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Der absolute Unverstand macht Karriere beim Handelsblatt:

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Habe ja schon viel erlebt auf dem Gebiet der Geldpolitik und der Diskussionen drum herum, aber dieser Artikel im Handelsblatt hat mich jetzt doch aus den Latschen kippen lassen.

Es werde Geld – es werde Krise
von Norbert Häring
Die Vorschläge zur Regulierung der Finanzmärkte gehen an einen fundamentalen Problem vorbei: Banken schaffen mit einem simplen Trick seit Jahrhunderten scheinbaren Reichtum, der sich immer wieder in Luft auflöst
Quelle: http://www.handelsblatt.com/politik/oekonomie/_b=2386105,_p=30,_t=ftprint,doc_page=0

Der Autor ist nicht etwa Gastwirt, Hausfrau oder Jahrmarktbudenbetreiber, sondern studierter und promovierter Volkswirt. Was er da schreibt, kann allerdings kaum ernst gemeint sein.

Als Walter Eucken in den 30er-Jahren anregte, den Banken eine hundertprozentige Deckung ihrer Kundeneinlagen mit Zentralbankguthaben aufzuerlegen, fand dieser Vorschlag des ansonsten sehr einflussreichen Wissenschaftlers keine Resonanz. Selbst dass Nobelpreisträger Milton Friedman sich den Vorschlag zu eigen machte, bewahrte die Idee nicht davor, in der Obskurität zu verschwinden.

Das wäre auch der Traum aller bösartigen Deflationisten, das Geld so zu verknappen, dass die Ökonomie in der größten und mörderischsten Deflation aller Zeiten zusammenkracht und die lohnabhängigen Arbeiter in den Gossen zu Millionen krepieren.

Dem Autor schwebt eine Mindestreservepflicht für die Banken von 50% auf ihre Einlagen vor:
Wo das richtige Endniveau liegt, ist in Abwesenheit jeglicher ernsthaften wissenschaftlichen Diskussion schwer zu sagen. Es liegt aber sicher näher bei 50 Prozent als bei zwei Prozent der Einlagen. Das würde bedeuten, dass die Banken für jeden Euro, der bei ihnen als jederzeit kündbares Guthaben ankommt, einen Euro langfristig verleihen können.
Da fasst man sich an den Kopf: kann der wirklich so unglaublich falsch denken?

Aus dem Handelsblatt über den Autor:
Rief 2002 den EZB-Schattenrat ins Leben und war 2007 maßgeblich am Relaunch des Handelsblatt-Indikators beteiligt. Etablierte (mit Olaf Storbeck) das Handelsblatt-Ökonomenranking als in Universitätszirkeln weithin anerkannte Benchmark für deutsche Volkswirte. Autor (mit Olaf Storbeck) des Wirtschaftsbestsellers "Ökonomie 2.0", der 2007 mit dem Wirtschaftsbuchpreis von getAbstrakt ausgezeichnet wurde.
Das ist doch nicht zu fassen. :nono:
 
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Aus dem Handelsblatt über den Autor:

Das ist doch nicht zu fassen. :nono:
Die haben den neuesten CPI Report noch nicht gelesen (Center for Public Integrity).

The CPI report presents enlightening research that elucidates some of the reasons behind the financial collapse. The report also addressed the players behind the collapse, and debunked the myth that the largest banks and investment houses were somehow innocent bystanders and surprised victims of unscrupulous subprime mortgage lenders. What is often lacking in the media coverage of this story is the fact that the meltdown was a self-inflicted injury induced by greed, blind profit making and outlandish bonuses and salaries.
The CPI ran a computer analysis of every high-interest loan reported by the industry to the U.S. government from 2005 through 2007, a period that marks the peak and collapse of the subprime market. From this pool of 7.2 million loans, CPI investigators identified the top subprime lenders. They labeled them as the “Subprime 25” that were responsible for nearly a trillion dollars of subprime lending, or 72 percent of all reported high interest loans (3). The “Subprime 25”, which are mostly no longer in business, were largely non-bank retail lenders that needed outside financing to make their subprime loans. The Center’s study found that at least 21 of these “Subprime 25” lenders were either owned outright by the biggest banks or former investment houses, or had their subprime lending hugely financed by those banks, either directly or through lines of credit. In other words, the largest American and European banks made the bubble in subprime lending possible by financing it on the front end, so they could reap the huge rewards from securitizing and selling mortgage-backed securities on the back end (3).
According to the CPI investigation, the mega-banks not only invested in subprime lending institutions, but they were the enablers, bankrollers, and instigators driving high-interest lending, and they did so because it was so lucrative and unregulated. Worse, in many instances these are the same financial institutions the government is now bailing out with tax revenues (3). The report will also give the readers an insight into the purchasing of a president, and a clue why Bush Jr. and Obama have rushed to bail out the financial giants.
The next logical question would be: Is there a correlation between the amount of contributions by the bankers and the election of a president?
 
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Das ist doch nicht zu fassen. :nono:

Ein auf Unsinn basierendes formales System (hier: Geldpolitik) mag in seinen Ableitungen formal korrekt sein, wegen der Basis "Unsinn" erzeugt gerade die formale Ableitung wieder Unsinn. Verknüpft man den Unsinn in der Basis mit Unsinn in der Ableitung, erhält man auch wieder Unsinn. Es sei denn, man verknüpt den Unsinn der Basis mit jenen Unsinn, der ihn neutralisiert.

Den Unsinn in der Geldpolitik sehe ich darin, dass sich Geld von seiner Funktion als abstrakte Maßeinheit realen materiellen Reichtums und wirklich vorhandener Ressourcen losgelöst hat. Der Gebrauchswert von Dingen aller Art ist auf der ganzen Welt mehr oder weniger gleich - ihr in Geld ausgedrückter Tauschwert hat dagegen extreme Unterschiede.
Dieser Unsinn wird an dem Satz deutlich: "Wir können bestimmte Dinge nicht tun, weil kein Geld da ist." Geld ist immer da, man braucht es nur zu drucken :) Was nicht da sein mag, sind materielle Dinge und wenn die fehlen, nützt auch das Drucken von Geld nichts.
Aber wir sind dahin gekommen, das Tauschmittel zur endlichen Naturressource zu erklären und endliche Naturressourcen (z. B. Fischgründe) als unendlich ausbeutbar zu betrachten. Mit dem schönen Erfolg, dass wir z. B. somalischen Fischern ihre Fischgründe leergefischt haben, so aus Fischern Piraten wurden, die nun mit Erpressung und Geiselnahme statt Fisch Geld fischen.
Der Wahn ums Geld verschleiert nicht nur Mangel an Ressourcen - z. B. bedrohte Fischbestände - er negiert auch im Überfluss vorhandene Ressourcen. So gibt es arbeitslose Bauarbeiter und arbeitslose Lehrerinnen, kaputte Straßen und Crash-Kids - aber Arbeiter und Lehrerinnen dürfen ihrer Arbeit nicht nachgehen, weil kein Geld da ist.
Das nichtvorhandene Geld kreist derweil fröhlich in den Finanzmärkten. Im letzten Herbst machte mich in einem anderen Forum ein User darauf aufmerksam, dass da wirklich Trillionen an Euro zirkulieren. Weil diese Beträge immer nur im Kreislauf Geld-Geld zirkulieren und nicht mit realen Gütern in Berührung kommen, ist das durchaus möglich. Zumindest so lange, bis jemand die Trillionen dazu benutzt, um damit shoppen zu gehen :)
 
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Kapitalismus wird als Wirtschaftssystem beschrieben, dass sich durch Privat- oder Konzerneigentum charakterisiert bei dem Investitionen durch private Entscheidungen getätigt werden und Preise, Produktion sowie die Verteilung von Gütern durch Wettbewerb in einem freien Markt bestimmt werden.

Diese Definition verschweigt allerdings den entscheidenden Punkt, nämlich die immer entstehende unregulierte, kapitalistische Gemeinschaft, die von korrupten Menschen regiert wird und die zusammenbrechen wird wie ein Kartenhaus, mit fatalen Folgen für die Masse.

Unsere Vorstellung des Kapitalismus beruht auf unserem Konsumdenken wo weltweiter Bedarf kreiert wird und wo Alles und Jeder zu verkaufen ist. Wir glauben, verschiedene öffentliche Güter, Dienstleistungen, Personen, Politiker, Präsidenten, Menschenrechte und sogar Gott zum richtigen Preis verkaufen zu können. Alles und Jeder wird zur Warengruppe und kann gekauft und verkauft werden. Wir haben uns zu bedürftigen Kindern entwickelt, die vom Geld so abhängig sind wie ein Baby von Mutters Brust.

Unsere Medien machen uns glauben, dass der Markt unabhängig ist und sich selbst reguliert und vertuschen, dass er von einigen wenigen, sehr mächtigen Personen gesteuert wird, die das Spiel diktieren und manipulieren. Unser Pech dass diese Leute gierig sind und das ganze System korrumpieren und unsere Vorstellung der Welt ist nur noch eine Reflektion ihres Denkens und ihrer Kleingeistigkeit, der wir uns perfekt angepasst haben, was automatisch zum Zerfall und zur Auflösung unserer Welt führen muß. Extremer Reichtum steht oft im Einklang mit extremer Korruption.

Heute sind wir in der gefährlichen Situation, das wir Korruption auf allen Regierungsebenen haben, unnötige und teure Kriege führen, unfähig sind Konflikte zu lösen, die Moral zerfällt, die individuelle Freiheit wird ausgerottet, Kriegstreiberei und Völkermord, Schuldenberge, Kostenexplosion, baldige Hyperinflation und eine zusammenbrechende Weltwährung.

Geld und Macht sind die höchsten Ziele die die Masse verinnerlicht hat und die jeder erreichen will, in der Hoffnung dass es das Ego befriedigt. Nichts anderes bekommen wir im TV serviert. Von diesem pathologischen Narzissmus sind fast alle unsere Führer infiziert und es ist die einzige treibende Kraft bei ihrer 'Berufung' in höchste politischen Ämter.

Wahre Freiheit zu praktizieren hat man den Menschen über viele Generationen hin durch Furcht und Angstmacherei abgewöhnt. Sie erfordert harte Arbeit, selbstständiges Denken, Mut und Können. Stattdessen bevorzugen es die Menschen geführt und mit ihren Grundbedürfnissen versorgt zu werden. Dafür geben sie ihre Freiheit auf. Sie haben vergessen, dass ein Staat nicht dazu da ist für seine Bürger zu sorgen, sondern dafür, sie zu kontrollieren. Je mehr man dem Staat zu regulieren erlaubt, desto mehr wird kontrolliert.

In einer wahren Demokratie ist die Rolle der Regierung den Bürgern zu dienen und nicht über sie zu bestimmen. Aber selbst das haben die Menschen vergessen.

Inzwischen gehen sie wieder zurück an die Arbeit, arbeiten für ihre Schulden und Steuern, konsumieren nutzlose, verblödende TV-Serien und lassen sich von überwältigender Desinformation und Propaganda berieseln, leben lieber weiter in ihrer Scheinwelt wie sie ihnen von Reichen Leuten vorgegauckelt wird, statt selbstständig denkende Erwachsene zu sein und ihre Seele zu entwickeln.

Und sowas nennen sie 'Leben' :traurig:
 

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