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Wie "Der Deutsche Volkswirt" die Weltwirtschaftskrise erklärt hat:

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Wie "Der Deutsche Volkswirt" die Weltwirtschaftskrise erklärt hat:

Carl Landauer, der Herausgeber der angesehenen Zeitschrift „Der Deutsche Volkswirt“, veröffentlichte unter der Überschrift „Der Ursprung der Krisen“ in der Ausgabe vom 18. Februar 1931 einen Artikel, der verlangt, dass eine Reform der Arbeitslosenpolitik „von einer Erkenntnis der Krisenursachen ausgehen“ müsse. Diese Krisenursachen seien nun nicht etwa der Mangel an Kaufkraft, wie die „populären Vorstellungen“ meinen, sondern Mangel an Kapital.

Zunächst einmal sei diese Krise trotz ihrer Härte auch nur ein Tal in der wirtschaftlichen Wellenbewegung, die man seit Jahrhunderten kenne.

Der folgende Artikel geht den bestimmenden Momenten dieses Bewegungsspiels nach und zeigt, daß die populären Vorstellungen von einer zunächst vorhandenen und sich dann allmählich erschöpfenden „Kaufkraft“ nichts erklären. Die These, zu der er gelangt, daß im Verlauf der Hochkonjunktur sich Kapitalknappheit einstelle und diese schließlich den Umschalg zur Depression bewirke – dies ist überdies auch die herrschende Meinung der Wissenschaft – wird in einem späteren Artikel noch zu vertiefen sein. Ein weiterer Aufsatz soll dann die Rolle der „monetären“ Vorgänge im Konjunkturverlauf klarstellen.
(Landauer, ebenda)

Wenn man später rätselt, wie im Angesicht dieser verheerenden Krisen die dafür verantwortliche Politik derart lange durchgehalten werden konnte, dann sind die ganzen Umstände dafür anzuführen, dass eben tatsächlich die herrschende Lehre der (gekauften und seit langem dahingehend bearbeiteten) Wissenschaft ebenso wie sämtliche angesehenen und für diesen Zweck finanzierten Preßerzeugnisse diesen menschenverachtenden Irrsinn krisenverschärfender ökonomischer Maßnahmen predigten.

Es ist ein höchst achtenswertes Gefühl der Politiker, daß sie es als Bankrott empfinden, gegenüber der Krise im Augenblick machtlos zu sein, nichts anderes tun zu können, als „Ruhe und Ordnung“ zu halten und die Hungernden damit zu trösten, daß bisher noch alle Hungerperioden vorübergegangen sind. Aber wenn das die Wahrheit ist, soll man ihr nicht ins Gesicht sehen?
(Landauer, ebenda)

Die Leute sind ja nicht so blöde, wie es die Lehren der Ökonomen erfordern würden, und haben vielleicht nicht die geschliffenen Worte gefunden, aber längst die Erkenntnis gewonnen, dass auch diese Krise wieder eine Absatzkrise ist, in der den notleidenden Massen die Kaufkraft fehlt und dass genau dies der Urgrund der Krisen ist.

Daß in der Krise die „Konsumkraft“ fehlt, ist entweder eine Banalität, die uns nicht weiter hilft, oder eine falsche Behauptung, die unwirksame Beschwörungsformeln begründen, aber nicht zu wirksamen Taten führen kann. Eine banale Wahrheit ist es, daß in der Krise Lager und Läden voll sind und die Käufer, die Konsumenten fehlen. Ein verhängnisvoller Irrtum ist es, daß der wirkliche Grund der Krise in einem mangelnden Willen zum Konsum, in einem mangelnden „Bedarf“ liege, oder daß man irgend etwas über die eigentliche Ursache der Krise ausgesagt habe, wenn man auf den Mangel an Konsumkraft, an Kaufkraft verweist.
(Landauer, ebenda)

Jetzt kommt dann wieder die bekannte Geschichte, mit der man das Publikum in seiner mikroökonomischen Erfahrung zum Narren hält, dass doch auch für den gesparten Teil des Einkommens Güter gekauft würden und es daher gar keinen Mangel an Güternachfrage geben könne. Weil wir das schon so oft und immer wieder vernommen haben, zitiere ich es gerade noch einmal. Dass beim „Sparen“ das Volkseinkommen schrumpft, so dass in den Krisen der Absatz fehlt, darauf scheint er noch nie gekommen zu sein.

Wonach richtet sich die Größe der sogenannten „Kaufkraft“? Offenbar ist sie gleich dem Volkseinkommen. Oder wollte man etwa den gesparten Teil des Volkseinkommens von dieser Kaufkraft abziehen? Das wäre falsch: Denn wie für den Konsum bestimmten Teil des Volkseinkommens Güter gekauft werden, so werden für den gesparten Teil, der in Banken und anderen Kreditinstituten als Depositenzuwachs erscheint und an Unternehmer ausgeliehen wird, Maschinen, Werkzeuge, Industriebauten bestellt, also Produktivgüter, die zu ihrer Herstellung nicht weniger Arbeit verlangen als die Konsumgüter, wie Kleider, Stiefel, Wohnraum, Brot, Fleisch usw. Also ist Kaufkraft so viel wie Volkseinkommen. Was aber ist das Volkseinkommen? Zunächst die Summe der Geldeinkommen. (…) Das wirkliche jährliche Volkseinkommen ist also das jährliche Arbeitsprodukt eines Volkes, abzüglich der Lasten aus seinen Verpflichtungen an das Ausland und zuzüglich der Erträge aus seinen Forderungen an das Ausland. Wenn aber Kaufkraft gleich Volkseinkommen und Volkseinkommen gleich Gesamt-Arbeitsprodukt ist, dann kann offenbar kein Zustand eintreten, in dem das jährliche Arbeitsprodukt für die Kaufkraft zu groß ist, sie sind ja in Wirklichkeit ein und dasselbe.
(Landauer, ebenda)

Jetzt fehlt nur noch die Forderung, dass die Leute in einer Krise halt gefälligst mehr arbeiten sollten, um ihre Kaufkraft zu verbessern. Ansonsten war das die bekannte sophistische Darstellung der „Ersparnis“, durch die ja keine Nachfrage verloren ginge, also das altbekannte Saysche Theorem, mit dem jede geldpolitisch verursachte Absatzkrise vor dem ahnungsvollen und misstrauisch werdenden Publikum seit Say und Ricardo bestritten wird.

Da nützen dann die besten Argumente nichts, wenn der „Deutsche Volkswirt“ halt dafür bezahlt wird, den Sayschen Schwindel zu verbreiten. Auch der „Geldschleier“ darf bei Landauer nicht unerwähnt bleiben:

Die Vorstellung, dass es eine Konsumkraft gebe, die nicht einfach die andere Seite der Produktionskraft sei, ist nur so lange möglich, als man im geldwirtschaftlichen Denken befangen bleibt, und das wieder erweist sich sofort als unhaltbar, wenn man sich über die Zwischenglieder der Zusammenhänge klar wird: Denn alle volkswirtschaftlichen Zusammenhänge sind im letzten Grunde güterwirtschaftlicher, nicht geldwirtschaftlicher Natur.
(Landauer, ebenda)

So dumm kann Landauer selbstverständlich nicht gewesen sein. Das Saysche Theorem war auch seinerzeit schon endlos oft widerlegt worden, nur haben die an Krisen interessierten Kreise das einfach nicht zur Kenntnis genommen und immer wieder ihren alten Schwindel wiederholt.

Aber Landauer will sogar den Weg aus der Krise gefunden haben.

Daß Krise und Depression sich allmählich selbst zu heilen pflegen, erbringt erst den strikten Beweis dafür, daß es eine typische Ursache des Konjunkturumschlags geben muß, deren Intensität sich im Lauf der Depression allmählich erschöpft.
(Landauer, ebenda)

Wir ahnen es schon: die Konsumenten haben über ihre Verhältnisse gelebt und zu wenig gespart und erst mit verstärktem Sparen in der Krise kann deren Überwindung gelingen.

Eine einzige Theorie hat bisher eine in sich geschlossene Krisenerklärung geboten. Sie erblickt den Grund, warum es noch niemals eine dauernde prosperity gegeben hat, in der regelmäßigen Ueberanstrengung der Wirtschaftskräfte während der Hochkonjunktur oder, von einer anderen Seite her gesehen, in der übermäßigen Produktion von Gütern für den künftigen Bedarf – übermäßig deshalb, weil ihr kein entsprechender Verzicht der Konsumenten auf gegenwärtige Konsumgüter vorausgegangen ist.
(Landauer, ebenda)

Darüber hat Friedrich August von Hayek damals ein ganzes Buch mit dem irreführenden Titel „Preise und Produktion“ geschrieben, in dem es gar nicht um die durch Deflationspolitik einbrechende Produktion geht, sondern eben darum, dass vor dem Ausbruch der Krise die Zinsen zu niedrig gewesen seien, deshalb wäre dann zu viel investiert und zu wenig gespart worden, was schließlich in der Depression enden musste.

Leider verschwinden solche Thesen mit dem Ende der Krise wieder in der Versenkung, um in der Zwischenzeit keine Angriffsfläche zu liefern, und werden dann bei der nächsten Gelegenheit wieder ausgegraben. Das Buch von Hayek ist inzwischen derart unbekannt, dass ich darauf nicht näher eingehen werde, sondern mit auf den Landauer beschränke, der Hayek allerdings in seinem Artikel nicht ausdrücklich erwähnt, obwohl die speziellen Formulierungen auf Hayek verweisen, den man während der Weltwirtschaftskrise an der London School of Economics eigens gegen Keynes in Stellung gebracht hatte.

Jedenfalls sei gleichzeitig zu viel konsumiert und zu viel investiert worden, erklärt Landauer seinen Lesern. Weil nicht genug gespart worden sei, wäre es zu „gefährlichen Spannungen“ gekommen.

Übersteigt aber das Maß der Anforderungen von Investition und Konsum den verfügbaren Bestand an Gütern und Kräften, so muß es offenbar entweder zu gewaltsamer Einschränkung des Konsums oder zum Abbruch der Investitionen kommen. Die größere Widerstandsfähigkeit ist in der Regel zunächst auf der Seite des Konsums. So kommt es dazu, daß die Investitionstätigkeit plötzlich gestoppt werden muß und daß mit der Einschränkung der Produktionsmittelindustrien der Anstoß zur Lähmung der Wirtschaft gegeben wird.
(Landauer, ebenda)

Es ist also alles ganz umgekehrt und verdreht, als in der Wirklichkeit und in Wahrheit. Nicht restriktive Geldpolitik lässt die Güternachfrage jeder Art einbrechen, so dass dann bei mangelnder Auslastung des Produktionspotenzials die Investitionen unterbleiben. Sondern eine rätselhafte Überdehnung, die sich nicht wegdiskutieren lässt, weil sie nur im Hirn von Landauer und Konsorten zu suchen wäre, führe also zum Zusammenbruch der Investition und löse dadurch die ganze Krise aus.

Aber wenn wir vorher und nachher mehr sparen und weniger konsumieren würden, bliebe uns das in Zukunft erspart, womit bewiesen ist, dass das „Sparen“ nicht die Ursache der Krise, sondern deren Überwindung wäre, und wenn sie nicht gestorben sind, dann sparen sie noch heute.

Und natürlich hat nicht das Ansteigen des Zinsfußes die Krise ausgelöst, sondern die mangelnde Ersparnis:

Das auffälligste Merkmal der Hochkonjunktur in kapitalistischen Ländern ist das Ansteigen des Zinsfußes als Folge der Knappheit an Kapital. Knappheit an Kapital äußert sich in Knappheit an Geld, das langfristig für Zwecke der Produktionserweiterung verfügbar ist, bedeutet aber im tieferen, güterwirtschaftlichen Sinn Knappheit an „vorgetaner Arbeit“, d.h. an Produktionsmitteln. Die Produktionsmittel sind aus den ersparten Einkommen früherer Jahre und Jahrzehnte geschaffen. Je mehr früher gespart worden ist, je mehr Produktionsmittel daher heute zur Verfügung stehen, um so weniger gegenwärtiges Sparen, um so weniger gegenwärtiger „Konsumverzicht“ ist nötig, um die Investitionen durchzuhalten.
(Landauer, ebenda)

Nein, man hoffe nicht darauf, an solchen Thesen mit logischen Argumenten anzusetzen und deren Vertreter damit zum Einknicken zu bringen. Die werden den Kapitalmangel postulieren, auch wenn die Hälfte der Fabriken wegen Absatzmangels stillsteht, und den Absatzmangel mit der tautologischen Aussage bestreiten, dass eine höhere Produktion doch zu höheren Einkommen führen würde, ja - würde.

Am 20. Februar 1931 wurden die Leser des „Deutschen Volkswirt“ über die tieferen Gründe der „Kapitalknappheit als Krisenursache“ aufgeklärt. Carl Landauer konfrontiert das Publikum mit einer neuen Frage:

Warum wirkt das Ansteigen des Zinses nicht rechtzeitig genug, um die Investitionen auf das Maß der Spartätigkeit zurückzuzwingen, zumal doch diese Erhöhung des Zinses gleichzeitig durch die Erhöhung der Preise unterstützt wird? Denn die Ausbauarbeiten am Produktionsapparat werden von zwei Seiten her verteuert: Sie verlangen einen erhöhten Kapitalaufwand, weil unterdessen die Materialien und die Arbeitskräfte teurer geworden sind, und eine höhere Verzinsung, weil die Anleihen nicht mehr so billig untergebracht werden können. Einmal begonnene Investitionen sind außerordentlich schwer und in der Regel nur mit großen Verlusten abzubrechen.
(Landauer, ebenda)

Welche Probleme nun mit dem Abbruch größerer Investitionsvorhaben auftauchen, wollen wir weder anhand der Berliner U-Bahn noch am Beispiel von Wasserkraftwerken diskutieren. Was Landauer da in seinem Artikel weiter schreibt, ist eine Beleidigung der menschlichen Intelligenz. Er hätte wohl gern noch den Bau der Berliner U-Bahn gestoppt gesehen, um die Krise mit „Sparen“ zu überwinden, statt eine expansive Geldpolitik und die Aufgabe des Goldstandards zu fordern.

Das „Institut für Konjunkturforschung“ ist dergleichen Unsinn damals engagiert entgegengetreten und hat gegen das Saysche Theorem, die sogenannte „Theorie der Absatzwege“, Stellung bezogen. Das Institut verwies darauf, dass letztlich der Konsum der Sinn aller Investitionen ist und daher die immer wieder geforderte Verringerung der Konsumquote auch die Investition beeinträchtigen werde.

Der Einwand von Landauer war wieder die Geschichte mit dem Volkseinkommen gleich dem Arbeitsprodukt, weswegen es na Nachfrage nicht fehlen könne.

Es kann auch niemand, der vom Wesen der Wirtschaft eine Ahnung hat, auf den Gedanken kommen, der Mangel an Kaufkraft bedeute einfach Mangel an Geld. Wenn die Produktion gestiegen ist, dann ist nichts einfacher, als das Geld zur Übernahme der Mehrprodukte zu vermehren. Man braucht dazu nur eine entsprechende Notenbankpolitik, und selbst wenn diese ausbleibt – was aber in einem modernen Land kaum denkbar ist -, dann stellt sich das Gleichgewicht zwischen Geld und Gütermenge von selbst durch entsprechendes Fallen der Preise ein.
(Landauer, ebenda)

Soso, die Deflation der Preise verschärfe die Krise nicht, sondern führe zum Gleichgewicht, ist womöglich noch heilsam und erstrebenswert. Aber noch vorher würden die Notenbanken doch „in einem modernen Land“ eine ausreichend expansive Geldpolitik betreiben.

Daß die übrigen Teile der Wirtschaft zuerst durch die Opfer, die unter ungünstiger gewordenen Umständen für den Versuch der Vollendung langfristiger Investitionen gebracht werden müssen, und später durch deren tatsächlichen Zusammenbruch in Mitleidenschaft gezogen werden, gibt dem Wirtschaftsforscher keine Rätsel mehr auf. Mit der Entdeckung jenes ersten Anstoßes ist das Konjunkturproblem grundsätzlich gelöst, und darum ist die Theorie, die Kapitalknappheit für das Ende der „normalen“ Hochkonjunktur verantwortlich macht, mit Recht zur herrschenden Meinung der Wissenschaft geworden.
(Landauer, ebenda)

Lassen wir das Thema Landauer und den „Deutschen Volkswirt“ hier; jeder kann sich ausmalen, wie die Fronten und Diskussionen seinerzeit verlaufen sind und warum etwa das „Institut für Konjunkturforschung“, das seinerzeit ehrenwerte Positionen vertrat, damit einsam auf verlorenem Posten stand.
 
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Dass du die Elaborate solcher Gestalten so geduldig lesen kannst ... ich selbst habe "Von Hegel zu Hitler" beiseiten legen müssen, weil es mich zu sehr runterzog, da zu lesen, wie Heerscharen von "Gelehrten" vor und während des NS zutiefst menschenverachtenden Weltbilder entwickelten. Was immer man von Kiesewetters Gesamt-Diskurs halten mag (ich werde da skeptisch, wenn er ins Schwärmen über den Liberalismus gerät), er und ein Freund haben mich davon überzeugt, dass diese Sorte "Gelehrter" nur jene Rechtfertigungen liefert, ohne die Verbrechen in großen Maßstab nicht möglich sind. Ganz zu schweigen von dem Dreck, der vor 1945 antisemitische Hetzschriften übelster Sorte verfasste und nach '45 seine Karrieren in der BRD fortsetzen konnte.
Logisch, dass in der Verbrecherkartei der Geschichte auch die "Vokswirte" ihren Platz finden, dank deren luzider Theorien während der Weltwirtschaftskrise der damals in Deutschland als Luxusgetränk geltende "Bohnenkaffee" in Brasilien zum Heizen von Lokomotiven benutzt wurde. Später wurden dann Menschen verheizt ... :rolleyes2:
 
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Hellmann
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Dass du die Elaborate solcher Gestalten so geduldig lesen kannst ...

Das war mein Leben, wenn Leute wie ich das nicht machen, wer wird es dann jemals tun?

Logisch, dass in der Verbrecherkartei der Geschichte auch die "Vokswirte" ihren Platz finden, dank deren luzider Theorien während der Weltwirtschaftskrise der damals in Deutschland als Luxusgetränk geltende "Bohnenkaffee" in Brasilien zum Heizen von Lokomotiven benutzt wurde.

Diese "luziden Theorien" werden den Studenten der Ökonomie bis heute ins Hirn geschraubt, man mag es nicht glauben. Niemand unternimmt etwas dagegen, jedenfalls fast niemand. :)
 

Cheops

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Carl Landauer war Sozialdemokrat und dazu kommt mir ein passender Spruch in den Sinn:

Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten!
An den Ursachen der Krisen geht auch Landauer heftig vorbei, denn die sind vielfältiger Natur...
 
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Carl Landauer war Sozialdemokrat und dazu kommt mir ein passender Spruch in den Sinn:

Wer hat uns verraten? Sozialdemokraten!
An den Ursachen der Krisen geht auch Landauer heftig vorbei, denn die sind vielfältiger Natur...

Auf Wikipedia steht über ihn:

Carl Landauer (* 15. Oktober 1891 in München; † 16. Oktober 1983 Oakland, Kalifornien) war ein deutscher Sozialdemokrat und Theoretiker von Wirtschaftssystemen im Vergleich.

Er promovierte in Heidelberg, war Herausgeber der angesehenen Zeitschrift Der Deutsche Volkswirt und war bis 1933 a. o. Professor an der Handelshochschule Berlin.

Seit 1912 war er Mitglied der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands. Dabei setzte er sich 1919 gegen die Münchner Räterepublik ein.

Carl Landauer musste vor dem Nationalsozialismus fliehen und bekam 1934 eine Stelle im Department of Economics an der University of California, Berkeley.

Quelle http://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Landauer

@Hellmann,

das von mir fett Hervorgehobene illustriert vielleicht, wie du zu deinen Theorien über US-Verschwörer und Wirtschaftswissenschaftler kommst - es sei denn, die Amis vergeben aus lauter Nächstenliebe Professuren an emigrierte Krauts. Wobei mir nicht klar ist, was zumindest intelligente Nazis gegen rechte Sozis wie den Landauer hatten. Die haben ihnen doch mit der Niederschlagung der sozialistischen Bestrebungen 1919 den Weg bereitet. Und deinen Worten zufolge haben die Landauers auch zu jener Wirtschaftskrise beigetragen, ohne die die NSDAP eine Kleinpartei mit 2 Prozent geblieben wäre.
 
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Diese "luziden Theorien" werden den Studenten der Ökonomie bis heute ins Hirn geschraubt, man mag es nicht glauben. Niemand unternimmt etwas dagegen, jedenfalls fast niemand. :)

Biografien wie die von dem Landauer mögen für sich sprechen, aber ich kann auf der Ebene der Personen und Karrieren, Klüngel und Netzwerke nicht argumentieren. Mein Gedächtnis für Namen und Gesichter ist eher schlecht und auch meine Wahrnehmung der Beziehungen nicht sonderlich gut ausgeprägt. Dass ich die Gesichter, die ungebeten vor meinem geistigem Auge auftauchen, am liebsten mit dem Vorschlaghammer bearbeiten will, macht die Sache nicht besser :rolleyes2:

Ich muss mich also an die Ergebnisse halten und die sprechen für sich. Da habe ich das Gefühl, man will den Menschen jedes Wissen darum nehmen, wie sie selbst und aus eigener Kraft die Produktion und Verteilung von Gütern so organisieren können, dass es für alle reicht. "Wirtschaft" wird als Naturkraft gesehen und ihre Krisen zum unabänderlichen Schicksal erklärt. Desorganisation und Chaos werden zu Selbstorganisation "am Markt" hochstilisiert.
 

Cheops

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Auf Wikipedia steht über ihn:



Quelle http://de.wikipedia.org/wiki/Carl_Landauer

@Hellmann,

das von mir fett Hervorgehobene illustriert vielleicht, wie du zu deinen Theorien über US-Verschwörer und Wirtschaftswissenschaftler kommst - es sei denn, die Amis vergeben aus lauter Nächstenliebe Professuren an emigrierte Krauts. Wobei mir nicht klar ist, was zumindest intelligente Nazis gegen rechte Sozis wie den Landauer hatten. Die haben ihnen doch mit der Niederschlagung der sozialistischen Bestrebungen 1919 den Weg bereitet. Und deinen Worten zufolge haben die Landauers auch zu jener Wirtschaftskrise beigetragen, ohne die die NSDAP eine Kleinpartei mit 2 Prozent geblieben wäre.
Also "rechte Sozis" sind genauso ein Widerspruch in sich, wie linke Nazis. Das sind sinnlose verbale Konstrukte.
Es gibt vielleicht Sozialdemokraten, die der CDU die Reste von deren Mitte abjagen wollen, aber rechte Sozis sind einfach keine Sozis mehr, sondern wäre nur Fußvolk der CDU!
 
OP
Hellmann
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@Beverly

Mit dem Carl Landauer muss ich mich noch einmal etwas näher befassen, weil ich Mitte der 80er Jahre noch nicht den nötigen Hintergrund hatte.

Die umgehende Professur in den USA deutet darauf hin, dass er schon vorher für diese Seite gearbeitet hat. Ja, davon gehe ich nach aller Erfahrung aus. So freigiebig sind die nicht mit Professorenstellen, da sind andere Emigranten halb verhungert.

Landauer war auch treibende Kraft des schändlichen Treibens gegen Wagemann:

Anti-Wagemann : 3 Kritiken / von Carl Landauer ; L. Albert Hahn ; Gustav Stolper

Berlin W 35, Schöneberger Ufer 32 : Der deutsche Volkswirt
Schriftenreihe der deutschen Volkswirt ; 11
Aus: Der dt. Volkswirt. 1932, 22. u. 29. Jan. u. 5. u. 12. Febr.
Quelle: https://portal.d-nb.de/opac.htm?met...ltId=atr%3D12430155X%26any&currentPosition=13

Wagemann hatte Beschäftigungsprogramme vorgeschlagen, um die schlimmste Not der Erwerbslosen zu lindern.

Die SPD hat damals schon die übelste Rolle gespielt:

Das Inflationsargument
Im Januar 1932 war das Arbeitslosenheer in Deutschland auf 6 Millionen angeschwollen. Nazis und Kommunisten frohlocken, schrieb Julius Leber in sein Tagebuch:[9] "Denn ihre Mutter ist die Not, ist die Verzweiflung eines Volkes, das keinen Ausweg mehr sieht aus den Wirrnissen einer sinnlos gewordenen Gegenwart."

Doch die SPD-Führung – der Parteichef Otto Wels, der Fraktionsvorsitzende Rudolf Breitscheid und die Wirtschaftsexperten Hilferding, Naphtali und Bauer – wiesen den WTB-Plan zurück.

Das Hauptargument der SPD-Führung war, der ADGB-Plan sei "inflationistisch". Hilferdings Haltung mag sich dadurch erklären, dass er während der Hyperinflation von 1923 Reichswirtschaftsminister gewesen war. Doch 1932 argumentierte Hilferding, wer mit staatlichen Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen dem kapitalistischen System aus der Klemme helfen wolle, der sei kein Marxist. SPD-Chef Otto Wels nahm es seinerseits dem ADGB übel, dass dieser plötzlich in der Partei den Ton angeben wolle. Der Hauptwiderstand der SPD-Oberen richtete sich jedoch gegen die Finanzierung durch zusätzliche Kaufkraftschöpfung seitens der Reichsbank, und damit standen sie in einer Front mit dem Reichsbankpräsidenten Luther und dessen Vorgänger Hjalmar Schacht, der zu dieser Zeit bereits mit Hochdruck das "Projekt Hitler" vorantrieb.
Quelle: http://www.solon-line.de/aktive-konjunkturpolitik.html

Von Hjalmar Schacht wurde 1932 verbreitet, es fehle der Wirtschaft nicht an Geld, sondern an Kapital, dieses müsse aber erst erarbeitet und erspart werden. Der gleiche Nonsense also, wie von Carl Landauer.

Das ganze Thema ist bisher nie richtig aufgearbeitet worden, wie damals absichtlich die Menschen ins Eelnd getrieben wurden, von der SPD ganz vorne dran.

Allerdings hat Wladimir Woytinsky vom ADGB später auch eine Professur in den USA bekommen, allerdings hat der vorher noch für die ILO in Genf einige Bücher mit gewaltigen Lügen über die Ursache der Arbeitslosigkeit verbreitet, nachdem er sich in Deutschland noch für Beschäftigungsprogramme eingesetzt hatte.

Die ILO (Internationale Arbeiterorganisation) war auch so ein Verräterverein in der Großen Depression.

Werde das bei Gelegenheit einmal breiter ausarbeiten.
 
OP
Hellmann
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Die von Wagemann und Woytinski propagierten Beschäftigungsprogramme hätten die NSDAP fast verhindert.

Wenn die SPD nicht gewesen wäre:

Die Arbeitsbeschaffungsdebatte und das Sichtbarwerden einer breiten Koalition in dieser Frage führte in der zweiten Hälfte 1932 zu einem markanten Stimmungsumschwung: Bei den Reichstagswahlen im November erhielten die Nationalsozialisten 2 Mio. Stimmen weniger als noch im Juli. Julius Leber beschreibt die Stimmung während des Wahlkampfes im Oktober: "Die gleichen, die noch vor sechs Wochen voller Enthusiasmus und Begeisterung ,Heil Hitler' brüllten – sie legen heute sorgfältigst Wert darauf, dass niemand mehr an diesen wunden Punkt in ihrer Vergangenheit rührt, denn Hitler ist heute nicht mehr fein, er ist nicht mehr vornehm, er ist – über Nacht – aus der Mode gekommen."[18]

Der WTB-Plan hatte den Nazis das Thema Arbeitslosigkeit aus der Hand genommen, dafür sorgte schon die Tatsache, dass die Forderung nach Schaffung von einer Million gesellschaftlich nützlicher Arbeitsplätze von den Gewerkschaften erhoben wurde. Zwar hatte Adolf Hitlers innerparteilicher Rivale Gregor Strasser noch im Wahlkampf vor der Juli-Wahl 1932 in der NSDAP ein "Sofortprogramm" durchsetzen und massiv verbreiten können, das dem WTB-Plan in manchen Punkten ähnlich sah. Doch Hitler ließ es, vermutlich auf Betreiben Schachts und dessen mächtiger Wirtschaftsfreunde, schon im September buchstäblich einstampfen und am 22. Oktober 1932 von der NSDAP-Reichspropagandaleitung ausdrücklich zurückziehen.[19] Ende 1932 war die Nazi-Partei zerstritten und nach den Stimmenverlusten am 6. November 1932 demoralisiert.

...

Letzte Chance unter von Schleicher
Mit den meisten Vertretern der "Gewerkschaftsachse" führte General von Schleicher in der zweiten Jahreshälfte 1932 Sondierungsgespräche, ob sie eine von ihm geleitete Regierung, welche die Arbeitsbeschaffung in den Mittelpunkt stellen und die Nazis spalten und ausschalten wolle, unterstützen würden. Alle Gespräche verliefen positiv, nur der SPD-Fraktionsvorsitzende Rudolf Breitscheid lehnte ab...

Schleicher hatte auch Verbindungen in die Elektro- und Chemieindustrie und zu dem Industriellen Otto Wolff. Diese Industriefraktion stand in starkem Interessengegensatz zu Schacht und dessen Gönnern in der angloamerikanischen Finanzwelt und auch zu den Teilen der Schwer- und Rüstungsindustrie, die Hitler unterstützten und sich u.a. im Keppler-Kreis zusammenfanden.[22]

Schleichers Plan war durchaus realistisch: Erstens wollte er Arbeit schaffen; zweitens wollte er, gestützt auf die Reichswehr und Gewerkschaften, eine breite politische „Querfront“, um die Nazi-Bewegung durch Spaltung der Partei und Zerschlagung ihrer paramilitärischen Organisationen unschädlich zu machen. Dazu hätte er vorübergehend den Staatsnotstand erklären müssen. Die SPD-Spitze lehnte dies jedoch ab und verlangte vom ADGB dieselbe Haltung. ADGB-Chef Leipart verhandelte zwar mit Schleicher, konnte sich aber zu einem Alleingang ohne die SPD nicht durchringen.
Quelle: http://www.solon-line.de/aktive-konjunkturpolitik.html

Da braucht man sich nicht zu wundern, dass der Neoliberalismus heute gerade unter einer rotgrünen Regierung durchgesetzt wurde.
 

Cheops

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Schröders Rot/Grün ist genauso Geschichte wie Hitler, aber seitdem gab es gar keine nennenswerten Innenpolitik und das ist ja nun auch nicht Sinn der Sache. Mit ein paar gestammelten Verboten, Einschränkungen und der Überwachung der Bürger kann man kein Land regieren und in einer Wirtschaftskrise schon gar nicht. Deutschland braucht endlich wieder Politiker und nicht nur hoch gepushte Karrieristen!
 
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Also "rechte Sozis" sind genauso ein Widerspruch in sich, wie linke Nazis. Das sind sinnlose verbale Konstrukte.
Es gibt vielleicht Sozialdemokraten, die der CDU die Reste von deren Mitte abjagen wollen, aber rechte Sozis sind einfach keine Sozis mehr, sondern wäre nur Fußvolk der CDU!

Es gab Nazis, die sich für "links" hielten - die Fraktion im die Gebrüder Strasser.
Die verstanden unter links bzw. Sozialismus etwas Anderes als die eigentlichen Linken, aber immerhin.

So wie linke Nazis keine Linken im eigentlichen Sinn waren, sind rechte Sozis auch keine Rechten im eigentlichen Sinn - aber trotzdem daneben :mad: Ich habe die Entwicklung der SPD lange genug verfolgt, um zu wissen, was rechte Sozis da waren und sind. Es fing an mit Noske und endete mit Gestalten wie Schröder und den Sozis in der Merkel-Regierung, die ich für fast noch schlimmer als sie halte.
Rechte Sozis verfolgen natürlich kein rechtes Projekt, wie die eigentlichen Rechten. Aber sie verfolgen auch kein linkes Projekt und mögen linke Projekte ebenso bekämpfen wie rechte Systeme.
Die Frage ist: verstehen sie sich als "Anwalt und Lobby der kleinen Leute" im bestehendem System? Würden sie zumindest den Bettel hinschmeißen und sagen "nicht mit uns!", wenn das System nicht mehr für die kleinen Leute da ist?
Oder verstehen sie sich als Aufpasser, Büttel und Kontrolleure des Systems, welchen die "kleinen Leute" unter Kontrolle halten und jeden Widerstand abblocken? Wohlgemerkt ohne dass es als Gegenleistung für Unterordnung noch Sicherheit und wenigstens bescheidenen Wohlstand gibt?
Das Gebaren mancher Sozis legt den Schluss nahe, dass sie die Büttel-Rolle sogar gern und mit einer gewissen Gehässigkeit spielen. Ich denke da nur an die saudummen Sprüche von Wowereit, Sarrazin und Körting in Berlin. Oder die von den Sozis in der Großen Koalition mitgetragenen Hartz-"Optimierungen".
 
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Die von Wagemann und Woytinski propagierten Beschäftigungsprogramme hätten die NSDAP fast verhindert.

Wenn die SPD nicht gewesen wäre:


Quelle: http://www.solon-line.de/aktive-konjunkturpolitik.html

Da braucht man sich nicht zu wundern, dass der Neoliberalismus heute gerade unter einer rotgrünen Regierung durchgesetzt wurde.

In einem anderen Forum meinte Sauerländer, den Deutschen würden die harten politischen Instinkte fehlen. Ich antwortete ihm, dass das nicht stimmt und bei den politisch Handelnden die Instinkte durchaus vorhanden sind. Allerdings sind es die Instinkte von Verrätern ...
 

Cheops

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Es gab Nazis, die sich für "links" hielten - die Fraktion im die Gebrüder Strasser.
Die verstanden unter links bzw. Sozialismus etwas Anderes als die eigentlichen Linken, aber immerhin.

So wie linke Nazis keine Linken im eigentlichen Sinn waren, sind rechte Sozis auch keine Rechten im eigentlichen Sinn - aber trotzdem daneben :mad: Ich habe die Entwicklung der SPD lange genug verfolgt, um zu wissen, was rechte Sozis da waren und sind. Es fing an mit Noske und endete mit Gestalten wie Schröder und den Sozis in der Merkel-Regierung, die ich für fast noch schlimmer als sie halte.
Rechte Sozis verfolgen natürlich kein rechtes Projekt, wie die eigentlichen Rechten. Aber sie verfolgen auch kein linkes Projekt und mögen linke Projekte ebenso bekämpfen wie rechte Systeme.
Die Frage ist: verstehen sie sich als "Anwalt und Lobby der kleinen Leute" im bestehendem System? Würden sie zumindest den Bettel hinschmeißen und sagen "nicht mit uns!", wenn das System nicht mehr für die kleinen Leute da ist?
Oder verstehen sie sich als Aufpasser, Büttel und Kontrolleure des Systems, welchen die "kleinen Leute" unter Kontrolle halten und jeden Widerstand abblocken? Wohlgemerkt ohne dass es als Gegenleistung für Unterordnung noch Sicherheit und wenigstens bescheidenen Wohlstand gibt?
Das Gebaren mancher Sozis legt den Schluss nahe, dass sie die Büttel-Rolle sogar gern und mit einer gewissen Gehässigkeit spielen. Ich denke da nur an die saudummen Sprüche von Wowereit, Sarrazin und Körting in Berlin. Oder die von den Sozis in der Großen Koalition mitgetragenen Hartz-"Optimierungen".
Ich will mich auf diesen verbalen Müll erst gar nicht einlassen, denn ich habe gefestigte Vorstellung von Linken und von Rechten...
 

Cheops

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die hatte ich auch mal ...
Es gibt keinen nachvollziehbaren Grund für mich, warum ich nun deine Zweifel teilen sollte, also belasse ich es dabei.
Ich bin mit mir ganz gut durchs Leben in mehreren Systemen gekommen und so soll es bleiben. :)
 
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Ich will mich auf diesen verbalen Müll erst gar nicht einlassen, denn ich habe gefestigte Vorstellung von Linken und von Rechten...

Mit "links" bin ich schon lange fertig. - Ich reg mich auch schon gar nicht mehr darüber auf, wenn sich Leute 'links' nennen,wenn die das einigermaßen ernst nehmen und dann nach besten Möglichkeiten, die sie -individuell haben- auch danach handeln. Aber ganz allgemein, die Bedeutung von links ist NULL.

"Links" und "rechts" und fast alles dazwischen sind zu einem großen Teil zusammengepreßt, - eine Art Kompression - und die Compression (Verdichtung) geht eindeutig in Richtung rechts - und nicht nach links - da ist TOTLAND-bis zum übergeworfenen linken Flügel der NPD.-Zwischen dem linken Flügel der NPD und der sich selbst bezeichnenden Linke ist NULL. - Auch die Mitte ist längst nicht mehr in der Mitte.

Ich hab das schon mal geschrieben und bezeichnet als eine "Compression der Fast-Gesamt-Gesellschaft nach Rechts".
Und der Compressor, in der Medientechnik bezeichnet man Compressoren als Dynamik-Tools (Audio ("Lautmacher" für Anfänger/"Kontrast-Werkzeug" für Bild-Videobearbeitung), im Handwerk Verdichtung zur Herstellung von Druckluft, um den Workflow zu erhöhen - also auch ein Dynamik-Werkzeug.
Der Kompressor der Gesellschaft ist der versiegende Geldhahn und macht dadurch "Druck".

zu Links und Rechts in der Politischen Landschaft, da lese mensch Wikipedia, da ist das gut beschrieben. Übrigens sehen das die Anarchisten der FAU ziemlich genauso, - was nur darauf hinweist, dass der Unterschied zwischen "links" und "rechts" relativ pille-palle ist; - somit empfinde ich die FAU als eine wenigen ehrlichen Politik-Organisationen.

Pinochet in Chile war der Diktator eines "sozialistischen Experiments". ("Die Demokratie muss ab und zu in Blut gebadet werden").

Wie viele Beispiele über den Unsinn von Links und Rechts bietet den die Geschichte des deutschen Nationalsozialismus (also des deutschen Faschismus). Mir fallen deutlich mindestens zwei ein, es können wahrscheinlich noch wesentlich mehrere Gruppierungen darunter fallen.

gruss, deserd
 

Cheops

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Mit "links" bin ich schon lange fertig. - Ich reg mich auch schon gar nicht mehr darüber auf, wenn sich Leute 'links' nennen,wenn die das einigermaßen ernst nehmen und dann nach besten Möglichkeiten, die sie -individuell haben- auch danach handeln. Aber ganz allgemein, die Bedeutung von links ist NULL.

"Links" und "rechts" und fast alles dazwischen sind zu einem großen Teil zusammengepreßt, - eine Art Kompression - und die Compression (Verdichtung) geht eindeutig in Richtung rechts - und nicht nach links - da ist TOTLAND-bis zum übergeworfenen linken Flügel der NPD.-Zwischen dem linken Flügel der NPD und der sich selbst bezeichnenden Linke ist NULL. - Auch die Mitte ist längst nicht mehr in der Mitte.

Ich hab das schon mal geschrieben und bezeichnet als eine "Compression der Fast-Gesamt-Gesellschaft nach Rechts".
Und der Compressor, in der Medientechnik bezeichnet man Compressoren als Dynamik-Tools (Audio ("Lautmacher" für Anfänger/"Kontrast-Werkzeug" für Bild-Videobearbeitung), im Handwerk Verdichtung zur Herstellung von Druckluft, um den Workflow zu erhöhen - also auch ein Dynamik-Werkzeug.
Der Kompressor der Gesellschaft ist der versiegende Geldhahn und macht dadurch "Druck".

zu Links und Rechts in der Politischen Landschaft, da lese mensch Wikipedia, da ist das gut beschrieben. Übrigens sehen das die Anarchisten der FAU ziemlich genauso, - was nur darauf hinweist, dass der Unterschied zwischen "links" und "rechts" relativ pille-palle ist; - somit empfinde ich die FAU als eine wenigen ehrlichen Politik-Organisationen.

Pinochet in Chile war der Diktator eines "sozialistischen Experiments". ("Die Demokratie muss ab und zu in Blut gebadet werden").

Wie viele Beispiele über den Unsinn von Links und Rechts bietet den die Geschichte des deutschen Nationalsozialismus (also des deutschen Faschismus). Mir fallen deutlich mindestens zwei ein, es können wahrscheinlich noch wesentlich mehrere Gruppierungen darunter fallen.

gruss, deserd
Links und linkes Denken hat nichts mit dem untergegangenen Stalinismus zu tun, sondern es ist eine Sache, die man mit dem Herzen bestimmt. Also genau dem, was jeder anderen politischen Richtung so völlig abgeht. Da es eine echte linke Regierung und Politik noch nie gegeben hat, kann man also auch keine linke Politik verteufeln. Bei mir ist links der Gedanke an eine bessere Welt, in der es allen Menschen besser geht und eben nicht nur einer Handvoll Funktionäre! :winken:
 
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Es gab Nazis, die sich für "links" hielten - die Fraktion im die Gebrüder Strasser.
Die verstanden unter links bzw. Sozialismus etwas Anderes als die eigentlichen Linken, aber immerhin.

So wie linke Nazis keine Linken im eigentlichen Sinn waren, sind rechte Sozis auch keine Rechten im eigentlichen Sinn - aber trotzdem daneben :mad: Ich habe die Entwicklung der SPD lange genug verfolgt, um zu wissen, was rechte Sozis da waren und sind. Es fing an mit Noske und endete mit Gestalten wie Schröder und den Sozis in der Merkel-Regierung, die ich für fast noch schlimmer als sie halte.
Rechte Sozis verfolgen natürlich kein rechtes Projekt, wie die eigentlichen Rechten. Aber sie verfolgen auch kein linkes Projekt und mögen linke Projekte ebenso bekämpfen wie rechte Systeme.
Die Frage ist: verstehen sie sich als "Anwalt und Lobby der kleinen Leute" im bestehendem System? Würden sie zumindest den Bettel hinschmeißen und sagen "nicht mit uns!", wenn das System nicht mehr für die kleinen Leute da ist?
Oder verstehen sie sich als Aufpasser, Büttel und Kontrolleure des Systems, welchen die "kleinen Leute" unter Kontrolle halten und jeden Widerstand abblocken? Wohlgemerkt ohne dass es als Gegenleistung für Unterordnung noch Sicherheit und wenigstens bescheidenen Wohlstand gibt?
Das Gebaren mancher Sozis legt den Schluss nahe, dass sie die Büttel-Rolle sogar gern und mit einer gewissen Gehässigkeit spielen. Ich denke da nur an die saudummen Sprüche von Wowereit, Sarrazin und Körting in Berlin. Oder die von den Sozis in der Großen Koalition mitgetragenen Hartz-"Optimierungen".

Sarrazin gefällt, ist schließlich Rekordhalter mit 48 Nebenjobs. Und wir reden hier nicht von 400,--€ "Geschichten", sondern von Vorstands- und Aufsichtsratpositionen in div. Konzernen.

Statt "links und ein wenig mehr echtes und weniger echtes fast-links" würde ich es mal mit Schattierungen von GRAU probieren.
 
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Mit "links" bin ich schon lange fertig. - Ich reg mich auch schon gar nicht mehr darüber auf, wenn sich Leute 'links' nennen,wenn die das einigermaßen ernst nehmen und dann nach besten Möglichkeiten, die sie -individuell haben- auch danach handeln. Aber ganz allgemein, die Bedeutung von links ist NULL.

"Links" und "rechts" und fast alles dazwischen sind zu einem großen Teil zusammengepreßt, - eine Art Kompression - und die Compression (Verdichtung) geht eindeutig in Richtung rechts - und nicht nach links - da ist TOTLAND-bis zum übergeworfenen linken Flügel der NPD.-Zwischen dem linken Flügel der NPD und der sich selbst bezeichnenden Linke ist NULL. - Auch die Mitte ist längst nicht mehr in der Mitte.

Ich hab das schon mal geschrieben und bezeichnet als eine "Compression der Fast-Gesamt-Gesellschaft nach Rechts".
Und der Compressor, in der Medientechnik bezeichnet man Compressoren als Dynamik-Tools (Audio ("Lautmacher" für Anfänger/"Kontrast-Werkzeug" für Bild-Videobearbeitung), im Handwerk Verdichtung zur Herstellung von Druckluft, um den Workflow zu erhöhen - also auch ein Dynamik-Werkzeug.
Der Kompressor der Gesellschaft ist der versiegende Geldhahn und macht dadurch "Druck".

zu Links und Rechts in der Politischen Landschaft, da lese mensch Wikipedia, da ist das gut beschrieben. Übrigens sehen das die Anarchisten der FAU ziemlich genauso, - was nur darauf hinweist, dass der Unterschied zwischen "links" und "rechts" relativ pille-palle ist; - somit empfinde ich die FAU als eine wenigen ehrlichen Politik-Organisationen.

Pinochet in Chile war der Diktator eines "sozialistischen Experiments". ("Die Demokratie muss ab und zu in Blut gebadet werden").

Wie viele Beispiele über den Unsinn von Links und Rechts bietet den die Geschichte des deutschen Nationalsozialismus (also des deutschen Faschismus). Mir fallen deutlich mindestens zwei ein, es können wahrscheinlich noch wesentlich mehrere Gruppierungen darunter fallen.

gruss, deserd

Dann hat die BRD doch erreicht, was sie will: aufgerieben im nicht existierenden "links".
 

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