Die Ära Chinas gibt es heute nicht mehr als vor 1000 oder 2000 Jahren. Schon damals war China das größte und volkreichste Land der Erde. Neu sind allerdings zwei Dinge:
In den früheren Epochen war China, wenn auch auf niedrigem Niveau, zivilisatorisch und kulturell führend, insbesondere in der Sung-Zeit vom 10. bis zum 13. Jahrhundert.
Heute benutzen sie die Technologien des Westens, die sie erst viel zu spät im Laufe des 20. Jahrhunderts adaptiert haben. Mit der Lernfähigkeit im Reich der Mitte war es da über viele Jahrzehnte nicht gut bestellt und heute mache ich ihnen den Vorwurf, sie kopieren viel und erfinden wenig.
Aus dem chinesischen Jahrhundert wird schon deshalb nix, weil den Chinese eine Vision für eine gerechte Welt schlichtweg fehlt. Das chinesische Jahrhudert besteht vor allem darin, dass der Westen eine für sich selbst beschämende und die Chinesen peinliche Lobhudelei auf China anstimmt. Bei unseren akuten China-Diskursen würden sich selbst ungebildete Ritter und gebildete Römer über so wenige Selbstachtung im Grabe umdrehen.
Bestenfalls treffen sich der Westen und China da im gegenseitigen Ausverkauf im Zeichen von Globalisierung, totalitärer "Geopolitik" und sozialdarwinistischer Diskurse. Meinen Major Rhodan, den ich immer lese, wenn der Frust zu groß wird, möchte ich da zurufen, er solle endlich in der Wüste Gobi landen und jenes Hypnosegerät einsetzen, mit dem er einem chinesischem Offizier glauben machte, ein Zirkusdirektor zu sein. Weil die Globaliserung ein Affenzirkus ist, der schon viel zu lange geht
!
