150 Jahre SPD Die Asche und die Glut

C.Link · 22 Mai 2013

150 Jahre SPD Die Asche und die Glut

Wenn das sozialdemokratische Fühlen und Denken in 150 Jahren das ganze Land geprägt haben, braucht dann Deutschland die Sozialdemokratische Partei überhaupt? Ja.
Die SPD hat alles Recht, diese Woche mit Stolz ihre 150-jährige Geschichte zu feiern. Es muss schon eine große Idee sein, die Menschen im noch weitgehend agrarisch geprägten Deutschland in einer Organisation zusammengeführt hat, die dann alle schrecklichen Stürme der Geschichte überstand und schließlich die Hightech- und Wissensgesellschaft der Gegenwart prägt.

Die SPD wirkt bis heute als politische Macht, und ohne sie kann man sich die Bundesrepublik gar nicht vorstellen. Soziale Gerechtigkeit und Freiheit zu verbinden, erweist sich als ein Versprechen, das von 1863 bis jetzt an Anziehungskraft wenig verloren hat.
Zum Geburtstag in Leipzig gratuliert den Sozialdemokraten am Donnerstag neben Bundespräsident Joachim Gauck auch der französische Präsident Francois Hollande. Von einem der Gründer seiner Französischen Sozialistischen Partei, nämlich von Jean Jaurès, stammt der Satz, wonach Tradition nicht die Anbetung von Asche bedeutet, sondern das Schüren der Glut. Es könnte der SPD durchaus helfen, wenn sie sich im mühsamen Alltag des politischen Geschäfts an diesen Ratschlag ab und zu erinnert.

http://www.tagesspiegel.de/meinung/150-jahre-spd-die-asche-und-die-glut/8235028.html

Gratulation an die SPD!

Slowmotion · 22 Mai 2013

Also wenn ich mir immer wieder die Sprüche von Peer Steinbrück anhöre frage ich mich, ob er wirklich Bundeskanzler werden will...
... er muss einfach Fettnäpfchen suchen, weil anders kann man nicht so einfach in so viele reintreten.

"Soziale Gerechtigkeit und Freiheit zu verbinden" - omg, glaubt das noch einer???
Unter SPD-Regierung fand der größte Sozialabbau der Geschichte Deutschlands statt und Änderung ist nicht in Sicht...

Böse gesagt ist die SPD zu einem Trittbrett ins Management des Kapitals geworden. Ob nun CDU oder SPD an der Macht ist macht keinen Unterschied mehr...

Charles Dexter Ward · 22 Mai 2013

die SPD:
1990 - 943402 Mitglieder
2011 - 489638 Mitglieder
und das ist auch gut so!

mmn ist die Bande genauso unwählbar wie die CDU. In Sachen Souveränitätsabbau und Eurorettung könnte die SPD sogar das größere Übel werden, sollten sie zusammen mit den Grünen an die Schalthebel kommen.
Aber das versuchen ja Energiesparlampen Siggi und Sparkassendirektor Steinbrück gerade zu verhindern. Ich drücke ihnen die Daumen.

)

Zollagent · 22 Mai 2013

Es ist nicht die Mitgliederzahl, es ist die Anzahl der Stimmen bei Wahlen, die zählen. Bis Schröder war es die SPD, die meine Stimme bekam. Der hat's geschafft, daß ich diese Partei mit ihrer großen Tradition verlassen habe. Tradition ist Vergangenheit. Ich aber will Zukunft. Und die sehe ich da nicht mehr.

BTW, bei den "Universallösungsparteien" vom rechten und linken Rand noch viel weniger.

Slowmotion · 22 Mai 2013

Charles Dexter Ward schrieb:
die SPD:
1990 - 943402 Mitglieder
2011 - 489638 Mitglieder

Und Wahlergebnisse/Umfrage 2013:
1998 - 20.181.269 Stimmen
2005 - 16.194.665 Stimmen
2013 - 10.700.000 Stimmen (Aktuelle Umfrage)

... Trend wie bei Mitgliederzahl...

HappyRentner · 22 Mai 2013

150 Jahre aber nur auf dem Papier.

SPD gibt es seit Schröder nicht mehr.

aristo · 22 Mai 2013

HappyRentner schrieb:
150 Jahre aber nur auf dem Papier.

SPD gibt es seit Schröder nicht mehr.

Kaum eine Partei hat ihre Wähler so verraten wie die SPD. Das Korsett, das sich die Stümper mit der Agenda 2010 angelegt haben, sitzt noch immer fest und nimmt jede Luft zum atmen.

Dabei waren es gerade mal 6 Hansel, die diesen Krampf durchgesetzt haben.

Außer Sprüche klopfen, kann Steinbrück nichts. Von Finanzen und Wirtschaft hat er so viel Ahnung wie Mutti, gar keine nämlich.

Für einen Vortrag von ihm müsste er mir noch was bezahlen.

Stammtischkoller · 22 Mai 2013

HappyRentner schrieb:
150 Jahre aber nur auf dem Papier.

SPD gibt es seit Schröder nicht mehr.

Ja. Mit dem "Zahnersatz" gingen da wohl so einige Ideale flöten...

VDI nachrichten, Dortmund, 3. 9. 04 -
Die SPD hat ihr Modell zur zukünftigen Krankenversicherung, der so genannten Bürgerversicherung, am Wochenende konkretisiert. Dabei kommt sie Forderungen der Wirtschaft entgegen, die die Absicherung des Krankheitsrisikos verstärkt auf die Arbeitnehmer verlagern will. Aktuelle Entscheidungen zum Zahnersatz und Krankengeld weisen bereits in diese Richtung.
(http://www.ingenieur.de/Politik-Wirtschaft/Finanzen/SPD-entschaerft-Buergerversicherung)

Stammtischkoller · 22 Mai 2013

aristo schrieb:
Von Finanzen und Wirtschaft hat er so viel Ahnung wie Mutti, gar keine nämlich.

Für einen Vortrag von ihm müsste er mir noch was bezahlen.

Nun ja, ganz so derbe würde ich es nicht ausdrücken. Ahnung hat er wohl schon, aber dabei halt eine große rote Tomate auf einem Auge und ist sich dessen wohl auch bewusst.
Zu viel Ahnung darf man schließlich ja nicht nach Außen tragen, wenn man es sich mit einem gewissen Klientel nicht verderben möchte...

aristo · 22 Mai 2013

Stammtischkoller schrieb:
Nun ja, ganz so derbe würde ich es nicht ausdrücken. Ahnung hat er wohl schon, ...

Leider hat er wirklich keine Ahnung. Er hat zwar VWL studiert, doch das bedeutet nichts.

Man sehe sich mal seinen Lebenslauf an, der Mann hat nie richtig gearbeitet.

Verwaltungsfuzzis leben in einer völlig anderen Welt.

C.Link · 22 Mai 2013

Die Agenda 2010, "Fordern und Fördern" war notwendig,denn kurz vor der Agenda war die Arbeitslosigkeit auf über fünf Millionen Menschen angestiegen.
(Sicher muss zwingend nachjustiert werden … aber ohne Agenda 2010 wäre es bös abgegangen in Deutschland!)
Die Agenda-Politik war notwendig auch als Zeichen einer demografischen Zeitenwende in Deutschland. Das Hauptproblem
der aktuellen menschlichen "sozialen" Problematik konnte die Agenda aufgreifen, aber nicht lösen: Wie kann man die Schwachen vor den Faulen schützen?

aristo · 22 Mai 2013

C.Link schrieb:
Die Agenda 2010, "Fordern und Fördern" war notwendig,denn kurz vor der Agenda war die Arbeitslosigkeit auf über fünf Millionen Menschen angestiegen.
(Sicher muss zwingend nachjustiert werden … aber ohne Agenda 2010 wäre es bös abgegangen in Deutschland!)
Die Agenda-Politik war notwendig auch als Zeichen einer demografischen Zeitenwende in Deutschland. Das Hauptproblem
der aktuellen menschlichen "sozialen" Problematik konnte die Agenda aufgreifen, aber nicht lösen: Wie kann man die Schwachen vor den Faulen schützen?

Klasse gemacht, jetzt haben wir 7 Millionen Arbeitslose.

Und es werden jährlich mehr.

Slowmotion · 22 Mai 2013

aristo schrieb:
Klasse gemacht, jetzt haben wir 7 Millionen Arbeitslose.

Und es werden jährlich mehr.

Und weitere zig Millionen Unterbeschäftigte...

Desweiteren einen immer weiter ausdünnenden bevölkerungspolitischen Mittelstand. Immer größere Teile der Bevölkerung verarmen.

Mini-Jobs schaffen und damit Arbeitslosigkeit zu bekämpfen ist nichts als Augenwischerei zu Lasten der Arbeitnehmer.

Stammtischkoller · 22 Mai 2013

aristo schrieb:
Klasse gemacht, jetzt haben wir 7 Millionen Arbeitslose.

Ach komm'. Viele von denen sind doch gar nicht arbeitslos.
Die machen doch tolle Dinge wie 1-Euro-Jobs, 450-Euro-Jobs, das 4. Bewerbungstraining, sind krank (von ihrem letzten Job), haben den ganzen Tag Arbeit damit, sich um Arbeit zu bemühen oder arbeiten sogar tatsächlich Vollzeit, statten aber dennoch jeden Monat dem JC einen Besuch ab, weil die Sachbearbeiterin so freundlich ist...

Ist doch alles prima. :rolleyes2:

Stammtischkoller · 22 Mai 2013

Slowmotion schrieb:
Mini-Jobs schaffen und damit Arbeitslosigkeit zu bekämpfen ist nichts als Augenwischerei zu Lasten der Arbeitnehmer.

Ja, und dadurch sogar Vollzeitstellen vernichten.

Tolle Bande!

Th.Heuss · 22 Mai 2013

Stammtischkoller schrieb:
Ach komm'. Viele von denen sind doch gar nicht arbeitslos.
Die machen doch tolle Dinge wie 1-Euro-Jobs, 450-Euro-Jobs, das 4. Bewerbungstraining, sind krank (von ihrem letzten Job), haben den ganzen Tag Arbeit damit, sich um Arbeit zu bemühen oder arbeiten sogar tatsächlich Vollzeit, statten aber dennoch jeden Monat dem JC einen Besuch ab, weil die Sachbearbeiterin so freundlich ist...

Ist doch alles prima. :rolleyes2:

Euch Titanen der Arbeit, euch echten Vollmalocher muß man das einfach glauben. Ihr seid einfach schon fast zu glaubwürdig. Erholt euch erst einmal von der Fron

Th.Heuss · 22 Mai 2013

Unter Bismarck waren die Sozen gut für das Proletariat. Zu Beginn des Großen Krieges waren sie noch vaterlandstreu, später nicht mehr. Die Weimarer haben sie mitgetragen, den Nazis tapfer widerstanden. Nach 1945 waren sie entbehrlich.

C.Link · 22 Mai 2013

Stammtischkoller schrieb:
Ach komm'. Viele von denen sind doch gar nicht arbeitslos.
Die machen doch tolle Dinge wie 1-Euro-Jobs, 450-Euro-Jobs, das 4. Bewerbungstraining, sind krank (von ihrem letzten Job), haben den ganzen Tag Arbeit damit, sich um Arbeit zu bemühen oder arbeiten sogar tatsächlich Vollzeit, statten aber dennoch jeden Monat dem JC einen Besuch ab, weil die Sachbearbeiterin so freundlich ist...

Ist doch alles prima. :rolleyes2:

Was wäre denn die Alternative zur Agenda 2010 gewesen?

Th.Heuss · 22 Mai 2013

Ein sprunghafter Anstieg von Stammtischen.

C.Link · 22 Mai 2013

Th.Heuss schrieb:
Ein sprunghafter Anstieg von Stammtischen.

Unter anderem ...

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