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Biosprit vs Hunger und Armut

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Ein leider immer noch vernachlässigtes Thema

Ein Artikel aus der ftd: Biosprit richtet mehr Schaden an, als es an Nutzen bringt
Zitat:
"Die Ergebnisse der internen Studie sind brisant. Wenn Autos in Europa bis 2020 tatsächlich zu zehn Prozent mit erneuerbaren Energien angetrieben werden müssen, drohen massive Schäden für Umwelt und arme Bevölkerungsgruppen weltweit. Hält Energiekommissar Günther Oettinger solche Ergebnisse unter Verschluss, liegt folgender Verdacht nahe: Die Vorgabe der EU dient nicht in erster Linie dem Umweltschutz, sondern den Einzelinteressen der Agrarindustrie.

Schon seit Jahren gibt es massive Zweifel an den Segnungen des Biosprits, dessen Einsatz im großen Stil notwendig wäre, um das Ziel zu erreichen. Dass Energiepflanzen wie Raps den Anbau von Nahrungsmittelpflanzen verdrängen und zu Knappheiten bei Lebensmitteln beitragen können, ist dabei nur ein Problem.

Auch die Klimabilanz von Biosprit ist durchwachsen: Der Anbau der Nutzpflanzen ist in vielen Fällen so energieintensiv, dass unterm Strich mehr CO2 ausgestoßen als eingespart wird. Abgesehen davon, dass Regenwaldflächen gerodet werden, um Anbauflächen für Energiepflanzen zu gewinnen. Es ist also kein Wunder, dass sich Umweltorganisationen vom ursprünglichen Hoffnungsträger Biodiesel distanziert haben. (...)"

http://www.ftd.de/politik/internati...osprit-ziel-muss-weg/50099367.html?mode=print

Ein anderer Artikel, dieses mal von einem Altbekannnten Elmar Altvater, beschreibt die Zusammenhänge zwischen Finanzkrise und Hungerunruhen:
Zitat:
" (...) Die Hungerunruhen in Haiti, Westafrika oder Bangladesh sind eine Mahnung, die Weltbank und IWF besorgt registrieren. Folglich standen nicht nur die globale Finanzkrise, das nahende Ende der Ölvorräte und der Klimawandel auf der Agenda ihrer jüngsten Tagung - auch die globale Nahrungsmittelkrise. Die beiden Energiekrisen und die Finanzkrise haben Ursachen, die nicht unabhängig voneinander sind. (...)"

http://www.freitag.de/2008/17/08170101.php
 
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Hallo deserd.
Dies zeigt doch, daß nur unsere (Öko) Bilanz zählt, daß man nur für unser gutes Ansehen arbeitet.

Über die Umweltschäden und sonstige Schäden und Nachteile, die der Anbau von für Bio-Sprit genutzte Pflanzen anrichtet - in anderen Gegenden unseres schönen, sensibelen Planten - wird nicht erst seit dieser Studie geredet. Denn die Menge an dafür benötigte Pflanzen kann unsere Landwirtschaft nicht anbauen, nicht liefern.
Daß etwa zum Anbau von für Bio-Sprit benötigte Pflanzen wertvolle Flächen ...
  • wegfallen, die sonst für den Anbau von in diesen Ländern benötigten Lebensmittel genutzt wurden - zum überwiegenden Teil sind es ja ärmere Länder.
  • von Urwald oderwerden.
Dies alles nur, weil die (geistig ) armen, aber zahlungskräftigen Industrieländer für diesen Luxus besser zahlen. Die dortigen Bauern können mit dem Anbau dieser Pflanzen mehr verdienen, als je mit dort benötigten Lebensmittel zu verdienen ist.
Armer, reicher Westen!

Vergleichbares Beispiel ist die Kernenergie, gut, sie produziert Co²-freien Strom, aber ...
  • Was ist mit der Urangewinnung, mit der Umweltzerstörung bei dessen Abbau?
  • Was ist mit den Menschen, die dortigen Uran abbauen?
 

Spökes

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Der Bio-Sprit ist aber nicht das einzige Problem im Bereich der alternativen weil regenerativen Energien. Es wandern auch eine Menge Energiepflanzen in die Bio-Strom-Produktion. Die Energiepflanzenproduktion hat wohl die Pachtpreise für Ackerland über 50 % steigen lassen.

Und Raps ist immer noch der begehrteste "Biokraftstoff".
 
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Das Reizvolle an der Sonnenenergie ist, dass sie da am besten erzeugt werden kann, wo nichts wächst und gewöhnlich niemand lebt: in Wüsten ohne Niederschläge und mit viel Sonnenschein.
Im Kleinen auch auf dem Hausdach, wo man gewöhnlich auch nichts anbaut.

"Biokraftstoffe" sind einge gefährliche Sackgasse, weil sie nur da erzeugt werden können, wo es fruchtbares Land gibt. Darüber steht mit Bezug auf Biodiesel bei Wikipedia:

Das Umweltbundesamt lehnt in einem Bericht vom 1. September 2006 die Herstellung von Biodiesel ab und stellt fest:

„Potenzial Biodiesel: Wegen der beschränkten Ackerflächen kann mit in Deutschland angebautem Raps maximal etwa fünf Prozent des im Verkehrssektor benötigtem Dieselkraftstoff ersetzt und ein bis vier Prozent der Treibhausgasemissionen in diesem Bereich vermieden werden. Hierzu müsste aber bereits die Hälfte der gesamten deutschen Ackerfläche zum Biodiesel-Rapsanbau in vierjähriger Fruchtfolge genutzt werden, was eher unrealistisch ist. Das tatsächliche Potential liegt deshalb eher in der Größenordnung von 1 bis 2 % der Dieselmenge.“

Quelle http://de.wikipedia.org/wiki/Biodiesel#Nachteile

Die Kritik am Biosprit ist nicht neu und nachvollziehbar.
 
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Der weltweite Energieverbrauch steigt. Immer mehr technische Geräte, Autos und Maschinen. Okay, die werden energiesparender... :rolleyes2:

Eine Welt ohne Strom und Sprit können wir uns gar nicht mehr vorstellen.

Früher wurde alles noch in Handarbeit gefertigt. Das war zwar mühevoll und dauerte länger, wurde zum Teil mit viel Liebe gemacht und es gab wunderschöne Einzelstücke.

Man könnte ja unser Energieproblem lösen indem man wieder mehr auf Handarbeit setzt. Haben wir aber schon fast verlernt. Viele Berufe sind ausgestorben.

Wer will auf Billigimporte verzichten, die um die halbe Welt geschippert werden, nur um die Umwelt zu schonen und Energie zu sparen?

Was würde aber passieren, wenn wir wirklich so umweltgerecht und energiesparend leben wollten, wie wir könnten?

Was gäbe es dann alles nicht mehr? :kopfkratz:
 
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Liebe Britta.
Wir können es uns nicht erlauben, in unserer heutigen, schnellebigen Zeit auf Energie zu verzichten.
Einerseits möchte jeder mobil sein - aber bitte nach meiner freien Zeiteinteilung.
Jeder weiß, daß der ÖPNV besser ist für die Umwelt, besser als Individualverkehr. Kaum einer möchte darauf verzichten. Viele können auch nicht darauf verzichten ... weil sie unregelmäßige Arbeitszeiten haben ... auswärts. (schlechte Verbindung, usw.)
Andererseits:
Wir möchten heute zu jeder Zeit essen, worauf wir gerade Hunger haben. Also nicht jahreszeitlich bedingt. Daher benötigen wir Transporte, "die um die halbe Welt geschippert werden.". Auch gibt es hierzulande Menschen, die es sich nicht leisten können, auf heimische, teuerere Produkte zurückzugreifen.
Von daher ist es weniger verwunderlich, daß der Energieverbrauch, -hunger steigt.
Das Dumme der Vergangenheit ist nur, und dies wird uns nun zum Verhängnis, daß alles - über Auto und Flugzeug bis hin zur Stromgewinnung - letztlich vom Öl abhing. Verhängnis deshalb, weil wir gezwungen sind, jeden erdenklichen Preis zu zahlen, weil Öl nicht mehr so leicht gefördert werden kann; es bedarf immer größeren Aufwand, daher höhere Kosten.
Es ist nicht mehr direkt unter der Oberfläche ... außer im Golf von Mexico, dort schwimmt es sogar an der Oberfläche.
Es wurde zu spät und zu wenig in alternativen Energiefeldern geforscht und darin investiert.

Fazit:
Es wird in Zukunft nicht mehr die zentrale Energiequelle geben, wie Beverly schon andeutete:
Sonnenenergie lohnt sich in der Arktis weniger ... nicht ganzjährig, aber in der Wüste Sahara ... eventuell. Windkraft vielleicht mehr an der Küste und in den Bergen. etc.
Also wird es ein Energie-Quellen-Mix geben ... und müssen.
 

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