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C. H. Douglas

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Turandot

C. H. Douglas


[COLOR="RoyalBlue"]"There is absolutely no virtue in taking ten hours to produce by hand a necessary which a machine will produce in ten seconds.” (Douglas 1920).[/COLOR]


(Dieser Ansatz gefällt mir besser als der Keynesianische, dass man Arbeitsplätze schaffen muss, wo Leute Löcher graben und dann wieder zumachen sollen!)


Gesell kennt ja jeder, deswegen hier mal ein anderer unorthodoxer Ökonom, der in englischsprachigen Ländern bekannter ist. Von Beruf war er eigentlich Ingenieur.

Wiki:


It was while he was reorganising the work of the RAE during World War I that Douglas noticed that the weekly total costs of goods produced was greater than the sums paid out to workers for wages, salaries and dividends. This seemed to contradict the theory put forth by classic Ricardian economics, that all costs are distributed simultaneously as purchasing power.

Troubled by the seeming disconnect between the way money flowed and the objectives of industry ("delivery of goods and services", in his view), Douglas set out to apply engineering methods to the economic system.

Douglas collected data from over a hundred large British businesses and found that in every case, except that of companies heading for bankruptcy, the sums paid out in salaries, wages and dividends were always less than the total costs of goods and services produced each week: the workers were not paid enough to buy back what they had made. He published his observations and conclusions in an article in the English Review where he suggested: "That we are living under a system of accountancy which renders the delivery of the nation's goods and services to itself a technical impossibility." [4] The reason, Douglas concluded, was that the economic system was organized to maximize profits for those with economic power by creating unnecessary scarcity.[5] Between 1916 and 1920, he developed his economic ideas, publishing two books in 1920 (Economic Democracy and Credit-Power and Democracy).

Freeing workers from this system by bringing purchasing power in line with production became the basis of Douglas's reform ideas that became known as Social Credit. There were two main elements to Douglas's reform program: a National Dividend to redistribute wealth to the lower classes, and a price adjustment mechanism to ensure that workers could purchase as much as they could produce. Individual freedom, primary economic freedom, was the central goal of Douglas's reform.

Hier kann man Social Credit lesen:


http://www.mondopolitico.com/library/socialcredit/socialcredit.htm

Aber ich glaube nicht, dass es sein Hauptwerk ist.


Er ist der Erfinder des sog. "A+B Theorems", würde mich interessieren, was ihr darüber denkt. :)


To put the matter in a form of words which will be useful in our further consideration of the subject, the consumer cannot possibly obtain the advantage of improved process in the form of correspondingly lower prices, nor can he expect stable prices under stationary processes of production, nor can he obtain any control over the programme of production, unless he is provided with a supply of purchasing-power which is not included in the price of the goods produced. If the producer or distributor sells at a loss, this loss forms such a supply of purchasing-power to the consumer; but if the producer and distributor are not to sell at a loss, this supply of purchasing-power must be derived from some other source. There is only one source from which it can be derived, and that is the same source which enables a bank to lend more money than it originally received. That is to say, the general credit.

Nachzulesen: http://www.mondopolitico.com/library/socialcredit/p2c2.htm


Hier vielleicht noch eine andere Einführung:

https://jps.library.utoronto.ca/index.php/SpontaneousGenerations/article/view/978/1106
 
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"There is absolutely no virtue in taking ten hours to produce by hand a necessary which a machine will produce in ten seconds.” (Douglas 1920).


(Dieser Ansatz gefällt mir besser als der Keynesianische, dass man Arbeitsplätze schaffen muss, wo Leute Löcher graben und dann wieder zumachen sollen!)

Keynesianer sind mit der obigen Aussage von Douglas im Konsens. :)

Die Geschichte mit dem Aufgraben und wieder Zuschütten von Löchern hatte sich Keynes zur Illustration der Absurdität des Goldwährungssystems ausgedacht. Man gräbt tiefe Löcher in die Erde, um Gold zu gewinnen, das danach im Keller der Zentralbank verschwindet, um als Deckung der Banknoten zu dienen.

Keynes hat dann vorgeschlagen, gleich Flaschen mit Banknoten zu vergraben, die dann in Verkehr gebracht werden dürfen, nachdem man sie wieder ausgegraben hat. :rolleyes:

An einer anderen Stelle hat er sich über die Dummheit der Politiker beklagt, die sich weigern, das von der Ökonomie benötigte Geld in Umlauf zu setzen. Da hat er dann auch wieder das Graben von Löchern oder gar den Pyramidenbau ins Spiel gebracht, wenn es denn anders nicht möglich wäre, die Kreditgeldschöpfung in Gang zu bringen.

Wie wir wissen, brauchte es meistens einen Krieg, um zuletzt die Widerstände gegen die Reflationierung und Ankurbelung der Konjunktur zu überwinden.

...Er ist der Erfinder des sog. "A+B Theorems", würde mich interessieren, was ihr darüber denkt. :)

Es war jedenfalls eine genial einfache und überzeugende Erklärung des allgegenwärtigen Mangels an Güternachfrage besonders unter einem Goldstandard und gar noch eines zu hoch an diesen Standard gebundenen britischen Pfundes.

Die Preise der erzeugten Güter müssen höher sein, als die Produktionskosten, weil sonst ohne Gewinn produziert würde, was die Unternehmen bald bleiben lassen.

Dabei unterscheidet Douglas noch zwischen

Group A. - All payments made to individuals (wages, salaries and dividends).
Group B. - All payments made to other organizations (raw materials, bank charges, and other external costs).
Now the rate of flow of purchasing power to individuals is represented by A, but since all payments go into prices, the rate of flow of prices cannot be less than A plus B. Since A will not purchase A plus B, a proportion of the product at least equivalent to B must be distributed by a form of purchasing power which is not comprised in the description grouped under A.
- (C.H. Douglas, The Monopoly of Credit, 1951 edition p.140)
Quelle: http://en.wikipedia.org/wiki/User_talk:Liberlogos/Archive

Unter B fallen zum Beispiel Zinsen für Kredite oder Zahlungen für Importe von Rohstoffen. Die Zinsen für Kredite werden vermutlich wieder das Geldvermögen in der Ökonomie erhöhen und zum Ausgleich der Zahlungen an das Ausland muß exportiert werden.

Trotzdem erscheint mir dieses A+B Theorem nicht den Punkt zu treffen, aber zum Beispiel Rosa Luxemburg hat sich mit der Erklärung des Gewinns noch schwerer getan. :D

Die Lösung des Rätsels besteht darin, dass es in Höhe des Gewinns Realinvestition in das Sachkapital geben muß.

Dann besteht die Produktion aus Konsumgütern und Erweiterung des Sachkapitals und wird aus den Kosten und den Gewinnen gekauft. Ohne reales Wachstum des Kapitals kein Gewinn und keine Produktion.

Das ist der eigentliche Wachstumszwang in einem System mit Privateigentum an den Produktionsmitteln.

Eine Wachstumsrate der Ökonomie von 1-2 Prozent jährlich reicht da natürlich nicht. Deshalb braucht es ja zur Zeit die Blasen mit dem fiktiven Kapital, welches zugleich fiktiver Gewinn ist und die reale Produktion am Laufen hält.

Ohne die Blasenbildung und das fiktive Kapital würde die Produktion eingestellt. :D
 
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Turandot

Keynes hat dann vorgeschlagen, gleich Flaschen mit Banknoten zu vergraben, die dann in Verkehr gebracht werden dürfen, nachdem man sie wieder ausgegraben hat. :rolleyes:


:irre: Hat er das ernst gemeint? Das ist aber eine *subtile* Art zu sagen, dass das System absurd bis zum Geht-nicht-mehr ist.

Übrigens: ich will nicht dauernd negativ über Keynes reden. Es ist ja kein Heiligenwettbewerb. Und es ist halt so, dass er zumindest in der Lage war, seine Ideen durchzusetzen, also den Leuten klar zu machen, dass man auch mal Makro denken muss, obwohl das Mikro dem Geldherzen natürlich näher liegt. Und das ist schon mal was. Gesell und Douglas mussten eben von der Bildfläche verschwinden, weil sie in bestimmten Punkten einfach zu klar und einleuchtend waren. Wer liest da noch den Mist, den die DB-Ökonomen verzapfen, wenn einer wie Douglas z.B. einfach mal in Frage stellt, warum nur die Reichen vom technischen Fortschritt profitieren dürfen, obwohl sie die Erfindungen gar nicht persönlich (oder als Kaste) hervorgebracht haben? Da könnte mancher freilich das Grübeln anfangen.

Ach ja, irgendwie mag ich das A+B Theorem. Ob das nun der Knackpunkt ist, kann ich nicht sagen. Ich finde, man weiß ja so wenig über Geldverteilung insgesamt, man weiß nicht, wem die DB gehört und so weiter ... :kopfkratz:





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Das ist aber eine *subtile* Art zu sagen, dass das System absurd bis zum Geht-nicht-mehr ist.

Keynes war schon ein witziges Kerlchen. :rolleyes2:

Leider wird das heute von seinen Gegnern missbraucht und man zitiert seine witzigen Stellen tiefernst, um damit die Absurdität seiner Vorstellungen dem Publikum bloszustellen. Die Geschichte mit dem Graben von Löchern ist dafür sehr beliebt.

Ach ja, irgendwie mag ich das A+B Theorem. Ob das nun der Knackpunkt ist, kann ich nicht sagen. Ich finde, man weiß ja so wenig über Geldverteilung insgesamt, man weiß nicht, wem die DB gehört und so weiter ... :kopfkratz:

Das Theorem der Keynesianer zu diesem Punkt ist auch nicht schlecht:

Die Arbeiter geben aus, was sie verdienen; die Kapitalisten verdienen, was sie ausgeben.

Wenn man das verstanden hat, darf man sich Keynesianer nennen. :happy:
 
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Turandot

Die Arbeiter geben aus, was sie verdienen; die Kapitalisten verdienen, was sie ausgeben.

Wenn man das verstanden hat, darf man sich Keynesianer nennen. :happy:


So weit würde ich wiederrum nicht gehen - ich meine, mich Keynsianer zu nennen. ;)
 
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Turandot

Übrigens ...

... kann man auch mit Majakowski in der Hinsicht sprechen: Die Kapitalisten bekommen den Kringel (Donut), die Arbeiter das Loch vom Kringel. :)
 

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