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"Objektiv oder gekauft?" - die Rolle von "Denkfabriken" in Politik und Gesellschaft

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"Objektiv oder gekauft?" - die Rolle von "Denkfabriken" in Politik und Gesellschaft

Ich brüte gerade über einem Schreibprojekt, in dem die so genannte "Letzte Akademie" eine Schlüsselrolle spielt. Die Letzte Akademie verspricht ihren Schülern geistige und körperliche Vervollkommnung, doch hinter dem schönen Schein verfologt sie ganz anderen Ziele ...

Im Zusammenhang damit habe ich auf Wikipedia den Artikel

Denkfabrik

gefunden. Da steht unter Anderem:

Advokatische Think Tanks: Sie gelten als aggressive Verkäufer ihrer Ideen. Sie forschen selten selbst, sondern geben schon existierenden Ideen einen Spin. Vorbild dieses Typus ist die US-amerikanische Heritage Foundation. Sie führte die Idee der Policy Briefs ein, die so kurz und prägnant sind, dass sie z.B. auf dem Weg vom Flughafen in den Kongress durchgelesen werden können. Sie setzen v.a. auf kurzfristigen Entscheidungshorizont und nutzen verstärkt die Medien. Das Team besteht meistens aus wenig Wissenschaftlern, aber dafür mehr PR-Leuten, die die Ideen einfach besser „verkaufen“ können. Sie werden von Interessengruppen ins Leben gerufen und haben eine klare gesellschafts- und wirtschaftspolitische Ausrichtung. Die Neutralität der Ergebnisse ihrer Arbeit wird deshalb oft angezweifelt, was sie in die Nähe von Junk Science rückt. Gerade Denkfabriken diesen Typs betreiben oft Öffentlichkeitsarbeit, um für ihre Ziele zu werben, andererseits wird ihnen aber auch oft vorgeworfen, hinter den Kulissen Einfluss auszuüben (Lobbyismus).
(...)
Bis in die 1970er blieb es bei den wenigen Dutzend bekannter Denkfabriken (...) Erst danach explodierte die Anzahl der Denkfabriken, und es bildeten sich viele kleinere Institutionen heraus, die häufiger zur Unterstützung zielgerichteter Lobbyarbeit gegründet wurden.

Von den circa 6.300 Denkfabriken, die heute auf der Welt existieren, sind die Hälfte nach 1980 gegründet worden. Nach 1989 wurden vermehrt, meist mit amerikanischer finanzieller Unterstützung, (wirtschafts-)liberale Denkfabriken in Osteuropa gegründet.

Die Frage nach dem Einfluss von Denkfabriken stellt sich da von selbst. Werden in ihnen die Diskurse ausgebrütet, die dann von Wissenschaftlern und Journalisten bis zu Forenusern alle nachbeten?
 
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Die Frage nach dem Einfluss von Denkfabriken stellt sich da von selbst. Werden in ihnen die Diskurse ausgebrütet, die dann von Wissenschaftlern und Journalisten bis zu Forenusern alle nachbeten?
Ja, eindeutig. Die ganze neoliberale Politik hätte sich ohne diese Denkfabriken nicht durchsetzen lassen.

Das eigentliche Phänomen ist aber, dass es denen gelingt, ihre Gegner davon abzuhalten, mit denselben Methoden zu arbeiten. Es gibt keine nennenswerten Denkfabriken gegen den Neoliberalismus, obwohl da schon mit wenigen Tausend Euro im Monat was zu machen wäre. Arbeitslose Akademiker mit entsprechenden Talenten findet man leicht, für Geld ließen die sich auch dazu bewegen, mal wirklich Politik zu machen, statt dass jeder einzeln irgendwo herumsandelt.

Aber da tut sich nichts. Die "Nachdenkseiten" sind noch der einzige "think tank" gegen den Neoliberalismus, der wenigstens noch irgendwie brauchbare Arbeit leistet. Das ist halt auch nicht mit Zufall zu erklären, sondern nur damit, dass die Neoliberalen offensichtlich mit wirksamen Methoden ihre Gegner an selbst so einfachen Organisationsformen wie einem think tank hindern können.
 
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Aber da tut sich nichts. Die "Nachdenkseiten" sind noch der einzige "think tank" gegen den Neoliberalismus, der wenigstens noch irgendwie brauchbare Arbeit leistet. Das ist halt auch nicht mit Zufall zu erklären, sondern nur damit, dass die Neoliberalen offensichtlich mit wirksamen Methoden ihre Gegner an selbst so einfachen Organisationsformen wie einem think tank hindern können.

Diese Beschreibung ist nicht richtig stimmig. Denn sie liese vermuten, erst mit den think tanks wäre das so.
- Das stimmt so aber nicht!

Es gab auch schon immer ein Bürgertum auf Seitn der Wirtschaftsliberalen, lange bevor es Think Tanks gab.

Alternative Think Tanks gegen Neoliberale, das wurde schon hie und da diskutiert - und auch immer noch.
Man muss sehen: Deutlich ungleiche Waffenstärke

Viele creative, auch softe, strategische (etc, etc ....) Widerstände, oder was auch immer ....
 
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Das eigentliche Phänomen ist aber, dass es denen gelingt, ihre Gegner davon abzuhalten, mit denselben Methoden zu arbeiten. Es gibt keine nennenswerten Denkfabriken gegen den Neoliberalismus, obwohl da schon mit wenigen Tausend Euro im Monat was zu machen wäre. Arbeitslose Akademiker mit entsprechenden Talenten findet man leicht, für Geld ließen die sich auch dazu bewegen, mal wirklich Politik zu machen, statt dass jeder einzeln irgendwo herumsandelt.

Aber da tut sich nichts. Die "Nachdenkseiten" sind noch der einzige "think tank" gegen den Neoliberalismus, der wenigstens noch irgendwie brauchbare Arbeit leistet. Das ist halt auch nicht mit Zufall zu erklären, sondern nur damit, dass die Neoliberalen offensichtlich mit wirksamen Methoden ihre Gegner an selbst so einfachen Organisationsformen wie einem think tank hindern können.

Hallo Hellmann,

ich hatte einmal eine Kollegin, mit der war es so: wenn ihr Arbeitsverhältnis nach 11 Monaten ausgelaufen wäre, hätte sie zum Sozialamt gehen müssen. Das Sozialamt hätte sie für Unterstützung an ihre Eltern verwiesen. Gut gelaufen wäre es für sie nur, wenn ihr Arbeitsverhältnis nach 12 Monaten endete und sie Anspruch auf Arbeitslosengeld gehabt hätte.
Solche Zustände im Milieu "linksliberaler" Sozialwissenschaften erklären, warum sich da keine Gegenprojekte bilden können. Weil die Leute, die in ihnen arbeiten, so lange wie Dreck behandelt werden, bis sie die Lust verlieren.
 
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Beverly
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Viele creative, auch softe, strategische (etc, etc ....) Widerstände, oder was auch immer ....

Ich bin so weit, lieber allein in der Schriftstellerei kreativ zu sein, als in den einschlägigen entsetzlichen Klüngelhaufen - siehe meinen letzten Post.
 
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Es ist das Problem, dass die Linken nichts anzubieten haben; aber die Leute müssen irgend wovon leben ....

Es ist auch nicht so, dass es gar nichts think Tank-mäßiges gibt, aber sie sich als Artikel-Schleudern engagieren ... hmm, das sind zu viele Infos, auch bei den Nachdenkseiten ....

- Ein Think Tank braucht erstmal einen guten einfachen Slogan, oder Leitsatz oder ....

- Dann braucht der Think Tank einen Leitartikel, höchstens 3 Seiten lang "für das grobe alle"

- Danach eine Reihe von 3 Leit-Artikeln für 3 Politik-Felder

- Dann: gute Interviews, gefolgt, begleitet von einer guten Aufbereitung des jeweiligen Politikfeldes

- Massen-, Detail-Info's, News ganz nach hinten


Ein Think Tank muss natürlich an die Öffentlichkeit gehen:
- Top: Fernsehen, Radio, Mainstream-Press - sehen, was am billigstn ist .... ich glaube Print-Anzeigen sind teuer, könnten durch Flyer ersetzt werden
Radio, Fersehen könnten preiswert sein, weil die was senden wollen ....

So ungefähr ..... ist doch eine klare Gliederung .... !?
ähm ja, man muss bzw sollte natürlich Leute gewinnen ....
aber es gibt ja ... z. B. Linksnet
(Aktionen ausdenken, Öffentlichkeit machen, Luftballons & Flyer)
(keine Demos wegen Sabotage; Gute-Laune-Politik, das passt zu Luftballons)

--- = So, das ist schon der komplette Grobplan für einen alternativen Think Tank, der muss nicht unbedingt viel kosten am Anfang

was macht Dr Who gerade - der ist auch am basteln ...
 
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Also, wenn das nicht ein guter Plan ist ....

Widerstand muss Spaß machen und Gute Laune ... das klauen wir von den verlogenen CSD-Jüngern ....

Und, dass diese Linke "nichts anzubieten hat" - das haben aber große Konzerne, Politiker genausowenig - ist eben deswegen nicht so schlimm ....
dafür bietet die alternative Linke einen praktische Tipps zum besseren Überleben
(selber Garten machen, etc)
 
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Also, ich finde, "wir" könnten noch einen Think Tank für die Erhaltung und Ausweitung der Menschenrechte gebrauchen ....

Amnesty International ist zwar nett, aber überzeugt nicht 100pro.
 
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Dank Internet wäre ein think tank eigentlich gar kein Problem, zuletzt von der finanziellen Seite. Aber etwas Geld müsste halt dennoch fließen, damit man die Leute auch lenken kann. Sonst kommt wieder jeder mit seinem Steckenpferd dahergeritten.

In Zeiten von Wirtschaftskrise, Lohnkürzung und Sozialabbau hat eben das das einzige Thema zu sein und nicht das Versaufen der Eisbären auf angeblich wegschmelzenden Schollen oder der pöhse Naziladen mit seinen Thor Steinar Klamotten.

Ein abschreckendes Beispiel gefällig?
aber es gibt ja ... z. B. Linksnet
Genau, und was lese ich da gerade ganz oben?
Die Araber, der Holocaust und die universalistische Moral

Rezension des Buches: Gilber Achcar: Les Arabes et la Shoah. La guerre israélo-arabe des récits. Arles: Actes Sud, 2009.
http://www.linksnet.de/

Ist sicher nur eine Momentaufnahme, aber andere Momente konnte ich da noch nie finden.

Statt dass man sich endlich mal auf den Neoliberalismus wirft, muss da der Eine wieder "Nazis" bekämpfen, die Vergangenheit bewältigen, die Andere hat noch ein Genderproblem und will über Männlein und Weiblein debattieren. Und so geht das seit etwa dreißig Jahren.

Darunter folgt gleich:
Klimapolitik zwischen Kyoto und Cancún
Nur den Neoliberalismus will niemand endlich mal niederkämpfen.
 
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tjaja, die Linken (nicht die Linke) sind eben entweder mit antideutschen , Kommunisten, diversen IMs etc durchsetzt ....
Nimm die reine interventionistische, da dürfte der Zersetzungsgrad geringer sein .....
 
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Auch Attac ist offiziell gegen Neoliberalismus, auch wenn das bei denen aus verschiedenen Gründen etwas seltsam ist ....

Da attac international ist, könnte das ein interessanter Bündnis-Partner sein ....
 
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das lockt alles keinen Hund hinter dem Ofen hervor :rolleyes2:

Wir nehmen Oppa und Omma, und engagieren ein paar Strahlharte von Make Capitalism History.

Ein Politischer Kindergarten findet sich bestimmt auch - und dann einen Haufen jener FDP-Leute, die es wagten, Guido zu widersprechen - fertig ist die erste Lauge !

Du willst doch wohl nicht behaupten, das wäre eine schlechte Idee !?

Oder glaubst du, es läuft anders ? sehe ich nicht
 
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Der potenzielle Widerstand gegen den Neoliberalismus wurde systematisch zersetzt.

1. Durch den Neomarxismus, den man in den 70ern schnell mal hochgepäppelt hat. Als die Monetaristen dann die Krise betrieben haben, waren die Marxisten begeistert: die von Marx vorhergesagte, unvermeidbare Krise des Kapitalismus.

2. Durch die Ökobewegung. Wachstum zerstöre die Umwelt, Konsum ist schlecht und tötet die Natur. Na dann, dann kann man den Leuten ja die Löhne und Sozialleistungen und Renten kürzen! Das schützt doch die Umwelt! Ist gut für die Natur!

3. Die Antifa. Selbstverständlich führen Wirtschaftskrisen und Massenarbeitslosigkeit zu einem Aufleben rechter Ansichten, also gegen Einwanderer, gegen Konkurrenten um Arbeitsplätze, Wohnungen und Sozialleistungen. Die Antifa will aber nichts gegen die Neoliberalen unternehmen, nichts gegen die Wirtschaftskrise, nichts gegen Massenarbeitslosigkeit, sondern die wollen nur die "Nazis" verkloppen.

4. Die Genderfrage:
•Crisis! What Gender? Eine geschlechterkritische Deutung der Finanz- und Wirtschaftskrise
http://www.akweb.de/


Summa summarum: Ich halte das alles nicht für Zufall, sondern für ganz bewusst fabriziert, um den Durchmarsch des Neoliberalismus zu ermöglichen. Es hat funktioniert und wird weiter funktionieren, bis wir es schaffen, uns ganz brutal von Marxisten, Ökos, Antifa und Genderkäse zu trennen.
 
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Hier ein Beispiel, wie die Marxisten mit den Ökothemen gegen die Keynesianer zielen:
Keynes à gogo oder: rücksichtslose Wachstumsförderung

Dort wo es zu einer (vulgären) Form keynesianischer Politik kommt, ist diese allein auf Wachstum als solches ausgerichtet. In der Regel werden dabei bestehende (Dinosaurier) Strukturen der kapitalistischen Ökonomie verstärkt: Abwrackprämien, Subventionierung der Auto- und Flugzeugbaukonzerne, Straßenbauprogramme, Verlängerung der Laufzeiten für Atomkraftwerke und Bau neuer Kraftwerke mit fossilen Brennstoffen usw.

Damit aber wird ein Faktor, der mit zur weltweiten Krise beitrug, die Klima- und Umweltkrise, verstärkt.
http://www.linksnet.de/de/artikel/25737

Warum ist das eigentlich so schwer zu verstehen, dass "Öko" das beste Argument für die gezielte Verarmung der breiten Bevölkerung ist. Wird ja auch von denselben Zeitungen und anderen Medien propagiert, gerade mal zwei Seiten oder zehn Minuten von der Forderung nach Lohnkürzung und Sozialabbau und Sanktionen gegen die Arbeitsloen getrennt.

Ich bin für Atomkraftwerke und für Wirtschaftswachstum, denn sonst werden die Menschen weiter in Armut und Elend leben müssen.
 
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Der potenzielle Widerstand gegen den Neoliberalismus wurde systematisch zersetzt.
.....

Summa summarum: Ich halte das alles nicht für Zufall, sondern für ganz bewusst fabriziert, um den Durchmarsch des Neoliberalismus zu ermöglichen. Es hat funktioniert und wird weiter funktionieren, bis wir es schaffen, uns ganz brutal von Marxisten, Ökos, Antifa und Genderkäse zu trennen.

Alles sehr richtig, sehe ich genauso.

btw, was hälst du von Krysmanski ??

Er ist ja an sich scheinbar nicht der "Revolutionäre"- seine Arbeit ist die schonungslose Analyse der wachsenden Reichtümer , aber hast du mal was von dem gelesen, also das ist ja mal echt heiß, was ich von dem gefunden hab:

Zwei Texte, auch zum "Philanthropentum", echt Mega-Crimes, finde ich:

„Was solche Titanen wie Buffet, Gates, Rockefeller und Carnegie vereint, ist eine Überzeugung, die Carnegie 1899 in einem Essay, ‚Das Evangelium des Reichtums’, formulierte: die Superreichen sollten die ‚Treuhänder’ ihrer großen Vermögen sein und sie zum Wohle der Gesellschaft verwalten. Jetzt ist die Fackel der Titanen weitergereicht worden ... Das Engagement der Bill & Melinda Gates Foundation für die Bekämpfung von Krankheiten in der Dritten Welt wird Konfrontationen bringen mit Regierungen und Herrschern, die sich genauso wie zu Carnegies Zeiten nicht gerne sagen lassen, was sie tun sollen. Doch durch den Einsatz ihres enormen Stiftungsvermögens draußen in der Welt ist die Gates Stiftung längst zu einem wichtigen global player geworden ...
....
Die Dinge werden fragwürdig, wenn durch Philanthropie direkte Eingriffe in Politik, Kultur und sogar Religion erfolgen. Dies aber geschieht in wachsendem Umfang. Slavoj Zizek schreibt, dass smarte Milliardäre wie Bill Gates so tun, als gäbe es keinen Widerspruch zwischen kapitalistischer Ausbeutung und mildtätiger Menschenliebe."
in
http://www.uni-muenster.de/PeaCon/wemgehoertdieeu/eu-35.htm


"welche Kriege und Konflikte die Welt in dreißig .... Jahren bedrohen werden. Ein überraschendes Ergebnis war, "dass die Militärs sich vor Neomarxisten in der globalen Mittelklasse fürchten."

viel weiter unten:
"Auch das weite Feld der Umverteilungsoperationen durch nackte Korruption fällt unter das Thema des Zusammenbruchs der Regelsysteme der bürgerlichen Gesellschaft und des Rekurses der Geldmächtigen auf informationstechnisch abgestützte absolutistische und feudalistische Herrschaftsstrukturen.

Dass das nicht gut gehen kann und so - etwa unter dem Deckmäntelchen einer "Vermögenskultur der Philanthropen, in welcher das Geld der Superreichen garantiert nicht nachgezählt wird" (Druyen) - eine Illusion bleibt, ist klar. Klar ist aber auch, dass die Superreichen sich - trotz interner, bis aufs Messer ausgetragener Konkurrenzkämpfe - genau unter einem solchen Selbstverständnis, einem solchen Klassenbewusstsein formieren."

http://www.linksnet.de/de/artikel/20861
 

Spökes

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Der potenzielle Widerstand gegen den Neoliberalismus wurde systematisch zersetzt.

...

2. Durch die Ökobewegung. Wachstum zerstöre die Umwelt, Konsum ist schlecht und tötet die Natur. Na dann, dann kann man den Leuten ja die Löhne und Sozialleistungen und Renten kürzen! Das schützt doch die Umwelt! Ist gut für die Natur!

Wachstum zerstört nicht nur die Umwelt, sondern auch soziale Gefüge. Konsum tötet nicht nur die Natur sondern auch manchen Konsumenten. Weshalb soll man denn die Löhne und Sozialleistungen kürzen solange es noch reichlich andere Möglichkeiten gibt? Gut, die mögen zwar so argumentieren, aber...

3. Die Antifa. Selbstverständlich führen Wirtschaftskrisen und Massenarbeitslosigkeit zu einem Aufleben rechter Ansichten, also gegen Einwanderer, gegen Konkurrenten um Arbeitsplätze, Wohnungen und Sozialleistungen. Die Antifa will aber nichts gegen die Neoliberalen unternehmen, nichts gegen die Wirtschaftskrise, nichts gegen Massenarbeitslosigkeit, sondern die wollen nur die "Nazis" verkloppen.
Sich die Konkurrenz um das Notwendige vom Hals zu halten ist doch nicht unbedingt rechtes Gedankengut. Dann wäre ja das Gutheißen des staatlicherseits positiv sanktionieren Menschenhandels zwecks Lohndruck links. Oder? Auch hier mag die Antifa ein nicht unbedingt relavantes aber anderes Spiel spielen.
 
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Wachstum zerstört nicht nur die Umwelt, sondern auch soziale Gefüge. Konsum tötet nicht nur die Natur sondern auch manchen Konsumenten.

Hellmann meint bestimmt nicht ein soziales Gefüge zerstörendes Wachstum!

Jetzt haben wir auf der Breite Öko und eine noch breitere Verarmung der Bevölkerung.
Aber das Vermögen der obersten 3 % - 10 % (?) wächst und wächst und wächst ....

Dieses Wachstum ist die Zerstörung von Sozialgefüge im großem Maßstab!
 
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btw, was hälst du von Krysmanski ??

Er ist ja an sich scheinbar nicht der "Revolutionäre"- seine Arbeit ist die schonungslose Analyse der wachsenden Reichtümer , aber hast du mal was von dem gelesen, also das ist ja mal echt heiß, was ich von dem gefunden hab:

Zwei Texte, auch zum "Philanthropentum", echt Mega-Crimes, finde ich:

„Was solche Titanen wie Buffet, Gates, Rockefeller und Carnegie vereint, ist eine Überzeugung, die Carnegie 1899 in einem Essay, ‚Das Evangelium des Reichtums’, formulierte: die Superreichen sollten die ‚Treuhänder’ ihrer großen Vermögen sein und sie zum Wohle der Gesellschaft verwalten. Jetzt ist die Fackel der Titanen weitergereicht worden ... Das Engagement der Bill & Melinda Gates Foundation für die Bekämpfung von Krankheiten in der Dritten Welt wird Konfrontationen bringen mit Regierungen und Herrschern, die sich genauso wie zu Carnegies Zeiten nicht gerne sagen lassen, was sie tun sollen. Doch durch den Einsatz ihres enormen Stiftungsvermögens draußen in der Welt ist die Gates Stiftung längst zu einem wichtigen global player geworden ...
....
http://www.uni-muenster.de/PeaCon/wemgehoertdieeu/eu-35.htm
Krysmanski habe ich immer wieder gelesen. Leider steht der auch oft auf geschwollene Analysen, wo es einfach darum ginge, den Leuten die absichtliche Verursachung der Krisen und der Arbeitslosigkeit zu erklären. Da drückt der sich drum.

Was die "Philanthropie" der Reichen betrifft, ist ja bekannt, dass in den USA die größten Gangster sich als "Philanthropen" feiern lassen. Das ging mit den Räuberbaronen und offenen Verbrechern wie Rockefeller und Morgan los.

In Wahrheit werden die Vermögen in den Stiftungen vor dem Zugriff der Steuer geschützt und die Erben kontrollieren die Stiftungen. Ganz große Stiftungen wie die von Rockefeller waren auch immer politische Akteure auf ganz großer Ebene. Die machen also Politik damit und die "Stiftung" fördert zum Beispiel die neoliberalen think tanks und finanziert "orangene Revolutionen" im Interesse des US-Imperialismus und mit Hilfe der CIA. Wie etwa Soros.

Mit Wohltätigkeit hat das gar nichts zu tun. Stiftungen sind wie private Konzerne, nur steuerfrei.

Da ist mir der Krysmanski oft zu undeutlich. Aber er ist immer noch besser, als viele andere. Sein letztes Buch "Hirten und Wölfe" habe ich aber nicht empfehlen können. Zu viel Gewäsch.
 

Wer ist gerade im Thread? PSW - Foristen » 0 «, Gäste » 1 « (insges. 1)

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