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Egbert Scheunemanns Kritik der "Dialektik der Aufklärung":

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Egbert Scheunemanns Kritik der "Dialektik der Aufklärung":

Bin gerade im Netz darüber gestolpert und habe es mit Begeisterung gelesen, ohne dass ich im Moment schon wichtige Ergänzungen und Stellungnahmen dazu machen könnte und möchte.

Weil zumindest Beverly in unserem Forum Politologie studiert hat und andere vielleicht auch damit irgendwie konfrontiert waren, wie ich selbst, wenn auch nur als interessierter Zuschauer, empfehle ich das mal dringend zur Lektüre:

Zur „Dialektik der Aufklärung“ von Max
Horkheimer und Theodor W. Adorno.
Eine Kritik
von
Egbert Scheunemann
Stand: 15. August 2006
http://www.egbert-scheunemann.de/Dialektik-der-Aufklaerung-Kritik.pdf

Mir ist es auch so gegangen wie dem Autor, dass die ständigen Zitate aus Horkheimer/Adorno mir das Bedürfnis, die Schrift zu lesen, kaum vermitteln konnten. Alle Welt hat das Zeugs ständig ehrfürchtig im Mund geführt, ohne dass man mit den Phrasen wirklich etwas anfangen konnte.

Scheunemann hat hier mein Unbehagen, wie ich überrascht feststellen muss, in ganz hervorragende Argumente gefasst. Vielleicht können das andere User ja bestätigen oder in wichtigen Punkten widersprechen.

Mir ist vor allem nie wirklich klar geworden, warum die Politologen das alles so toll fanden oder war das eben nur Opportunismus?
 
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Ich bin froh, sowas nie als Pflichtlektüre gelesen haben zu müssen. Damals hätte ich meinem Lehrer wohl geglaubt und mich von solchen Lehren beeinflussen lassen. So ging das Thema an mir vorbei und ich habe mir mein freies Denken bewahrt.

Es ist klar dass bei allen Widersprüchen, die in einer sich selbst zerstörenden Gesellschaft, die auf Profit ausgerichtet ist, eine gute Begründung hermuß um all den Schaden an Mensch und Natur zur rechtfertigen.

Inzwischen ist Afrika umzingelt von Giftmüllfässern und radioaktivem Abfall, der Nahe Osten mit Uranmunition verseucht und überall wo sich Militärbasen befinden oder mal befanden ist das Erdreich verseucht. Dann noch die Atommüll-Zwischenlager und Endlager, die nicht sicher sind und die Umwelt verseuchen plus all die Löcher, die in den Boden gebuddelt werden um der Natur ihre Schätze zu entreissen.

All die Menschen, die für den Profit ihr Leben in ungerechten Kriegen lassen mußten, die für immer weniger Geld arbeiten müssen und ausgebeutet werden - da muß schon eine gute Rechtfertigung formuliert werden um zu verschleiern, dass die Menschheit sich in einer profitorientierten Gesellschaft auf einem Holzweg befindet.

Der Profit ist nur der Weg, das Ziel ist die Macht. Aber alles ist so in der Denke des Profites versunken, dass keiner mehr andere Möglichkeiten einer Gesellschaft sehen kann. Und diejenigen, die führend in der Denkweise des Profiteweges sind, sind im Endeffekt die größten Tore (Idioten), die die Menschheit je gesehen hat.

Menschen müssen sich immer irgendeinem Vordenker anschließen und Partei ergreifen, weil sie noch nicht erwachsen sind. Wenn die Menschen wirklich mal soweit sind, dass alle individuell denken und für sich selbst urteilen können, dann sind sie wohl endlich erwachsen geworden.

Der wahre Aufklärer bringt Menschen zum selber Denken und versucht nicht, ihnen irgendetwas als wahr zu verkaufen um damit ihr Denken in eine gewünschte Richtung zu lenken.
 
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Bin gerade im Netz darüber gestolpert und habe es mit Begeisterung gelesen, ohne dass ich im Moment schon wichtige Ergänzungen und Stellungnahmen dazu machen könnte und möchte.

Weil zumindest Beverly in unserem Forum Politologie studiert hat und andere vielleicht auch damit irgendwie konfrontiert waren, wie ich selbst, wenn auch nur als interessierter Zuschauer, empfehle ich das mal dringend zur Lektüre:
http://www.egbert-scheunemann.de/Dialektik-der-Aufklaerung-Kritik.pdf

Mir ist es auch so gegangen wie dem Autor, dass die ständigen Zitate aus Horkheimer/Adorno mir das Bedürfnis, die Schrift zu lesen, kaum vermitteln konnten. Alle Welt hat das Zeugs ständig ehrfürchtig im Mund geführt, ohne dass man mit den Phrasen wirklich etwas anfangen konnte.

Scheunemann hat hier mein Unbehagen, wie ich überrascht feststellen muss, in ganz hervorragende Argumente gefasst. Vielleicht können das andere User ja bestätigen oder in wichtigen Punkten widersprechen.

Mir ist vor allem nie wirklich klar geworden, warum die Politologen das alles so toll fanden oder war das eben nur Opportunismus?

Offensichtlich besitzt Egbert Scheunemann einen scharfen Verstand und hat ein sicheres Gespür für Unreinheiten und Schwachstellen der "Maintream-Kultur": Das beweißt zum Beispiel auch seine kritische Untersuchung der Relativitätstheorie, die ich in meinem Blog vor einigen Monaten vorgestellt habe, und wo es auch unbedingt vonnöten ist, der offiziellen „Aufklärung“ entgegenzusteuern:

Irrte Einstein?
Egbert Scheunemann
Skeptische Gedanken zur Relativitätstheorie
- (fast immer) allgemeinverständlich formuliert


http://www.jocelyne-lopez.de/blog/2008/07/dr-egbert-scheunemann-irrte-einstein/

Deine Anmerkung "Mir ist vor allem nie wirklich klar geworden, warum die Politologen das alles so toll fanden oder war das eben nur Opportunismus?" passt allerdings auch sehr gut zu der Relativitätstheorie. Wir bräuchten viel mehr Freidenker dieser Art.
 
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Weil zumindest Beverly in unserem Forum Politologie studiert hat (...)
und da ist mir auch die "Dialektik der Aufklärung" über den Weg gelaufen. Es fing an mit Odysseus und weiter bin ich mit dem Buch nicht gekommen. Weil es ich es als unlesbar empfand. Ungefähr zur gleichen Zeit habe ich "Die Weißen kommen!" von Paczensky gelesen, das den Kolonialismus abhandelte. Der in der Epoche der Aufklärung einen traurigen Höhepunkt erlebte. Das hatte zwar keinen großen oder auch nur großtuerischen theoretischen Anspruch, war dafür aber um so anschaulicher und gut lesbar. 2 Dinge, die ich bei der "Dialektik der Aufklärung" vermisse.

Mir ist vor allem nie wirklich klar geworden, warum die Politologen das alles so toll fanden oder war das eben nur Opportunismus?

Ich weiß nicht, was andere Kommillotonen oder Dozenten daran gut fanden. Ich habe aber schon damals festgestellt, dass ich unanschaulichen Abstraktionen nicht viel abgewinnen kann. Selbst die Mathematiker - die als die Superabstrakten gelten - müssen mit ganz anschaulichen Dingen anfangen wie 0 und 1 :) Selbst wenn man notwendigerweise vom Konkreten zum Abstrakten und vom Greifbaren zum Begriff kommen muss, so halte ich für wenig motivierend, das Greifbare schlicht außer Acht zu lassen und die Menschen mit Worthülsen zu traktieren.
Eine Kritik der Aufklärung hat die Geschichte der letzten 250 Jahre als sehr konkrete, sehr anschauliche und sehr scheußliche Grundlage für theoretische Erörterungen. Das habe ich in der "Dialektik der Aufklärung" vermisst und by the way ebenso im "Kapital".
 
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und da ist mir auch die "Dialektik der Aufklärung" über den Weg gelaufen. Es fing an mit Odysseus und weiter bin ich mit dem Buch nicht gekommen. Weil es ich es als unlesbar empfand.

Gerade weil es nicht so einfach zu lesen ist gehört zu meinen Lieblingsbüchern, da muss ich beim lesen meinen Kopf anstrengen, passagen auch mal mehrfach lesen um sie zu verstehen. Richtig interessant wird die Dialektik erst wenn Adorno und Horkheimer sich die kulturindustrie und deren inhaltslosigkeit vornehmen und alles was danach kommt Ähnlich ist da "der eindimensionale Mensch" von H. Marcuse ganz grosses Tennis wenn mensch sich die Zeit nimmt um zu verstehen was die Herren einem da sagen wollen...

Eine Kritik der Aufklärung hat die Geschichte der letzten 250 Jahre als sehr konkrete, sehr anschauliche und sehr scheußliche Grundlage für theoretische Erörterungen. Das habe ich in der "Dialektik der Aufklärung" vermisst und by the way ebenso im "Kapital".

Eben weil die Geschichte so viele ausgezeichnete angriffspunkte auf die Aufklärung liefert und diese vernünftigen und intelligenten Menschen bewusst seien dürften ist unsinnig diese noch in aller einzelheit aufzuzählen und zu erörtern. Oder hab ich deine kritik falsch verstanden?
Bei Marx gibt es den Trick nicht mit dem ersten Kapitel anzufangen, da gibt es eine andere Leseweise als von vorn nach hinten, dann wird Marx wesentlich verständlicher...
 
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Richtig interessant wird die Dialektik erst wenn Adorno und Horkheimer sich die kulturindustrie und deren inhaltslosigkeit vornehmen und alles was danach kommt Ähnlich ist da "der eindimensionale Mensch" von H. Marcuse(...)

Ich muss da an "Schöne neue Welt" von Aldous Huxley denken. Weil da Zustände mit (scheinbarer) Freiheit und ohne materielle Not beschrieben werden, die bei näherem Hinsehen ein Graus sind.
 
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Ich muss da an "Schöne neue Welt" von Aldous Huxley denken. Weil da Zustände mit (scheinbarer) Freiheit und ohne materielle Not beschrieben werden, die bei näherem Hinsehen ein Graus sind.

Da ich dat Buch nich kenne weiß ick nich jenau wie du das meinst, oder vielleicht steh ick auch nur auf der Leitung.
 
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Da ich dat Buch nich kenne weiß ick nich jenau wie du das meinst, oder vielleicht steh ick auch nur auf der Leitung.

Mehr darüber auf Wikipedia. Da steht auch: "In dem Roman beschreibt Huxley eine Gesellschaft, in der „Stabilität, Frieden und Freiheit“ durch Konditionierung des Einzelnen als Teil der Gesellschaft gewährleistet werden." Huxley nimmt da den so genannten "Fordismus" aufs Korn - die mit dem "Modell T" von Ford begonnene Einführung der Massenproduktion am Fließband.
Anders als in den schon zu Huxleys Zeit populären Weltraumgeschichten der Science Fiction führt das Industriezeitalter in "Schöne neue Welt" nicht in einer glorreiche Zukunft, sondern in geistige Leere. IMHO weil sie sich mit dem Erreichten zufrieden geben und Raumfahrt keine Rolle spielt. Für unsere Gesellschaft ist "Schöne neue Welt" die SF-Dystopie, die Wirklichkeit geworden ist. Sie erklärt besser als der Diskurs extremer Konservativer, warum die Zustände, wie sie sind, trotz materiellem Überfluss und individueller Freiheit nicht gut sind.
 
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Wer heutzutage noch gerne Bücher liest, und dazu noch Romane aus der SF, dann ist "Schöne neue Welt" durchaus ein echter Tipp.

- Den Grusel-Faktor fand ich echt niedrig, mich hat dieses Buch eben nicht gegruselt, was wohl am Schreibstil lag.
-- Das war eben wohl auch so beabsichtigt, gehe ich mal von aus --
 
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Sie erklärt besser als der Diskurs extremer Konservativer, warum die Zustände, wie sie sind, trotz materiellem Überfluss und individueller Freiheit nicht gut sind.

Da ich mir aber bewusst bin das die Zustände nicht "gut" sind brauch ich keine Literatur die mir das ins Bewusstsein ruft sondern eher was das mir erklärt wie es dazu kommen konnte. Wie eben "Dialektik der Aufklärung" oder "Anatomie der menschlichen Destruktivität".
Zumal ein Großteil der Menschen von den meisten "westlich-industriellen" Zuständen und Problemen nur träumen können aber nicht dazu kommen weil sie sich was zu beissen suchen müssen.
Dann würde mich ja interessieren wen du mit "extreme Konservative" meinst?
 
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(...)Zumal ein Großteil der Menschen von den meisten "westlich-industriellen" Zuständen und Problemen nur träumen können aber nicht dazu kommen weil sie sich was zu beissen suchen müssen.

In unserer Welt hat sich "Schöne neue Welt" für die Reichen und "1984" für die Armen realisiert. Beides sind Formen geistiger und sozialer Verrohung, die eine subtil, die andere offen brutal.

Dann würde mich ja interessieren wen du mit "extreme Konservative" meinst?

All diejenigen, die meinen, dass es "früher" besser gewesen war:
- vor 1968
- vor 1917
- vor 1789
- vor Moderne und technischer Zivilisation ...

Das halte ich im Großen und Ganzen für eine Illusion. "Früher" waren nur die Fassaden besser und den einfachen Menschen fehlten die Mittel, um auf großer Skala hinter die Lügen ihrer Herren zu kommen. Wie es damals wirklich zuging, illustriert eine Aussage, die meines Wissens von Konfuzius stammt oder ihm zugeschrieben wird: Ein wahrhaftiger Geschichtsschreiber müsse damit rechnen, tot im Straßengraben zu enden. Vermutlich weil er Dinge zu berichten hätte, die sogar nicht zu all den Heldentaten von Kaisern und Königen in unseren Geschichtsbüchern passen.

Weshalb ich es auch für fragwürdig halte, zu glauben, dass das Elend erst mit der Aufklärung begonnen hat. Das Elend der Aufklärung liegt darin, dass da - wohl mit Kant als Erstem, aber schlimmer mit Hegel und Konsorten - in sich geschlossene Diskurse, "Schulen" und säkulare Orthodoxien errichtet wurden (wobei ich die kürzeren Werke von Kant noch für lesbar halte).
Zugespitzt formuliert: ich sehe in der Aufklärung keinen Bruch, sondern die Fortsetzung und finalisierung der vor-aufklärerischen Denkmuster und Herrschaftstraditionen. Wie viele neue Kaiser und Könige hat es denn in den letzten 250 Jahren gegeben? Wie viele ach so tolle "religiöse Revivals" schweinefickender Dummschwätzer :mad: ? Die Wahabiten in Saudi-Arabien, der Batschbatsch-Dreck in Indien (komme jetzt nicht auf den Namen), die Evangelikalen, die Ultraorthodoxen Natiofaschisten in Israel, die Tunte Ratzinger und die anderen Kirchenschwestern, die Talibanschwuchteln - alle berufen sich auf vormoderne, voraufklärerische Diskurse und setzen sie mit dem Mitteln der Moderne im Wortsinne bis zur Vergasung durch.
Dreck aus der bösen alten Zeit, der über den Sittenverfall der Moderne jammert.

Nachtrag: was früher besser war, war, dass es nicht so viele Menschen gab. Deutschland mit 6 Millionen Menschen um 1000 war demographisch allemal besser als der Brei heute. Aber man vergleiche trotz aller Fehler und Schwächen das moderne Neuseeland, wo auf einer Fläche so groß wie Westdeutschland 4 Millionen Menschen leben - mit jedem Gemeinwesen des Mittelalters, das eine vergleichbare Bevölkerungszahl hatte. Gibt es da ungeachtet aller Mängel des modernen Neuseelands auch nur einen Staat im Mittelalter, wo die Menschen so leben konnten wie die Neuseeländer.
Jetzt soll bitte keiner kommen und behaupten, das wäre im Jahr 1000 nicht möglich gewesen, weil - blablablablablablabla ... Sicher, die hatten noch nicht die Aufklärung, aber schon früher gab es Philosophen, Schrift, sehr solide Straßen, Kanalisation und Straßenbeleuchtung. Buchdruck hatten die Chinesen schon um 1000. Um 6 Millionen Menschen gut leben zu lassen, hätten sie IMHO außer Mechanisierung der Landwirtschaft auch viele moderne Dinge nicht unbedingt gebraucht.
Aber die Herrschenden wollten es damals nicht. So wollten damals ihre Untertanen sich im Dreck wälzen lassen und sie wollen es noch heute. Diverse o. g. Diskurse legen den Gedanken nahe, dass es beim Herrenpersonal zwar Umbesetzungen gegeben hat, sich im Kern aber gar nicht so viel geändert hat.
 
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Mhhh... Ich gebe Dir recht das es auch schon vor der Aufklärung Barbarei und Unmenschlichkeit gab. Der Anspruch den sich die Bewegung der Aufklärung selbst gab war eben diese zu Überwinden. An diesem Anspruch wollen sich ja dann noch heute Menschen messen und sich auf die "Werte" der Aufklärung berufen. Das diese "Werte" dann schon kurz nach ihrer Verkündung pervertiert wurden und sich diese Pervertierung sich bis in die jetzige Zeit fortsetzt zeigt mir die "Dialektik der Aufklärung".
Anders als Du sehe ich aber in der Aufklärung keine Fortsetzung der Unmenschlichkeit im herkömmlichen Sinne sondern in einer neuen Qualität, einen Grund hast du schon selber genannt,
in sich geschlossene Diskurse, "Schulen" und säkulare Orthodoxien errichtet wurden
die Rechtfertigung von Gewalt als "Menschlichkeit" (das dann von den Nazis auf die Spitze getrieben wurde), die Anwendung von Gewalt im Namen Aller. Es wird nicht mehr im Namen des Königs sondern im Namen des "Volkes" gestraft womit eine kollektivschuld erzeugt wird und der/ die zu Strafende in einem höheren Maße ausserhalb der Gesellschaft steht. Andererseits sehe ich in bestimmten Aspekten der Aufklärung durchaus positives, zu allererst die Aufforderung selbst zu denken.

Pozentual wurden im letzten Jahrhundert mehr Menschen getötet als in jedem zuvor. Das als ach so gewalttätig verschriene Mittelalter war um einiges friedfertiger als manche annehmen. was in keinster Weise heisst das ich in jene Zeit zurück möchte. In verschiedensten Regionen gab es Systeme die auf ein Rätesystem beruhten (mir fällt da jetzt auf jeden Fall Island ein), wo es also eine Struktur gab die ich demokratischer finde als die heutigen.
Meine Uroma hat mal so schön gesagt "Die Tröge sind die selben nur die Schweine die fressen ändern sich". Genau das gilt es aber zu ändern. Tröge für alle...
 
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Weil es zwischen Antike und Neuzeit liegt. Also eine zeitliche Einordnung...
 

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