Aktuelles
  • Hallo Neuanmeldung und User mit 0 Beiträgen bisher (Frischling)
    Denk daran: Bevor du das PSW-Forum in vollen Umfang nutzen kannst, stell dich kurz im gleichnamigen Unterforum vor: »Stell dich kurz vor«. Zum Beispiel kannst du dort schreiben, wie dein Politikinteresse geweckt wurde, ob du dich anderweitig engagierst, oder ob du Pläne dafür hast. Poste bitte keine sensiblen Daten wie Namen, Adressen oder Ähnliches. Bis gleich!

"Alles Kanaillen!" - wie feiern Menschen ihren 50. Geburtstag?

PSW - Foristen die dieses Thema gelesen haben: » 0 «  

Registriert
4 Jan 2009
Zuletzt online:
Beiträge
1.023
Punkte Reaktionen
46
Punkte
0
Website
www.beverly-schnett.de
Geschlecht
--
"Wir stoßen infolge der Verderbtheit der anderen immer nur auf Dornen, während die Bösewichte nichts als Rosen ernten."

Zitat aus dem Roman "Justine" von Marquis de Sade.

Es gibt den Spruch:

Wer mit 20 kein Kommunist ist, hat kein Herz.
Wer mit 40 noch Kommunist ist, hat keinen Verstand.

Dieser Spruch verweist darauf, wie sich im Laufe eines Lebens und mit wachsender Lebenserfahrungen die Einstellungen verändern.

Nur ist er meines Erachtens viel zu eng gefasst.
Er gilt nicht nur für den Kommunismus, sondern für jede Art von Ideologie, Religion oder Weltanschauung.
Ferner brauchen die Menschen IMHO nicht 20, sondern 30 oder vielleicht sogar noch mehr Jahre Lernzeit.

Also gilt:

Wer mit 20 an nichts glaubt, hat kein Herz.
Wer mit 50 noch an etwas glaubt, hat keinen Verstand.

Aber lernen tun alle. Sowohl die, die im Leben gescheitert sind als auch die, die Erfolg hatten.
Die Erfolgreichen leugnen natürlich lautstark diese Einsicht und verkünden von Kommunismus bis Katholizismus alle möglichen und unmöglichen Ideologien. Aber ihre Karrieren sind der beste Beweis für die Richtigkeit dieser Einsicht. Weil sie immer nur an das glauben, was gerade im Trend liegt und was ihnen nützt. Mit etwas Mühe lassen sich all ihre Wertediskurse auf schnöde materielle oder politische Interessen reduzieren. Nicht zu vergessen verdtängte sexuelle Affekte, die dann besonders stark wirken mögen, wenn man "über so was nicht spricht".

Die im Leben Gescheiterten aber klug gewordenen hindert nichts daran, die Einsichten auszusprechen, nach denen die Erfolgreichen leben. Die Bigotterie und Verlogenheit der Erfolgreichen zeigt sich IMHO sogar an ihrem Umgang mit dem berüchtigten Marquis de Sade.
Dem Herrn de Sade verdanken wir die Wortschöpfung "Sadismus". Ich selbst habe in einem anderen Forum über seine "120 Tage von Sodom" geschimpft, bin aber gezwungen dafür Abbite zu leisten. In besagtem (Mach-)Werk entführt eine Clique degenerierter Aristokraten und Krimineller hübsche Jungens und Mädels, entjungert und ermordert sie! Einigermaßen abartig und eine Vorwegnahme von Dutroux' Verbrechen.
Doch schon am Leben des de Sade zeigt sich, dass er in seinen Skandalromanen nur das niedergeschrieben hat, was diejenigen taten, die lautstark von Tugend schwadronierten.
Der Marquis de Sade wurde wegen seiner Bücher schon zu Zeiten den Ancien Regime eingesperrt. Nach dem Sturz des alten Regimes kam er kurzzeitig frei, wurde aber von den bigotten Jakobinern wieder inhaftiert. Alldiweil die Robespieeres mit der Guillotine das in die Praxis umsetzten, was bei de Sade nur zwischen Buchdeckeln stattfand. Der pöse de Sade verbrachte den Rest seines Lebens bis 1814 in Gefangenschaft und die Tugendwächter, die einen Menschen allein wegen fragwürdiger Bücher inhaftierten, verwüsteten derweil Europa und ließen bei ihren Kriegen sechs Millionen Menschen verrecken.
Die Wirklichkeit hat schon damals den de Sade weit übertroffen. Das zu durchschauen braucht natürlich seine Zeit. So habe ich in der Schule und der Uni gelernt, dass die Französische Revolution einen epochalen Fortschritt in der Menschheitsgeschichte darstellt. Dass es kaum mehr als der Aufruhr Verzweifelter und ein Putsch bigotter Verrückter war, wurde mir erst gestern so richtig klar. Da schwadronierte auf "3sat" in einem Spielfilm über de Sade der Robespierre: Man müsse jetzt den Atheismus bekämpfen, den die alte Aristokratie unters Volk gebracht hat, und alle zur Verehrung des höchsten Wesens anhalten. Alldiweil die Köpfe der Guillotinierten aufgesammelt und verscharrt werden.
Seit den Menschenopfern der Azteken ist das natürlich ein epochaler Fortschritt :)
 

Wer ist gerade im Thread? PSW - Foristen » 0 «, Gäste » 1 « (insges. 1)

Ähnliche Themen

Neueste Beiträge

  • Umfrage
Klimawandel oder Klimalüge ?
Du widerlicher Großkotz! Genau so arbeiten die linken Fälscher! Sie schneiden. Sie...
"Wieso mache ich das...
Ok ok, habs mir angehört hatte bereits im Vorfeld das Schlimmste erwartet aber Ken...
Die totgesagte Welt
Der herrschende Materialismus betrachtet den Menschen und die Welt als sinn- und leblose Apparaturen.
Sektor für Sektor
Oben