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Die Zeitung "Junge Welt" hat im März 2010 gemeinsam mit der Marx-Engels-Stiftung und der Zeitschrift Lunapark21 eine Konferenz zur gegenwärtigen Wirtschafts- und Finanzkrise veranstaltet, auf der Karl Heinz Roth einen Beitrag zur aktuellen Krise vortragen konnte.
Nachdem ich den Beitrag gelesen habe und mich sehr gewundert habe, aber der Mann ist eigentlich gelernter Mediziner, musste ich zuerst einmal einen Blick auf den Lebenslauf werfen und dachte mir, dass das Thema in die Rubrik "Innere Sicherheit" gehört.
Hä? Freiwillig zur Bundeswehr und dann Verweigerung des Diensteids?
Danach mal eben so ein Medizinstudium und gleich Karriere im SDS.
Haben Anarchisten sowas wie eine Counterintelligence? Da müssten wir mal reden. eitschen:
Puuh, wie macht der das alles so nebenbei?
Also gelernt hat er Arzt, daher wollen wir ihm sein mangelndes Verständnis der Ökonomie nicht sehr vorwerfen, oder doch?
Diese Hamburger Stiftung wurde 1984 gegründet, als die Hochzinspolitik von Volcker und Pöhl seit drei Jahren wieder für Massenarbeitslosigkeit gesorgt hatte.
Hier haben wir die Literaturliste der Stiftung. Zum Thema der geldpolitischen Verursachung von Wirtschaftskrisen und Massenarbeitslosigkeit: Fehlanzeige!
http://www.stiftung-sozialgeschichte.de/index.php?selection=30
Auch anderweitig gehen die Aktivitäten überschäumend weiter:
Der Mann muss ein Zauberer sein oder eine gute Organisation hinter sich haben, wie damals Karl Marx.
Nachdem ich den Beitrag gelesen habe und mich sehr gewundert habe, aber der Mann ist eigentlich gelernter Mediziner, musste ich zuerst einmal einen Blick auf den Lebenslauf werfen und dachte mir, dass das Thema in die Rubrik "Innere Sicherheit" gehört.
http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Heinz_RothRoth ist Sohn eines Polizeimeisters und einer Näherin; er machte 1961 Abitur und ging dann freiwillig zur Bundeswehr, wo er aber wegen Verweigerung des Diensteids in eine Sanitätseinheit strafversetzt wurde. Es folgte ein Medizinstudium in Würzburg und Köln und die Teilnahme am Studentenprotest gegen Notstandsgesetzgebung und Vietnamkrieg. Im Sozialistischen Deutschen Studentenbund (SDS) gelangte er bis in den Bundesvorstand.
Hä? Freiwillig zur Bundeswehr und dann Verweigerung des Diensteids?
Danach mal eben so ein Medizinstudium und gleich Karriere im SDS.
Wusste gar nicht, dass unsere Polizei und Justiz so flott arbeiten. Mal schauen, ob Elfer was dazu meint.1967 setzte er sein Studium und seine SDS-Tätigkeit in Hamburg fort, wo er bald per Haftbefehl gesucht wurde, dem er sich zunächst entzog. Am 5. November 1969 stellte sich Karl Heinz Roth freiwillig der Justiz, verbrachte jedoch nur zwölf Stunden in der Zelle, bevor er amnestiert wurde.
Uiuiui, da war die Polizei über die neuesten Gründungen immer bestens informiert.Roth engagierte sich nach dem Zerfall des SDS im Internationalismusreferat des AStA der Universität Hamburg und in der daraus hervorgegangenen „Gruppe Trikont“. Aus einem Teil dieser Organisation, zu dem auch Roth gehörte, ging später die „Proletarische Front“ sowie die „Proletarische Front – Gruppe Westdeutscher Kommunisten“ hervor...
Unermüdlich, einfach unermüdlich. Ein wirklich fähiger Mann. Mal eben so eine Schießerei mit der Polizei, Tote, selber schwer verletzt, wegen Mord angeklagt, freigesprochen, eine Praxis als Arzt eröffnet, neue Kontakte zu Anarchisten....gemeinsam mit anderen operaistischen Gruppen die Publikationen Wir Wollen Alles und darauf folgend autonomie – Materialien gegen die Fabrikgesellschaft herausbrachte. Zu beiden Publikationen steuerte Roth Artikel bei und wirkte bei der Gründung von autonomie 1975 mit. Daneben arbeitete er in einem Kölner Krankenhaus.
Zu einem Zwischenfall kam es am 9. Mai 1975, als Roth, wieder in Deutschland, in Köln in eine Polizeikontrolle geriet; er befand sich in Begleitung von Werner Sauber, einem Mitglied der Bewegung 2. Juni. Es kam zu einer Schießerei, bei der Werner Sauber und der Polizist Walter Pauli getötet wurden. Ein weiterer Polizist wurde angeschossen. Roth selbst wurde lebensgefährlich verletzt und in der Folge wegen Mordes angeklagt, 1977 jedoch freigesprochen.
Nach seiner Genesung ließ er sich als Arzt nieder. Politisch näherte er sich anarchistischen Bewegungen an.
Haben Anarchisten sowas wie eine Counterintelligence? Da müssten wir mal reden. eitschen:
Puuh, wie macht der das alles so nebenbei?
Und einen Doktor auch noch nebenbei. Ein Genie, mindestens so umtriebig wie sein Vorbild Karl Marx.Mitte der 1980er Jahre edierte Roth die O.M.G.U.S.-Berichte gegen die Deutsche Bank, die Dresdner Bank und die I.G. Farben. 1986 war er Mitgründer der Zeitschrift 1999. Zeitschrift für Sozialgeschichte des 20.und 21. Jahrhunderts,[1] die seit 2003 unter dem Titel Sozial.Geschichte. Zeitschrift für historische Analyse des 20. und 21. Jahrhunderts erscheint. Für dieses Periodikum ist Roth weiter als Redakteur und Autor tätig,[2] sowie im Vorstand der die Zeitschrift tragenden Stiftung für Sozialgeschichte engagiert. 1986 wurde Roth mit einer Arbeit über Filmpropaganda und Vernichtung der Geisteskranken und Behinderten im „Dritten Reich“ promoviert.
Also gelernt hat er Arzt, daher wollen wir ihm sein mangelndes Verständnis der Ökonomie nicht sehr vorwerfen, oder doch?
Diese Hamburger Stiftung wurde 1984 gegründet, als die Hochzinspolitik von Volcker und Pöhl seit drei Jahren wieder für Massenarbeitslosigkeit gesorgt hatte.
http://www.stiftung-sozialgeschichte.de/?selection=1Sie setzte sich die Aufgabe, ein Forum für interdisziplinär angelegte Forschungen über die Kontinuitäten und Brüche der Sozial-, Wissenschafts-, Mentalitäten- und Wirtschaftsgeschichte der dreißiger bis fünfziger Jahre zu bieten. Das Ziel waren fächerübergreifende geschichtswissenschaftliche Studien und Quelleneditionen mit den thematischen Schwerpunkten Weltwirtschaftskrise, NS-Herrschaft und Kalter Krieg.
Den ersten institutionellen Rahmen für dieses Projekt bildete die 1984 in Hamburg gegründete Dokumentationsstelle für NS-Sozialpolitik. Im Sommer 1986 wurde diese Einrichtung zur Hamburger Stiftung für Sozialgeschichte des 20. Jahrhunderts umgegründet.
Hier haben wir die Literaturliste der Stiftung. Zum Thema der geldpolitischen Verursachung von Wirtschaftskrisen und Massenarbeitslosigkeit: Fehlanzeige!
http://www.stiftung-sozialgeschichte.de/index.php?selection=30
Auch anderweitig gehen die Aktivitäten überschäumend weiter:
http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Heinz_RothZum 5-jährigen Jubiläumsratschlag von Attac Deutschland im April 2005 war Roth als Gastredner geladen. Er hielt die Abschlussrede mit dem Titel Der Zustand der Welt und die Chancen einer glaubwürdigen Alternative.[5]
Karl Heinz Roth ist im Beirat des Internetprojektes Informationen zur deutschen Außenpolitik. Die Gruppe Wildcat, in deren gleichnamiger Zeitschrift er publiziert, bezeichnet er gegenwärtig als seine politische Heimat. Sein politischer Ansatz ist weiterhin stark vom Operaismus beeinflusst.
Der Mann muss ein Zauberer sein oder eine gute Organisation hinter sich haben, wie damals Karl Marx.
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