Aktuelles
  • Hallo Neuanmeldung und User mit 0 Beiträgen bisher (Frischling)
    Denk daran: Bevor du das PSW-Forum in vollen Umfang nutzen kannst, stell dich kurz im gleichnamigen Unterforum vor: »Stell dich kurz vor«. Zum Beispiel kannst du dort schreiben, wie dein Politikinteresse geweckt wurde, ob du dich anderweitig engagierst, oder ob du Pläne dafür hast. Poste bitte keine sensiblen Daten wie Namen, Adressen oder Ähnliches. Bis gleich!

"Der Tauschflohmarkt" - ein Gedankenexperiment zur Geldpolitik

PSW - Foristen die dieses Thema gelesen haben: » 0 «  

Registriert
4 Jan 2009
Zuletzt online:
Beiträge
1.023
Punkte Reaktionen
46
Punkte
0
Website
www.beverly-schnett.de
Geschlecht
--
Heute erzählte mir eine Freundin von einem Flohmarkt, wo man nicht mehr benötigte Dinge hinbringen kann, um sie dort gegen Dinge einzutauschen, die andere nicht mehr brauchen.
Ihre Frage war aber: "Was ist, wenn ich dort nichts finde, was mir gefällt?"
Die Antwort hatte sie auch schon: "Dann nehme ich stattdessen Geld."
Da es aber ein Flohmarkt zum Tauschen war, meinte sie ein spezielles "Geld", das extra für diesen Flohmarkt geschaffen wird.
Daraus ergibt sich als Erstes die Frage, wie dieses Geld geschaffen wird.
Eine mögliche Verfahrensweise sieht so aus: es gibt eine Instanz, die das Geld druckt und die allein dazu das Recht hat.

D. h. wer das Flohmarkt-Geld nachahmt, macht sich strafbar wie z. B. bei Urkundenfälschung.
Diese Geldausgabestelle muss aber ein ökonomisch sinnvolles Kriterium haben, um Geld auszugeben. Zum Start kann sie es so machen: wer seine Gegenstände nicht los wird, kann sie auf dem Markt abliefern und erhält dafür eine ihrem Wert entsprechende Summe Geldes. Das Geld soll in diesem Fall einerseits abstrakt, andererseits konkret sein. Abstrakt ist es nur eine Verrechnungseinheit, abgekürzt VE. Konkret wurde es von der Geldausgabe des Flohmarktes XYZ in Berlin ausgegeben. Sofern es als Geldschein vorliegt, also mit Seriennummer, Betrag und Datum der Ausgabe. Virtuell kann ein bestimmter Betrag auch mit Datum, Numerierung und ausgebender Instanz auf ein Konto in Verrechnungseinheiten überwiesen werden.

Die Ausgabestelle kann so vorgehen: um ihre Verrechnungseinheiten in Umlauf zu bringen, nimmt sie zunächst einmal bis zu einem gewissen Betrag pro Person alle Waren an. Sagen wir mal: jede/r startet mit maximal 100 Verrechnungseinheiten in der ersten Tauschrunde. Dafür muss er oder sie dann Waren bringen, deren Wert 100 VE beträgt. Dabei ist "Wert" immer etwas Subjektives und um Klarheit über den Wert einer VE zu haben, ist eine Liste mit Richtpreisen vielleicht hilfreich:

1 Getränk oder Essen am Imbiss = 0,5 bis 1 VE
1 einfaches Essen = 1 bis 2 VE
1 Essen in mittlerer Preisklasse = 2 bis 5 VE

1 gebrauchtes Buch = 0,5 bis 4 VE
1 neues Buch = 2 bis 10 VE
1 Stück Oberbekleidung gebraucht = 1 bis 5 VE
1 Stück neue Oberbekleidung = 4 bis 10 (einfach), bis 25 VE (hochwertig)
1 Paar neue solide Schuhe = 20 VE

Ihr seht schon, auch Dienstleister (Essen, Trinken) und Hersteller begeben sich auf den Flohmarkt :)

In meinem Fall wäre es so: ich würde alle Bücher zusammenpacken, die ich nicht mehr lesen will und sie bei der Geldausgabestelle abgeben. Das macht ca. 30 VE und somit hätte ich noch 70 VE gut, für die die Ausgabestelle mir Güter und Dienstleistungen abnehmen würde. Sofern die Aufgabe nicht schon vergeben ist, würde ich für die 70 VE eine Internet-Seite machen oder Öffentlichkeitsarbeit betreiben.

Mit 100 VE hätte ich rein rechnerisch über dreißig einfache Mahlzeiten mit Getränk gut. Klein schlechter Start und Schwarz-Gelb mit ihrem Programm "Armut für alle" können mir gestohlen bleiben :)
Aber ich koche dann ab und zu selbst und schau, was es auf dem Markt so gibt: gebrachte, aber noch gut tragbare Damenhosen? Ein Stick mit einigen Gigabyte Speicherplatz? Hübschen Modeschmuck?
Arrgh, zu schnell sind die 100 VE von mir ausgegeben und nun habe ich ein Problem. Die Ausgabestelle wird mir nur dann neues Geld geben, wenn sich die Güter und Dienstleistungen, die ich ihr gegeben haben, absetzen lassen.
Bei Website und Öffentlichkeitsarbeit habe ich mir die 70 VE redlich verdient, aber meine Bücher liegen noch herum und es wurden erst drei Stück verkauft. Science Fiction geht halt nicht so gut, aber ich habe ja noch Sexbücher: neu und noch in der Plastikhülle.

Die Ausgabestelle belehrt mich aber darüber, dass sie mit den 100 VE an mich nur eine "Initialzündung" geben wollte. Es kommen zwar immer mehr Leute zum Markt, geben Waren ab und beteiligen sich an der Öffentlichkeitsarbeit, aber viele Güter liegen noch unverkauft in den Lagern der Ausgabestelle.
Ich schließe daraus, dass die Leute noch viele VE haben und ich ihnen meine Sexbücher direkt verkaufen kann. Naja, nicht direkt, aber ein Buchladen nimmt 20 zum Großhandelspreis von 0,75 VE pro Stück. Damit habe ich 15 VE - aber nicht lange :rolleyes2:

Der taffe Besitzer des Computerladens, wo ich meinen Stick gekauft habe, hat auch eine Anlage für den Druck von Kleinauflagen nach digitalen Vorlagen. Bei ihm geht das schneller und anders als bei BOD gegen VE. Er macht mir ein Angebot, aber ich bin manchmal ganz schön fies. Ich benutze sein Angebot, um BOD unter Druck zu setzen. Weitere Zusammenarbeit mit BOD nur noch, wenn sie VE annehmen. Ich weise sie auch darauf hin, dass ich auf dem "Flohmarkt" in VE endlich auch die Bücher losgeworden bin, die für Euro keiner haben wollte.
Eine Erklärung liefere ich gleich mit: auf dem "Flohmarkt" läuft das Geld schnell um und sitzt locker in der Tasche, während man jeden Euro dreimal umdrehen soll.

Wer immer meine nächste Kleinauflage druckt, tut das gegen VE. Und weil ich risikofreudig geworden bin, will ich die erste Bank am Flohmarkt testen. Sie finanziert eine Auflage von insgesamt 75 Stück meiner drei Bücher und nimmt als Sicherheit eben diese 75 Bücher.
Die Bank macht nun etwas ganz Erstaunliches: sie schafft das Geld, was ich zur Herstellung der Bücher brauche selbst. Es sind wieder VE versehen mit Nummer, Betrag und Datum. Ausgebende Instanz ist nun aber nicht die oben genannte zentrale Ausgabestelle, sondern die Bank. Sie ist der Ausgabestelle aber Rechenschaft über die Ausgabe schuldig. In meinem Fall vermekt sie dann: x VE erzeugt, um den Druck von 75 Büchern durch Beverly Schnett zu finanzieren.
Mit dem Geld lasse ich mir meine Bücher drucken und bringe einen Teil sofort bei den mittlerweile zwei Buchläden auf dem Flohmarkt unter. Den Rest lagere ich selbst, um sofort Bücher parat zu haben, wenn weitere Nachfrage besteht.
Mittlerweile hat die Ausgabestelle meine bei ihr abgegebenen alten Bücher an ein Antiquariat weiter gegeben. Dessen Gründer wollte nicht 100 VE gegen Waren haben, sondern als Starthilfe all die Bücher, die sich in der Ausgabestelle stapelten.

Auch sonst ist es in der Ausgabestelle wieder leer. Die Waren, die sich da ehemals türmten, hat sie wie beim Antiquar an Händler weiter gegeben. Die Mitarbeiter widmen sich Aufgaben wie der Bankaufsicht. Denn mittlerweile hat der ehemalige Flohmarkt, der nun "Markt für Jeden" heißt, nicht weniger als vier Banken bekommen!
Die führen für die Menschen die Konten für den täglichen Zahlungsverkehr und dürfen Kredite ggfs. dadurch realisieren, dass sie neues Geld schaffen. Der Ausgabestelle müssen sie aber Rechenschaft über die Geldschaffung ablegen, damit es durch zu viel Geld nicht zu einer Hyperinflation kommt.

Doch das System funktioniert. Wer jetzt mit seinen Waren und Dienstleistungen kommt, muss nicht mehr zur Ausgabestelle gehen. Es gibt Händler für gebrauchte Waren und neue Produkte und die umlaufenden VE locken auch Dienstleister an.

Die Banken auf dem Markt für Jeden haben aber einen Trick entdeckt, um neue Kunden zu locken: Sie übernehmen ihre alten Schulden in so hässlichen Dinge wie Euro und Dollar und akzeptieren als Haftung für neue Schulden auch die Arbeitskraft ihrer Kunden. D. h. man haftet mit x Stunden Arbeitskraft, wobei ein Mindestlohn von 2,5 VE für unqualifizierte Tätigkeiten und 4,5 VE für Lehrberufe und Akademiker gilt. Jemand kann auch nur mit maximal 500 Arbeitsstunden haften, wobei die 20-Stunden-Woche gilt. Über Sinn und Unsinn, Vorzüge und Gefahren dieses Geschäftsmodells gibt es heftige Kontroversen. Aber es lockt Menschen an, die mit der Ökonomie in Euro und Dollars fertig haben.
Zudem bietet der "Markt für Jeden" ihnen genug Erwerbsmöglickeiten und sie ärgern ihre Gläubiger damit, dass die nun mit speziell geschulten Mitarbeitern ihrer neuen Bank über eine Rückzahlung verhandeln müssen. Vielleicht den Betrag in 100 Raten aufteilen und jedes Jahr eine Rate?
Die Gläubiger in Euro und Dollar haben aber noch ein Problem: sie haben ihr Geld für einfache Menschen so rar gemacht, dass die es nicht mehr haben wollen. "Es gibt doch alles in VE und BOD wirbt damit, dass sie nur noch in VE abrechnen." Weil BOD nicht von der auf dem Markt für Jeden aufgekommenen Konkurrenz für Bücher in Kleinauflage überrollt werden will und sich der Euro-Markt als wenig zukunftsträchtig erwiesen hat.

Die Folge: Menschen machen ein angewidertes Gesicht, wenn sie Euro-Scheine oder Dollars sehen. Deren Kurs gegenüber der Verrechnungseinheit sinkt immer weiter. Die fiesen Gläubiger realisieren auch, was aus ihren alten Ansprüchen wird: immer weniger :) Sie folgen ihren zum VE-Markt geflüchteten Schuldnern und erzwingen eine Übernahme der Schulden in VE, solagen der Kurs für sie noch nicht zu schlecht ist. So erhalten sie selbst aber auch VE und werden Teil des Marktes für Jeden.
Bankangestellte, die im alten System das Wechselspiel von knappen Geld für wichtige gesellschaftliche Aufgaben und dreistelligen Milliardensummen für Kriege oder Mätzchen der Brokers kennen gelernt haben, erleben zum ersten Mal in ihrem Leben, dass es auch anders geht. Keine Mätzchen einer Zentralbank mehr, bei der sie sich Geld gegen Zinsen holen können. Nein, bei Bedarf schaffen sie das Geld selbst.

So expandiert der Markt für Jeden immer weiter. In Berlin, wo eh alles drunter und drüber geht, beschließt der Finanzsenator, dass die Stadt nur noch in VE zahlt. Wobei die Berliner Finanzverwaltung ebenso funktioniert wie eine Bank im neuen System: einerseits bestreitet sie ihre Ausgaben aus dem, was sie einnimmt. Andererseits kann sie für Investitionen auch selbst Geld schaffen. Sie ist wie eine Privatbank allerdings der nunmehr "Geldaufsicht" Rechenschaft über die Schaffung neuen Geldes schuldig. So erzeugt der Senat VE, um das Schulwesen mit Klassen von maximal 10 bis 15 Schülern auf Vordermann zu bringen, die S-Bahn von der Deutschen Bahn zu kaufen und ordnungemäß zu warten. Auch für eine neue U-Bahn-Linie mit Magnetschienen wurden die 250 Millionen VE erzeugt - die bisher größte einzelne Geldausgabe.
Weil die Universitäten sich darüber geärgert haben, dass in der bösen alten Zeit Studiengebühren dazu dienen sollten, den stets maroden Berliner Haushalt zu sanieren, verlange sie auch das Recht, VE auszugeben. Sie erzeugen das Geld für Dozenten und Wohnheime für Studen selbst, sind aber der Geldaufsicht unterworfen.

Den Banken gefällt es zwar gar nicht, dass sich auch anere Einrichtungen - Stadtverwaltung, Universitäten - ihr Geld selbst erzeugen könne, aber es landet auf die eine oder andere Art und Weise später bei ihnen. Z. B. den Konten der Angestellten der Stadt oder der Uni. Da ihnen mehr Geld von anderen Instanzen zufließt, müssen sie zur Vergabe von Krediten weniger Geld selbst erzeugen. Oder sie haben Spielraum dafür, Geld für Projekte zu erzeugen, die zuvor als utopisch galten. Weil die Geldaufsicht die Erzeugung von Geld ohne Wertschöpfung nicht zulässt und die Wirklichkeit einen Verstoß dagegen mit Hyperinflation jenseits des ordnungspolitisch Sinnvollen bestraft, mögen die Banken dann sogar Ausschau nach Projekten halten, für die sie Geld schaffen können.

Leben von fast 7 Milliarden Menschen nicht die meisten in unwürdigen Zuständen? Da gäbe es unzählige Projekte, um das zu ändern und die Grundversorgung mit materiellen Gütern für alle sicherzustellen.
Wie kann man aber 7 Milliarden Menschen den gleichen Lebensstandard geben, den heute nur eine Minderheit hat, ohne die Ressourcen der Erde zu überfordern? Die Lösung dieser Frage generiert auch neue Projekte.

Heute schimpfen alle darüber, wie teuer doch Raumfahrt ist. Weil sie von knapp gehaltenem Geld finanziert wird. Aber was ist eigentlich los, wenn die Banken ihr Geld selbst erzeugen dürfen? Vielleicht sind die Milliardensummen der Raumfahrt dann kein Fluch mehr, sondern ein Segen. Da lassen sich richtig große Summen unterbringen und man kann auch im Postkapitalismus :D mit Milliarden jonglieren. Im Gegensatz zu NASA und co. müssen Banken aber das Geld auch wieder hereinbekommen, was sie zuvor erzeugt und ausgegeben haben. Das würde im Falle der Raumfahrt IMHO zu besseren Konzepten, besserer Einbindung ín die Gesellschaft und Fokussierung auf die Lösung gesellschaftlicher Probleme führen.

Alternativ dazu könnte man auch NASA, ESA und den anderen Agenturen erlauben, als Wissenschaftseinrichtungen ihren Etat selbst zu erzeugen. So lange sie damit ihre Angelstellten bezahlen können, Grundlagenforschung und neue Projekte initiieren, gibt es da kein Problem.

Was für Raumfahrt gilt, ist aber auch bei anderen wichtigen Projekte möglich. Wobei die Erzeugung von Geld aber nicht mit der Schaffung von Gütern verwechselt werden darf. Wer das glaubt, kann mit seinen Geldscheinen bald die Wohnung tapezieren, weil sie zu nichts Anderem mehr taugen. Oder als Klopapier :rolleyes2:
Wenn man in Marktmechanismen denkt, dann ist die Inflationsrate ein Zeichen dafür, ob Grenzen des Wachstums erreicht sind. Ist sie sehr niedrig oder gibt es eine Deflation - sinkende Preise - zeugt das davon, dass eine Wirtschaft nicht ausgelastet ist. Haben wir kaputte Straßen, Menschen ohne Perspektive oder gar im Elend und nörgeln alle, weil für x wichtige Dinge nichts getan wird und zugleich eine Inflation nahe Null oder gar Deflation, dann bleibt eine Volkswirtschaft hinter ihren Möglichkeiten zurück.
Das Ideal wäre natürlich Preisstabilität und Deckung aller Bedürfnisse. Weil dann sich niemand einen Kopf darüber machen mauss, dass sein Geld an Wert verliert und trotzdem alle genug haben. Dieses Ideal ist aber nicht immer realistisch. Im Szenario des Marktes für Jeden wäre es zu Anfang wohl so. Die Wirtschaft nimmt die neuen VE dankbar auf und die Schaffung von VE geht zum allergrößten Teil in neue Produkte. Also kaum Inflation. Wenn sich das neue System aber durchgesetzt hat und x Instanzen - auch wenn unter Aufsicht und mit harten Sanktionen bei Verstößen - Geld erzeugen können, zeigt eine Inflationsrate von bis zu 10 Prozent an, wo die Grenzen liegen.

Die Inflation ist dann das ökonomische Gegenstück zu den ökologischen "Grenzen des Wachstums". Ein weltweiter Markt für Jeden mag durchaus dazu führen, dass z. B. Autos in der gehabten Art zu teuer werden, weil die Ressourcenansprüche der Automobilindustrie mit vielen neuen Nachfragern konkurrieren (die ja ggfs. Geld selbst erzeugen können). Dann müssten VW und co. auf neue Ideen für den Individualverkehr umsteigen. Oder sie wären ebenso obsolet wie die Unternehmen, die früher Pferdefuhrwerke hergestellt hatten und denen heute auch keiner mehr nachtrauert. Die Ex-Arbeiter von VW gingen dann einer anderen Tätigkeit nach - die Erzeugung von Geld mag Autofahren zu einem unfinanzierbaren Luxus machen. Aber sie verhilft auch arbeitslosen Autobauern zu neuen Jobs.

NASA, ESA und co. müssten sich bei ihren Milliardenvorhaben auch zusammenreißen. Selbstverständlich sind der Flug zum Mars und die Mondstation nun möglich. Die Agenturen können, wenn sie das Recht zur Gelderzeugung haben, auf ignorate Politiker und peinliche Paper-Autoren an den Rocschößen irgendwelcher Präsidenten pfeifen. Der Haushaltsausschuss soll sich um sein eigenes Geld kümmern, auf das Geld von NASA hat er keinen Einfluss mehr. Nur würde ein Marsflug von 500 Milliarden Dollar = 50 Milliarden VE und noch eine Mondstation die Inflation möglicherweise kräftig anheiten. Sofern die Raumfahrer dazu knappe und begehrte Güter nachfragen. Wie zum Beispiel den Treibstoff für ihre Raketen.
Entschließen sich die Raumfahrer dagegen, erst einmal 50 Milliarden VE in leistungsfährigere Antriebe zu investieren und fragen sie dazu nur Güter nach, die nicht "knapp" sind, dann können sie durchaus so viel Geld ausgeben.
Nach dem glücklichen Bau einer autonomen Mondstation sind weiteren Aktvititäten eh keine Grenzen gesetzt. Erzeugt die NASA Geld, um eine Raumstation auszubauen, die mit Materialien vom Mond oder Mars selbst gebaut, hat das auf die Nachfrage nach irdischen Rohstoffen keinen Einfluss.

So weit mein Szenario.

Nun meine Frage: Warum haben wir das nicht?

Mir selbst fallen zwei Einwände ein:

1. Ein Idiot druckt Geld, ohne sich darum zu kümmern, ob es zur Erzeugung von mehr Gütern führt

OK, der fährt dann die betroffene Volkswirtschaft gegen die Wand. Exitus, Ende und Aus, Bankrott und Staatsbankrott.
Besagter Idiot macht aber den Platz frei für Anbieter, die es besser können. Die die Leute weder mit knappen Geld strangulieren noch wertloses Papier unters Volk bringen.
Wo sind diese Anbieter heute?
Vermutlich würden viele nach einer Phase des Umdenkens und neu denkens sofort aus der Zone von Euro, Dollar und co. flüchten.

2. Die Ressourcen reichen nicht für alle Menschen auf der Erde

Aber selbst unter dieser Maßgabe wäre ein System, wo viele Akteure eine "Verrechnungseinheit" ausgeben können, eine bessere und fairere Lösung als das jetzige "knappe Geld", von denen viele Menschen nie etwas sehen.
Der ökonomische und auch politische Druck zur Überwindung der Ressourcenknappheit wäre größer. Verfahren, mit knappen Ressourcen besser umzugehen, hätten eine Chance am Markt, wenn die zahlende Nachfrage nach Energie, Nahrung und Wasser größer wäre. Derzeit ist es so, dass die Bedürfnisse von Milliarden Menschen ignoriert werden, weil sie kein Geld haben, mit dem sie diese Bedürfnisse am Markt geltend machen können.
Vermutlich braucht es auch nicht lange, bis eine Koalition aus genervten Mittelschichtlern, die Angst um ihren Lebensstandard haben, und Umweltschützern, die Angst um die Zerstörung der Natur haben, auf die Idee kommt, möglichst viele Menschen in den Weltraum auswandern zu lassen.

Fazit: weder das Drucken von wertlosen Geld noch Ressourcenmangel sprechen gegen die "Verrechnungseinheit". Der Ressourcenmangel spricht sogar eher dafür, weil Nachfragedruck Verfahren zum besseren Umgang mit Ressourcen fördert.

Ist es als so wie es Hellmann immer schreibt? Dass eine Bande von Verbrechern (meine Worte) der Welt eine Politik des "knappen Geldes" aufschwatzt und von NASA bis Afrikanern dadurch alle metaphorisch oder wortwörtlich stranguliert?

Das Schicksal eines Flohmarktes, der sein eigenes Geld ausgibt, spricht jedenfalls für so eine Sicht. Entweder würde das Vorhaben an der Apathie der Leute scheitern. Oder die mit seiner Durchführung beautragten Kader sind seltsam lahm und träge. So habe ich sie vor drei Jahren selbst beim Berliner Regionalgeld erlebt. Wo geklotzt werden muss wird gekleckert. Man kann ihnen daraus auch keinen Vorwurf machen. Wenn ihr Projekt nämlich Erfolg hätte, würde es verboten werden :rolleyes2:
 
OP
Beverly
Registriert
4 Jan 2009
Zuletzt online:
Beiträge
1.023
Punkte Reaktionen
46
Punkte
0
Website
www.beverly-schnett.de
Geschlecht
--
Das Kommen des Großen Geldes

Im meinem Roman Das Kommen der Großen Schlange schildere ich eine Welt der nahen Zukunft, in der eine Bande religiöser Fanatiker die Erde unter ihre Kontrolle bringt. Zuvor ging es mit Deutschland wegen Gestalten wie Merkel und Schlimmeren so sehr bergab, dass viele Menschen die wahnsinnige "Quetzals" nicht als Abschaum, sondern Hoffnungsträger sehen.

Die Quetzals erobern Deutschland und die Welt, in dem sie die Menschen im Wortsinne kaufen. Kader der Quetzals verteilen Geldscheine an ihre Mitmenschen und anstatt Drohbriefen diverser Verwaltungen findet der deutsche Michel 50 Euro im Briefumschlag. Mit Grüßen der Großen Schlange. Zum Finale der Alten Ordnung lässt die Große Schlange schon auch Geld regnen und in der Berliner Eckkneipe ist wieder richtig wat los!

Weil die Quetzals keine eigene Währung herausbringen wollen oder können, arbeiten sie mit Dollars und Euros. Der Schluss meines Romans, wo der Verantwortliche für den Quetzal-Wahn auftritt, erklärt, warum seine Schergen Dollars und Euros unters Volk bringen konnten. Aber de facto nutzen die Quetzals nur die alten "Labels", weil die Leute sie kennen und ihnen eher vertrauen als "Talern" irgendwelcher Regionalwährungen. Dollar und Euro werden dann zum Kurs von 1 zu 1 nur zu unterschiedlichen Banknoten von ein und derselben Währung. Die von den neuen Herren der Welt herausgegeben wird, währen sich die alten Herren auf ihren Fahndungslisten widerfinden :)
 
Registriert
7 Aug 2008
Zuletzt online:
Beiträge
1.576
Punkte Reaktionen
30
Punkte
0
Geschlecht
--
Wenn ihr Projekt nämlich Erfolg hätte, würde es verboten werden :rolleyes2:
Ja, so ist es.

Es ist eine Machtfrage und die Herrschenden wissen das natürlich.

Auch die DDR hätte einen Großteil ihrer ökonomischen Probleme sofort lösen können. Sie hätte nur jedem ein Stück Acker zuteilen brauchen, um sich darauf ein eigenes Haus zu bauen. Das Baumaterial und alles hätten die Leute sich natürlich selber organisieren müssen, in selbstbestimmten Betrieben produzieren können.

Das hätte funktioniert und jeder hätte erst mal ein schönes, eigenes Häuschen mit Garten bewohnt und dafür hochmotiviert gearbeitet. Aber die Apparatschiks hätten nichts mehr zu melden gehabt.

Das wäre mit Essen und Kleidung auch gegangen, die Bauernhöfe wieder den einzelnen Bauern und nicht funktionärsgesteuerte Kolchosen, jeder darf noch ein kleines Geschäft betreiben und muss nur seine Mitarbeiter am Ertrag und an der Führung beteiligen.

Schon hätte der Sozialismus bestens funktioniert und man hätte sogar den Zaun an der Grenze aufmachen können. Die Wessis wären als Touristen gekommen und hätten gestaunt und genug Westgeld für die Importe von Kakao und Kaffee dagelassen.

Nur die Herrschenden muss man vorher beseitigen und dafür sorgen, dass es keine neuen Herrschenden gibt. Der Rest läuft dann von alleine.
 
Zuletzt bearbeitet:
OP
Beverly
Registriert
4 Jan 2009
Zuletzt online:
Beiträge
1.023
Punkte Reaktionen
46
Punkte
0
Website
www.beverly-schnett.de
Geschlecht
--
Es ist eine Machtfrage und die Herrschenden wissen das natürlich.

Ich habe mir überlegt, dass bei Nachbarschaftshilfe und Hilfe zwischen Freunden eine Art virtuelles Geld geschaffen wird. A hilft B beim Hausbau, dafür unterstützt B dann wieder A etc.
Dieser Gedanke ist aber auch manchen Herrschenden gekommen :rolleyes: - im alten Politikforum hat ein User geschrieben, dass irgendwelche Bürokraten Leute, die Nachbarschaftshilfe gemacht haben, wegen Schwarzarbeit anklagen wollten.

Nur die Herrschenden muss man vorher beseitigen und dafür sorgen, dass es keine neuen Herrschenden gibt. Der Rest läuft dann von alleine.

Ich lese gerade dein Buch über die Weltwirtschaftskrise von 1929 und frage mich, warum die Gestalten, die das angezettelt haben, vermulich friedlich im Bett gestorben sind.
Den Menschen damals müssen die Zusammenhänge doch klar gewesen sein. So klagte Orwell zu der Zeit darüber, in was für einem Elend die britischen Arbeiter leben. Die Unterstützung von Arbeitslosen reichte ungefähr für Tee und Zwiback. Hätten die Arbeitslosen stattdessen Reis und Zwiebeln gegessen, hätten sie noch weniger fürs Essen ausgeben müssen aber auch weniger Unterstützung bekommen.
In einem österreichischem Dorf gab es ein erfolgreiches Freigeld-Projekt, das prompt verboten wurde.
Die Sowjetunion hätte zumindest in Bezug auf die Weltwirtschaftskrise gut dastehen können, weil sie darin nicht involviert war, wenn nicht gerade nach 1929 Stalins Terror losgegangen wäre.
Das alles legt den Gedanken nahe, dass nach 1929 die Welt systematisch verwüstet würde.
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
8 Aug 2008
Zuletzt online:
Beiträge
4.415
Punkte Reaktionen
12
Punkte
0
Geschlecht
--
Für die Herrschenden ist das Volk nur der Mob. Ware Mensch sozusagen. Für die zählen Menschen, die nicht zu ihrem Freundes und Verwandtenkreis gehören oder nicht vermögend sind, nicht zu den (gleichwertigen) Menschen.

Sie sehen es als unwertes, entbehrliches Leben an.

Sie töten ja auch im Iran über eine Million Menschen und die Menschen in Afghanistan sind ihnen auch egal.
 
Registriert
5 Sep 2009
Zuletzt online:
Beiträge
665
Punkte Reaktionen
2
Punkte
0
Website
ichbraucheurlaub.blogspot.com
Geschlecht
--
das alternativgeld finde ich nicht schlecht, denke aber dass es nur in kleinen kreisen klappt.
das ohne überprüfbarkeit selber drucken ... wird irgendwann genauso wie jetzt in sich zusammenbrechen.

unter freunden, ich mach was für dich und du für mich - ohne geld - klapt jetzt schon. wenn man keine gegenleistung erwartet ... freunde von sich aus unter die arme greifen muss man sich auch keine sorgen machen.

---
abgesehen davon, wir haben doch fractional reserve system. wenn ein euro kreirt wird, dann hat jemand diesen euro und jemand hat einen euro schulden. wobei die schulden nicht auf einen abgewältzt werden, sondern auf alle. (das auf alle abwälzen ist so eine art versicherung - wenn dem schuldner was passiert, hat man seinen + noch nicht verloren)

das ist auch das problem, die leute meinen ihnen schuldet jemand etwas.

verliert man glauben an die schuld, so folgt eine inflation.


"prisoners dilema" erklärt den sachverhalt sehr gut.
ist ein entscheidungsmodell-
1)wenn keiner von den knakis seinen raubkumpel verpfeift dann haben beide zusammen mehr gewinn. (jeder einzelne hat für sich nicht das "beste" rausholen können)
2)wenn einer den anderen verpfeift und der zweite dichthält so kann der fogel das meiste für sich verbuchen - wobei der andere leidet (der gemeinsame gewinn ist gering)
3)verpfeifen beide sich gegenseitig so haben beide gelitten (beide verlieren)

"gemeinschafts/od./versicherungs theorie" (nenne ich mal so)
wenn man einen gewinn hat und der "freund" einen gleichwertigen verlust, wird das als nicht gut empfunden. wenn man aber einen großen gewinn hat und der freund einen winzigen verlust, so findet man es in ordnung (auch wenn demgleich viele einen winzigen verlust verbuchen)

verbindet man die zwei theorien, dann weis man wohin es hinausläuft. jeder zieht bei "prisoners dilema" die nummer 2), welche durch gemeinsame schuld
"gemeinschafts/od./versicherungs theorie" gerecht aussieht (die pechfögel haben ja nur eine winzigen verlust). was am ende rauskommt ist aber die nr3) da jeder glaubt mit nr2) fährt man besser.

soviel zur funktionierenden gemeinschaft - nur wenn man seine knastkumpels mag und zwar mehr als die bäute, kann draus was werden
 
OP
Beverly
Registriert
4 Jan 2009
Zuletzt online:
Beiträge
1.023
Punkte Reaktionen
46
Punkte
0
Website
www.beverly-schnett.de
Geschlecht
--
das alternativgeld finde ich nicht schlecht, denke aber dass es nur in kleinen kreisen klappt.
das ohne überprüfbarkeit selber drucken ... wird irgendwann genauso wie jetzt in sich zusammenbrechen.

unter freunden, ich mach was für dich und du für mich - ohne geld - klapt jetzt schon. wenn man keine gegenleistung erwartet ... freunde von sich aus unter die arme greifen muss man sich auch keine sorgen machen.

In der Erzählung "Planet des Ungehorsams" von Eric Frank Russell gibt es die so genannten "Obligationen", kurz Obs genannt.

Auf der einen Seite trägt da jeder als "Haben" ein, was er für Andere geleistet hat. Dem steht als "Soll" gegenüber, was er von Anderen in Anspruch genommen hat.

Bei so einem System wird Geld in Gestalt der Obs nicht willkürlich bzw. losgelöst von der Wirtschaftsleistung erzeugt. Im Gegenteil: die Wirtschaftsleistung in Gesalt von Produktion (Leistungen der Akteure für Andere) und Konsum (in Anspruch genommene Leistungen) ist die Grundlage der Erzeugung von Geld.
Nur gibt es halt nicht einen einzigen, sondern viele Akteure, die so Geld erzeugen können. Eine Kontrollinstanz hat kein Monopol darauf, Geld zu drucken, sondern die Aufsicht über diejenigen, die das können. In der Erzählung von Russel sorgt zudem nicht eine statische Institution, sondern der Prozess selbst für Kontrolle und verhindert Erzeugung von Geld, dem keine Werte entgegen stehen. Wer nämlich viel mehr "Obs" in Anspruch genommen hat als selbst erzeugt, dem werden die Anderen nichts mehr geben. Er hat zuerst einmal mehr zu arbeiten und weniger zu konsumieren.
Umgekehrt ist es nicht so leicht, Obs zu horten. Weil man Obs nur für Leistungen gut geschrieben bekommt, die man anderen gegeben hat. Um sich selbst als Unternehmer an vielen vielen Obs zu erfreuen, muss man dann wieder Leistungen anderer in Anspruch nehmen, um die Güter zu erzeugen und an die Konsumenten zu bringen, die einem den Überschuss an Obs schaffen.
Vermutlich gibt es auch Leute, die z. B. die Schulden von Menschen übernehmen, die mit ihren eigenen Obs tief in der Kreide stehen. Sie übernehmen zu einem reduzierten Kurs z. B. 10 Prozent die Begleichung von Schulden, die voll nicht mehr abgetragen werden können.
Aber selbst so etwas wäre eher ein Nischenmarkt, weil jemand, der nur Obs verfuttert ohne selbst welche zu schaffen Gefahr läuft, nur noch von der Wohlfahrt leben zu können. Wobei man die sich als diejenigen Obs vorstellen kann, welche jedem Menschen pro Zeiteinheit automatisch zugewiesen werden.

Auf die Realwelt übertragen ist das anstelle des akuten Utopias für Rentiers, Banken und Börsenleute ein Utopia für Arbeiter und Produzenten. IMHO sogar eher Anarchokapitalismus als Sozialismus, weil da die gesamte Wirtschaft in den Händen von nichtstaatlichen und nichtherrschaftlichen Akteuren liegt. Auch und besonders das Geldwesen wurde entstaatlicht und dezentralisierit.

Unser real existierender Kapitalismus dagegen ist so etwas wie ein Wechselbalg des Staatssozialismus. Dass sich Akteure da als "privat" und "nicht staatlich" etikettieren, ändert nichts am zentralistischem, herrschaftlichem und repressiven Charakter des Systems. Wir haben die Zentralbanken, wir haben Monopole und Oligopole und wenn die Herren Privatunternehmer nicht mehr weiter wissen, rufen sie am lautesten nach dem Staat.
Das Geld, das die den Menschen aufzwingen, taugt by the way so wenig, das ich das Argument mit dem Vertrauen nicht nachvollziehen kann. Weil mit dem Satz "es ist kein Geld da" die Öffentliche Hand runiert und die Wirtschaft stranguliert wird. Den Menschen werden die Erwerbsmöglichkeiten genommen und wenn sie aus Not ihre Sachwerte verkaufen müssen, bekommen sie da im Zeichen der Deflation nur einen Teil des Wertes. Irgendwann ist auch der Verkaufserlös futsch und sie sind um ihr Hab und Gut betrogen.
Vom Grenzfall Hyperinflation & Panik abgesehen ist da selbst Inflation das kleinere Übel, solange die Flucht aus dem sich entwertenden Geld in die Sachwerte möglich ist.

In einem System der "Obs" ist Inflation nur ein weiteres Regulativ, wo eine Volkswirtschaft schlicht und einfach "die Grenzen des Wachstums" zu spüren bekommt.
Ein vergleichbar smartes Regulativ für Deflation sehe ich nicht. IMHO bestände es darin, dass nicht nur die Zentralbanken, sondern auch andere Dienstleister selbst Geld ausgeben dürfen. Dafür mögen Regeln nötig sein - z. B. welches Geld sie ausgeben, ob die Landeswährung, eine Universaleinheit oder eigene "Währung" und nach welchen Regeln sie es ausgeben bzw. ihre Kunden es annehmen dürfen.
In der akuten Situation wäre es z. B. sinnvoll zu sagen, eine Bank mit dem Recht zur Geldausgabe darf ihren Neukunden einen bestimmten Betrag zuweisen auf dass sie damit konsumieren - den eigenen Betrag ausgeben - und arbeiten - das Geld von Anderen für ihre Leistungen entgegennehmen. Aber so einen Kurswechsel in der Geldpolitik sehe ich nicht. So wie es ist, kann ich über die Luftnummern da nur einen Freund zitieren: "Geld ist nur eine Illusion." :rolleyes2:

Nachtrag: ich kann mich noch an einen trüben Herbstabend in meiner Heimatstadt erinnern. Da war ich bei einem Buchhändler, der auch Bücher von mir vertrieben hat. Dieser Händler war im Grunde verzweifelt, weil die Leute so gut wie nichts kauften. Gebrachte Bücher im Drehständer für 2 Euro gingen noch, der Rest lag wie Blei in den Regalen. Aus Frustration darüber wollte er auch keine Lesungen machen. Wozu, wenn die Leute nichts kaufen? Neben anderen Faktoren hatte er auch eine Erklärung für die Misere: es ist kein Geld da und er wusste auch nicht, woher es kommen sollte ...
 
Zuletzt bearbeitet:
Registriert
5 Sep 2009
Zuletzt online:
Beiträge
665
Punkte Reaktionen
2
Punkte
0
Website
ichbraucheurlaub.blogspot.com
Geschlecht
--
naja, irgendwas machen ist und obs kassieren ... muss schon für andere etwas wert sein.

betrug wäre auch möglich. wenn sich eine gruppe zusammenschließt und alle bestätigen, dass person x für sie was gutes gemacht hat, hat die person x bonus obs. andere denken diese person habe was gemacht und entrichten leistungen an person x. person x kommt zu ihrem minusgrüpchen und verteilt das ergaunerte.
bei einem guten system muss asymetrische verteilung funktionieren(person a leistet an person b, b->c, c->d und person d wieder an a, ohne dass a c kennt).

---
die dezentrale variante haben sich die leute selbst verbockt und machen es immer noch am laufenden band. alle denken, dass das tauschen nur mit hilfe von geld funktioniert und dass daraus reichtum(=wohlstand) resultiert.
dabei entrichtet man unwissentlich erheblichen teil an den staat(so werden politikergehälter von 7000€pro nase, afghanistaneinsätze, bankenrettungen finanziert).
"schwarzarbeit" wird wie ein verbrechen angesehen, aber nur so hat man die gewissheit, dass man für seinen einsatz genau das bekommt, was man vereinbart hat.
theoretisch könnte man persönliche schuldscheine drucken - macht auch keiner.
ich warte auf den augenblick am dem "kein geld" gibt und die arbeiter sich was anderes suchen um zurechtzukommen(sie werden sehen, dass so besser klappt) und die die geld haben irgendwann blöd aus der röre gucken wenn ihr geld keiner mehr haben möchte(und sie ihre wohnung selbst putzen müssen, selber kaffe kochen, selbst von a nach b reisen ohne schouför, ..., :giggle: ).
 

Wer ist gerade im Thread? PSW - Foristen » 0 «, Gäste » 1 « (insges. 1)

Ähnliche Themen

Neueste Beiträge

Wieso hat die Linke nicht...
Genau das ist ja der Schwachsinn in einen Krieg zu buttern wo es aber auch garnichts...
Schöne Frauen
I bin so stau, i bin so schwer, i bin der Abe nur aus Voltaire, schäker i mit derer...
Die Umwelt-Lügner
Oben