- Registriert
- 4 Jan 2009
- Zuletzt online:
- Beiträge
- 1.023
- Punkte Reaktionen
- 46
- Punkte
- 0
- Website
- www.beverly-schnett.de
- Geschlecht
- --
Als nach dem so genannten "Schneechaos" in Berlin ein Radiosender mit dem bezeichnenden Namen 88,8 meinte, die Stadt sauber machen zu müssen und sie da in ebenso faschistoider Manier von "Dreckecken" faselten wie 5 Jahre zuvor in einem Lokalsender im Weserbergland, war bei mir endgültig Feierabend mit "Information" aus den Radio und Fernsehen. Verglichen mit dem, was die bürgerlichen Massenmedien produzieren, herrschte im DDR-Fernsehen Meinungsfreiheit und selbst angloamerikanischen Truppensender waren ein Ausbund von Ehrlichkeit.
Bei der "Aktuellen Kamera" und anderen Sendungen des DDR-Fernsehens, die ich aus den 1970ern und 80ern kannte, wusste ich, was für ein System dahinter stand und konnte sie so ansehen und bewerten. Und umschalten zu anderen Meinungen. Der Schnitzler vom "Schwarzen Kanal" und der Löwental vom "ZDF"-Magazin waren trotz oppositärer politischer Meinungen aus dem gleichen Holz geschnitzt. Grobes und kantiges Holz wohl gemerkt, nicht lackierter Dreck wie heute in den Massenmedien.
Im Radio war es vom Truppensender AFN über rs 2 bis DDR-Radio das Gleiche: man wusste, wer die Auftraggeber waren und was davon zu halten war. Soldaten machen by the way kein schlechtes Radio, vielleicht weil ihr Beruf nichts für Labertaschen ist.
Das Verhängnis und ein Niedergang des Journalismus, wie wir ihn seit den Tagen des Dr. Goebbels nicht mehr erlebt haben und der IMHO sogar die Zustände zu den Zeiten übertrifft, als wir ein "Ministerium für Volksaufklärung und Propaganda" hatten, hat folgende Ursachen:
1. Anstelle "staatlich" und "öffentlich" ist "privat" getreten
Selbst ein Sender, der im Auftrag einer Regierung nach deren Weisungen arbeitet, mag noch in Teilen gutes Programm liefern. Weder in der DDR noch in diversen arabischen Staaten habe ich es erlebt, dass die Staatssender von Morgens bis Abens nur hohle Propaganda lieferten. Die Propaganda kam zwar vor, aber war leicht zu identifizieren und somit ließ sich leicht umschalten. Z. B. zu einem Sender des Nachbarlandes resp. in großen Teilen der DDR zum "Westfernsehen". Dass ein Staatssender eine einseitige Meinung vertritt, wurde wenigstens teilweise dadurch ausgeglichen, dass es andere Sender mit anderen Meinungen gab.
Das Gleiche gilt für die Sender des US-amerikanischen und britischen Militärs. IMHO als Sender einer Armee ebenso "weisungsgebunden" wie etwa das DDR-Fernsehen. Aber man konnte die laufen lassen, wenn sie Musik brachten, sich bei ihren Nachrichtensendungen seinen Teil denken und weiter schalten.
Neben an Regierung resp. Militär gebundenen Sendern gab es ja noch die öffentlichen Sender. Es gab, weil es sie trotz anders lautender Berichte nicht mehr gibt. "Öffentlich" war nicht nur eine Abgrenzung davon, bloßer Verlautbarungssender einer staatlichen Instanz zu sein. Es war auch eine Abgrenzung gegenüber dem "Privaten", wo ein Sender letztendlich nur Sprachrohr seiner Eigentümer ist.
2. "privat" kommt von "privare"
"Privat" bedeutet auch bei Radio und Fernsehen nicht "frei" von den Weisungen eines Präsidenten oder Zentralkomitees, einer Armeehierarchie oder eines Rundfunkrates. Im Gegenteil ! "Privat" kommt vom lateinischen "privare" und das heißt "berauben". Wer ein bis dato allgemeines Gut - Radio und Fernsehen - "privatisiert", beraubt die Allgemeinheit daher dieses Gutes.
3. Von der Privatisierung zur Gleichschaltung
Die Zustände in Radio und Fernsehen sind der beste Beleg dafür, dass wir nicht in wirtschaftlicher Freiheit leben, sondern in einer mit ökonomischen Machtmitteln arbeitenden Oligarchie. Es ist eine Evolution des Totalitarismus, deren Wirken in den Massenmedien einen Dr. Goebbels vor Neid erblassen würde. Der musste damals noch alles zentral organisieren und wenn er hinterm Rednerpult tobte, wussten die Volksgenossem und Untertanen der schlimmsten Diktatur auf deutschem Boden, was Sache war. Uns Bürger in der Bürgergesellschaft kann man in liberaler Demokratie und Martkwirschaft dagegen ganz gepflegt verarschen
Wir wundern uns immer, warum das Zeug vor den Mikrofonen allesamt das Gleiche dumme Zeug schwätzt und warum x kleine Spießer auf der Straße das Echo dazu machen. Leben wir nicht in Freiheit?
Herrschaft zu dezentralisieren und zu vernetzen und sie über ökonomische Mechanismen statt physischen Zwang und Gewalt laufen zu lassen, hat sich asl viel effektiver erwiesen als die Methoden aus den Tagen des Dr. Goebbels.
4. Von der Gleichschaltung zur Herrschaft
DAs Ideal des investigativen Journalismus war es, die Ausübung von Herrschaft zu kontrollieren, Missbräuche und Skandale aufzudecken. Aber vielleicht war dieses Ideal schon von Anfang an beschmutzt. So kenne ich Bericht über den "Watergate-Skandal", denen zufolge die Journalisten, die Präsiden Nixon damit zu Fall brachten, nur Werkzeuge eines US-amerikanischen Geheimdienstes waren. Präsident Nixon hatte sich im eigenen Herrschaftsapparat unbeliebt gemacht und "Deep Throat" soll aus diesem Apparat gekommen und die Dinge ausgeplaudert haben, die Nixon zu Fall brachten.
Fazit: Journalisten waren nicht Kontrolleure, sondern Teil des Machtapparates. So wie die Macht des Staates Angehörige des Staatsapparates korrumpiert, so korrumpiert die Macht der Medien die Journalisten.
Der Journalist in der offenen Diktatur mit staatlicher Zensur mag die kritischen Artikel für die Schublade schreiben oder sich auf unpolitische Themen beschränken. Er erlebt einen Machtapparat, der sich mit Bevormundung, Gefängnis, Exilierung, Folter und Mord so verhasst macht, dass er nicht Teil von ihm sein will.
Der Journalist in der schönen neuen Welt der liberalkapitalistischen Postmoderne mag sich ab einem gewissen Level* und gerde dann, wenn er gnadelos korrupt und opportunistisch ist, aller Annehmlichkeiten des 21. Jahrhunderts erfreuen. Er kann mit 300 km/h im ICE fahren oder fliegen, Reisen und hat eine Lebenserwartung zwischen mindestens 60 und maximal 120 Jahren. Da braucht sich niemand über die opportunistischen Ergüsse zu wundern, die in den privaten Massenmedien formal demokratischer Länder noch schlimmer und allgegenwärtiger sind als in Diktaturen alten und überlebten Stils.
Die Massenmedien sind nicht Kontrolleure, sondern Teil des Machtapparates. Reporter, die z. B. Erwerbslosen hinterher spitzeln oder meinen, sie seien nun für die Stadtreinigung zuständig, sind ebenso und noch schlimmer Schergen der Herrschaft wie es Beamte oder Sachbearbeiter sind. Bauen Staatsangestellte gar zu viel Mist, mögen sie irgendwann den Konsequenzen nicht mehr entgehen. Das Gleiche gilt für Politiker - wenn Äinschie so weiter macht und nach SPD und FDP auch die Grünen als Koalitionspartner verbracht hat, ist mit der Frau Feierabend. Doch die Journalisten, die seit Jahr und Tag für Schwarz-Grün oder so einen Unsinn wie Union-FDP-Grüne trommeln, werden nicht zur Verantwortung gezogen. Mir kommt es sogar vor, als ob Schwarz-Grün resp. "Jamaika" ein Projekt war, das von Klüngeln in den Medien ausgebrütet wurde und die Parteien da von den Journalisten zu etwas gezwungen werden, wozu viele in ihnen keine Lust haben.
* wer nicht zu den Eliteblödschwätzern und gemästeten Parasiten gehört, mag trotz wichtiger Funktionen auch in den Medien immer schlechter bezahlt werden
Fazit: Vor zwanzig Jahren schrieb ein Politologe über ein arabischen Land: Journalisten sind eine ausgestorbene Spezies.
Heute sind sie auch in der BRD akut vom Aussterben bedroht.
Bei der "Aktuellen Kamera" und anderen Sendungen des DDR-Fernsehens, die ich aus den 1970ern und 80ern kannte, wusste ich, was für ein System dahinter stand und konnte sie so ansehen und bewerten. Und umschalten zu anderen Meinungen. Der Schnitzler vom "Schwarzen Kanal" und der Löwental vom "ZDF"-Magazin waren trotz oppositärer politischer Meinungen aus dem gleichen Holz geschnitzt. Grobes und kantiges Holz wohl gemerkt, nicht lackierter Dreck wie heute in den Massenmedien.
Im Radio war es vom Truppensender AFN über rs 2 bis DDR-Radio das Gleiche: man wusste, wer die Auftraggeber waren und was davon zu halten war. Soldaten machen by the way kein schlechtes Radio, vielleicht weil ihr Beruf nichts für Labertaschen ist.
Das Verhängnis und ein Niedergang des Journalismus, wie wir ihn seit den Tagen des Dr. Goebbels nicht mehr erlebt haben und der IMHO sogar die Zustände zu den Zeiten übertrifft, als wir ein "Ministerium für Volksaufklärung und Propaganda" hatten, hat folgende Ursachen:
1. Anstelle "staatlich" und "öffentlich" ist "privat" getreten
Selbst ein Sender, der im Auftrag einer Regierung nach deren Weisungen arbeitet, mag noch in Teilen gutes Programm liefern. Weder in der DDR noch in diversen arabischen Staaten habe ich es erlebt, dass die Staatssender von Morgens bis Abens nur hohle Propaganda lieferten. Die Propaganda kam zwar vor, aber war leicht zu identifizieren und somit ließ sich leicht umschalten. Z. B. zu einem Sender des Nachbarlandes resp. in großen Teilen der DDR zum "Westfernsehen". Dass ein Staatssender eine einseitige Meinung vertritt, wurde wenigstens teilweise dadurch ausgeglichen, dass es andere Sender mit anderen Meinungen gab.
Das Gleiche gilt für die Sender des US-amerikanischen und britischen Militärs. IMHO als Sender einer Armee ebenso "weisungsgebunden" wie etwa das DDR-Fernsehen. Aber man konnte die laufen lassen, wenn sie Musik brachten, sich bei ihren Nachrichtensendungen seinen Teil denken und weiter schalten.
Neben an Regierung resp. Militär gebundenen Sendern gab es ja noch die öffentlichen Sender. Es gab, weil es sie trotz anders lautender Berichte nicht mehr gibt. "Öffentlich" war nicht nur eine Abgrenzung davon, bloßer Verlautbarungssender einer staatlichen Instanz zu sein. Es war auch eine Abgrenzung gegenüber dem "Privaten", wo ein Sender letztendlich nur Sprachrohr seiner Eigentümer ist.
2. "privat" kommt von "privare"
"Privat" bedeutet auch bei Radio und Fernsehen nicht "frei" von den Weisungen eines Präsidenten oder Zentralkomitees, einer Armeehierarchie oder eines Rundfunkrates. Im Gegenteil ! "Privat" kommt vom lateinischen "privare" und das heißt "berauben". Wer ein bis dato allgemeines Gut - Radio und Fernsehen - "privatisiert", beraubt die Allgemeinheit daher dieses Gutes.
3. Von der Privatisierung zur Gleichschaltung
Die Zustände in Radio und Fernsehen sind der beste Beleg dafür, dass wir nicht in wirtschaftlicher Freiheit leben, sondern in einer mit ökonomischen Machtmitteln arbeitenden Oligarchie. Es ist eine Evolution des Totalitarismus, deren Wirken in den Massenmedien einen Dr. Goebbels vor Neid erblassen würde. Der musste damals noch alles zentral organisieren und wenn er hinterm Rednerpult tobte, wussten die Volksgenossem und Untertanen der schlimmsten Diktatur auf deutschem Boden, was Sache war. Uns Bürger in der Bürgergesellschaft kann man in liberaler Demokratie und Martkwirschaft dagegen ganz gepflegt verarschen
Wir wundern uns immer, warum das Zeug vor den Mikrofonen allesamt das Gleiche dumme Zeug schwätzt und warum x kleine Spießer auf der Straße das Echo dazu machen. Leben wir nicht in Freiheit?
Herrschaft zu dezentralisieren und zu vernetzen und sie über ökonomische Mechanismen statt physischen Zwang und Gewalt laufen zu lassen, hat sich asl viel effektiver erwiesen als die Methoden aus den Tagen des Dr. Goebbels.
4. Von der Gleichschaltung zur Herrschaft
DAs Ideal des investigativen Journalismus war es, die Ausübung von Herrschaft zu kontrollieren, Missbräuche und Skandale aufzudecken. Aber vielleicht war dieses Ideal schon von Anfang an beschmutzt. So kenne ich Bericht über den "Watergate-Skandal", denen zufolge die Journalisten, die Präsiden Nixon damit zu Fall brachten, nur Werkzeuge eines US-amerikanischen Geheimdienstes waren. Präsident Nixon hatte sich im eigenen Herrschaftsapparat unbeliebt gemacht und "Deep Throat" soll aus diesem Apparat gekommen und die Dinge ausgeplaudert haben, die Nixon zu Fall brachten.
Fazit: Journalisten waren nicht Kontrolleure, sondern Teil des Machtapparates. So wie die Macht des Staates Angehörige des Staatsapparates korrumpiert, so korrumpiert die Macht der Medien die Journalisten.
Der Journalist in der offenen Diktatur mit staatlicher Zensur mag die kritischen Artikel für die Schublade schreiben oder sich auf unpolitische Themen beschränken. Er erlebt einen Machtapparat, der sich mit Bevormundung, Gefängnis, Exilierung, Folter und Mord so verhasst macht, dass er nicht Teil von ihm sein will.
Der Journalist in der schönen neuen Welt der liberalkapitalistischen Postmoderne mag sich ab einem gewissen Level* und gerde dann, wenn er gnadelos korrupt und opportunistisch ist, aller Annehmlichkeiten des 21. Jahrhunderts erfreuen. Er kann mit 300 km/h im ICE fahren oder fliegen, Reisen und hat eine Lebenserwartung zwischen mindestens 60 und maximal 120 Jahren. Da braucht sich niemand über die opportunistischen Ergüsse zu wundern, die in den privaten Massenmedien formal demokratischer Länder noch schlimmer und allgegenwärtiger sind als in Diktaturen alten und überlebten Stils.
Die Massenmedien sind nicht Kontrolleure, sondern Teil des Machtapparates. Reporter, die z. B. Erwerbslosen hinterher spitzeln oder meinen, sie seien nun für die Stadtreinigung zuständig, sind ebenso und noch schlimmer Schergen der Herrschaft wie es Beamte oder Sachbearbeiter sind. Bauen Staatsangestellte gar zu viel Mist, mögen sie irgendwann den Konsequenzen nicht mehr entgehen. Das Gleiche gilt für Politiker - wenn Äinschie so weiter macht und nach SPD und FDP auch die Grünen als Koalitionspartner verbracht hat, ist mit der Frau Feierabend. Doch die Journalisten, die seit Jahr und Tag für Schwarz-Grün oder so einen Unsinn wie Union-FDP-Grüne trommeln, werden nicht zur Verantwortung gezogen. Mir kommt es sogar vor, als ob Schwarz-Grün resp. "Jamaika" ein Projekt war, das von Klüngeln in den Medien ausgebrütet wurde und die Parteien da von den Journalisten zu etwas gezwungen werden, wozu viele in ihnen keine Lust haben.
* wer nicht zu den Eliteblödschwätzern und gemästeten Parasiten gehört, mag trotz wichtiger Funktionen auch in den Medien immer schlechter bezahlt werden
Fazit: Vor zwanzig Jahren schrieb ein Politologe über ein arabischen Land: Journalisten sind eine ausgestorbene Spezies.
Heute sind sie auch in der BRD akut vom Aussterben bedroht.
Zuletzt bearbeitet: