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Arbeitsscheu, nutzlose Narren oder gekauft? - was sind "Künstler und Intellektuelle"?

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Arbeitsscheu, nutzlose Narren oder gekauft? - was sind "Künstler und Intellektuelle"?

Obwohl - oder weil - ich selbst Intellktuelle und kreativ tätig bin, möchte ich hier den Status dieses Berufsstandes hinterfragen. Weil es dabei viele Ungereimtheiten und noch mehr Ärgernisse gibt.

"Arbeitsscheu"

Zu allen Zeiten gehörten verschiedene Spielarten der "Intellektuellen" zu den Menschen, denen es besser ging als der Masse. Priester und Schreiber waren besser dran und auf der Hierarchie weiter oben als Bauern oder Sklaven. In der Moderne müssen Fabrikarbeiter und kleine Angestellte oft stupide Tätigkeiten verrichten und sich an rigide Arbeitszeiten halten. Intellektuelle können ihren Tag freier planen und interessante Dinge tun.

"nutzlose Narren"

Mir selbst scheint es oft so, dass Intellektuelle und Kreativlinge viele Dinge produzieren, die keiner haben will. Unter der Maßgabe, dass jede/r ein Künstler oder eine Künstlerin sein könnte, kann niemand von seiner Kunst leben.

"Gekauft"

Menschen, die nicht richtig arbeiten wollen und nichts produzieren, von dem sie aus eigener Kraft leben können, brauchen "Mäzene" und, "Förderer" aller Art. Das sind immer die politisch und wirtschaftlich Mächtigen. Wer hat sonst die Mittel, faule und nutzlose Leute auszuhalten.
Wer hat auch sonst einen Bedarf an faulen und nutzlosen Leuten?

Ist damit erklärt, warum gerade viele Intellektuelle und Möchtegern-Intellektuelle so sind, wie sie sind? Nämlich nicht hochgeistig und schöpferisch, sondern anpasserisch und korrupt?

Ist damit erklärt, warum vor allem das "Fußvolk" der Intellektuellen in den Massenmedien so häufig unverdaulichen geistigen Müll produziert?

Ist damit erklärt, warum das Bildungswesen so viele Deppen produziert und höhere Bildung zum Vorrecht einer kleinen Minderheit wird? Je höher der Bildungsstand einer Gesellschaft ist, desto höher sind auch die Anforderungen an ihre Intellektuellen und desto weniger können sich Menschen ohne große geistige Gaben als elitäre Kaste aufspielen.

Ist damit auch der Dünkel vieler "Künstler und Intellektueller" gegenüber den einfachen Menschen erklärt? Sie selbst führen ein sorgenfreies Leben und kriegen für irgendwelche Faxen im Fersehen schon mal 80 000 Euro. Kommt aber der Pöbel daher und will ein Leben ohne ständige Existenzängste, rümpfen sie nur angewiedert das Näschen. "Gibts nicht!" "Wo kommen wir denn dahin, wenn andere auch so faulenzen und schmarotzen dürfen wie wir selbst!"

Ist damit auch erklärt, warum die, die uns immer als die Großen vorgeführt werden, bedeutende Wissenschaftler, Künstler, Philosophen und Schriftsteller zu Lebzeiten oft ein elendes Leben führten, verfolgt oder umgebracht wurden?

Nicht zu vergessen, dass viele "Neuerer" gegen den Widerstand ihrer Standesgenossen zu kämpfen hatten. Es heißt sogar, dass sich Innovationen erst dann durchsetzen, wenn ihre einflussreichen Gegner weggestorben sind.

Von den vielen geistigen Rückschritten ganz zu schweigen. Schon in der Antike wurde der Erdumfang relativ genau berechnet. Im Mittelalter glaubten sie trotzdem wieder, dass die Erde eine Scheibe sei und selbst Kolumbus ging beim Erdumfang noch von falschen Daten aus. Er entdeckte Amerika, weil er die Erde für kleiner hielt als es schon die alten Griechen wussten und glaubte, dass es von Spanien nach Indien nur einige tausend Kilometer seien.
 
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Obwohl - oder weil - ich selbst Intellktuelle und kreativ tätig bin, möchte ich hier den Status dieses Berufsstandes hinterfragen.
Jeder Mensch hat im Prinzip das Recht zu leben, das betrifft jeden Berufsstand.
Aber es gibt auch (nicht wenige) Menschen, deren Arbeit darin besteht, andere Leute arbeitslos zu machen.

"Arbeitsscheu"
Zu allen Zeiten gehörten verschiedene Spielarten der "Intellektuellen" zu den Menschen, denen es besser ging als der Masse. Priester und Schreiber waren besser dran und auf der Hierarchie weiter oben als Bauern oder Sklaven. In der Moderne müssen Fabrikarbeiter und kleine Angestellte oft stupide Tätigkeiten verrichten und sich an rigide Arbeitszeiten halten. Intellektuelle können ihren Tag freier planen und interessante Dinge tun.

Die sogenannten Schreiber waren angestellte Schreiber und hatten zu schreiben, was die Herrschaft gedachte schreiben zu lassen.
In der neueren Zeit gehörten viele Intellektuelle zu der sogenannten "Linken"; von denen können auch einige gut leben, selbst wenn sie "kritisch" sind. Das "Kritische" wiederum wird eher akzeptiert, wenn es von einem akademisch gebildeten Intellektuellen kommt.
Es gibt übrigens auch "kritische" "Intellektuelle", die öffentlich zugeben, dass ihr "Berufsstand" nicht "unproblematisch" ist

- Na vielleicht kommen die FabrikarbeiterInnen endlich mal soweit, dass sie (they) ihre Arbeit zum Erstreiken besser Verhältnisse niederlegen .... -- = UND: ob FabrikarbeiterInnen etwas "Nützliches" produzieren, das ist noch ein anderes Thema, das in diesem Zusammenhang diskutiert werden müsste .....

"nutzlose Narren"
Mir selbst scheint es oft so, dass Intellektuelle und Kreativlinge viele Dinge produzieren, die keiner haben will. Unter der Maßgabe, dass jede/r ein Künstler oder eine Künstlerin sein könnte, kann niemand von seiner Kunst leben.
"... die keiner habe will ...." das ist man echt kritisch, und w. oben schon angeschnitten.
Aber "Politiker", "Arbeiter" und "Angestellte" sind nützlicher ??? Holla ....., "Wir" brauchen keine Nützlichen, die anderen Menschen zu "Unnützlichen" machen ...
Und wieder: "Die Produktion jeder Fabrik kann als unnützlich angesehen werden ..."

"Gekauft"
Menschen, die nicht richtig arbeiten wollen und nichts produzieren, von dem sie aus eigener Kraft leben können, brauchen "Mäzene" und, "Förderer" aller Art. Das sind immer die politisch und wirtschaftlich Mächtigen. Wer hat sonst die Mittel, faule und nutzlose Leute auszuhalten.
Wer hat auch sonst einen Bedarf an faulen und nutzlosen Leuten?

Ist damit erklärt, warum gerade viele Intellektuelle und Möchtegern-Intellektuelle so sind, wie sie sind? Nämlich nicht hochgeistig und schöpferisch, sondern anpasserisch und korrupt?

Diese Problematik, die du hier wiederum nur auf die sogenannten Intellektuellen projizierst, betrifft politisch gesehen jeden erwachsenen MenschIn

Ist damit erklärt, warum vor allem das "Fußvolk" der Intellektuellen in den Massenmedien so häufig unverdaulichen geistigen Müll produziert?
Die Antwort ist ganz einfach: Irgendwann wurde das Fernseher-Gerät erfunden. Und das brauchte ein "Programm", einen "Inhalt", damit es überhaupt verkauf werden konnte.
Und die Industrie wollte das produzieren, klar - Gewinn machen.

Ist damit erklärt, warum das Bildungswesen so viele Deppen produziert und höhere Bildung zum Vorrecht einer kleinen Minderheit wird? Je höher der Bildungsstand einer Gesellschaft ist, desto höher sind auch die Anforderungen an ihre Intellektuellen und desto weniger können sich Menschen ohne große geistige Gaben als elitäre Kaste aufspielen.
ääähhmm .... relativ unwichtig

Ist damit auch der Dünkel vieler "Künstler und Intellektueller" gegenüber den einfachen Menschen erklärt?
Dünkel und Korruption betreffen jeden Berufsstand und alle Menschen, auch angeblich ungefährliche Hausfrauen, wovon profitieren die denn ?

Ist damit auch erklärt, warum die, die uns immer als die Großen vorgeführt werden, bedeutende Wissenschaftler, Künstler, Philosophen und Schriftsteller zu Lebzeiten oft ein elendes Leben führten, verfolgt oder umgebracht wurden?

Nicht zu vergessen, dass viele "Neuerer" gegen den Widerstand ihrer Standesgenossen zu kämpfen hatten. Es heißt sogar, dass sich Innovationen erst dann durchsetzen, wenn ihre einflussreichen Gegner weggestorben sind.

Von den vielen geistigen Rückschritten ganz zu schweigen. Schon in der Antike wurde der Erdumfang relativ genau berechnet. Im Mittelalter glaubten sie trotzdem wieder, dass die Erde eine Scheibe sei und selbst Kolumbus ging beim Erdumfang noch von falschen Daten aus. Er entdeckte Amerika, weil er die Erde für kleiner hielt als es schon die alten Griechen wussten und glaubte, dass es von Spanien nach Indien nur einige tausend Kilometer seien.

Aber natürlich längst nicht alle. Ich glaube, Kant ging es einigermaßen gesichert. - George Orwell aber nicht, der ist wegen seiner Armut nur ca. 50 geworden, überwacht, kontrolliert wurde er auch wegen seiner politischen Einstellung.

Gegner, Widersacher gibt es überall. Ein Markteintritt erzeugt erhöhte Konkurrenz und mehr Wettbewerb, das gilt für alle und nicht nur für Künstler und Intellektuelle.

Das Wort "Innovationen" ist, kann auch sehr fragwürdig sein. Lange Zeit wurde es als leere Worthülse benutzt, die letzten 10 oder 20 Jahre.

Die wirksamsten Innovationen waren die Erfindung des deutschen Faschismus mit seiner Sub-Innovation Holocaust; des weiteren die "Erfindung"des Neoliberalismus.
 
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Beverly,

du hast etwas wichtiges vergessen.

Der Vorwurf an die Intellektuellen ist eigentlich schon lange historisch, und es mag -möglicherweise- eine der guten Eigenschaften des Neoliberalismus zu sein, eben genau diesen historischen Vorwurf an Intellektuelle, Künstler und Schreiber etwas abzubauen - vermittels der dem Neoliberalismus innewohnenden versprechenden Religion.
Bitte mögen auch "die Vorwerfenden" ihre (politische) Position und ihren Standort beschreiben, dazu gehört das Verhältnis von "Autonomie" und Abhängigkeit.

Aus meiner Sicht: Sollten "die Vorwerfenden" oder auch "die Intellektuellen" darüberhinaus in der Lage sein, mehr als einen Standort mit ihrem jeweiligen Environment ( = das Verhältnis von "Autonomie" und Abhängigkeiten) zu beschreiben, - es können mehrere Positionen und Standorte sein; auf jeden Fall die Wichtigsten sollten es sein -
dann wird wahrscheinlich wirklich brauchbare Kunst produziert. (erstmal unabhängig davon, ob diese brauchbare Kunst von den "Mächtigen" "erhört" oder sogar auch umgesetzt wird; = was aber i. d. Regel nicht vorkommt, weil solche Politische Kunst eigentlich immer im Rahmen politischer Linien ausgeschrieben wird, sprich parteinahe ForscherInnen)

Und jetzt das Wichtigste:
Die aktuelle Rechtspraxis und die politische Ökonomie (zumindest) in D sind dermassen ausgehölt, dass wirklich kritische Intellektuelle, zumindest was die Ausübung der "Schreibkunst" betrifft, kräftig abgebremst und werden nicht nur bedroht durch die nicht abebbende Abmahnwelle oder die zunehmende Konzentration im Verlagswesen.
 
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Mann, ich habe bestimmt den Beverly erschlagen, dass er nicht imstande ist zu antworten :kopfkratz:

Im Prinzip ist das eben auch ein heißes Thema; und wer genau gelesen hat, wird möglicherweise festgestellt haben, dass ich keinen besonderen Unterschied sehe zwischen "Schreiber", "Intellektuellem" (Textkünstler, auch egal ob Systemkritiker, S(F)achbuchschreiber oder Liebesromanschreiber) und "Künstler"

gruss, deserd
 
OP
Beverly
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(...)Im Prinzip ist das eben auch ein heißes Thema(...)

Wenn man mal frühere Epochen außen vor lässt und sich nur auf die Moderne konzentriert - die letzten 250 Jahre also - zählen zu den "Intellektuellen":

- all die religiösen Eliten, egal wie sie sich selbst nennen (Mullahs und Ayatollahs im Iran, Priester, Pfarrer und Bischöfe hier)
- die Angehörigen der Lehrberufe (Lehrer und Dozenten)
- die gesamte "schreibende Zunft" der Journalisten in Printmedien, Radio, Fernsehen und Internet
- die Wissenschaftler und "Experten"
- die schriftsteller und bildenden Künstler
- die Schauspieler
- die Kader politischer Organisationen und von Interessenverbänden

Ich halte im System für ebenso wichtig wie die so gern geschmähten Besitzer der Produktionsmittel, großer Geld- und Sachvermögen. Man bedenke nur, was die Intellektuellen im Bolschewismus mit den Besitzern großer Vermögen gemacht haben :rolleyes2:

Und selbst wenn es bei den Intellektuellen viele gibt, die a. Habenichtse sind b. für ihr Geld auch hart arbeiten, so ist wohl schon jede/r auch c. begegnet: Gestalten, die selbst nach Macht gieren oder sich von den Mächtigen aushalten lassen und sich belanglose oder verblödete Absonderungen fürstlich entlohnen lassen!
Um es noch einmal klar zu machen: für mich ist Ratzinger ein Intellektueller, Deschner und Mynarek - Kirchenkritiker - auch und ebenso die Pfarrerin in meinem Heimatkaff. Es geht um den Intellektuellen in rein "soziologischer" Sicht, nicht darum, welchem konkreten Diskurs er oder sie anhängt.
 
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Also kurz gesagt warum verdienen Leute in Hemd und Krawatte mehr als der normale Arbeiter.
Oder warum sitzen die unfähigeren weiter oben.
Warum gönnen wir nicht andern ein leben in saus und braus.

Wir Menschen sind einfach eine Dumme Spezies.
Von den Medien lassen wir uns vorkauen was wir zu denken haben.
Würden die Medien sachlich berichten würde es niemanden interessieren.
Sich eine Eigene Meinung zu bilden ist uns zu viel arbeit.
Von den andern Machtlosen lassen wir uns erzählen dass wir auch machtlos sind.
Beschweren uns, das uns die Mächtigen auf den Kopf scheißen.

Die Liste könnte man sicher beliebig verlängern.

Also wie bringt man den Menschen das selbstständige Denken wieder bei?
 
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Also wie bringt man den Menschen das selbstständige Denken wieder bei?

Wahrscheinlich indem es ihnen schlecht genug geht, sodass sie mit dem Jammern aufhören und ihr Leben endlich wieder selbst in die Hand nehmen, statt es den Menschen, die Beverly unter Punkt c. erwähnt hat, zu überlassen.

Erst wenn das Leben vor Elend nicht mehr lebenswert ist, fangen die Menschen wieder an zu Denken.
 
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Wahrscheinlich indem es ihnen schlecht genug geht, sodass sie mit dem Jammern aufhören und ihr Leben endlich wieder selbst in die Hand nehmen, statt es den Menschen, die Beverly unter Punkt c. erwähnt hat, zu überlassen.

Erst wenn das Leben vor Elend nicht mehr lebenswert ist, fangen die Menschen wieder an zu Denken.

Denken ist nun mal gar nicht so einfach. Das ist schon auch immer schwieriger geworden die letzten Jahrzehnte, weil es immer mehr Informationen gibt, von denen man nicht so einfach weiß, welche nun wichtig sind und welche nicht.

Denken ohne sehen, beobachten, analysieren ist auch nicht so der Bringer, weil an dann auf die vorgesetzten "Überfütter-Infos" angewiesen ist.
Und Sehen und Beobachten muss ebenso gelernt werden.

Aber das wird mit dem nächsten Crash wahrscheinlich anders ....


gruss, deserd
 

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