Die Chemie des Glücks
Weil die Frage zu den meist gestellten gehört, habe ich hier mal eine umfangreiche Einführung in die Neurobiologie des Glücks.
Wer ganz tief eintauchen möchte, dem lege ich diese beiden neuen Werke an Herz und Hirn ?:
• Die Chemie des Glücks und
• Ein Hormon regiert die Welt: Wie Dopamin unser Verhalten steuert.
Glückshormone aktivieren
Dopamin
Dopamin ist der natürliche Antreiber. Es ruft die Freude hervor, Dinge zu entdecken, die unseren Bedürfnissen entsprechen – das Gefühl von:
Heureka! Ich hab’s!
Es gibt Ihnen das große Gefühl der Freude zu entdecken, was Sie suchen.
Dopamin motiviert Sie, das zu bekommen, was Sie wollen bzw. benötigen,
auch wenn es einiges an Anstrengung erfordern wird.
Dopamin spüren lernen
Wie fühlt sich Dopamin an?
Dopamin ist die Erregung, die Sie spüren, wenn Sie eine Belohnung erwarten.
Ein hungriger Löwe erwartet eine Belohnung, wenn er eine einzelne Gazelle sieht. Ein durstiger Elefant erwartet eine Belohnung, wenn er Anzeichen für ein Wasserloch findet.
Dopamin öffnet Ihren Reservetank an Energie, wenn Sie eine Möglichkeit sehen, ein Bedürfnis zu befriedigen. Selbst wenn Sie nur still dasitzen, motiviert Dopamin Sie dazu, viele Einzelheiten zu überprüfen, um ein Muster zu finden, das irgendwie Ihren Bedürfnissen nachkommt.
Wenn Sie Details finden, die »genau richtig« sind, fühlt es sich gut an; das heißt, das Puzzleteil zu finden, das Sie gesucht haben, fühlt sich wegen des Dopamins gut an.
Dopamin könnte man als den Jagd Motivator bezeichnen, wir lieben es zu jagen und auf unsere Ziele hinzusteuern. Es ist das Signal des Gehirns dafür, dass ein dringend zu befriedigendes Bedürfnis vorliegt.
Happy Habits für Dopamin
Zum Glückshormone aktivieren braucht es nicht viel:
Breuning nennt dies Happy Habits, also Glücksgewohnheiten, die sie zu jedem der Neurotransmitter anregt. Bei Dopamin sind dies bspw.
• Freuen Sie sich über kleine Siege – Kein Erfolg ist zu gering
• Gehen Sie mit kleinen Schritten auf Ihr Ziel zu – Handeln statt nur Tag zu träumen
• Teilen Sie eine unangenehme Aufgabe in kleine Portionen ein (Mini Gewohnheiten… Immer einen Babyschritt weiter gehen)
• Legen Sie die Latte auf die richtige Höhe (der berühmte FLOW Zustand tritt just dann ein, wenn wir uns weder unterfordert, noch zu sehr überfordert fühlen)
Beim Menschen ist es so, dass Sie, wenn Sie den Richtigen oder die Richtige finden, ein Dopamin-Hochgefühl erleben. Wie Sie auch definieren mögen, was Sie suchen, Dopamin erregt Sie, wenn Sie sich dem/der Gesuchten nähern.
Endorphin
Auch wenn durch immense Anstrengung oft heftiger Schmerz entstehen kann, erzeugen Endorphine eine Art von selektivem Vergessen, das Schmerz überdeckt – oftmals Euphorie genannt.
Evolutionsbiologisch hatte das wohl den Grund, dass Sie den Schmerz einfach ignorieren konnten und durch den Endorphin Ausstoß motiviert waren die Flucht zu ergreifen, selbst wenn sie verletzt und voll Schmerz gewesen waren.
Endorphine spüren lernen
Wie fühlen sich Endorphine an?
Das Endorphingefühl ist ein deutlich wahrnehmbares Gefühl, das körperlichen Schmerz überdeckt.
Endorphin ermöglicht, dass ein verletztes Tier einem Raubtier entkommt, und so sein Leben rettet.
Wir sind zum Überleben ausgelegt, nicht für Hochgefühle.
Endorphin, das Opium der Natur, wird nur in kurzen Schüben ausgeschüttet, weil Schmerz eigentlich etwas Gutes für uns ist: Er teilt uns beispielsweise mit, dass wir Feuer nicht anfassen oder auf einem gebrochenen Bein laufen sollen.
Training ist etwas Gutes, aber ein »Läuferhoch« zum Beispiel tritt nur dann auf, wenn wir bis zum Punkt des Schmerzes trainieren.
Wir sind allerdings nicht dazu ausgelegt, uns selbst Schmerz zuzufügen, damit Endorphin ausgeschüttet wird und wir uns gut fühlen.
Zum Glück werden kleine Dosen Endorphin durch Lachen, Weinen und vernünftige Anstrengung stimuliert. Wir können so kein ständiges Gefühlshoch erwarten, aber wir können die Fähigkeit unseres Körpers genießen, mit Schmerzen umzugehen. (Anti-Fragilität)
Endorphin wird durch körperliche Schmerzen stimuliert, aber Sie erhalten ebenfalls ein wenig davon beim Lachen und Weinen.
Wie können wir nun Endorphin Glückshormone aktivieren?
Happy Habits für Endorphine
• Lachen (grundlos, bzw jeden Grund auch vollkommen auskosten und lachen, am Anfang scheint das vielleicht noch ein klein wenig künstlich, doch wie bei jeder Gewohnheit gewöhnt sich das Gehirn daran und schüttet Endorphine aus (und baut das Stresshormon Cortisol parallel ab)
• Bei Gelegenheit weinen. Echt jetzt? Ja, wenn ein Film oder ein Buch, Lied… Sie traurig macht, lassen Sie Tränen fließen.
• Wenn Sie Sport machen: Wechseln Sie die Übungen. Immer wieder neue Variationen werden den Trainingsreiz fortwährend verändern und den Körper fordern, was Endorphin Ausschüttung bewirkt.
• Stretching. Ja, eines meiner liebsten Themen. Wie im Körper, so im Geist. Stärken Sie Ihre körperliche und dadurch geistige Flexibilität und gehen Sie ruhig so weit in die Dehnung, dass es sich gerade noch unangenehm anfühlt. Eben das triggert die Endorphin Ausschüttung!
Man weiß von Liebespaaren, dass sie gemeinsam lachen, und es ist interessant zu wissen, dass sie dadurch das Endorphin im jeweils anderen stimulieren.
Weinen wird leider ebenfalls mit Liebe in Verbindung gebracht.