhalten. Sie soll sich am örtlichen Mietniveau orientieren. Dann ist egal, wie groß und teuer die Wohnung ist.“​
FDP-Generalsekretär Christian Lindner zu BILD schrieb:
FDP-Generalsekretär Christian Lindner zu BILD schrieb:
FDP-Generalsekretär Christian Lindner zu BILD schrieb:
FDP-Generalsekretär Christian Lindner zu BILD schrieb:
Frage:
Warum möchte die Bundesregierung die Mietkosten für eine ALG-II-Empfängerwohnung ... die Festsetzung der Höhe möchte sie den Städten vollkommen überlassen, dies mit einer Pauschale abtun?

Antwort:

  • Weil sie - die Städte, respektive die ARGE - wesentlich mehr Kosten sparen,
  • weil diese Kosten eher überschaubar sind, da diese Pauschale überall annähernd gleich (hoch) ist,
  • und weil mit der Einführung einer Pauschale und Abspeisung mit derselben, weil damit die Wohnungen nicht überall annähernd etwa gleich groß sein wird, sein muß.
Allem Anschein nach hatten wir bisher eine andere Praxis, eine Praxis, bei der die Mietzahlung für eine solche Wohnung in verschiedenen Gegenden verschieden hoch waren, weil, Sebastian, Du hast es selber zitiert:
Einen Anhaltspunkt für die Mietobergrenze gibt das Wohngeldgesetz (WoGG). Das Wohngeldgesetz berücksichtigt jedoch die am jeweiligen Ort marktüblichen Mieten; angemessen nach der Rechtsprechung der Sozialgericht ist ein Mietpreis im unteren (das ist nicht der unterste) Bereich der ortsüblichen Mieten. Am besten fragt man bei der ARGE nach, ehe man eine Wohnung anmietet.
Ergänzung:
Sozialgesetzbuch (SGB) Zweites Buch (II) - Grundsicherung für Arbeitsuchende - (Artikel 1 des Gesetzes vom 24. Dezember 2003 schrieb:
(1) Leistungen für Unterkunft und Heizung werden in Höhe der tatsächlichen Aufwendungen erbracht, soweit diese angemessen sind.
...​
Berücksichtigt wird aber auch:
Ausführungsvorschriften zur Gewährung von Leistungen gemäß § 22 SGB II und §§ 29 und 34 SGB XII (AV-Wohnen) Vom 10. Februar 2009 ABl. Nr. 10 v. 27.2.2009 schrieb:
7.2 - Umzugskosten/Verfahren bei Umzug
...
f) wegen unzumutbar beengter Wohnverhältnisse; hierbei sind die bei Anerkennung eines dringenden Wohnbedarfs im Rahmen der Beantragung eines Wohnberechtigungsscheines als räumlich unzureichend beschriebenen Wohnverhältnisse zu Grunde zu legen. Dies ist der Fall, wenn in der Regel nicht mindestens folgender Wohnraum (ohne Küche und Nebenräume) zur Verfügung stehen:
aa) für 2 Personen 1 Wohnraum und insgesamt 30 m2 Wohnfläche der Wohnung,
bb) für 3 Personen 2 Wohnräume und insgesamt 50 m2 Wohnfläche der Wohnung,
cc) für 4 und 5 Personen 3 Wohnräume und insgesamt 65 m2 Wohnfläche der Wohnung,
dd) ab 6 Personen 4 Wohnräume und insgesamt 80 m2 Wohnfläche der Wohnung.​
Zusätzlich ist zu beachten, dass Kindern eigener Wohnraum zur Verfügung stehen muss. Ob zum Beispiel bei Geschwistern die gemeinsame Nutzung eines Raumes zumutbar ist, hängt von der Besonderheit des Einzelfalles ab (zum Beispiel Größe des Raumes, Altersunterschiede, Geschlecht). Auch zukünftig entstehender Wohnraummehrbedarf ist zu berücksichtigen (zum Beispiel bei Schwangerschaft ab der 14. Woche);​
Uff, das war sehr viel, aber zur Aufklärung dürfte es helfen ... hoffentlich. Es kursieren (zu) viele Gerüchte.
 
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otix_
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Und Bürgergeld zur Verdummung des Volkes. Es wird niemals funktionieren, sonst würde man des Volkes Opium längst einsetzen.
Solange Optimismus, der angeblich derzeit gerade unter den Bürgern D's herrschen soll, dazu ausgenutzt wird Löhne zu drücken, sind solche Nachrichten auch nichts anderes als Opium fürs Volk. :(
 

Wer ist gerade im Thread? PSW - Foristen » 0 «, Gäste » 1 « (insges. 1)

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