Geldgewinn ist nur zu realisieren, wenn mehr Geld in den Marktkreislauf einfließt, weil in diesem Kreislauf notwendigerweise nur die Geld-Kosten die Geld-Erlöse ermöglichen. Wie kommt das Mehr-Geld für den Gewinn in den Markt? Durch Kredit! Sie wollen einen Kredit von der Bank. Die Bank nimmt Null Geld und teilt es mathematisch in einen +Betrag und einen -Betrag. Über den +Betrag können Sie verfügen, der -Betrag steht auf Ihrem Schuldkonto bei der Bank. Wenn Sie den Kredit zurückzahlen, nehmen Sie die eingebrachte Geldsumme wieder aus dem Markt, sie verschwindet. Dabei treten zwei Probleme auf. Hauptproblem ist, wie wird erreicht, dass die Summe des auf diese Weise neugeschaffenen Geldes mit dem „Wert“ der neu geschaffenen Güter übereinstimmt und die Bank nicht beliebig Kreditgeld kreieren und damit die Güterpreise inflationieren kann.
Spatzseite vom 8. Mai 2010
Also das ist doch wirklich super!
Auch die Erklärung des fiktiven Gewinns der Unternehmer. Wenn nämlich die Politik die Profite künstlich steigert, dann entsteht der Gewinn nur zu einem Teil in Form von zusätzlichem Realkapital. Womöglich entsteht der größte Teil des Gewinns als zusätzliches Geldvermögen und muss(!) durch Verschuldung (in der Regel des Staates oder der ausländischen Handelspartner) erzeugt werden.
So ist es!
Das funktioniert alles, solange es in gewissen Rahmen bleibt. Wer schlau ist, kann durch die gegebenen Spekulationsmöglichkeiten schnell reich werden. Damit das noch schneller geht, wurden Ausfallversicherungen und Wetten erfunden, was dazu führt dass die Profite immer schneller steigen. Wenn die aber steigen, so muß immer mehr Geld erzeugt werden und dieses Geld muß wieder irgendwo angelegt werden, damit es Rendite bringt und noch mehr Geld 'erzeugt'. Wir legen da im Moment ein Tempo vor, das atemberaubend ist.
Um die 'Größe' des Problems zu verstehen, mal ein paar Zahlen:
Der Bedarf an neuen Krediten der PIIGS-Staaten alleine in diesem Jahr liegt gemäß Aussage der Bank of America bei ca. 600 Milliarden. Für die nächsten 3 Jahre sind es sogar 3,9 Billionen. Das sind ja keine neuen Kredite sondern nur die Summen der Schulden, wo die Kreditverträge auslaufen und neu finanziert werden müssen. Da ist erst recht nichts abbezahlt und die neuen Kredite werden - dank Ratingagenturen und gestiegenem Risiko - zu höheren Zinsen vergeben.
Ein Überblick wer da wem so was schuldet:
http://www.nytimes.com/interactive/2010/05/02/weekinreview/02marsh.html?ref=weekinreview
Man muß sich die Summe nur mal vorstellen und dabei dran denken, dass man für Arbeit immer weniger bezahlt bekommt und die Arbeitslosenzahlen weiter steigen werden.
Das Volk, dass also keine Arbeit und sinkendes Einkommen hat, soll diese Schulden ja 'abarbeiten' - mit höheren Steuern und Lohnverzicht. Das widerspricht sich und solange wie im Fall Griechenland diese 'ihr müßt den Gürtel enger schnallen' Auflagen umgesetzt werden, ist ein Schuldenabbau nicht möglich, denn der geht nur, wenn die Menschen auch genug verdienen um Steuern zahlen zu können, um die weiter Steigenden Zinslasten aufbringen zu können.
Unsere Politiker scheinen nicht zu kapieren, dass sie genau das Gegenteil von dem beschließen, was notwendig wäre. Sie provozieren mit solchen Maßnahmen geradezu den Zusammenbruch des Euro und sämtlicher anderer Währungen.
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