Ich sehe das im Prinzip auch so wie [MENTION=209]Pommes[/MENTION], und hege große Skepsis der wirklich umfassenden und neutralen Information.
Wichtige Voraussetzung hierfür wäre eigentlich, dass die Medien sich komplett raushalten müssten, was aber schlicht total undemokratisch und verfassungsrechtlich gar nicht möglich ist.
Die Medien sind viel zu manipulativ, Fakten werden verfälscht dargestellt und zudem sind die Medien (nebst den ÖR) ebenfalls mächtigst infiltriert und von den Drahtziehern gesteuert.
Andererseits bekommen es die Schweizer ja auch hin. Allerdings sind die darin geübt. Die kennen das von Kindheitsbeinen an und wachsen da hinein.
Was da allerdings teilweise dabei heraus kommt ( Z. B. allein der Begriff
Ausschaffung) ist - zumindest für mich - erschreckend.
Der Deutsche und die meisten Europäer sind das Mitentscheiden dürfen nicht gewohnt und ich halte viele Bürger auch für sehr unpolitisch. Offen gestanden auch oft zu einfach gestrickt, voller Intoleranz, Verbortheit, von Neid zerfressen, zu unflexibel und einseitig in ihrem Denken. "Der Mensch" mag keine Veränderungen. Der Deutsche schon gar nicht.
Die Meisten haben vermutlich gar keine große Lust, sich mit teilweise komplexer Materie auseinander zu setzen.
Wenn man bedenkt, dass bei der Abstimmung zum ESFS und zum ESM, nicht einmal die Politiker wussten, wofür sie da gestimmt haben (z.T. mehrere tausend Seiten Papier). :rolleyes2:
Und offen gestanden habe ich nicht sehr viel Vertrauen in die Schwarmintelligenz der Deutschen. Der Schwarmgedanke fehlt *gg*
Ich bin befürchte, die würden Pädophilen die Schwänze abschneiden und die Todesstrafe wieder einführen.
Es kommt aus meiner Sicht stark darauf an, worüber abgestimmt werden soll.
Dinge wie "Kennzeichnung (kein) Genfood, artgerechtere Tierhaltung, etc. wären durchaus Dinge, die man dem Volk überlassen könnte. Verbraucherinteressen, Umweltfragen, ...
Oder wie aktuell die Volksabstimmung in Griechenland. Oder damals in Norwegen wegen des EU Beitrittes.
Bei komplexen Wirtschafts- und Finanzfragen wird es schwierig. Das übersteigt manches Mal sogar meine Fähigkeiten, bzw. bedarf gehöriger Einarbeitung in die Materie. Und selbst dann klingen mehrere Konzepte in sich stimmig. Da sind sich ja Experten nicht einmal einig.
Daher halte ich dies für ungeeignet.
Da böte sich evtl. an, dies an gemischte Fachkreise (Räte) zu delegieren, die das Volk wählt.
Ein weiteres Problem ist, wenn man europaweit über Europafragen entscheiden lässt, darf man die extrem starken sozialstaatlichen, Wirtschafts-, und Mentalitätsunterschiede und Situationen der Länder und Völker nicht unterschätzen.
Es müsste evtl. auch gequotelt werden, damit die Stimmgewichte innerhalb der EU passen?
In direkter Demokratie liegen aus meiner Sicht sehr viele Gefahren.
Vor allem eben die, dass der Informationsfluss korrekt läuft und der, dass m. E. viele Menschen recht radikal - fast schon unmenschlich - urteilen.
Es sollten dann vermutlich vor allem Themen sein, die nicht zu sehr die persönliche, emotionale Ebene ansprechen.
Andererseits. So Fragen wie z. B.:
Sollen Privatvermögen ab xxx € und Kapitalerträge ab xxx € EU höher besteuert werden? :dance:
Sollen die Banken künftig 90% Eigenkapital nachweisen, um Kredite vergeben zu dürfen :dance:
...hätten womöglich recht gute Chancen, gut für alle auszugehen
TTIP hätte es wohl eher schwer. :happy:
Alles in allem, finde ich es ein schwieriges Thema.
Wo sollte/müsste man die Grenze ziehen, welche Entscheidungen das Volk treffen soll und welche nicht?
Wer entscheidet dies?
Auf kommunaler und regionaler Ebene ist das keine Frage für mich. Das muss mehr direkte Demokratie her.
Schaue ich mir allerdings die S 21 Abstimmung an, wird mir übel. Information, naja, die Fragestellung absichtlich irreführend (Ja bedeutete nein und nein bedeutete ja) und zu kompliziert gesellt. Da musste ich sogar 3 mal lesen, was da eigentlich genau gemeint war.
TM, die dir viel Erfolg bei deinem Abi wünscht!!