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Finanzbetrug um hohe Renditen:

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Geld arbeitet nicht, wie wir im Gegensatz zu einem beliebten Werbespruch des Finanzkapitals „Lassen Sie Ihr Geld arbeiten!“ ja alle wissen. Für Arbeit und die realen Renditen aus dieser Arbeit gibt es die Realwirtschaft.

Die Realwirtschaft wächst real bei uns in guten Jahren mit so 2 Prozent. Das heißt dann nichts anderes, als dass die allgemeine Rendite in der realen Wirtschaft eben nur bei 2 Prozent im Jahr liegt.

Wie kommen also unsere vom Finanzkapital dazu angehaltenen Politiker auf die Idee, den Bürgern etwas von einer „kapitalgedeckten“ Altersvorsorge mit hohen Renditen ins Ohr zu flunkern?

Wenn die Banken den Sparern schon 5 Prozent für ihr Geld bieten und den Schuldnern noch mehr abzwacken, dann kann da was nicht stimmen. Sonst würde ja jeder aus der mickrigen Realwirtschaft aussteigen, zum Beispiel „sein Kieswerk mit 2 Prozent realer Rendite“ verkaufen, und das Geld auf die Bank tragen, wo es 5 Prozent bringen soll.

Da kann also was nicht stimmen?

Klar, das Geld müsste durch Inflation entwertet werden, so dass von den 5 Prozent Zinsen real mindestens 3 Prozent wieder abzuziehen sind, eher mehr, weil die Banken und deren Eigentümer und Hintermänner ja auch noch Profit machen wollen und dieser Profit von den realen 2 Prozent Gewinn aus der realen Ökonomie weggeht.

Da die meisten Menschen ökonomische Zusammenhänge nicht blicken, kann es zu der Überzeugung kommen, dass man doch nur die Inflation bekämpfen müsse, vor allem durch noch höhere Zinsen, um der Senkung der realen Rendite auf 2 Prozent entgegen zu wirken. Gell?

Mit Hilfe dieser Idioten betreibt das Finanzkapital seinen Betrug.

Der Monetarismus hat ihnen die Überwindung der Inflation, der Neoliberalismus hat ihnen die hohen Renditen versprochen, wenn man die Löhne senkt und den Sozialstaat abbaut. Der Neoliberalismus ist ein vom Finanzkapital aufgezogener Schwindel, um vor allem die „Privatisierung“ von Volksvermögen und die „Liberalisierung“ der Finanzmärkte und natürlich die „kapitalgedeckte Altersvorsorge“ durchzusetzen, deren „Kapital“ das Finanzkapital schließlich abgreifen wird, nicht nur einmal, sondern alle Jahre wieder, so oft dann halt der Staat dafür einspringt auf Kosten seiner Bürger.

Die sogenannte Finanzindustrie hat dann die „innovativen“ Produkte der Marke „Hedgefonds“ geschaffen, die aus der mageren realen Rendite der Realwirtschaft die sagenhaften Renditen dieser Fonds gewinnen sollten, mit denen man das Publikum in die Falle lockt.

Schwindelpapiere und von vornherein geplanter Betrug.
Die reale Rendite liegt maximal bei 2 Prozent für unsere Ökonomie. Alles andere sind künstliche Finanzblasen zur Abzocke der Kunden des Finanzkapitals und Umverteilungen von unten nach oben, was die Reichen zusätzlich gewinnen, müssen die Armen bezahlen.

Natürlich kann das Kieswerk aus unserem Beispiel mit seiner realen Rendite von 2 Prozent an die Börse gehen. Danach ist die Rendite immer noch real bei 2 Prozent, aber die Aktionäre dürfen auf Kursgewinne der Aktien hoffen. Es gibt sogar Kursgewinne, bei denen dann die „Rendite“ vielleicht bei 10 Prozent liegt in einem bestimmten Jahr. Nur gibt es auch wieder Kurseinbrüche. Über die Jahre und real gerechnet ändert auch der ganze Schwindel des Finanzkapitals nichts an der realen Rendite von 2 Prozent.

Im Prinzip ist es so, dass die reale Rendite der Ökonomie so niedrig ist, dass man sich von den 2 Prozent gar kein Finanzkapital leisten darf, welches ja mit seinen Umtrieben und seinem Schwindel wesentlich höhere Anteile der Realwirtschaft abgreift und vergeudet, man denke nur an die Gelder, die in die passende Gestaltung der politischen Landschaft fließen und die ganzen Massenmedien finanzieren müssen, so dass für diejenigen, die reale Werte erzeugen, zum Schluss nur noch eine negative Rendite bleibt.

Also weg mit dem Finanzkapital und seinen „innovativen Finanzprodukten“.

Man lasse sich auch nicht von den „radikalen“ Kommunisten beirren, die jetzt bald wieder zum Schutz des Finanzkapitals öffentlich wie das Teufelchen aus dem Kästchen hüpfen sollten. Sie werden jede Kritik des Finanzkapitals, von dem sie unterhalten werden, als "verkürzte Kapitalismuskritik" diffamieren, die angeblich den wahren Problemen nicht auf den Grund gehe, die aber sehr schwierig seien und nur durch die Wertformanalyse zu verstehen. :p

Sie werden uns erklären, dass erst mit der völligen Abschaffung des Privateigentums durch die Enteignung vom kleinen Huberbauern und von der Oma ihrem Häuschen das Problem zu überwinden sei. Aber wie sich jeder wohl denken kann, wird es zur Enteignung vom kleinen Huberbauern und der Oma ihrem Häuschen dann doch nicht (zum Glück nicht!) reichen, so dass – und das war der Sinn der Sache! – auch das Finanzkapital dank seiner „radikalen Kommunisten“ dann ganz ungeschoren bleibt.

Die Realwirtschaft, die wir zum Leben brauchen, braucht den ganzen Finanzschwindel nicht.
Die reichen Länder retten die Finanzbranche mit Hunderten von Milliarden an Steuergeldern. Derweil ächzen die ärmeren Länder unter der Nahrungsmittelkrise, versiegenden Handelsbeziehungen und drohender Kreditklemme. Selbst wenn sich der Crash der Finanzmärkte noch abwenden lässt, im Produktionssektor ist die Rezession schon eingetreten.

Dies ist die Folge einer Politik radikaler Marktgläubigkeit ohne Rücksicht auf (soziale und ökologische) Verluste. Seit zehn Jahren bildet Attac dazu eine Gegenmacht mit der Forderung: Entwaffnet die Märkte! Krisen wie diese sind keine Panne, sondern Wesenszug des neoliberalen Finanzmarktsystems. Die Zeit ist reif, den Marktfundamentalismus zu brechen!
http://www.casino-schliessen.de/
 
W

wafi

Jau Hellmann

so ist das.

Hatte gestern ne Diskussion mit nem Bekannten, der bei ner Pleitebank im Imosektor ziemlich oben angesiedelt ist ... Hat fast ne halbe Stunde gedauert sein Kauderwelsch mit Hebeln und was weiß ich nicht auf ne Basis runter zu brechen auf der man dann endlich mal über Realitäten diskutieren konnte ... allerdings nach dem Runterbrechen gab`s auch nicht mehr viel zu diskutieren :p:D

Whatever ... ich diskutiere ja mit nem ähnlichen Ansatz. Um den Finanzmarktirrsinn noch nen bißchen klarer zu machen, mach ich das mit Zahlen ... Da kannst du z.B. feststellen, bei niedriger Schätzung gibt`s das 10 fache Kapital als es dem Weltprodukt eines Jahres entspricht. Geht man von einer 4% Verzinsung des Kapitals aus, müßte Weltwirtschaft um 40% per anno wachsen, damit eben die Zinsen aus der Realwirtschaft zu bezahlen sind ... wer meint, daß das nicht geht ... muß entsprechend die Zinsen der Finanzwirtschaft absenken, in dem Fall auch um den Faktor 10 zu 0,4% Realverzinsung. Das wäre von der Realwirtschaft zu schaffen, mehr aber nicht. Meistens kommen die Leute dann selber auf den Trichter, daß irgendwas wohl falsch läuft.

Tscha ... und ein Problem ist allerdings, grade von sog. "linken" daß die dann bei Kritik an der Finanzwirtschaft herkommen und die Kritiker in die braune Ecke stellen, weil die Nazis sowas wie schaffen und raffen definierten ... Ne üble Polemik, der ich mittlerweilen nur noch entgegne, daß Gesell (ich weiß du magst ihn nicht besonders) halt deutlich bevor sich Nazis überhaupt erst gründeten, die Zins- Zinseszins und Geldumlaufdiskussion angefacht hatte, insofern ist dies eben kein Merkmal von Nazis und wenn die was nachplappern, kann man den Grundgedanken nicht dafür verantwortlich machen.

Nur mal so als Argumentationsunterstützung.

Gruß
Peter
 
OP
Hellmann
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Ja, das mit den 0,4% Verzinsung muss man den Leuten mal deutlich machen. :)

Gegen den Silvio Gesell haben ich eigentlich nichts, außer dass man seine Lehre dazu benutzt hat, die Abhilfe "Inflation" gegen die Krise wegzudiskutieren.

Das ganze Herumschrauben, -schneiden, -schnipseln, -stempeln und so weiter an den Geldzetteln erübrigt sich mit einer eingeplanten Geldentwertung. Nur dass dann halt die Preise über die Jahre sichtbar steigen. Und?

Die Keynesianer waren immer für die Inflationierung, mit der das Grundproblem aller Geldwirtschaft fast überwunden wäre. Dieses einfache Rezept hat man dann zielgerichtet diffamiert und dafür haben sich die Freiwirte unter anderen auch einspannen lassen. Aus irgendeinem Grund halten die Freiwirte Inflation für ganz schlecht, obwohl die Inflation doch genau den Effekt hat, das Geld mit Durchhaltekosten zu belasten.

Aber egal, wir brauchen uns darum nicht zu streiten und prinzipiell hat die Lehre von Gesell den Wahnsinn der Realverzinsung sehr gut aufgezeigt, besser als es die Keynesianer konnten, die meist mathematisch denkende Köpfe sind, denen der Wahnsinn sofort klar ist, ohne dass sie es noch jemandem erklären könnten. :D

Gruß
Wolfgang
 
M

Myron

Hellmann,

gute, allgemeinverständliche Worte, find ich.


Die sogenannte Finanzindustrie hat dann die „innovativen“ Produkte der Marke „Hedgefonds“ geschaffen, die aus der mageren realen Rendite der Realwirtschaft die sagenhaften Renditen dieser Fonds gewinnen sollten, mit denen man das Publikum in die Falle lockt.

Wie heute in den Nachrichten zu hören ist, sind die Europäer nicht bereit, auf dem anstehenden Weltwirtschaftsgipfel zu fordern, diese besonders "innovativen" Produkte wie "Hedgefonds" abzuschaffen.

Sie fasseln von "Regulierung von Hedefonds". Diese Regulierung hat schon bei den Banken nicht funktioniert.
Den bösen Geistern, die sie zugelassen haben, schwören sie nicht einmal hier in Europa ab.

Sie wollen nicht wirklich durchgreifen. Sie hoffen immer noch, ein bischen reicht.
Eine sprachliche Augenwischerei, es eine "durchgreifende Finanzreform" zu nennen.
Kleinster gemeinsamer Nenner wäre das richtige Wort dafür.
Sie sind nicht daran interessiert, am bestehenden System etwas zu verändern, sie wollen nur
geringe Korrekturen vornehmen.
 
M

Myron

Geld arbeitet nicht, wie wir im Gegensatz zu einem beliebten Werbespruch des Finanzkapitals „Lassen Sie Ihr Geld arbeiten!“ ja alle wissen. Für Arbeit und die realen Renditen aus dieser Arbeit gibt es die Realwirtschaft.

Die Realwirtschaft wächst real bei uns in guten Jahren mit so 2 Prozent. Das heißt dann nichts anderes, als dass die allgemeine Rendite in der realen Wirtschaft eben nur bei 2 Prozent im Jahr liegt.

Wie kommen also unsere vom Finanzkapital dazu angehaltenen Politiker auf die Idee, den Bürgern etwas von einer „kapitalgedeckten“ Altersvorsorge mit hohen Renditen ins Ohr zu flunkern?

Wenn die Banken den Sparern schon 5 Prozent für ihr Geld bieten und den Schuldnern noch mehr abzwacken, dann kann da was nicht stimmen. Sonst würde ja jeder aus der mickrigen Realwirtschaft aussteigen, zum Beispiel „sein Kieswerk mit 2 Prozent realer Rendite“ verkaufen, und das Geld auf die Bank tragen, wo es 5 Prozent bringen soll.

Da kann also was nicht stimmen?

Klar, das Geld müsste durch Inflation entwertet werden, so dass von den 5 Prozent Zinsen real mindestens 3 Prozent wieder abzuziehen sind, eher mehr, weil die Banken und deren Eigentümer und Hintermänner ja auch noch Profit machen wollen und dieser Profit von den realen 2 Prozent Gewinn aus der realen Ökonomie weggeht.

Da die meisten Menschen ökonomische Zusammenhänge nicht blicken, kann es zu der Überzeugung kommen, dass man doch nur die Inflation bekämpfen müsse, vor allem durch noch höhere Zinsen, um der Senkung der realen Rendite auf 2 Prozent entgegen zu wirken. Gell?

Mit Hilfe dieser Idioten betreibt das Finanzkapital seinen Betrug.

Der Monetarismus hat ihnen die Überwindung der Inflation, der Neoliberalismus hat ihnen die hohen Renditen versprochen, wenn man die Löhne senkt und den Sozialstaat abbaut. Der Neoliberalismus ist ein vom Finanzkapital aufgezogener Schwindel, um vor allem die „Privatisierung“ von Volksvermögen und die „Liberalisierung“ der Finanzmärkte und natürlich die „kapitalgedeckte Altersvorsorge“ durchzusetzen, deren „Kapital“ das Finanzkapital schließlich abgreifen wird, nicht nur einmal, sondern alle Jahre wieder, so oft dann halt der Staat dafür einspringt auf Kosten seiner Bürger.

Die sogenannte Finanzindustrie hat dann die „innovativen“ Produkte der Marke „Hedgefonds“ geschaffen, die aus der mageren realen Rendite der Realwirtschaft die sagenhaften Renditen dieser Fonds gewinnen sollten, mit denen man das Publikum in die Falle lockt.

Schwindelpapiere und von vornherein geplanter Betrug.
Die reale Rendite liegt maximal bei 2 Prozent für unsere Ökonomie. Alles andere sind künstliche Finanzblasen zur Abzocke der Kunden des Finanzkapitals und Umverteilungen von unten nach oben, was die Reichen zusätzlich gewinnen, müssen die Armen bezahlen.

Natürlich kann das Kieswerk aus unserem Beispiel mit seiner realen Rendite von 2 Prozent an die Börse gehen. Danach ist die Rendite immer noch real bei 2 Prozent, aber die Aktionäre dürfen auf Kursgewinne der Aktien hoffen. Es gibt sogar Kursgewinne, bei denen dann die „Rendite“ vielleicht bei 10 Prozent liegt in einem bestimmten Jahr. Nur gibt es auch wieder Kurseinbrüche. Über die Jahre und real gerechnet ändert auch der ganze Schwindel des Finanzkapitals nichts an der realen Rendite von 2 Prozent.

Im Prinzip ist es so, dass die reale Rendite der Ökonomie so niedrig ist, dass man sich von den 2 Prozent gar kein Finanzkapital leisten darf, welches ja mit seinen Umtrieben und seinem Schwindel wesentlich höhere Anteile der Realwirtschaft abgreift und vergeudet, man denke nur an die Gelder, die in die passende Gestaltung der politischen Landschaft fließen und die ganzen Massenmedien finanzieren müssen, so dass für diejenigen, die reale Werte erzeugen, zum Schluss nur noch eine negative Rendite bleibt.

Also weg mit dem Finanzkapital und seinen „innovativen Finanzprodukten“.

hab mir
das jetzt einfach nochmals durchlesen müssen ;), den Text hier kann ich seltsamerweise geradezu genießen :eek:, (ein Text über Wirtschaft :winken:!:D), das hätte ich mir vor ein paar Monaten nicht vorstellen können,
ganz simpel und klar, mehr brauchts nicht.
 
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Obama regt sich über fette Boni für AIG-Chefs auf >>

165 Millionen Dollar Sonderzahlungen an die Chefs des vom Staat gestützten Versicherers AIG: Das ist US-Präsident Barack Obama zu viel. Er weist seinen Finanzminister an, die umstrittenen Boni an die "gierigen" Manager zu stoppen. Ein US-Senator geht noch weiter – und empfiehlt "Selbstmord" statt Boni.

Wer sich in diesem Sinne auf "Verträge" beruft ist schon wieder vom Staat abhängig und braucht sich nichts vorzumachen hinsichtlich "dem" bösen Staate gegenüber, von dem er meint sich (durch Geld) unabhängig machen zu können.

Denn diese "Verträge" sind Null und Nichtig wenn die Rechtssicherheit vom und im Staat (bei den einzelnen Menschen - dem kleinsten Teil des "Staates" also) durch Handlungen ausgehölt sind und werden, und diese letztendlich nicht mehr mitziehen.
 

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