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Inflation selber machen?

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Angeregt durch diese penetrante Aktion:
http://www.atomausstieg-selber-machen.de/

könnte man sich mal bezüglich Deflationsbekämpfung Gedanken machen.




Naja, man kann da schon seinen (kleinen) Anteil dazu beitragen:

Bewusst einkaufen. Nicht jeden Billigschotter, 'weil es gerade so herumliegt', nie auf Geiz-ist-geil hereinfallen. Alltagswaren möglichst 'nebenan' kaufen, direkt vom Produzenten, auf dem Frischmarkt...

Andererseits natürlich Lohnerhöhung... das ist schwerer, wer will den Chef schon ständig heulen sehen. Selbständige haben es da etwas einfacher. Obwohl so mancher Kunde natürlich auch heult. Wobei man sich von fettigen Grinsebacken ganz fern halten sollte, denn die zahlen gleich mal gar nicht.

Dann gibt es noch paar Lösungsansätze, die man nicht empfehlen darf, wenn man kein Bänker oder Politclown ist... Aber man kann sich das ja abkucken.


Wie dem auch sei, eine an die Finanzzauberer angepasste, bewusste Inflation ist immer noch besser als eine Blase, die zu platzen droht.
 
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Was es zu Weihnachten so alles gibt. :rolleyes:

Lange, lange Jahre waren die bzw so einige Öko-Haus-Anbieter mit die führenden Billigmacher überhaupt.(o schreck, wahrscheinlich gleich nach ALDI) - Da müssen in der Finanzkrise doch die Ökostromer auch mal aus der Reserve kommen.

Ököhausbauer (die Kunden) sind aber auch ätzende Preisdrücker .... all diese Billigtreiber inkl. vieler Ökokunden sind eine wirkliche "Innovation" .... :mad:
 
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Naja, man kann da schon seinen (kleinen) Anteil dazu beitragen:

Bewusst einkaufen. Nicht jeden Billigschotter, 'weil es gerade so herumliegt', nie auf Geiz-ist-geil hereinfallen. Alltagswaren möglichst 'nebenan' kaufen, direkt vom Produzenten, auf dem Frischmarkt...
Das habe ich nicht gemeint! Der Unternehmer von nebenan, den ich so sponseren würde, legt sein Geld dann sowieso bei den Heuschrecken an:
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Wie Unternehmer ihr Geld anlegen
08.07.06 ...
Andererseits führte er aus, daß zunehmend in alternative Investments gegangen wird. Er meinte damit Beteiligungen an Hedgefonds und den Kauf von Discountzertifikaten.
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Und außerdem, das was wirklich richtig für eine gute Ernährung ist, wird nicht an die große Glocke gehängt. Warum gibt es in Deutschland immer noch keine Lebensmittelampel?
 
OP
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Gewerkschaften kämpfen nicht gegen die Deflation

Die Mär vom Lohnverzicht
Heiner Flassbeck
24.11.2009
... Die IG Metall stellt die Beschäftigungssicherung sogar über die Lohnforderung ...Doch dieses vermeintlich gute Zusammenspiel entpuppt sich oft als schwerwiegender Irrtum. Lohnverzicht kann die Beschäftigung in einem einzelnen Betrieb sichern - gesamtwirtschaftlich führt er tiefer in die Rezession. Die Gewerkschaften haben lange nicht hinterfragt, wie die Verkürzung der Arbeitszeit und ein damit verbundener Lohnverzicht auf die gesamtwirtschaftliche Nachfrage wirken. Das rächt sich jetzt in der Krise. ...
weiterlesen
 
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Deflation droht auch Deutschland

Japan, die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt, ist wieder in die Deflation gerutscht. Dabei ist es zwanzig Jahre her, dass in Japan die große Spekulationsblase geplatzt ist. Noch immer kämpft das Land mit den Folgen. Es gibt gute Gründe, dass Deutschland ein ähnliches Schicksal treffen könnte.
21. November 2009 http://www.welt.de/finanzen/article5286493/Die-Furcht-vor-dem-japanischen-Monster.html
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Japan = Blaupause für Deutschland?
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Japans Wirtschaft droht der nächste Schock
Staatsverschuldung erreicht immer neue Rekorde - Löhne und Preise sinken - Mittelschicht bricht weg
15. Dezember 2009 http://www.welt.de/die-welt/wirtsch...ans-Wirtschaft-droht-der-naechste-Schock.html
 
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Gewerkschaft deflationiert:



IG Metall geht ohne konkrete Lohnforderung in Tarifverhandlungen

Erstmals in ihrer Geschichte geht die IG Metall ohne konkrete Lohnforderung in die anstehenden Tarifverhandlungen. Das beschloss der Gewerkschaftsvorstand in Frankfurt am Main. IG-Metall-Chef Huber sagte, es müsse darum gehen, Beschäftigung zu sichern.
http://www.dradio.de/nachrichten/20100209160000/drucken/

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Dienstag, 09. Februar 2010 16:00 Uhr
 
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Erstmals in ihrer Geschichte geht die IG Metall ohne konkrete Lohnforderung in die anstehenden Tarifverhandlungen. Das beschloss der Gewerkschaftsvorstand in Frankfurt am Main. IG-Metall-Chef Huber sagte, es müsse darum gehen, Beschäftigung zu sichern.
Die Gewerkschaften verraten ihre Arbeiter wie üblich.

Gerade zur Sicherung der Beschäftigung muss der Binnenmarkt gestärkt werden, wofür es höhere Löhne braucht. Wenn der deutsche Export nicht klappt, liegt es nicht an den Löhnen, sondern an der Konjunktur. Verglichen mit den Arbeitern bei Chrysler und Ford in den USA sind die deutschen Arbeiter billig.

Wie lange will die Gewerkschaftsführung noch so tun, als wäre sie so dämlich, sich von Lohnverzicht sichere Arbeitsplätze zu erhoffen. Das erzählen sie den Leuten jetzt seit dreißig Jahren im Auftrag des Kapitals. Kein Wunder, dass kaum jemand noch Mitglied in einer Gewerkschaft ist.

Wenigstens hätten sie angesicht der schlechten Auftragslage und der anstehenden Kündigungen eine drastische Verkürzung der Arbeitszeiten fordern müssen.
 
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Prof. Sinn sieht keine Inflationsgefahr

Da können sich die Medien wie BILD ne Scheibe abschneiden

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"Die Ereignisse da um Griechenland machen Sorgen"
Griechenland und die Folgen für den Euro
Hans-Werner Sinn im Gespräch mit Jürgen Liminski
...
Liminski:
In der Schuldenkrise, Herr Sinn, in der wir uns ja befinden, liest man immer wieder vom Schreckgespenst der kommenden Inflation. Auf den ersten Blick erscheint das logisch, es ist mehr Geld im Umlauf als Güter produziert werden konnten, wofür dieses Geld steht. Ist die Inflation unvermeidlich?

Sinn: Es wird keine Inflation geben. Also ich halte diese Überlegungen für gedanklich falsch, weil sie von einem falschen theoretischen Zusammenhang ausgehen. Ob mehr Geld Inflation bedeutet oder nicht, hängt davon ab, warum mehr Geld da ist. Hier in der Krise war es ja so, dass die Geldnachfrage, das Geldhorten dramatisch zugenommen hat wegen des Zusammenbruchs des Interbankenmarktes. Die Sparer lieferten das Geld bei den Sparbanken ab und die haben sich nicht getraut, das weiterzuliefern an andere Banken, die die Kredite vergeben an die Unternehmen. Und das hat dann die Zentralbank versucht zu kompensieren, indem sie selber diese Kredite vergeben hat, und dadurch ist also eine Teilkompensation dieses stockenden Kreditflusses passiert, aber keine Überkompensation. Denn sonst hätte es ja keine Rezession gegeben, sondern eine überschäumende Konjunktur. Nein, es kann eigentlich nicht die Rede davon sein, dass wir Inflationsgefahren haben. Wenn wir über absonderliche Entwicklungen reden, dann kann ich nur raten, den Blick einmal nach Japan zu richten. Japan hatte auch eine Bankenkrise, ausgelöst durch eine Immobilienkrise Anfang der 90er-Jahre. Die Banken haben sehr viel Eigenkapital verloren, es gab eine Kreditklemme. Die Realwirtschaft leidete drunter, Japan hat dann die Zinsen auf null gesetzt, half alles nichts. Japan ist seit 15 Jahren in der Deflation, der Preisindex des japanischen Bruttoinlandsprodukts ist heute so hoch wie 1984. Das ist eine reale Gefahr, und um diese Gefahr abzublocken, müsste man das Bankensystem in Europa, in Deutschland insbesondere, sehr schnell flott machen mit staatlichem Geld, was eigentlich nicht passiert. Und da sehe ich das Problem. Also wir müssen Deflationsgefahren abwehren, von Inflationsgefahren kann überhaupt keine Rede sein, das wäre viel zu schön um wahr zu sein.

http://www.dradio.de/dlf/sendungen/interview_dlf/1126370/


INTERVIEW
16.02.2010
 
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Flassbeck im Hamburger Abendblatt Ende April 2010

Debatte:

Kein Land kann durch Sparen den Haushalt sanieren
Von Heiner Flassbeck 29. April 2010, 06:36 Uhr

Der Chefökonom der Uno-Organisation für Welthandel und Entwicklung in Genf hält die Diskussion über die Griechen-Krise für gespenstisch

Die deutsche Diskussion um Griechenland ist gespenstisch. Noch immer wird so getan, als ob, erstens, das Land das einzige in Europa mit Schwierigkeiten sei und es, zweitens, allein durch eigene Schludrigkeit in diese Schwierigkeiten geraten sei und, drittens, Griechenland nur ein Problem mit seinen öffentlichen Haushalten habe. Alle drei Vermutungen sind grundfalsch.

Ganz Südeuropa einschließlich Frankreichs hat ein ähnliches Problem. Griechenland war vor der Krise äußerst erfolgreich mit seiner Wirtschaft insgesamt; es hat zum Beispiel in den vergangenen zehn Jahren wesentlich mehr in Maschinen und Ausrüstungen investiert als irgendein anderes Land der Eurozone.

Schließlich geht es nicht nur und nicht einmal hauptsächlich um Staatsfinanzen, sondern ganz zentral um ein außenwirtschaftliches Ungleichgewicht, nämlich hohe Überschüsse des Exports über den Import in Deutschland und umgekehrt in Südeuropa. Das ist das in einer Währungsunion so schwer zu beseitigende Ungleichgewicht, weil es ohne eigene Währung die Möglichkeit einer Abwertung nicht mehr gibt.

In einer Währungsunion gibt es eine Anpassung nur über die Löhne: Im Überschussland müssen sie stärker steigen, im Defizitland weniger als zuvor.

Während aber in Berlin das außenwirtschaftliche Problem hartnäckig geleugnet wird, hat in Brüssel ein deutscher Minister der Erklärung der Eurogruppe vom 15. März zugestimmt, wonach "die Minister sich verpflichten, den Tatbestand der Unterschiede in der Wettbewerbsfähigkeit und der makroökonomischen Ungleichgewichte anzugehen und eine ambitiöse und umfassende Antwort zu finden, die auch die Bereiche der Lohnpolitik und des Arbeitsmarktes mit einschließt".

Deswegen ist auch die rein fiskalische Antwort auf die Krise, die in Berlin als allein tragfähig angesehen wird, gefährlich und unsinnig. Kein Land kann durch Sparen seinen Staatshaushalt sanieren, weil das Sparen ohne einen positiven Impuls aus anderer Richtung die Wirtschaft immer tiefer in die Rezession treibt und die Lage des Staatshaushaltes weiter verschlechtert. Weil zudem auf breiter Front die Löhne gekürzt werden, sinkt die heimische Nachfrage und Investitionen der Unternehmen werden trotz sinkender Kosten nicht angeregt.

Ein positiver Impuls kann nur von außen kommen. Weil die Lohnkürzung die Wettbewerbsfähigkeit verbessert, könnte es eine allmähliche Zunahme des Exports und sinkende Importe geben, wenn die anderen Länder nicht das Gleiche tun und man Griechenland hilft, die Schwächephase zu überbrücken.

Da aber alle Südeuropäer fürchten, in die gleiche Lage wie Griechenland zu geraten, und die Nordeuropäer, vorneweg mit Deutschland, ohnehin weiter auf Lohnzurückhaltung setzen, ist nicht damit zu rechnen, dass das ein leichter Weg wird. Auch deswegen ist eine Überbrückung durch einen von allen anderen Euroländern zu finanzierenden Kredit unverzichtbar, wenn man den Spekulanten den Wind aus den Segeln nehmen will.

Aber machen wir uns nichts vor: Wenn Griechenland diesen Weg des Gürtel-enger-Schnallens geht, die übrigen Südeuropäer folgen und Nordeuropa nicht von seiner bisherigen Politik abweicht, ist der Weg Europas in eine Deflation vorgezeichnet.

Diese Art von Lohnsenkungswettbewerb ist das wahre Gespenst von Berlin und hat in den 30er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts die große Krise ausgelöst.


Ein Land kann durch Lohnsenkung seine Position verbessern, alle können das jedoch nicht. Wer in Deutschland jetzt schon wieder mit einem vom Exportüberschuss getragenen Aufschwung rechnet - die Wirtschaftsforschungsinstitute erwarten in ihrer jüngsten Prognose, dass 0,9 Punkte von 1,5 Prozent deutschem Wachstum aus dem Überschuss der Exporte über die Importe bestritten wird - hat die Rechnung ohne den Wirt gemacht.

Hilfe für Griechenland und andere Staaten ist sinnlos, wenn sie nicht in ein europäisches Konzept zum Ausgleich der Wettbewerbsfähigkeit und zur Verhinderung einer europäischen Deflation eingebunden ist. Das auszuarbeiten und politisch umzusetzen ist die Staatskunst, die Europa jetzt unbedingt braucht.

Doch wer erkennt die Zeichen an der Wand? Mit "weiter so" ist Europa nicht zu retten.

http://www.abendblatt.de/hamburg/ar...-kann-durch-Sparen-den-Haushalt-sanieren.html

http://www.google.de/url?sa=t&sourc...LL0KEH&usg=AFQjCNFtW0plXRmTC3FrktZ7jj-4PLtdWQ
 
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Politische Kampagnen in kapitalistischen Demokratien sind nur noch taktische Propaganda, wo die Gruppe, die das meiste Geld hat um die Manipulation der öffentlichen Meinung zu finanzieren, den größten Einfluß auf die Politik hat - oft auf Kosten der allgemeinen und staatlichen Interessen.

Es wurde eine Politik der Kosteneinsparung betrieben, damit die Unternehmen immer größere Profite erwirtschaften konnten. Die Medien verkauften uns das als notwendige Maßnahme, um 'konkurrenzfähig' gegenüber den Billiglohnländern zu bleiben. Die Einsparungen wurden durch sinkende Löhne, Entlassungen und niedrige Zinsen erreicht. Nun sind wir an dem Punkt, wo durch diese Einsparungen der Masse weltweit das Geld fehlt, um die Produkte der Unternehmen noch kaufen zu können, was zu jeder Menge Firmenpleiten führt. Diese haben sich jetzt selbst eingespart. Zu Staatspleiten kommt es dann ausserdem noch, weil wer keine Arbeit hat, auch keine Steuern zahlen kann. Wenn dann der Staat diese Firmen mit Steuergeldern retten will, hat er damit auch noch steigende Ausgaben gegenüber fallenden Steuereinnahmen, denn bei diesen 'Rettungen' gibt's ja meist noch Personalabbau. Steuerzahler werden abgebaut und benötigen dann staatliche Hilfen. Kann nicht lange gutgehen.

Hier wäre staatliche Regulation gefragt. Geld muß in die Hände der Massen und nicht auf die Konten die der Banken. Nur so kann man die Wirtschaft ankurbeln. Massenproduktion benötigt nunmal Massenkonsum. Wenn der Konsum nicht da ist, braucht man auch nichts produzieren. Massenkonsum benötigt aber auch eine faire Verteilung des Vermögens statt eine Anhäufung auf den Konten einiger Weniger. Wenn die Unternehmer der Masse die Kaufkraft durch Lohnsenkungen und Entlassungen verweigern, sorgen sie gleichzeitig dafür dass ihre Unternehmen keinen Umsatz mehr machen. Dann brauchen die auch nichts mehr in neue, umweltfreundlichere, energieeffizientere und menschenfreundlichere Produktionsanlagen zu investieren. Das Leben auf Pump kann zwar die Kaufkraft eine zeitlang erhöhen, ist aber auch irgendwann nicht mehr rückzahlbar ohne Einkommen.

Geld hat eine wirtschaftliche Funktion, unabhängig davon, wer es besitzt. Es erfüllt einen sozialen Zweck, wenn genug davon im Umlauf ist, und es ist sozial schädlich wenn es gehortet wird weil Einzelne immer reicher werden wollen - egal wer das ist.

Liquidität ist das einzige Maß für die Nützlichkeit des Geldes.

Geld muß wieder in Umlauf gebracht werden, statt sich auf Konten in Billionenhöhe anzusammeln. Statt weiter den Banken immer mehr Geld zu geben und immer bessere Renditemöglichkeiten einzuräumen, ist es längst Zeit für Umverteilung von oben nach unten, damit Geld wieder seinen eigentlichen Zweck erfüllen kann.

Am sinnvollsten ist es, den Allerärmsten erst mal Geld in die Hand zu geben, denn die geben es sofort aus, was die Nachfrage ankurbelt und die Unternehmen vor der Insolvenz bewahrt. Eine Umverteilung durch Beschäftigung hätte nicht denselben Effekt und käme dann sowieso automatisch. Die einzige Institution, die das in die Wege leiten kann, ist die Regierung. Leider scheinen die unfähig...
 
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Der Sinn...., ist das nicht der, der allen immer einreden möchte, dass die Löhne einfach sinken müssten, (der Wettbewerbsfähigkeit wegen) um Unternehmen zu entlasten, die dann aus dem Gewinn heraus reinvestieren, um so LohnArbeitsplätze entstehen zu lassen, die dann irgendwann wieder zu Lohnerhöhungen werden? Ohje,...der hat doch noch nie richtig gelegen. :p
 
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Ohje,...der hat doch noch nie richtig gelegen. :p
Noch nie kannst du so auch nicht sagen. Ganz zu Anfang war das ja so, aber zu kurzfristig gedacht. Auf Dauer führt das was er so vorschlägt eben genau in die Wirtschaftskrise, die wir jetzt haben.

Aber mit dem Volk ist es wie im Fußball - wenn die Spieler keinen Bock mehr haben und die Arbeit verweigern, kann der Verein nicht mehr gewinnen.
 
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Lucas Zeise - Drei Jahre und kein bisschen weiser
Die Vorschläge Volkswirten, Notenbankern und konservativen Politiker zum Ausweg aus der Krise verfehlen das Ziel. Tatsächlich müssen die Einkommen anders verteilt werden.

: Die Welt hätte ohne den Verschuldungs- und Konsumeffekt aus den USA schon die letzte Rezession von 2001 nicht überwunden, die klassische Krankheit des Kapitalismus, die zu geringe Endnachfrage, wäre schon früher offen ausgebrochen.

Löhne steigern, Bildungsausgaben erhöhen

Die eigentliche Ursache für die Weltwirtschaftskrise ist also nicht die zu hohe Verschuldung. Sie hat lediglich zum Platzen der Blase geführt, was uns und die Weltwirtschaft auf den Boden der tristen Tatsachen zurückgebracht hat.

Diese aber sind leider immer die gleichen:
die ungleiche Einkommensverteilung, schlimmer noch,

die immer ungleicher werdende Einkommensverteilung.

Sie führt dazu, dass wachsende Anteile des Sozialprodukts nicht konsumiert, sondern "gespart" werden - was angesichts der geringen Endnachfrage heißt, dass sie der Spekulation zugeführt werden.

Der Weg aus der Krise führt somit über die Stärkung der unteren Einkommensgruppen sowie der Rentner und Sozialhilfeempfänger. Von den überraschend kräftig gestiegenen Gewinnen sind Löhne in Form eines flexiblen Nachschlags und Steuern abzuschöpfen.

Die Lohnzurückhaltung der Gewerkschaften hat die Konkurrenzsituation deutscher Unternehmen auf den Weltmärkten weiter gestärkt und zu einem fieberhaften Zwischenaufschwung geführt. Auf längere Sicht macht diese Strategie die Dinge aber noch schlimmer.
04.08.2010,
http://www.ftd.de/politik/europa/:k...-jahre-und-kein-bisschen-weiser/50152104.html
 
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Hallo tertesu,

Dies war das Werk des viel bestaunten und gefeierten "Konsumenten letzter Instanz", einer Spezies, die vor allem in den USA beheimatet war. Dieser Nation sahen und sehen die sonst stets misstrauischen Kapitalmärkte hohe Verschuldung gern nach - sei es der Volkswirtschaft als Ganzes, des Staates oder seiner wenig begüterten Bürger. Die Nachfrage amerikanischer Kleinbürger und Lohnarbeiter hielt von 2001 bis 2007 die Weltkonjunktur in Gang. Seit dem Herbst 2007, als diese Menschen keine weiteren Schulden mehr machen konnten, vermisst die Welt die Nachfrage der Konsumenten letzter Instanz und befindet sich deshalb in einer schweren Rezession. Man kann es auch anders ausdrücken: Die Welt hätte ohne den Verschuldungs- und Konsumeffekt aus den USA schon die letzte Rezession von 2001 nicht überwunden, die klassische Krankheit des Kapitalismus, die zu geringe Endnachfrage, wäre schon früher offen ausgebrochen.

http://www.ftd.de/politik/europa/:k...und-kein-bisschen-weiser/50152104.html?page=2

die Rolle der US-amerikanischen Konsumenten übernehmen immer mehr die chinesischen Konsumenten. Die Exporte Deutschlands in die USA stagnieren seit 2007 oder gehen zurück. Nach China wird seit 2007 sehr viel mehr exportiert. Aus diesem Grund haben wir im Moment auch keine Rezession in Deutschland.

Hier dazu eine kleine Tabelle.

Exporte Deutschlands / Veränderungen zum Vorjahr
Veränderungen laut dihk für 2007 zum Vorjahr und Schätzungen dihk für 2008 und 2009

Nordamerika (NAFTA) - 5,0 - 0,5 - 1,0

Asien / Pazifischer Raum + 4,7 + 9,1 + 10,3
http://www.dihk.de/inhalt/download/ahk_expertenindex_08.pdf

Ohne China hätten wir also jetzt eine Rezession in Deutschland. Die Veränderungen haben sich meines Wissens in etwa auch so ergeben.

Gruß

Sebastian
 
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Aktienbörse vs. Lohnentwicklung

Ein Artikel aus der FTD

Vielleicht kann sich der Vielschreiber elfer mal daran abarbeiten?
Bin auf seine Einschätzung gespannt ;)
Das Kapital
Aktien bei Löhnen von anno dazumal

Die Firmen erhöhen ihre Verkaufspreise, senken die Lohnstückkosten und verwöhnen die Börse so mit immer höheren Gewinnspannen. Daran ist eine ganze Generation von Aktienanlegern gewöhnt. Warum da noch weiter nachdenken?
Aktien sind billig, Aktien sind billig, Aktien sind billig. So oft, wie man das zu hören bekommt, könnte man es fast glauben. Aber haben wir nicht in der Handelsschule gelernt, dass Aktien tatsächlich teuer sein müssen, wenn alle (die längst entsprechend positioniert sind) sagen, Dividendentitel seien billig, weil darin eine verdächtig sorglose Zukunftserwartung zum Ausdruck kommt? Und haben wir nicht ebenfalls gelernt, dass Aktien tatsächlich erst dann billig sind, wenn sie gemeinhin als Teufelszeug gebrandmarkt werden und keiner sie mehr haben möchte? So war es jedenfalls in den frühen 80ern, als niemand mehr einen Cent auf europäische Aktien geben wollte und das Kurs-Umsatz-Verhältnis mithin auf weniger als 0,2 gefallen war. Bis 2000 hatte sich der MSCI Europa in realen D-Mark/Euro anschließend fast verachtfacht. Jetzt liegt das Kurs-Umsatz-Verhältnis bei fast eins - und mit ein paar kleinen Ausnahmen ist das bereits seit den späten 90ern der Fall. Zufälligerweise stagnieren seither auch die realen Kurse.

Natürlich ist es leicht, Aktien als billig einzustufen, vor allem im Vergleich zu Staatsanleihen, obwohl Japan gerade diesbezüglich zur Vorsicht gemahnt. Der Leser möge einen Blick auf die Grafik werfen, um zu erkennen, warum. Darin ist zum einen der MSCI Deutschland im Verhältnis zum nominalen BIP abgetragen, zum anderen ein Margenindikator für die hiesige Industrie. Der Margenindikator ist das Verhältnis der Erzeugerpreise (ohne Energie) zu den Lohnstückkosten. Und wie leicht zu sehen ist, ist die daran gemessene Rentabilität der Firmen überaus hoch: Im gleitenden Dreimonatsdurchschnitt gerechnet sind die Verkaufspreise im Verhältnis zu den Lohnstückkosten um satte 25 Prozent höher, als sie es seit 1970 im Mittel waren. Seit Juli 1993 sind die Preise um 16,5 Prozent gestiegen, während die Lohnstückkosten um 19 Prozent gesunken sind. Damit verglichen ist der MSCI-Stand mau, was für Aktien spräche.

Doch wie konnten die Firmen ihre Preise erhöhen, wenn ihre Mitarbeiter offensichtlich nicht mehr an den Produktivitätsfortschritten teilhaben durften?
Woher kam also die Nachfrage, die es den Firmen erlaubte, ihre Verkaufspreise anzuheben? Na, in den 90ern haben die hiesigen privaten Haushalte ihre Kredite auf gut 1500 Mrd. Euro verdoppelt, dann folgten die Verbraucher in den angelsächsischen und südeuropäischen Ländern, dann die Staaten rund um die Erde. Doch was passiert, wenn der Kredit plötzlich versiegt, haben die vergangenen Jahre auf beängstigende Weise belegt: Ende 2008 war sogar das "operative", also das mächtig geschönte Ergebnis im S&P 500 negativ.

Stellt sich die Frage, wie sich das Missverhältnis zwischen Umsätzen und Kaufkraft auflösen wird, das in weiten Teilen des Westens vorherrscht. Die Rentenanleger setzen jetzt, da immer mehr Kreditnehmer (inklusive der Staaten) an ihre Verschuldungsgrenzen stoßen, auf die japanische Variante, in der fallende Verkaufspreise an der Rentabilität und an der Bewertung von Aktien nagen. Die Goldanleger wetten darauf, dass die Überflutung mit Zentralbankgeld angesichts der nachlassenden inflationsdämpfenden Wirkungen der Globalisierung sowie der Vergreisung im Westen spätestens in ein paar Jahren Inflation zeitigen wird. Die Aktienanleger hingegen hoffen darauf, dass alles so bleibt, wie es ist. Und selbst gegen Inflation seien Aktien als Anspruch auf Sachwerte immun, sagen sie. Als wenn es die frühen 80er nie gegeben hätte, als die Zentralbanken letztlich mit zweistelligen Zinssätzen gegen die (Lohn-)Inflation vorgegangen sind - mit dem Ergebnis eines Kurs-Umsatz-Verhältnisses von 0,2 in Europa.
17.08.2010
http://www.ftd.de/finanzen/maerkte/:das-kapital-aktien-bei-loehnen-von-anno-dazumal/50157564.html

Und noch was zum Thema:
Der deflationäre Aufschwung

Möglicherweise wird in einem deflationärem Schulden-Szenario der kurzfristige Zins sogar höher wie der langfristige
...
Möglicherweise wird in einem deflationärem Schulden-Szenario der kurzfristige Zins sogar höher wie der langfristige, was nichts anderes bedeutet, als dass Bargeld zum höchsten Gut avancieren wird, wenn langfristiges Geldverleihen keinen Anreiz mehr bietet. Nicht die Inflation, sondern die Deflation frisst dann ihre Kinder in Gestalt der globalen Schuldenjunkies, die die Finanzmärkte in perverse Zockerbuden verwandelt haben.
17.08.2010
http://www.heise.de/tp/r4/artikel/33/33147/1.html

Im Anhang die Grafik zum Artikel aus der FTD
 
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Zur Sache kommen (= in medias res)

Inflation selber machen?

1. Nach großer Erbschaft aufhören zu arbeiten --> sich aus dem Arbeitsmarkt zurück ziehen.

2. Nicht Geld aus Arbeit machen
sondern
Geld aus Geld machen
wie es dieser Herr macht:

DIE ZEIT: Baron de Rothschild, verdienen Sie immer noch gern Geld?
Eric de Rothschild: Sie könnten mich auch fragen, ob ich gern guten Wein produziere. Natürlich tue ich das.

ZEIT: Sie machen weiterhin Geld aus Geld?

De Rothschild: Ja. Sie können Geld mit Geld verdienen oder mit Ideen, mit einem Buch oder indem Sie Land kaufen oder Wein herstellen. Was soll daran schlecht sein? ...

19.7.2010
http://www.zeit.de/2010/29/Interview-Bankier-Rothschild
 

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