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Perry Rhodan

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Wurde schon mehrmals von Beverly erwähnt, und verdient mAn einen eigenen Thread.

Zum Anfang:
Beverly schrieb:
Nun ja, bei "Perry Rhodan" gehört dazu ein gewisses Abstraktionsvermögen, um das zu erkennen. Weil sie eigentlich nur Weltraum-Abenteuer schreiben und die Leser nur Weltraum-Abenteuer lesen wollten.
Wobei dann aber Autoren und Leser von der Wirklichkeit eingeholt wurden. Vermutlich mehr unbewusst griffen die Autoren Dinge auf, die es in der wirklichen Welt gab und projizierten sie vor die ganz große kosmische Bühne. Wo ich feststellen musste, dass es da um Dinge ging, die sich nicht in Andromeda im 25. oder der Milchstraße im 35. Jahrhundert zutragen, sondern auf der Erde im Hier und Jetzt.
War eher NICHT unbewusst, da die Handlung von einem TEAM nach Absprache festgelegt wird.
Finde ich aber trotzdem recht zutreffend, für ein Stück SciFi.

Da geht es um Verdummung (Zyklus "Der Schwarm"), die Abrichtung von Individuen zu ferngesteuerten Kampfmaschinen ("M 87"), Verrohung ("Aphilie") und einen in seiner letztendlichen Sinnlosigkeit ins Groteske übersteigerten Imperialismus (G8 ... pardon "Konzil der Sieben"). Wie sehr Macht korrumpiert, erfährt Perry Rhodan als er in einem Paralleluniversum seinem Doppelgänger Perry Rhodan II begegnet und bei den Wahlen zum Großadministrator Marschall Bount Terhera gegen ihn antritt.
Aller sehr relevante Themen, wenn es um eine bessere Gesellschaft gehen soll.

Ich selbst fand die ersten 3 Zyklen sehr gut, aber dann wurde es zu horrorsüchtig und zu intrigant für mein Geschmack.

Meine Frage hier ist die, ob (und wenn, dann wann) die Autoren von diesem Trip runterkommen, und wieder zu "schöner" SciFi, wie zu Anfang, zurückkommen?


Gruss,
JB
 
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Ich selbst fand die ersten 3 Zyklen sehr gut, aber dann wurde es zu horrorsüchtig und zu intrigant für mein Geschmack.

Was meinst du mit "ersten 3 Zyklen"?

Ich selbst sehe das so: es gab von Anfang an Schwächen, aber das ist normal, wenn man bedenkt, wie alt(backen) die Serie mittlerweile ist. Start war immerhin 1961 und da steckte sowohl wissenschaftlich als auch sozial noch vieles in den Kinderschuhen.

Bis Band 399 ("M 87") lief es im Großen und Ganzen noch gut, Höhen und Tiefen, Spannung und Tragödien. Ein durchaus ausbaufähiges Universum, allerdings zu patriarchalisch und zu militaristisch.
Ich halte da "M 87" sogar für den Höhepunkt, wobei es allerdings schon da sehr finster wurde.

"Horrorsüchtig und intrigant" würde ich auf die Bände 400 ff. beziehen. Da wüten die Serienmachen in ihrer Zukunftswelt und hauen alles kurz und klein. Die Menschheit ist wieder gespalten und dicht vor einem Bruderkrieg, Ribald Corello wird als veritabler Horror eingeführt, Perrys zweite Frau wird abgemetzelt und das mit den Cappins alles ziemlich wirr.
Dann folgten IMHO Sinn und Unsinn - z. T. Spannung und sogar Anspruch. Mit der Galaxis Naupaum haben sie immerhin eine Warnutopie für Überbevölkerung abgeliefert, die klar machte, dass selbst Raumfahrt nicht vor den Folgen exponenziellen Bevölkerungswachstums schützt.

Nach Band 800 habe ich dann irgendwann aufgegeben, weil sich alles wiederholte, die Spannung weg war und es andere und bessere SF gab.

Heute - naja. Aus Frust eben über die andere SF hole ich derzeit "Die Meister der Insel" nach (in den Silberbänden, seinerzeit Band 200-299). Der galt vor dreißig Jahren im Fandom als Höhepunkt ... naja. Die folgenden hundert Bände habe ich spannender in Erinnerung. Aber auch düsterer, weil da die Menschheit ohne eigenes Verschulden am Rande der Vernichtung steht.

Insgesamt ... ich denke einfach, "Perry Rhodan" ist das Produkt einer Zeit, die es nicht mehr gibt und hat sich dadurch tot gelaufen. Ich kann die Macher aber trotzdem verstehen, wenn sie so lange wietermachen, wie es sich noch rechnet. Aber das ändert nichts daran, dass ein Nachfolgeprojekt her müsste, das - bei Reduzierung stilistischen und inhaltlichen Schundes, den sich heute keiner mehr leisten und keiner lesen will - neue Visionen entwickelt. Und dabei der "Realität" ebenso die Zunge rausstreckt, wie das "Perry Rhodan" seinerzeit gemacht hat.
 
OP
J
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Was meinst du mit "ersten 3 Zyklen"?
Nicht die aus deiner Aufzählung, sondern die ersten 3 überhaupt:
Die Dritte Macht, Atlan und Arkon, und Die Posbis.

Hat richtig Spass gemacht zu lesen wie Rhodan die Menschheit vereinigt, das Universum erforscht usw., bis Atlan wieder Imperator wurde.

Danach war es nur noch Feinde bekämpfen, andere Feinde bekämpfen, neue Feinde bekämpfen und weitere Feinde bekämpfen, und das wurde eben schnell langweilig. Bis zum Silberband 20 hatte ich noch gelesen, danach war mir die Lust vergangen.


Nach Band 800 habe ich dann irgendwann aufgegeben, weil sich alles wiederholte, die Spannung weg war und es andere und bessere SF gab.

Was kannst du denn als "bessere SF" empfehlen?
 
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Nicht die aus deiner Aufzählung, sondern die ersten 3 überhaupt:
Die Dritte Macht, Atlan und Arkon, und Die Posbis.

Hat richtig Spass gemacht zu lesen wie Rhodan die Menschheit vereinigt, das Universum erforscht (...)

Beschreiben sie da nicht einfach die Sehnsüchte und Träume eines jeden wackdren Terraners und Terranerin auch (auch wenn die immer zu kurz kommen und Frauen so abgehandelt werden, als ob die im Perryversum alle heimlich schwul wären).

bis Atlan wieder Imperator wurde.

Danach war es nur noch Feinde bekämpfen, andere Feinde bekämpfen, neue Feinde bekämpfen und weitere Feinde bekämpfen, und das wurde eben schnell langweilig. Bis zum Silberband 20 hatte ich noch gelesen, danach war mir die Lust vergangen.

Ich habe da länger durchgehalten, aber irgendwann wiederholte sich das alles wirklich.

Was kannst du denn als "bessere SF" empfehlen?

1984 von George Orwell > Totalitarismus
Schöne neue Welt von Aldous Huxley > Totalitarismus
Hellströms Brut von Frank Herbert > Totalitarismus & Horror
Der DUNE-Zyklus von Frank Herbert > Herrschaft (und die Atreides sind die wirklichen Schurken)
Der Hyperion-Zyklus von Dan Simmons > Space Opera auf hohem Niveau
Illium und Olympos von Dan Simmons > SPace Opera & griechische Mythologie
Der Todtsteltzer-Zyklus von Simon R. Green > Space Opera, Horror & Gesellschaftskritik
Die "Kultur"-Romane von Iain Banks > Utopie & Space Opera
Aristoi von Walter Jon Williams > Utopie & Space Opera
Die Stimme des Wirbelwinds von Walter Jon Williams > Space Opera & Cyberpunk
Schismatrix von Bruce Sterlin > Space Opera & Cyberpunk
Die Trilogie "Die Schrecken des Jahres 1000" von PM > Alternative Geschichte, wo PM mit der "historischen Notwendigkeit" gründlichst aufräumt
Die Quaddies von Cay Habitat von Lois McMaster Bujold > Leben in Scherelosigkeit
Ethan von Athos von Lois McMaster Bujold > eine Welt nur von Männern
Spiegeltanz von Lois McMaster Bujold > Space Opera, Kloning und Biotech
Der Sternenschöpfer von Olaf Stapledon > Gott, wie er wirklich ist
Die letzten und die ersten Menschen von Olaf Stapledon > die Geschichte der Menschheit über Milliarden Jahre bis zum Erlöschen der Sonne
Der Landleviathan von Michael Moorcock > alternative Geschichte, wo die Afikaner Europa und Nordamerika erobern
Alle Bücher und Erzählungen von Philipp K. Dick, der einer der ganz Großen nicht der SF, sondern der Weltliteratur überhaupt ist!
Fatherland von Robert Harris > Alternative Geschichte, wo Nazi-Deutschland den Krieg gewonnen hat
Das Ende der Ewigkeit von Isaac Asimov > die Manipulation der Geschichte durch Zeitreisende
Die Bücher
Sterne wie Staub
Der fiebernde Planet
Radioaktiv
Der Tausendjaresplan
Der galaktische General
Alle Wege führen nach Trantor
von Isaac Asimov > Future History und kosmisches Imperium
Die Romane um die "Polesotechnische Liga" und das ihr folgende "Imperium" von Poul Anderson > Future History und kosmisches Imperium
Der zweite Trip, Kinder der Retorte und Zeitpatrouille geben einen guten Einblick in Robert Silverberg zu seiner besten Zeit.
Winterplanet von Ursula K. LeGuin > Geschlechterrollen
Planet der Habenichts von Ursula K. LeGuin > Anarchismus
Der schwebende Wald & Welt in den Lüften von Larry Niven > Leben in Schwerelosigkeit
und von mir Völker der Sonne und Völker der Milchstraße > Geschlechterrollen, Sexualität, Leben in verschiedenen Kulturen
 
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Beschreiben sie da nicht einfach die Sehnsüchte und Träume eines jeden wackdren Terraners und Terranerin auch (auch wenn die immer zu kurz kommen und Frauen so abgehandelt werden, als ob die im Perryversum alle heimlich schwul wären).
Wo du es sagst, haben da die ganzen Helden echt recht wenig mit Frauen am Hut. Verglichen mit Kirk sind sie ziemlich prüde. Dafür hat man Kirk wohl den spitzohrigen Eunuchen an die Seite stellen müssen, damit das Ganze nicht zu lächerlich wird.

Aber auf der anderen Seite, wenn sie ständig nur den Weibern nachjagen würden, würden sie sonst nix auf die Reihe kriegen.


Zu den Empfehlungen:

George Orwell > mir zu düster

Frank Herbert > zu gewaltsüchtig und intrigant

Dan Simmons > klingt gut, hol ich mir mal

Olaf Stapledon > scheint auch einen Blick wert

Philipp K. Dick > find ich (bisher) auch etwas düster, hab aber noch lange nicht alles durch

Asimov > klar, hab aber schon durch

und von mir Völker der Sonne und Völker der Milchstraße > Geschlechterrollen, Sexualität, Leben in verschiedenen Kulturen
Guck ich mir auch mal an.
 
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Wo du es sagst, haben da die ganzen Helden echt recht wenig mit Frauen am Hut. Verglichen mit Kirk sind sie ziemlich prüde.

Oder halt schwul, nur dürfen sie das nicht zugeben. Auf der Enterprise wuselt da immerhin Uhura im kurzen Kleidchen rum, ein weibliches Gegenstück zu ihr sucht man auf der CREST vergebens. Was passiert, als die alte CREST durch ein größeres Modell ersetzt wird? Aus 2000 Männern werden 5000 Männer!

Sehen wir uns mal den Titelhelden an: Perry Rhodan. Der wird unsterblich, doch seine erste Frau Thora stirbt nach einigen Jahrzehnten an einer unheilbaren Krankheit. Perrys und Thoras Sohn hasst seinen Vater und tritt auch bald von der kosmischen Bühne ab.

300 Jahre später trifft Rhodan endlich wieder auf seine Frau. Frau Nr. 2 Mory ist auch unsterblich und sie haben sogar Kinder. Der Sohn Michael macht einen ganz netten Eindruck (ich habe ein Taschenbuch mit einem Abenteuer von ihm gelesen). Doch was passiert?
Aufständische bringen Frau Nr. 2 um und Rhodan ist wieder solo. Erst im 35. Jahrhundert trifft er auf Frau Nr. 3, die aber nicht unsterblich ist und mit der er nur einige Jahrzehnte zusammen ist.

Die ganzen Jahrhunderte hindurch, wo die Blattmacher Rhodan seine Frauen nicht gönnen wollen, hat er seinen Männerfreund Atlan:



Ein hübscher, wenn auch nicht mehr ganz junger Mann mit langen Haaren. Über Atlans Frauengeschichten meckerte vor über dreißig Jahren ein Leserbriefschreiber: Warum stellt ihr dem nur immer so gräßliche Frauen zur Seite, die es nicht lange machen? Der Arme geriet nämlich immer an den Typ "größenwahnsinnige Unsterbliche mit Mordgelüsten", wo dann die Romanzen sehr schnell zu Ende waren. Aber er hat ja Perry. Und Perry hat ihn :)
 
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Zu den Empfehlungen:

George Orwell > mir zu düster

Frank Herbert > zu gewaltsüchtig und intrigant

Dan Simmons > klingt gut, hol ich mir mal

Olaf Stapledon > scheint auch einen Blick wert

Philipp K. Dick > find ich (bisher) auch etwas düster, hab aber noch lange nicht alles durch

Asimov > klar, hab aber schon durch

du scheinst dich auszukennen
 
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Oder halt schwul, nur dürfen sie das nicht zugeben. Auf der Enterprise wuselt da immerhin Uhura im kurzen Kleidchen rum, ein weibliches Gegenstück zu ihr sucht man auf der CREST vergebens. Was passiert, als die alte CREST durch ein größeres Modell ersetzt wird? Aus 2000 Männern werden 5000 Männer!
Als das geschrieben wurde, gab es auch beim Militär noch keine Frauen.
Glaubst du etwa auch dass alle Soldaten schwul sind !?


Die ganzen Jahrhunderte hindurch, wo die Blattmacher Rhodan seine Frauen nicht gönnen wollen, hat er seinen Männerfreund Atlan:
...
Aber er hat ja Perry. Und Perry hat ihn :)
Kann es sein dass du dir Männerfreundschaft gar nicht vorstellen kannst?

Wie muss es dann in allen Familien vor Inzest nur so krachen,
wenn mehrere Menschen so lange so eng zusammen leben ...

Glaub mir, manche leben nicht nur dafür, ihr Libido auszuleben.
Und manche haben wohl "von Haus aus" weniger davon ...

Ich selbst hatte schon lange keinen Sex mehr (gelegentliches Selbermachen, bevor mir der Sack platzt, nicht gerechnet) und bin immer noch am Leben.
Bin zwar nicht glücklich darüber, aber renne deshalb auch nicht in den nächsten Puff ...


Soviel dazu.
 

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