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Will man Kritik an den Eliten, durch im Internet Foren im Keime ersticken?
Schon lange beobachte ich, wie sehr sich Politik die Eliten in ihrer Handlungsfreiheit durch Internetforen gestört entlarvt behindert fühlen.
Nun fordert ein Kriminologe die Virtuelle Streife durch die Polizei (Staatliche Organe).
Durch das Internet, den sozialen Netzwerke und Foren hat jeder Bürger die Chance seine Kritik, Vorschläge, Ideen, Meinungen einer großen Zahl von Interessierten mit zuteilen.
Bis zu dem Zugang zum Internet hatten die Menschen, Bürger keine Chance ihre Meinung einem größeren Kreis von Interessierten Mit zuteilen.
Leserbriefe und Interviews wurden durch die Medien sortiert (aussortiert?)
Die Sozialen Netzwerke und Foren im Internet sind die einzige wahre Opposition aber auch Befürworter der Politik der Eliten.
Das Elitenwissen steht heute jedem interessierten Bürger zur Verfügung, das kann doch nicht das Interesse der Eliten sein!
Konsequenzen dazu können wir bei Staaten wie der Türkei, Russland, Nord-Korea, und weiteren Staaten beobachten?
Die Meinungsfreiheit bewahren!
Die Meinungsfreiheit ist ein so großes Gut der Demokratie welches unbedingt zu bewahren und zu verteidigen gilt.
Zitat aus:
http://www.faz.net/aktuell/feuillet...-auch-im-netz-auf-streife-gehen-13304750.html
06.12.2014, von SABINE SASSE
„Virtuelle Wache Irgendwann spielen andere die Polizei
Ein Kriminologe fordert, dass deutsche Ordnungshüter auch im Internet auf Streife gehen – sind sie dazu zu faul? In vielen anderen Ländern ist es bereits ein alltäglicher Teil der Polizeiarbeit.
06.12.2014, von SABINE SASSE
Wenn Thomas-Gabriel Rüdiger seine Arbeit beschreibt, denkt man erst einmal an „Überwachung“ und „Polizeistaat“. Denn er plädiert für eine größere Präsenz der Polizei im Internet. Ist das Netz nicht durchsetzt von Geheimdiensten, die unser Privatleben ausspionieren? „Die NSA-Debatte überlagert leider die Diskussion um mehr Polizeipräsenz im Netz“, sagt Rüdiger. „Das macht die Sache sehr schwierig.“
Rüdiger ist Kriminologe an der Fachhochschule der Polizei des Landes Brandenburg. Er gilt als Cybercrime-Experte, hört den Begriff aber nicht gern. „Unter Cybercrime verstehen die Leute Sachen wie Hackerangriffe und Online-Pishing“, sagt er, „ich kümmere mich aber vor allem um die Risiken von Sozialen Medien wie Cypermobbing, Cybergrooming und Sexting.“
Bei Bedarf zu Hilfe kommen
Das hat ihn zu der Frage geführt, welche Rolle die Polizei im Internet spielt. „Schauen Sie auf die Straße, da sieht man ständig Polizei. Aber fragen Sie mal ein Kind, wann es zum letzten Mal oder ob es überhaupt schon mal einen Polizisten im Internet gesehen hat. Es wird Ihnen antworten: noch nie.“ Das Internet sei ein öffentlicher Raum – mit vielen Möglichkeiten, aber auch Gefahren und Risiken. „Wo ist dann die Polizei? Welche Aktivitäten entfaltet sie? Welche Aufgaben hat sie und wie kann sie diese wahrnehmen?“ Wenn sich durch das Internet die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen verändern, müsse sich auch die Polizei verändern, findet Rüdiger. Das habe nichts mit Überwachung zu tun, sondern damit, bei Bedarf zu Hilfe zu kommen, zu beraten oder einzugreifen.
Im Frühjahr hat er mit seinem Kollegen Mario Rogus im Rahmen eines EU-Forschungsprojekts einen Report über die Nutzung sozialer Medien durch die deutsche Polizei veröffentlicht. Das Ergebnis: Deutschland verfügt zwar über reichlich Polizeibeamte, in den Sozialen Medien ist die Polizei aber wenig aktiv.
In Nordrhein-Westfalen gibt es demnach acht Facebook-, vier Twitter- und einen Youtube-Account der Polizei – das aktuellste Video ist mehr als ein Jahr alt. Niedersachsen folgt mit acht Facebook-Accounts (Twitter, Youtube und andere: null), Baden-Württemberg mit drei Facebook- und einem Twitter-Account, Mecklenburg-Vorpommern mit zwei Facebook- und einem Twitter-Account, Sachsen mit einem Facebook- und zwei Twitter-Accounts und Berlin mit zwei Twitter-Accounts und einem Facebook-Account. Thüringen und Hamburg haben nur je einen Facebook-Account, Bayern ebenfalls. Die Polizei in Bremen, Schleswig-Holstein, Sachsen-Anhalt und dem Saarland ist überhaupt nicht auf Facebook präsent. Insgesamt unterhalten die deutschen Polizeistationen 34 Facebook-, fünfzehn aktive und 32 inaktive Twitter-Accounts, drei Youtube-Channel und einen Account auf Foursquare.
Selbst Mazedonien ist besser vernetzt
Zum Vergleich: Laut einer europäischen Vergleichsstatistik betreibt die spanische Polizei 102 Accounts in Sozialen Medien, Belgien 108, die Niederlande 718 und England sogar 1089. Auf die jeweiligen Bevölkerungszahlen hochgerechnet, hat Deutschland pro zehn Millionen Einwohner nur zwei Polizei-Auftritte in Sozialen Medien. Die Niederlande hingegen 428, England 174 und Belgien hundert Auftritte. Selbst die Republik Mazedonien schneidet im Vergleich zu Deutschland besser ab.
Rüdiger zeigt auf sein Handy, mit dem er gerade im Google Play Store die Bewertungen eines Messengers aufruft. Es erscheint eine lange Liste von Usern, die offenbar Freunde suchen. Die meisten geben ihr Alter mit zwischen dreizehn und achtzehn Jahren an. Und schreiben dazu: „Keine Pedos!“ Offenbar haben viele Kinder und Jugendliche, die sich in solchen Chats aufhalten, schon Erfahrungen mit Pädophilen gemacht, die mit falschen Profilen auftreten und Kontakt suchen. Während die Jugendlichen in Deutschland bei Übergriffen im Netz relativ allein gelassen werden, sind das Internet und der Gebrauch von Sozialen Medien bei vielen europäischen Nachbarn schon längst Teil der täglichen Polizeiarbeit, auch gerade im Kinder- und Jugendbereich. In den Niederlanden hat die Polizei mit der Betreiberfirma der Online-Spielwelt „Habbo Hotel“ eine virtuelle Polizeiwache eingerichtet, in der eine als Polizist erkennbare Spielfigur sitzt. Dahinter verbirgt sich ein realer Beamter, der den Kindern als Ansprechpartner dient. Auf den Twitter-Accounts deutscher Polizeistationen findet sich derweil der Hinweis: „Keine Notrufe – keine Anzeigen – kein 24/7 Monitoring – in Notfällen 110 wählen“.“