"Die Probleme auf der Erde lösen" - wie soll das möglich sein ...
... 90 Prozent der Weltbevölkerung umzubringen oder zwangsweise zu sterilisieren
?
Dies als Einstieg in eine Diskussion mit all jenen, die glauben, die Zukunft von 7, 10 oder mehr Milliarden Menschen werde sich ausshließlich auf der Erde abspielen.
Das funktioniert nicht!
Es funktioniert nicht in den reichen Ländern, wo genug da ist, um allen bei vernünftigen Ansprüchen eine gesicherte Existenz zu ermöglichen!
Es funktioniert nicht in den armen Ländern, wo vielleicht auch alle eine gesicherte Existenz haben, wenn sie nicht arm gemacht worden wären.
Für mich ist unbestreitbar, dass nach den Willen und Plänen unserer globalen Oligarchen nur eine kleine Minderheit Anspruch auf ein menschenwürdiges Leben hat. Wenn es hochkommt, ein Drittel der Weltbevölkerung. Das führt automatisch dazu, dass man "kämpfen" muss, um dahin aufzusteigen und kämpfen muss, um nicht wieder abzusteigen.
Von Kleinkrieg in D bis Bürgerkrieg in Afrika ist da mittelbar vieles erklärt.
Die Verfechter der Prämisse, "die Probleme auf der Erde zu lösen", müssten da eigentlich zugleich für so etwas wie einen
funktionierenden, dezentralen Weltökosozialismus sein. Wo wir alle nur Rad und Zug fahren, uns nur drei Kleider und drei Paar Schuhe im Jahr gönnen, auf Fleisch verzichten und aufhören, uns aus Langeweile dick zu fressen oder dumm zu saufen. R.I.P. Acht-Sterne Hotel in Dubai, darauf wird ein Erholungsheim für indische Arbeiter
Diejenigen, die nun sagen "bäh" und meinen, Kampf - "Wettbewerb" - sei doch viel schöner und bunter, müssten aber begreifen, dass es
so und
auf der Erde nicht funktioniert. Weil da unersetzliche Dinge wie Tier- und Pflanzenarten ausgerottet und die empfindliche und auch ohne menschliches Zutun launische Biosphäre sich irgendwann eine Auszeit gönnt. Fall der Sauerstoffkonzentration auf einen Wert nahe Null, alle Kontinente von Wüsten bedeckt und ein Artensterben, bei dem auch homo sapiens nicht vergessen wird - so etwas hat es alles schon gegeben.
Wie kommt es da, dass Geld für alle möglichen Mätzchen da ist, aber z. B. nicht für eine Verfilmung von "Perry Rhodan"? Da werden die Konzerne zwar gescholten und müssen Perrys Oberherrschaft anerkennen, aber sie können sich in der ganzen Milchstraße austoben und Handel mit Andromeda treiben.
Ein Bekanner von mir meinte, die "Kapitalisten" interessieren sich deswegen nicht für den Weltraum, weil zur Erschließung des Alls enorme Investitionen und eine tief greifende und langfristige Planung notwendig ist. Der Markt, an dem sie sich Groß und Klein wie die Geisteskranken austoben, ist dazu nicht in der Lage. Das könnte nur eine Instanz in der Art einer "Weltregierung" und das wollen die Kapitalisten nicht, weil sie an die das Geld und die Macht abtreten müssten, die sie immer mehr auf Kosten der Nationalstaaten und des "Öffentlichen" an sich ziehen und privatisieren.
Ich erlaube mir den Gedanken weiter zu spinnen. Wer "öko" fordert und deshalb Raumfahrt ablehnt, aber eine gerechte Gesellschaft, wo die Menschen auch "öko" leben können, negiert, ist wissentlich oder ungewollt Handlanger der Kapitalisten. Auch wenn die nicht so sehr gegen Raumfahrt an sich sind, sondern nur die zu ihrer Forcierung notwendige Stärkung des Staates.
Als Auswege bleiben
-eine gerechte Gesellschaft auf der Erde
- die Eroberung des Weltraums als neuen Tummeplatz
Sinnvoller erscheint mir eine Kombination aus beidem.
Auch in einer primär erdzentrierten gerechten Gesellschaft wird es IMHO Raumforschung und Raumfahrt geben. Als eines unter vielen Projekten und gesetzt den Fall, dass es Planungssicherheit gibt und die Naturgesetze Besseres zulassen als chemische Raketen, wird sie sich im Laufe der Zeit entwickeln.
Eine "Wettbewerbs"-Gesellschaft, die z. B. plötzlich Immobiliengeschäfte auf Mond und Mars tätigt, steht umgekehrt vor dem Zwang, ein Mindestmaß an Gerechtigkeit einzuführen. Wozu die Akzeptanz oder gar Verherrlichung von Ungerechtigkeit führen kann, davon zeugen viele geisteskranke Entwürfe kosmischer Imperien und zukünftiger Tyrannen. Wobei es schon damit anfängt, dass eine nach Wettbewerbskriterien gemanagte Raumstation früher oder später zusammenbricht. Wer will schon Nachrichten in der Art lesen: "Sie haben Ihre Rechnung für Atemluft nicht bezahlt. Bitte stellen Sie umgehend das Atmen ein?"