Aktuelles
  • Hallo Neuanmeldung und User mit 0 Beiträgen bisher (Frischling)
    Denk daran: Bevor du das PSW-Forum in vollen Umfang nutzen kannst, stell dich kurz im gleichnamigen Unterforum vor: »Stell dich kurz vor«. Zum Beispiel kannst du dort schreiben, wie dein Politikinteresse geweckt wurde, ob du dich anderweitig engagierst, oder ob du Pläne dafür hast. Poste bitte keine sensiblen Daten wie Namen, Adressen oder Ähnliches. Bis gleich!

unsre Väter, unsre Mütter'.......

PSW - Foristen die dieses Thema gelesen haben: » 0 «  

Sollte der deutsche Film mehr Rücksicht auf Polnische Empfindlichkeiten nehmen?

  • Ja, Deutschland hat diesbezüglich noch viel Versöhnungsarbeit zu leisten!

    Stimmen: 1 100,0%
  • Nein, das heutige Deutschland kann sich so verhalten wie es die anderen auch tun.....

    Stimmen: 0 0,0%

  • Umfrageteilnehmer
    1
  • Umfrage geschlossen .
Registriert
8 Jan 2014
Zuletzt online:
Beiträge
1.104
Punkte Reaktionen
0
Punkte
29.501
Geschlecht
unsre Väter, unsre Mütter'.......

Hallo, habe heute in der FAZ im einen Artikel gelesen, der sich mit einer Diskussion in New York befasste. Der ZDF Dreiteiler " Unsere Väter, unsere Mütter" läuft da in einem Programmkino. Man diskutierte heftig über diese Art der Geschichtserzählung. Man kritisierte das dieser Film vor allem die polnischen Widerstandskämpfer als antisemitisch darstellte. Es ging wohl um die Szene als ein Zug angehalten wurde, die Türen geöffnet wurden und viele gefangene Juden gezeigt wurden, die .Widerstandskämpfer schlossen die Tore wieder, weil ihnen das Schicksal der Juden offenbar egal war.

Wie sollen die Ereignisse des zweiten Weltkrieges dargestellt werden, wenn selbst unter Nachbarstaaten ein anderes Geschichtsverständnis vorherrscht und offenbar keine europaweite Geschichtsrealitat gelebt wird ?!
Könnte ein einheitliches Geschichtsbuch für alle Abhilfe schaffen?
Waren die polnischen Widerstandskämpfer wirklich Antisemiten?
Jowest.
 
Registriert
31 Jan 2014
Zuletzt online:
Beiträge
84
Punkte Reaktionen
0
Punkte
0
Geschlecht
--
Meine Familie kommt aus Polen. Großmutter und Großvater waren als Kinder im Widerstand aktiv.
Ich hab mich sehr mit dem Thema Partisanen, Widerstandskämpfer und und und auseinandergesetzt.
Und ja, viele Partisanen waren auch antisemitisch. Das gilt allerdings für den Großteil der europäischen Bevölkerung am Anfang des 20. Jhr.

So haben rechte Widerständler in Polen die Zusammenarbeit mit Jüdischen Widerständler untersagt. Soweit ich weiß gabs sogar Kämpfe zwischen rechten und linken Partisanen in Warschau bei dem Aufstand 1944. Sicher bin ich mir da aber nicht so ganz, vlt. finde ich die Textstelle im Buch.

Viele Warschauer hatten auch kein Problem mit dem Ghetto. Sie waren überrascht das die Juden kämpfen konnten. Vorurteile galten damals also extrem

Hoffe, ich konnte helfen.

MfG Gecko :)
 
Registriert
24 Nov 2013
Zuletzt online:
Beiträge
7.104
Punkte Reaktionen
2
Punkte
0
Geschlecht
--
Hallo, habe heute in der FAZ im einen Artikel gelesen, der sich mit einer Diskussion in New York befasste. Der ZDF Dreiteiler " Unsere Väter, unsere Mütter" läuft da in einem Programmkino. Man diskutierte heftig über diese Art der Geschichtserzählung. Man kritisierte das dieser Film vor allem die polnischen Widerstandskämpfer als antisemitisch darstellte. Es ging wohl um die Szene als ein Zug angehalten wurde, die Türen geöffnet wurden und viele gefangene Juden gezeigt wurden, die .Widerstandskämpfer schlossen die Tore wieder, weil ihnen das Schicksal der Juden offenbar egal war.

Wie sollen die Ereignisse des zweiten Weltkrieges dargestellt werden, wenn selbst unter Nachbarstaaten ein anderes Geschichtsverständnis vorherrscht und offenbar keine europaweite Geschichtsrealitat gelebt wird ?!
Könnte ein einheitliches Geschichtsbuch für alle Abhilfe schaffen?
Waren die polnischen Widerstandskämpfer wirklich Antisemiten?
Jowest.

Die Polen waren/sind ,in großen Teilen, antisemitisch. Die Darstellung im Film ist absolut richtig.
Auch die Polen haben sich, nach dem Krieg, ihre eigene Geschichte zusammengereimt, um die Geschehnisse, sowohl um die polnischen Juden, als auch die Vertreibung der deutschsprachigen Bevölkerung, im nachhinein zu legitimieren.....
 
Registriert
13 Jun 2013
Zuletzt online:
Beiträge
514
Punkte Reaktionen
90
Punkte
39.852
Geschlecht
Hallo, habe heute in der FAZ im einen Artikel gelesen, der sich mit einer Diskussion in New York befasste. Der ZDF Dreiteiler " Unsere Väter, unsere Mütter" läuft da in einem Programmkino. Man diskutierte heftig über diese Art der Geschichtserzählung. Man kritisierte das dieser Film vor allem die polnischen Widerstandskämpfer als antisemitisch darstellte. Es ging wohl um die Szene als ein Zug angehalten wurde, die Türen geöffnet wurden und viele gefangene Juden gezeigt wurden, die .Widerstandskämpfer schlossen die Tore wieder, weil ihnen das Schicksal der Juden offenbar egal war.

Wie sollen die Ereignisse des zweiten Weltkrieges dargestellt werden, wenn selbst unter Nachbarstaaten ein anderes Geschichtsverständnis vorherrscht und offenbar keine europaweite Geschichtsrealitat gelebt wird ?!
Könnte ein einheitliches Geschichtsbuch für alle Abhilfe schaffen?
Waren die polnischen Widerstandskämpfer wirklich Antisemiten?
Jowest.

Erstklassige Miniserie. Außergewöhnlich für eine deutsche Produktion. :cool:
nuff said
 
OP
J
Registriert
8 Jan 2014
Zuletzt online:
Beiträge
1.104
Punkte Reaktionen
0
Punkte
29.501
Geschlecht
Meine Familie kommt aus Polen. Großmutter und Großvater waren als Kinder im Widerstand aktiv.
Ich hab mich sehr mit dem Thema Partisanen, Widerstandskämpfer und und und auseinandergesetzt.
Und ja, viele Partisanen waren auch antisemitisch. Das gilt allerdings für den Großteil der europäischen Bevölkerung am Anfang des 20. Jhr.

So haben rechte Widerständler in Polen die Zusammenarbeit mit Jüdischen Widerständler untersagt. Soweit ich weiß gabs sogar Kämpfe zwischen rechten und linken Partisanen in Warschau bei dem Aufstand 1944. Sicher bin ich mir da aber nicht so ganz, vlt. finde ich die Textstelle im Buch.

Viele Warschauer hatten auch kein Problem mit dem Ghetto. Sie waren überrascht das die Juden kämpfen konnten. Vorurteile galten damals also extrem

Hoffe, ich konnte helfen.



MfG Gecko :)


Danke für Deine Nachricht.
Bei der zitierten Diskussion sollen überwiegend amerikanische Bürger polnischer Abstammung gewesen sein die sich sehr negativ über diesen Film äusserten, auch Vertreter Deutschlands und POlens waren eingeladen die weitgehend sich entweder zurück hielten oder mit ein stimmten.

Ich muss zugeben, der Film war für mich künstlerisch unter Durchschnittlich. Es wurde zu viel gespart und ich mag grausame Kriegsdarstellungen nicht ( sehen ).
Die Leistung der Schauspieler, der Regie, des Schnittes waren gut, das Drehbuch schlecht.
Ich fand man Zeigte zuviel und zu deutlich das Antisemitische Gebaren des polnischen Wiedersrständlers. Es war sicherlich auch so, das viele Polen und deren Widerständler auch Antisemiten waren, sich sogar über das Schicksal der Juden freuten, sogar mithalfen oder auch " nur" wegschauten.

Doch Muß man wissen , das ein deutscher Film der so deutlich polnische Schuld zeigt, mit garantierter Sicherheit massiven Widerspruch ernten wird. Das wurde nicht einkalkuliert. Wenn man selbst eine Schuld in bildlicher Form einer rießigen Eisenkugel am Fuß hängen hat, sollte man nicht Kügelchen oder Kugeln loschweißen und über die Grenze zu denen schieben die massives Opfer deutscher Zerstörungswut wurden.
Die Polen regen sich zu recht auf, ich habe vollstes Verständnis dafür.
Es geht nicht darum das auch Polen oder andere Schuldig waren, daß müßen die mit sich ausmachen, das geht und Deutschen nichts an.
Wir haben unsere Vergangenheit zu bewältigen, vor unserer Tür zu kehren, selbst zu lernen und auch zu trauen.
Nicht nur über deutsche Opfer dieses über flüssigen Krieges, wie zum Beispiel die Vertriebenen die schlimme Erlebnisse erleiden mussten, sondern nicht zuletzt über die Opfer unserer deutschen Politik und Handlungen im Krieg.

Ich hoffe das die Polen und Deutschen irgendwann den Stand der Aussöhnung erreichen werden wie zwischen Frankreich und Deutschland erreicht wurde.
Jowest.
 
Registriert
24 Nov 2013
Zuletzt online:
Beiträge
7.104
Punkte Reaktionen
2
Punkte
0
Geschlecht
--
Danke für Deine Nachricht.
Bei der zitierten Diskussion sollen überwiegend amerikanische Bürger polnischer Abstammung gewesen sein die sich sehr negativ über diesen Film äusserten, auch Vertreter Deutschlands und POlens waren eingeladen die weitgehend sich entweder zurück hielten oder mit ein stimmten.

Ich muss zugeben, der Film war für mich künstlerisch unter Durchschnittlich. Es wurde zu viel gespart und ich mag grausame Kriegsdarstellungen nicht ( sehen ).
Die Leistung der Schauspieler, der Regie, des Schnittes waren gut, das Drehbuch schlecht.
Ich fand man Zeigte zuviel und zu deutlich das Antisemitische Gebaren des polnischen Wiedersrständlers. Es war sicherlich auch so, das viele Polen und deren Widerständler auch Antisemiten waren, sich sogar über das Schicksal der Juden freuten, sogar mithalfen oder auch " nur" wegschauten.

Doch Muß man wissen , das ein deutscher Film der so deutlich polnische Schuld zeigt, mit garantierter Sicherheit massiven Widerspruch ernten wird. Das wurde nicht einkalkuliert. Wenn man selbst eine Schuld in bildlicher Form einer rießigen Eisenkugel am Fuß hängen hat, sollte man nicht Kügelchen oder Kugeln loschweißen und über die Grenze zu denen schieben die massives Opfer deutscher Zerstörungswut wurden.
Die Polen regen sich zu recht auf, ich habe vollstes Verständnis dafür.
Es geht nicht darum das auch Polen oder andere Schuldig waren, daß müßen die mit sich ausmachen, das geht und Deutschen nichts an.
Wir haben unsere Vergangenheit zu bewältigen, vor unserer Tür zu kehren, selbst zu lernen und auch zu trauen.
Nicht nur über deutsche Opfer dieses über flüssigen Krieges, wie zum Beispiel die Vertriebenen die schlimme Erlebnisse erleiden mussten, sondern nicht zuletzt über die Opfer unserer deutschen Politik und Handlungen im Krieg.

Ich hoffe das die Polen und Deutschen irgendwann den Stand der Aussöhnung erreichen werden wie zwischen Frankreich und Deutschland erreicht wurde.
Jowest.

Das geht uns schon was an, wenn die lieben Nachbarn ihren Dreck auch noch bei uns abladen, und das ungefragt, obwohl wir mit unserem eigenen Dreck genug zu tun haben.
Eine Aussöhnung wird es erst geben, wenn jeder seine Bürde trägt, und sie nicht versucht anderen aufzuhalsen....
Die Polen sind nicht das arme geschundene Volk, als die sie sich gern darstellen...
 
OP
J
Registriert
8 Jan 2014
Zuletzt online:
Beiträge
1.104
Punkte Reaktionen
0
Punkte
29.501
Geschlecht
Das geht uns schon was an, wenn die lieben Nachbarn ihren Dreck auch noch bei uns abladen, und das ungefragt, obwohl wir mit unserem eigenen Dreck genug zu tun haben.
Eine Aussöhnung wird es erst geben, wenn jeder seine Bürde trägt, und sie nicht versucht anderen aufzuhalsen....
Die Polen sind nicht das arme geschundene Volk, als die sie sich gern darstellen...

Wir haben in dieser Sache ( der Film ) unseren "Dreck"hinüberkekehrt.
Man hat Eingeladen und die Leute sind dann halt gekommen, - zur Diskussion.


( Wollen wir jetzt über den Film diskutieren, oder über das schwierige Verhältnis zu Polen? Gute Nachbarschaft bedeutet die berühmte Geste des Niederkniens Willy Brandts in Warschau, und z.B. auch das entgegenkommende Verhalten der ersten polnischen Regierungen nach der Wende. Die Polen haben den Krieg nie über wunden, wie könnten sie auch, die Franzosen waren schneller. Dennoch mus jeder seine Schuld selbst erkennen, anerkennen, verarbeiten und so weit es geht wieder gut machen)

Jowest.
 
Registriert
24 Nov 2013
Zuletzt online:
Beiträge
7.104
Punkte Reaktionen
2
Punkte
0
Geschlecht
--
Wir haben in dieser Sache ( der Film ) unseren "Dreck"hinüberkekehrt.
Man hat Eingeladen und die Leute sind dann halt gekommen, - zur Diskussion.

Nein, wir haben einen Film gedreht. IN diesem Film wurde versucht, ein, möglichst wirklichkeitsnaher, Kontext zu erstellen.
Wenn unseren Nachbarn der nicht passt, ist das allein ihre Sache, macht die Aussage den Films aber nicht unwahrer....


( Wollen wir jetzt über den Film diskutieren, oder über das schwierige Verhältnis zu Polen? Gute Nachbarschaft bedeutet die berühmte Geste des Niederkniens Willy Brandts in Warschau, und z.B. auch das entgegenkommende Verhalten der ersten polnischen Regierungen nach der Wende. Die Polen haben den Krieg nie über wunden, wie könnten sie auch, die Franzosen waren schneller. Dennoch mus jeder seine Schuld selbst erkennen, anerkennen, verarbeiten und so weit es geht wieder gut machen)

Jowest.

Ich finde Brandts Geste bis heute überzogen, im Gegensatz dazu müßte sich die polnische Seite für die Vertreibungen, Morde und Vergewaltigungen an den tausenden Zivilisten am Ende des Weltkriegs entschuldigen....oder für die Dinge die davor so statt fanden. Aber es ist eben Politik, das wir uns ständig für alles entschuldigen. Wenn Brandt sich für uns entschuldigen müßte, dann gegenüber den Juden....da können die Polen aber gleich mit machen, gemeinsames Knien, wär doch was^^
Die Polen haben durch den Krieg ihre Vison eines ethnisch homogenen Großpolen beinahe verwirklicht bekommen....also viel zu verwinden ha´m sie nicht. Was die Polen, meiner Erfahrung nach, eher umtreibt, ist ein tiefes unbehagen gegenüber den Deutschen......sie wissen genau, daß das was sie gemacht haben, nicht die Landnahme, sondern die Säuberungen.....sowohl völkerechtlich wie moralisch falsch war. Dieser Keil bleibt zwischen uns bestehen, genauso zwischen den Tschechen.....und wird irgendwann erfahrungsgemäß zu zwangsläufig zu neuen Konflikten führen. Nicht heute, nicht Morgen, aber der Tag wird kommen...das lehrt die Geschichte...
 
OP
J
Registriert
8 Jan 2014
Zuletzt online:
Beiträge
1.104
Punkte Reaktionen
0
Punkte
29.501
Geschlecht
Nein, wir haben einen Film gedreht. IN diesem Film wurde versucht, ein, möglichst wirklichkeitsnaher, Kontext zu erstellen.
Wenn unseren Nachbarn der nicht passt, ist das allein ihre Sache, macht die Aussage den Films aber nicht unwahrer....




Ich finde Brandts Geste bis heute überzogen, im Gegensatz dazu müßte sich die polnische Seite für die Vertreibungen, Morde und Vergewaltigungen an den tausenden Zivilisten am Ende des Weltkriegs entschuldigen....oder für die Dinge die davor so statt fanden. Aber es ist eben Politik, das wir uns ständig für alles entschuldigen. Wenn Brandt sich für uns entschuldigen müßte, dann gegenüber den Juden....da können die Polen aber gleich mit machen, gemeinsames Knien, wär doch was^^
Die Polen haben durch den Krieg ihre Vison eines ethnisch homogenen Großpolen beinahe verwirklicht bekommen....also viel zu verwinden ha´m sie nicht. Was die Polen, meiner Erfahrung nach, eher umtreibt, ist ein tiefes unbehagen gegenüber den Deutschen......sie wissen genau, daß das was sie gemacht haben, nicht die Landnahme, sondern die Säuberungen.....sowohl völkerechtlich wie moralisch falsch war. Dieser Keil bleibt zwischen uns bestehen, genauso zwischen den Tschechen.....und wird irgendwann erfahrungsgemäß zu zwangsläufig zu neuen Konflikten führen. Nicht heute, nicht Morgen, aber der Tag wird kommen...das lehrt die Geschichte...


Hallo, danke für die Antwort, antworte Morgen, muss jetzt offline, bis morgen, jowest.
 
Registriert
31 Jan 2014
Zuletzt online:
Beiträge
118
Punkte Reaktionen
0
Punkte
0
Geschlecht
--
Ich finde Brandts Geste bis heute überzogen, im Gegensatz dazu müßte sich die polnische Seite für die Vertreibungen, Morde und Vergewaltigungen an den tausenden Zivilisten am Ende des Weltkriegs entschuldigen....oder für die Dinge die davor so statt fanden. Aber es ist eben Politik, das wir uns ständig für alles entschuldigen. Wenn Brandt sich für uns entschuldigen müßte, dann gegenüber den Juden....da können die Polen aber gleich mit machen, gemeinsames Knien, wär doch was^^
In der Tat wäre das ein tolles Zeichen der polnischen Politiker gewesen, hätten sie sich dazu gekniet. Aber dieses "dazu knien" hat leider auch mental nie stattgefunden, bis heute nicht. Stattdessen herrscht immer noch Ignoranz und Verleugnung bei vielen unserer europäischen Nachbarn. Versöhnung funktioniert eben nur, wenn alle für ihre Fehler einstehen.
 
Registriert
21 Jun 2012
Zuletzt online:
Beiträge
1.086
Punkte Reaktionen
0
Punkte
38.601
Geschlecht
--
In der Tat wäre das ein tolles Zeichen der polnischen Politiker gewesen, hätten sie sich dazu gekniet. Aber dieses "dazu knien" hat leider auch mental nie stattgefunden, bis heute nicht. Stattdessen herrscht immer noch Ignoranz und Verleugnung bei vielen unserer europäischen Nachbarn. Versöhnung funktioniert eben nur, wenn alle für ihre Fehler einstehen.

Naja. Auf jeden Fall darf man in diesem Thread feststellen, wie Relativierung von statten geht.
 
Registriert
29 Dez 2013
Zuletzt online:
Beiträge
413
Punkte Reaktionen
0
Punkte
0
Geschlecht
Die Sieger schreiben die Geschichte, Punkt.

Ohne die Taten der Nationalsozialisten relativieren zu wollen, ist kein staatlicher Akteur mit weißer Weste aus dem Krieg gegangen. Überall gab es schwarze Schafe, die sich vom suggerierten Gesamtbild abhoben. Deshalb gab es sicherlich auch antisemitische polnische Widerständler, die sich Kriegsverbrechen schuldig gemacht haben. Eine einheitliche Geschichtsschreibung ist schon aufgrund des Selbsverständnisses der jeweiligen Kriegsparteien nicht möglich. Das ist in etwa so, als würde man einem Serben "Der Schlafwandler" von C. Clark vorlesen und Euphorie erwarten...
 
Registriert
31 Jan 2014
Zuletzt online:
Beiträge
84
Punkte Reaktionen
0
Punkte
0
Geschlecht
--
Danke für Deine Nachricht.
Bei der zitierten Diskussion sollen überwiegend amerikanische Bürger polnischer Abstammung gewesen sein die sich sehr negativ über diesen Film äusserten, auch Vertreter Deutschlands und POlens waren eingeladen die weitgehend sich entweder zurück hielten oder mit ein stimmten.

Ich muss zugeben, der Film war für mich künstlerisch unter Durchschnittlich. Es wurde zu viel gespart und ich mag grausame Kriegsdarstellungen nicht ( sehen ).
Die Leistung der Schauspieler, der Regie, des Schnittes waren gut, das Drehbuch schlecht.
Ich fand man Zeigte zuviel und zu deutlich das Antisemitische Gebaren des polnischen Wiedersrständlers. Es war sicherlich auch so, das viele Polen und deren Widerständler auch Antisemiten waren, sich sogar über das Schicksal der Juden freuten, sogar mithalfen oder auch " nur" wegschauten.

Doch Muß man wissen , das ein deutscher Film der so deutlich polnische Schuld zeigt, mit garantierter Sicherheit massiven Widerspruch ernten wird. Das wurde nicht einkalkuliert. Wenn man selbst eine Schuld in bildlicher Form einer rießigen Eisenkugel am Fuß hängen hat, sollte man nicht Kügelchen oder Kugeln loschweißen und über die Grenze zu denen schieben die massives Opfer deutscher Zerstörungswut wurden.
Die Polen regen sich zu recht auf, ich habe vollstes Verständnis dafür.
Es geht nicht darum das auch Polen oder andere Schuldig waren, daß müßen die mit sich ausmachen, das geht und Deutschen nichts an.
Wir haben unsere Vergangenheit zu bewältigen, vor unserer Tür zu kehren, selbst zu lernen und auch zu trauen.
Nicht nur über deutsche Opfer dieses über flüssigen Krieges, wie zum Beispiel die Vertriebenen die schlimme Erlebnisse erleiden mussten, sondern nicht zuletzt über die Opfer unserer deutschen Politik und Handlungen im Krieg.

Ich hoffe das die Polen und Deutschen irgendwann den Stand der Aussöhnung erreichen werden wie zwischen Frankreich und Deutschland erreicht wurde.
Jowest.

Meine Großmutter die in Polen wohnt, regt es meist auf das dort auch die Geschichte fast schon verherrlicht wird. So können manche Menschen die im öffentlichen Leben stehen garnicht die Wahrheit akzeptieren. Wenn man mich fragt hat es auch irgendwie was von der polnischen Mentalität :D. Wie ich einst mal hörte:

Ich bin nicht dafür das man die Scheiße die Deutschland verbockt hat verschweigt, aber das man auch über die Scheiße anderer Länder redet.

Aber so wirklich werden wir da nie rauskommen, der Sieger schreibt die Geschichte.

Ja hoffe ich auch sehr, vor allem da ich halb deutsch, halb polnisch bin. Blickt man jedoch auf die Geschichte beider Nationen, so gab es nie recht Freundschaft.
Aber die Zeit halt ja Wunden :)

MfG Gecko
 
Registriert
21 Jun 2012
Zuletzt online:
Beiträge
1.086
Punkte Reaktionen
0
Punkte
38.601
Geschlecht
--
Die Sieger schreiben die Geschichte, Punkt.

Ohne die Taten der Nationalsozialisten relativieren zu wollen, ist kein staatlicher Akteur mit weißer Weste aus dem Krieg gegangen. Überall gab es schwarze Schafe, die sich vom suggerierten Gesamtbild abhoben. Deshalb gab es sicherlich auch antisemitische polnische Widerständler, die sich Kriegsverbrechen schuldig gemacht haben. Eine einheitliche Geschichtsschreibung ist schon aufgrund des Selbsverständnisses der jeweiligen Kriegsparteien nicht möglich. Das ist in etwa so, als würde man einem Serben "Der Schlafwandler" von C. Clark vorlesen und Euphorie erwarten...

Wie stellst Du Dir denn, vor dem Hintergrund der damaligen Zeit, einen Freidensschluss vor, der das Denken dieser Generation berücksichtigt und gleichzeitig eine genau so lange Zeit des Friedens innerhalb Europas hervorbringt, und gleichzeitig jeden Scheiss, von Jeder Seite zur öffentlichen Sühne zwingt?
Ist doch letztlich, soweit, ganz gut gelaufen. Ein verbranntes Europa hat sich doch letztlich gut entwickelt.
 
Registriert
31 Jan 2014
Zuletzt online:
Beiträge
84
Punkte Reaktionen
0
Punkte
0
Geschlecht
--
Nein, wir haben einen Film gedreht. IN diesem Film wurde versucht, ein, möglichst wirklichkeitsnaher, Kontext zu erstellen.
Wenn unseren Nachbarn der nicht passt, ist das allein ihre Sache, macht die Aussage den Films aber nicht unwahrer....




Ich finde Brandts Geste bis heute überzogen, im Gegensatz dazu müßte sich die polnische Seite für die Vertreibungen, Morde und Vergewaltigungen an den tausenden Zivilisten am Ende des Weltkriegs entschuldigen....oder für die Dinge die davor so statt fanden. Aber es ist eben Politik, das wir uns ständig für alles entschuldigen. Wenn Brandt sich für uns entschuldigen müßte, dann gegenüber den Juden....da können die Polen aber gleich mit machen, gemeinsames Knien, wär doch was^^
Die Polen haben durch den Krieg ihre Vison eines ethnisch homogenen Großpolen beinahe verwirklicht bekommen....also viel zu verwinden ha´m sie nicht. Was die Polen, meiner Erfahrung nach, eher umtreibt, ist ein tiefes unbehagen gegenüber den Deutschen......sie wissen genau, daß das was sie gemacht haben, nicht die Landnahme, sondern die Säuberungen.....sowohl völkerechtlich wie moralisch falsch war. Dieser Keil bleibt zwischen uns bestehen, genauso zwischen den Tschechen.....und wird irgendwann erfahrungsgemäß zu zwangsläufig zu neuen Konflikten führen. Nicht heute, nicht Morgen, aber der Tag wird kommen...das lehrt die Geschichte...

Die polnischen Verbrechen mit denen eines der vielen Ghettos zu vergleichen ist doch ein bisschen seltsam. Den symbolischen Wert hatte es ja allemal. Und nu, geschadet hat es ja auch keinem, eher im Gegenteil. Zwar war Polen antisemitisch, aber das hat nie die Ausmaße angenommen wie die des Dritten Reiches. Wie verwirklicht bekommen? Höchstens im Ersten Weltkrieg, wäre aber beinahe schief gegangen wenn man sich mal das Wunder an der Weichsel zu Gemüte führt. Nachdem Polen erobert wurden war haben sich die Alliierten nicht mehr um die Anliegen der polnischen Regierung gekümmert. Deswegen Ist jetzt Polen da wo es ist. "Die Polen" schöne Relativierung :) Woher bezieht sich deine Annahme das "Sie" das wissen? Das Polen generell ein "Unbehagen" gegen über Deutschen haben?

Und zum Thema Morde gegen Ende des Weltkrieges: Wenn ich mich nicht irre, so waren das Russische Soldaten. Die polnischen Streitkräfte hatten nur 90.000 Mann in der Roten Armee.

Ich bin dagegen Verbrechen aufzuwerten. Trotzdem sind die Verbrechen die von Polen ausgingen gering im Vergleich zur Deutschen Seite.

Aber ja, die polnische Regierung und die Öffentlichkeit sollten sich mal dazu bekennen. Genauso wie die Russen und die Amerikaner.
 
Registriert
31 Jan 2014
Zuletzt online:
Beiträge
118
Punkte Reaktionen
0
Punkte
0
Geschlecht
--
Naja. Auf jeden Fall darf man in diesem Thread feststellen, wie Relativierung von statten geht.
Es geht hier weder um Relativierung, noch um Revisionismus. Wer damals ein Gräueltat begangen hat, trug auch die Verantwortung dafür. Es macht überhaupt keinen Unterschied, welcher "Seite" dieser jemand angehört hat.
 
Registriert
29 Dez 2013
Zuletzt online:
Beiträge
413
Punkte Reaktionen
0
Punkte
0
Geschlecht
Wie stellst Du Dir denn, vor dem Hintergrund der damaligen Zeit, einen Freidensschluss vor, der das Denken dieser Generation berücksichtigt und gleichzeitig eine genau so lange Zeit des Friedens innerhalb Europas hervorbringt, und gleichzeitig jeden Scheiss, von Jeder Seite zur öffentlichen Sühne zwingt?
Ist doch letztlich, soweit, ganz gut gelaufen. Ein verbranntes Europa hat sich doch letztlich gut entwickelt.

Ich habe davon auch nichts in Frage gestellt. Dennoch bestimmt der Kriegssieger die moralische Bewertung des Konfliktes. Welcher Hahn kräht denn nach dem Bombardement von Dresden, das Schaden der Zivilbevölkerung zum Ziel hatte. Von der Rolle der Sowjetunion, v.a. in Bezug auf Polen, mal ganz abgesehen...
 
Registriert
24 Nov 2013
Zuletzt online:
Beiträge
7.104
Punkte Reaktionen
2
Punkte
0
Geschlecht
--
Die polnischen Verbrechen mit denen eines der vielen Ghettos zu vergleichen ist doch ein bisschen seltsam.

In den Ghettos lebten und starben aber Juden, keine Polen. Juden die zum großen Teil von den Polen ausgeliedert wurden. Und es ist kein Bericht bekannt, das Polen dagegen opporniert hätten, im Gegenteil.
Es gibt diesbezüglich genügend Berichte polnischer Juden....

Den symbolischen Wert hatte es ja allemal. Und nu, geschadet hat es ja auch keinem, eher im Gegenteil. Zwar war Polen antisemitisch, aber das hat nie die Ausmaße angenommen wie die des Dritten Reiches.

So? Woran machst Du das fest? Nach allem was man über diese Zeit in die Finger bekommen hat, gab es in Deutschland mehr Wiederstände und mehr Menschen, die Juden retteten als in Polen.
Die Juden sgaen in zeitgenössischen INterviews selber immer wieder, das sie bis da hin nie Probleme mit den Deutschen, auch den Deutschen MInderheiten in Polen, gehabt haben, und überhaupt nicht verstehen können, wieso die Deutschen plötzlich böse geworden sind.
Von den Polen berichten sie dagegen schon vor dem Krieg und Besetzung anderes....
Für Israel ist heute noch Polen das Land der Geschichtsfälscher und Oportonisten....
Ich weiß nicht, ob Du den Ärger mit den Polen und Juden um Auschwitz kennst? Diese Geschichte ist symptomatisch.........


Wie verwirklicht bekommen? Höchstens im Ersten Weltkrieg, wäre aber beinahe schief gegangen wenn man sich mal das Wunder an der Weichsel zu Gemüte führt. Nachdem Polen erobert wurden war haben sich die Alliierten nicht mehr um die Anliegen der polnischen Regierung gekümmert. Deswegen Ist jetzt Polen da wo es ist.


Polen beansprucht im Westen ein Gebiet in der Linier Anklam bis Niederschlesien, und Begründet das mit dem historischen Fakt, das diese Gebiete um bis 1100 den polanischen Fürsten gehört.
Für Schlesien stimmt das sogar, haben sie dann an den böhmischen König verloren.
Allerdings haben die Polanen dieses Gebiet selber den Sorbenstämmen abgenommen..
Gegen Ostpreußen(Pruzzen) wurden auch mehrere Feldzüge geführt, mit sehr begrenztem Erfolg.
Darauf stützt sich die polnische Mythologie bis heute... deswegen auch der Blick in Richtung Ukraine...
In der Gegend um Kiew lebten die Ostpolanen, und ging durch das Vordrängen der wikingischen Rus unter. Ob getötet, oder ob sie einfach in den Rus aufgegangen sind , weiß man nicht...wahrscheinlich eher letzteres......
Das Problem ist auch nicht die Landnahme, das möchte ich noch mal betonen.
Die Landnahme Schlesiens, Ost/Westpreußen geschah im Zuge der letzten Kriege, die Kriege hat Deutschland verloren, also ist es letztlich, mehr oder minder, ein normaler Vorgang.
Das Problem sind die ethnischen Vertreibungen aller deutschsprachigen, seit Urzeiten dort ansässigen, Bevölkerung.... Und diese stehen wie ein Keil zwischen uns. Landeroberung und ethnische Säuberungen sind zwei ganz verschiedene Geschichten...


"Die Polen" schöne Relativierung :) Woher bezieht sich deine Annahme das "Sie" das wissen? Das Polen generell ein "Unbehagen" gegen über Deutschen haben?

Aus Gesprächen, ihrem Verhalten, aus offizellen Statements der Regierungen zu bestimmten Themen....
Ich lebe, mehr oder weniger, seit über vier Jahrzehnten mit den Polen.....meine Familie stammt aus Schlesien, und ich bin in einer der Grenzstädte aufgewachsen.....

Und zum Thema Morde gegen Ende des Weltkrieges: Wenn ich mich nicht irre, so waren das Russische Soldaten. Die polnischen Streitkräfte hatten nur 90.000 Mann in der Roten Armee.

Die Russen haben auch gewütet, das ist hier aber nicht das Thema.
Es waren nicht nur die polnischen Streitkräfte, sondern vor allem Polizei- und Milizverbände....
Es gibt genug beglaubigte Berichte....sogar die Briten haben die Polen seinerzeit mehrfach darauf angesprochen, doch die Genfer Konvetionen zu achten, mit mäßigem Erfolg....
Selbst die Russen haben zwischenzeitlich versucht, auf die Bremse zu treten, es gibt galubhafte Berichte, das die Russen teilweise polnische Milizangehörige und Zvilisten, die sich an Morden und Vergwaltigung beteiligten, erschossen/eingesperrt zu haben........



Ich bin dagegen Verbrechen aufzuwerten. Trotzdem sind die Verbrechen die von Polen ausgingen gering im Vergleich zur Deutschen Seite.

Verbrechen sind Verbrechen. Es gibt nichts gegenseitig aufzuwerten. Aber jeder sollte sein ihm zustehndes Schärflein tragen......und auch die Ursachen ergründen, damit sowas nicht wieder passiert.
Es kann aber nicht sein, das alle anderen ihre Schuld bei einem abladen.....dies ist ein Spaltpilz, und trägt die Saat zu neuen Konflikten.....teilweise erst nach Generationen, wie die Geschichte lehrt...


Aber ja, die polnische Regierung und die Öffentlichkeit sollten sich mal dazu bekennen. Genauso wie die Russen und die Amerikaner.

Das wird aber nicht passieren, solange man sich die Geschichte zurecht biegt.....
Wenn die polnische Regierung zugeben würde, das sie Unrecht gehandelt hat, das sie gegen das Völkerrecht verstoßen hat, würden sofort rechtliche Fragen nach den besetzten Gebieten auftauchen.....
Völkerrechtlich ist der Status Ostpreußens alles andere als klar, und es könnte in der Völkergemeinschaft andere geben, die das gerne, auch aus Eigeninteresse geklärt haben wollen, und denen die Polen und ihre Ambitionen, im besten Falle, völlig egal sind...
 
Registriert
24 Nov 2013
Zuletzt online:
Beiträge
7.104
Punkte Reaktionen
2
Punkte
0
Geschlecht
--
Wie stellst Du Dir denn, vor dem Hintergrund der damaligen Zeit, einen Freidensschluss vor, der das Denken dieser Generation berücksichtigt und gleichzeitig eine genau so lange Zeit des Friedens innerhalb Europas hervorbringt, und gleichzeitig jeden Scheiss, von Jeder Seite zur öffentlichen Sühne zwingt?
Ist doch letztlich, soweit, ganz gut gelaufen. Ein verbranntes Europa hat sich doch letztlich gut entwickelt.

Ein Friedensschluß muß auf Augenhöhe geschehen, nicht durch Unterwerfung, soll dieser Friedensschluß dauerhaft bestand haben.
Alles andere führt zu neuen Konflikten, und dieser wird früher oder später wieder aufbrechen, auch wenn das für die meisten im Augenblicl nicht vorstellbar ist.....
Aber was heißt das schon.....
 

Wer ist gerade im Thread? PSW - Foristen » 0 «, Gäste » 1 « (insges. 1)

Neueste Beiträge

Warmzeit
Und woher nehmen wir die Sklaven? Dafür wird doch schon gesorgt.
Die totgesagte Welt
Der herrschende Materialismus betrachtet den Menschen und die Welt als sinn- und leblose Apparaturen.
Sektor für Sektor
Oben