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Credit Default Swaps illegal?

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Erstmal, was ist überhaupt ein CDS:

http://de.wikipedia.org/wiki/Credit_Default_Swap

CDS gibt es erst seit 1999
Seit 1999 existieren CDS-Standardverträge von der ISDA.

Weltweit ist der Bestand an Credit Default Swaps bis zum zweiten Halbjahr 2007 auf über 60 Billionen US-Dollar angewachsen (zweites Halbjahr 2004 noch unter 10 Bio. US-Dollar) und lag im ersten Halbjahr 2008 dann im Zuge der Finanzkrise ab 2007 noch über 50 Bio. US-Dollar.[3]

1999...

Da war doch was?

http://de.wikipedia.org/wiki/Glass-Steagall_Act
Glass-Steagall Act ist die Bezeichnung zweier Bundesgesetze der Vereinigten Staaten.

Das erste Gesetz wurde am 27. Februar 1932 von Präsident Herbert C. Hoover erlassen und diente der Eindämmung der Deflation während der Großen Depression.

Das bedeutendere zweite Gesetz wurde am 16. Juni 1933 von Präsident Franklin D. Roosevelt erlassen, um den Banken mehr Sicherheit zu gewährleisten und sie vor riskanten Spekulationen zu schützen. Dazu wurde in dem Gesetz die Trennung von Geschäftsbanken und Investmentbanken angeordnet. So sollte verhindert werden, dass Banken zuerst investiv bei einem Unternehmen tätig werden und dann diesem Unternehmen bei Schwierigkeiten (um die Investition zu schützen) unverantwortliche Kredite geben, die aus den gewöhnlichen Guthaben von Privatpersonen oder kleineren Unternehmen finanziert sind und diese in Gefahr bringen. Zugleich erlaubte das Gesetz erstmals, dass Banken eine Einlagenversicherung abschlossen. Diese waren zuvor verboten gewesen, um Kunden nicht in falscher Sicherheit zu wiegen, was sich aber als kontraproduktiv erwiesen hatte.
Das zweite Glass-Steagall-Gesetz wurde mehrfach modifiziert und 1999 unter Präsident Bill Clinton schließlich komplett aufgehoben.
Damals waren genau die Bankster an Clinton dran, die jetzt die Krise verursacht haben und deren 'Erfindung' diese CDS sind.

nochmal aus Wiki:
Ein Credit Default Swap (CDS) ist ein Kreditderivat zum Handeln von Ausfallrisiken von Krediten, Anleihen oder Schuldnernamen.

Eine Vertragspartei, der so genannte Sicherungsnehmer, bezahlt – normalerweise – eine Gebühr. Dafür erhält er von dem Vertragspartner, dem so genannten Sicherungsgeber, eine Ausgleichszahlung, sofern der in dem CDS-Vertrag bezeichnete Referenzschuldner ausfällt.

Der CDS ähnelt damit einer Kreditversicherung. Allerdings erhält der Sicherungsnehmer die Ausgleichzahlung unabhängig davon, ob ihm durch den Ausfall des Referenzschuldners überhaupt ein Schaden entsteht.

Referenzschuldner

Der Referenzschuldner ist der Basiswert des Derivats Credit Default Swap. Er ist die juristische Person, dessen Ausfall als Schuldner durch den CDS „versichert“ ist. Darüber hinaus können auch noch CDS-Indizes Underlying eines CDS sein. Übliche Referenzschuldner sind Unternehmen oder Staaten, welche Anleihen emitiert oder größere Kredite aufgenommen haben.
fett: So wie etwa Griechenland...

Wenn man nun eine große Investmentbank ist, so wie etwa Goldman Sachs, JP-Morgan, Bank of America usw., dann ist man praktisch ein Insider und jedes CDS-Geschäft ist ein Insidergeschäft.

Die wissen doch am besten, wem sie wieviel geliehen haben und wann diese Kredite fällig sind.

Im Fall z.B. Griechenlands sollte den kreditgebenden Banken am Besten bekannt gewesen sein, dass das Land die Kredite nicht zurückzahlen kann. Sie liessen sich dafür einiges an staatlichen Einnahmequellen überschreiben, wie etwa die Einnahmen aus Lotterien und die Flughafengebühren.
http://www.jjahnke.net/rundbr68.html#1928
Dabei sind Hedgefonds Kapitalsammelstellen für das Geld der Superreichen oder auch für Pensionsfonds vor allem aus USA und Großbritannien. Sie sitzen meist außerhalb der Eurozone in NewYork oder London und sind aus Steuergründen sehr oft in der Karibik registriert....

Einige dieser Hedgefonds gehören übrigens Banken, denen die Steuerzahler gerade aus der Krise geholfen haben und die nun munter gegen eben diese Steuerzahler, die notfalls Griechenland zu Hilfe kommen müssen, spekulieren.
Ich würde sogar soweit gehen, zu denken dass das Absicht war, das diese ganze Weltwirtschaftskrise von Anfang an geplant wurde und das der Startschuß die endgültige Abschaffung von Glass Steagull war.

Kreditgeschäfte wie das mit Griechenland waren gut kalkuliert, sorgen sie doch dafür, dass der Euro genauso schwach wird, wie der Dollar. Da haben die US-Banken dem noch jungen Europa ein ganz schönes Ei gelegt, und es warten noch mehr solche Eier...

Dahinter stehen die US-Regierung, die jeden kaltstellte, der auf den Betrug hinwies. Da wurden Bankmanager entlassen, die nicht mitmachen wollten und sogar Gouvaneure traf es, die in Talkshows den Mund nicht halten konnten, wie Elliot Spitzer. Kein Wunder, weil ja der damalige US-Finanzminister selber einer der Profiteure dieser Machenschaften ist. Als ehemaliger Goldman Sachs Mitarbeiter, hat er selbst an diesen 'Geschäftsmöglichkeiten' mitgearbeitet.

http://www.blicklog.com/2010/04/21/...ssel-zu-den-schieflagen-von-aig-ikb-und-mehr/
Die New Yorker Firma Paulson & Co. Inc. investiert in sogenannte “event-driven strategies”, setzt also auf bestimmte Marktereignisse und versucht von der richtigen Vorhersage zu profitieren.
Und diese 'events' kann man natürlich gerade in der US-Regierung am Besten herbeiführen...

Der Herr Paulson fing auch schon in 2005 an, CDS aus dem Immobiliensektor zu erwerben, der dann die erste Welle der Finanzkrise auslöste und die ihn dann so richtig reich machte. Das reichte ihm aber noch nicht und er beauftragte Goldman Sachs künstliche CDOs zu kreieren, auf deren Wertverfall er dann wetten konnte.
Übrigens hat nicht nur Goldman Sachs mit Paulson solche Geschäfte zusammen erarbeitet, sondern auch die Deutsche Bank, wie das Wall Street Journal berichtete,

So ist Paulson auch einer der Hauptverantwortlichen für die Schieflage der IKB, die dann sein Präsident Bush als Abschiedsgeschenk bekam. Leider ist das alles legitim. Kriminell wäre es aus amerikanischer Sicht ja nur, wenn es Gesetze gäbe, die das verbieten. Aber die hat man ja abgeschafft.

Die Nachdenkseiten nennen das trotzdem kriminell zeigen auch auf, warum:
http://www.nachdenkseiten.de/?p=5265

Danach ist das alles ein weltumspannendes Netzwerk aus Banken und Regierungen, mit dem auch unsere Kanzlerin gemeinsame Sache macht.
Der Verkäufer – Paulson – wettet auf den Ausfall. Hierfür ist er bereit, an den Käufer – seinem Wettgegner, IKB u. a. – eine jährliche Prämie zu zahlen. Der Wettgegner – IKB – geht davon aus, dass die Hypothekenkredite nicht faul werden und freut sich über die Zahlungen. Er gewährt also eine Ausfallversicherung für die Hypotheken. Wer sich auf synthetische CDO einlässt, kann wohl kaum behaupten, er hätte diese Zusammenhänge nicht gekannt. Deshalb wird die Klage der SEC wohl auch nicht zu einer Verurteilung führen.
Im Falle Goldman Sachs/IKB/Paulson hat Goldman eine Wette arrangiert zwischen Paulson und IKB und andere. Paulson hat in Summe 1 Mrd Dollar gewonnen, IKB u.a. haben in Summe 1 Mrd verloren, Goldman hat als Buchmacher für ein wenig Papierarbeit eines Mitarbeiters Tourre 15 Mio kassiert.
Und da war die IKB dann so pleite, dass Merkel sie an Paulsons Chef, den Herrn Bush verschenkt hat :kopfkratz:
und 7 Milliarden bekam Bush noch extra:
http://www.focus.de/finanzen/boerse...mmt-weitere-sieben-milliarden_aid_413972.html

Also, entweder sind Banken und Regierungen unendlich dumm, die Chefs absolut unfähig - oder aber, es ist eine einzige, kriminelle Mafia.
 
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Paul Krugman erklärt das gut.

Wir brauchen eine neue Art von Banken:
http://krugman.blogs.nytimes.com/2010/04/18/six-doctrines-in-search-of-a-policy-regime/

don’t literally recreate the Quiet Period system, but try to create a 21st-century version thereof.

Die großen US-Banken sind zu groß geworden. Das Schattenbankensystem übt inzwischen Bankfunktionen aus, die das offizielle Bankensystem untergraben. Wir haben Finanzinstrumente, die nicht reguliert sind. Finanzunternehmen führen vorsätzlich Kunden und Investoren für ihre abnormale Renditen in die Irre. Regierungen greifen ein und zwingen Kreditnehmer dazu, hohe Zinsen zu akzeptieren.

Die Abschaffung von Glass Steagull ermöglichte das Entstehen von Banken-Giganten und somit die Krise. Diese Giganten müssen aufgebrochen werden, denn oftmals schreiben sie den Politikern vor, welche Gesetze diese zu erlassen haben.

Die Banken als Aussteller von Derivaten können die Preise zu ihrem Vorteil beeinflussen. Sie können Investoren pleite gehen lassen und auf deren Pleite wetten, werden so immer reicher. Gibt es irgendwo nur ein Gerücht, dass ein Unternehmen pleite gehen könnte, ziehen Banken ihre Gelder ab und das Unternehmen ist pleite.

Man kann die Politik-Macher schlecht purer Idiotie beschuldigen. Keiner kann so dumm gewesen sein, alle Vor- und Anzeichen ignoriert zu haben. Ein Finanzsystem funktioniert nur gut, wenn wir weise und verantwortungsbewußte Banker haben, auf die wir bauen können, für die das Wohl der Menschen und ein funktionierender Geldkreislauf wichtig sind, statt Riesenprofite durch unberechenbare Risiken.

Wir müssen uns fragen, warum das System so lange gut gelaufen ist, wie haben wir das gemacht? Wo sind die Banker und Politiker, die ihren Job verantwortungsvoll machen?

Washingtons Blog meint dazu, dass es schwierig ist in der heutigen Zeit, wo die Banken eng mit der Politik verflochten sind und oftmals bestimmen, wer in der Regierung ein Amt bekommt, die Bankgiganten aufzubrechen.

http://www.globalresearch.ca/index.php?context=va&aid=18783
cracking down on politically connected banks is difficult for regulators. The banks' executives will call their friends in the administration and Congress to complain about the crazy regulator who is trying to keep them from running their business.
Leider scheinen diese Bankgiganten nicht nur Einfluss auf die US-Regierung zu haben. :mad:
 
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Britta
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Schadenfreude ist die Freude die entsteht, wenn jemand anderes leidet. Sie entspricht der menschlichen Natur und ist dass, was den Goldman Fall antreibt.

Der ermittelnde Direktor der SEC Robert Khuzami hatte kaum seine Stellungnahme abgegeben am Freitag, da hörte man auch schon die Jubelschreie aus jeder Ecke des Landes. "Betrug!", welch ein schönes Geräusch. Rache ist süß. Plötzlich scheint die Aussicht auf Vorladungen, Anklagen und lange Haftstrafen nicht mehr fern zu sein. Aber macht euch nicht zuviel Hoffnung. Es hat schon seinen Grund, warum man sich Goldman vorknöpft und das hat nichts mit seinen Schattengeschäften zu tun. Es ist rein politisch.

Nicht falsch verstehen; Goldman ist so schuldig wie die Hölle.

Die klatschen eine Kamikaze CDO zusammen, die so konstruiert war, dass sie hochgehen muss und die wurde dann unter die Kunden verteilt, ohne diese mit den Details vertraut zu machen. Das nennt man "Zurückhaltung von Materialinformation" und so was tut man nicht. Es ist so, als würde man stinkigen Fisch in eine Zeitung von vorgestern packen und als frisch gefangen anpreisen. So was tut man nicht.

Gemäß dem früheren Regulierer William Black, hat Goldman nicht nur Informationen zurückgehalten, sondern den Leuten sogar gesagt "Hey, diese Investment-Entscheidungen wurden von Experten gemacht, die nur gute Qualität auswählen", während tatsächlich diese 'Qualität' nur ausgewählt und an die Leute verkauft wurde, weil genau hier die Abwertung kurz bevor stand.

So prägte Goldman seine eigenen Straßenminen und bekam Unterstützung vom notorischen Hedgefond Shortseller John Paulson, der schon plante gegen genau diese CDO's zu wetten. Was aber am schockierendsten ist, ist dass Goldman dabei erwischt wurde, das er seine eigenen Klienten übers Ohr haut um Kohle zu machen. Das wird Goldman eine sehr lange Zeit anhaften. Vertrauen ist wichtig, gerade bei Wallstreet. - Goldmans Reputation ist weg.

Hier nun Goldmans Erklärung: "Obwohl Goldman Sachs 2007 verschiedene Positionen in Wohneigentums-Hypotheken Produkten hielt, war unsere Short-Positionierung keine Wette gegen unsere Klienten".

Huch. Das ist ja schlimmer wie ich dachte. Sind die wirklich so drauf, die "Ich wusste nicht, dass das Gewehr geladen war" Entschuldigung zu verwenden?

Hier ein Auszug eines Artikels von Gretchen Morgenson und Louise Story in der New York Times er erklärt was Goldman vorhatte:
"Goldman und andere Firmen benutzten eventuell die C.D.O.’s um unüblich große, negative Wetten zu platzieren, nicht hauptsächlich aus Hedge-Gründen. Die Investoren und Industrieexperten sagen, dass das die Firmen in Konflikt mit den Interessen ihren eigenen Klienten bringt.

Das simultane Verkaufen von Sicherheiten an Kunden und diese gleichzeitig zu shorten weil sie glauben dass sie in Verzug geraten, ist die zynischste Art von Kreditinformation die ich je gesehen habe" sagte Sylvain R. Raynes, ein Experte für strukturelle Finanzen bei R & R Consulting in New York. “Das ist wie wenn man sich gegen ein Ereignis versichert, wo man es selbst in der eigenen Hand hat, dass es passiert. Man kauft eine Feuerversicherung für das Haus eines Anderen und begeht dann Brandstiftung"...

Im Frühjahr 2005 traf sich eine Gruppe prominenter Händler im Büro der Deutschen Bank in New York und entwickelte ein neues System, genannt 'Pay as You Go'. Das heißt, die Versicherungen würden die, die gegen Hypotheken wetten, schneller ausbezahlen... Andere Änderungen, erhöhten ebenfalls die Wahrscheinlichkeit, dass Investoren Verluste erleiden würden wenn der Immobilienmarkt fällt.

Auch entwickelten die Banken komplexere Deals, die diejenigen begünstigten, die gegen C.D.O.'s wetteten... Bei Goldman strukturierte der Herr Egol einige Abacus-Deals auf eine Art und Weise, die es ihm ermöglichten, diese Wetten auf den Kollaps des Immobilienmarktes im Wert zu multiplizieren, bis zum 6- oder 7-fachen des Nennwertes dieser C.D.O.'s. Als der Immobilienmarkt zusammenbrach, hieß das größere Profite für Goldman und andere Short-Seller - und größere Verluste für andere Investoren. "
Das fasst doch alles schön zusammen, oder? Goldman ist ein Serienbrandstifter.

Hier ein Auszug aus den Goldman Verkaufsregeln:

Regel #1--Verbrenne den Klienten

Regel#2--Lache auf dem ganzen Weg zur Bank

Regel#3--Streite alles ab

Natürlich waren am Freitag alle am Klagen, als die SEC durch die Nachricht von den Ermittlungen den Boom abgeschwächt hat. Jeder bei CNBC fing an zu Trauern und zu Stöhnen und das hielt den ganzen Tag. All die Klischees von der "aufdringlichen Regierung" und der "abkühlende" Effekt, den das auf die Märkte haben würde, wurden aus der Mottenkiste geholt und mit fast religiöser Feierlichkeit ständig wiederholt. Jim Cramer, "Mad Money's" Labertasche, verteidigte Goldman indem er sagte, die Opfer hätten wissen müssen was abgeht.

"Käufer aufgepasst! Wenn's dich zerreisst, ist es dein Fehler." War Cramers Spruch. Glücklicherweise sieht das die SEC nicht so. Goldman betrog seine Klienten und jetzt muß Goldman dafür zahlen. Erwartet wird am Montag eine meilenlange Schleimspur aus Schlangenöl von gut gekleideten Rechtsanwälten, die sich vor dem Goldman Büro windet.

Fabrice Tourre ist der Goldman Vize Präsident, der im Zentrum des Streites steht. Er beschreibt sich selbst als der 'fabulous Fab' und tritt auf wie eine sympathische Knalltüte der seine Pflichten erfüllt als würde er ein Videospiel spielen. Er war der Hauptentwickler der Frankenstein-CDO's die all den Schaden produzierten. Unglücklicherweise für den fabulous Fab, hat er eine Papierspur hinterlassen, für was er so alles verantwortlich ist. Hier ist die E-Mail, die die Aufmerksamkeit der SEC erregte:

"Mehr und mehr Fremdfinanzierung im System. Das ganze Gebäude ist dabei, irgendwann jetzt zu kollabieren... Nur potenzielle Überleben, der fabulous Fab... Steht in der Mitte all dieser komplexen, hoch fremdfinanzierten, exotischen Handel die er verursachte ohne notwendiges Verständnis all der Auswirkungen dieser Monstrositäten!!!"

Richtig. So ist das alles nur Spaß-und Spiele für V.P. Numskull. Als letztes bleibt noch die "Verteidigung des Wahnsinns" offen. Denkt bitte daran, es handelt sich um die "Smartest Guys" im Saal. Kleiner Saal. Hier ein Ausschnitt aus dem Wall Street Journal:

"Anfang des Jahres begann Mr. Tourre— mit der Strukturierung des Abacus, ein neues Produkt aus einer Kollektion von risikoreichen Hypotheken...

Dutzende Geschäfte wie Abacus wurden zusammengepackt und über Jahre hinweg verkauft, sagen Leute die sich auskennen. Strukturierte Produkte wurden so erfolgreich, dass im Jahr 2008 der Herr Tourre nach London umzog um dieselbe Art von Geschäft für Europa zu etablieren. ("Trader Seized on Mortgage-Security Boom" Wall Street Journal)

Sicher, die Leute zu knebeln ist eine "wachsende Industrie". Und eine große Organisation wie Goldman hat ein ganzes Reservoir an Schlangenöl, so muß man keine Angst haben, dass einem die Reserven ausgehen, man hat noch genug langfristige faule Kredite am Laufen. Nur ein paar Junk-Sicherheiten zu einem Paket zusammenschnüren, ein wenig gut verpacken, sie vor den Investoren auskippen und sich die großen Profite zusammenrechnen, wenn das Schiff sinkt. Waschen, Trocknen, Wiederholen. Tourre kannte seinen Job und machte ihn gut. Der Betrug bleibt nicht an ihm haften. Der geht ganz den ganzen Weg nach oben, CEO Lloyd Blankfein, der Mann der die Richtung angibt. Das ist da, wo die Gelder stoppen.

Aber zählt die Hühner nicht zu früh. Die ganze Sache schmeckt nach großer Politik. Obama will nur seine Finanzreform über die Ziellinie pushen und gibt Gas. Er haut auf Goldman drauf um die Öffentlichkeit anzustacheln. Tatsache ist, dass Ganze ist möglicherweise nur ein politischer Schritt, ein Tanz um Unterstützung für seine Agenda. Vielleicht könnt ihr die orangen Trainingsanzüge erstmal wieder weglegen. Ist alles nur Theater.

(Frei von mir übersetzt nach Mike Withney)
 
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Britta
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Unser System ist um einiges gefährlicher wie eine Verschwörung.
Verschwörungen kann man aufdecken aber was die Banker mit unserem System angestellt haben, hat sich in den letzten 20-30 Jahren so gefährlich entwickelt, mit aktiver Beteiligung der Regierungen, die das eigentlich hätten erkennen, überwachen und verhindern sollen.

Die Verkomplizierung im Finanzwesen schuf reichlich Möglichkeiten für systematische Korruption. Keiner blickte mehr durch und diejenigen, die durchblickten, missbrauchten die Möglichkeiten zum Betrug.

Es brauchte auch niemand zu versuchen, den größten Geldbetrug in der Geschichte der Menschheit zu verhindern, da ja gar keine Bemühungen vorhanden waren, dem einen Riegel vorzuschieben und in den Medien kam das Thema gar nicht vor.

Versagen der Politik auf der ganzen Linie kann man auch nicht sagen, da die Alle mitmachten und den Bankern alle Steine aus dem Weg räumten, statt sie zu stoppen es gab ja noch nicht mal den Versuch die Finanzmärkte zu regulieren. Sogar die Rating-Agenturen arbeiten für die Profite der Banken. Regulierende Behörden enden zum Schluß damit, dass die Banken für deren Regulierung sie sorgen sollen, die Regulierungsbehörden übernehmen, indem sie einfach vorschreiben wer da welchen Posten besetzen soll.

Es war klar erkennbar, was passieren würde wenn immer mehr Arbeitsplätze abgebaut oder durch Billigjobs ersetzt werden und keiner mehr seine Schulden zurückbezahlen kann. Auch zahlen Arbeitslose keine Steuern mehr und kosten stattdessen - nur, wer soll das am Ende bezahlen?

Die Banker, die dann solch faule Derivate kauften, mußten wissen was sie taten, da sich bereits ein Milchmädchen ausrechnen konnte, was passiert. Jetzt will das natürlich keiner geahnt haben...
 
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Britta
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Die Amis wollen ja jetzt gemäß Paul Volcker die Größe ihrer Banken begrenzen. Sie sollen in Zukunft nicht größer sein wie 2 Billionen. 2 Billionen?... Das wäre größer wie die Staatsschulden, die Deutschland in all den Jahren angesammelt hat. Banken, gemessen am Geld und Besitz größer wie Staaten...

Und wenn das praktisch eine drastische Verkleinerung ist, wie groß sind die dann im Moment?

Von den USA soll den Banken ja schon 60% gehören.

Leider soll es bei der Regulierung der Finanzmärkte, so wie Volcker die vorgeschlagen hat, jede Menge Ausnahmen geben. Somit bleibt eigentlich alles beim Alten, da die ja immer wieder Hintertürchen finden. Ist halt nur ein wenig Beigeschäft für Anwälte. Ansonsten ist die nächste Finanzkrise damit schon wieder beschlossene Sache, besser gesagt: wir kommen aus dieser Krise nicht vor einem Totalzusammenbruch raus.

Goldman ist ja nun angeklagt. Es wird geprüft, ob Goldman sich schuldig im Sinne des Gesetzes gemacht hat.

Meine Frage wäre: Kann man jemanden für etwas verurteilen, für das es kein Gesetz gibt, weil der Angeklagte entweder mit viel Geld und Korruption dafür gesorgt hat, dass vorhandene Gesetze gegen die er verstoßen hat im Vorfeld abgeschafft wurden und dringend notwendige Gesetze, die seinen Betrug verhindert oder kriminalisiert hätten, gar nicht erst beschlossen wurden/werden? Wenn hier sogar die Politik erpresst wird/wurde, sofern sie sich nicht hat kaufen lassen? Es ist offen sichtbar, leider wird man keine Beweise finden.

Wie sieht es aus, wenn Supervermögen mit viel Geld dafür sorgen, dass sie alle Möglichkeiten bekommen, noch mehr Geld zu machen und mit ihrem Verhalten die ganze Welt ruinieren? Ist es möglich, hier die Beteiligten zu verurteilen oder sind die Banken tatsächlich TO-BIG-TO-JAIL, und die Politik nicht in der Verantwortung?

Oder, wie der Eifelphilosoph schrieb: "Ist Bankraub eigentlich noch strafbar oder läuft das schon unter Steuerrückerstattung?"

Wir haben mit diesen Finanzhaien ein weltweites Problem. Sind die Regierungen dieser Welt unfähig, sich an einen Tisch zu setzen und dieses Problem zum Wohle der Nationen aus der Welt zu schaffen? Wie weit muß es kommen, bevor die endlich begreifen und handeln?
 
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Britta
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Goldman Sachs hat ja, zusammen mit Hank Paulson diese CDO's (wie etwa Abacus 2007 AC-1) ausgeheckt, gegen die Paulson dann gewettet hat.

Lloyd Blankfein war seit 1997 - also seit deren Gründung, Chef von Goldman's FICC (Fixed Income, Currency and Commodities Division) und ist somit ausgewiesener Experte für solche Papiere. Er steckt tief mit drin in dem Betrug und kann sich nicht rausreden, nichts gewußt zu haben. Nicht nur, dass sie diese faulen Papiere erfunden und dagegen gewettet haben, sie haben sie auch noch per AIG versichert.

Nachdem Paulson seine Wetten abgeschlossen hatte, wurde er US-Finanzminister und mußte nur noch darauf warten, dass die Dinger hochgehen. Da machte er dann locker privat 700 Millionen Profit mit. Nach Angaben der FED wurden Subprimes im Wert von 1,275 Billionen Dollar alleine in den Jahren 2004-2006 verkauft, wo Paulson für Goldman gearbeitet hatte. Paulson war damals CDO bei Goldman. Er wußte das die Dinger hochgehen und versicherte sie auch noch bei AIG, um ganz sicher zu gehen. Als Finanzminister und als es dann soweit war, erklärte er das AIG zu den TO-BIG-TO-FAIL gehöre und deswegen um jeden Preis gerettet werden müsse, was den Steuerzahler zusätzlich 182 Milliarden kostete.

Auch interessant: Paulson installierte Edward Liddy, der vorher bei Goldman im Vorstand war und sich bestens mit den CDO's auskannte, als CEO bei AIG. Liddy war einer seiner engsten Vertrauten.

Durch Liddy wurden heimlich Milliarden Steuergelder von der durch Geithner geführten NY-Federal Reserve über AIG an Goldman Sachs und andere Wall-Street-Eliten geschleust. Ohne AIG wäre Goldman, als Ergebnis seines eigenen Betruges, bereits zusammengebrochen.

Auch den Rating Agenturen kamen Schlüsselrollen in diesem Betrug zu. Goldman überredete diese, AAA-Ratings für die faulen Papiere abzugeben, was Investoren in die Irre führen mußte. Dieselben Rating-Agenturen, die jetzt Griechenland bewerten wollen - im Sinne derselben Bankster natürlich.

Goldman war nicht die einzige Bank, die solche Bomben anfertigte. Auch JPMorgan Chase, Merrill Lynch (jetzt Bank of America), Citigroup, Deutsche Bank und UBS fanden das gut. Die nannten ihr Produkt Magnetar. Es gab 30 Magnetar CDO's, für insgesamt über 40 Milliarden US-Dollar. Der Streitwert der 25 Abacus Produkte, um die es jetzt bei den Ermittlungen geht, hat eine Höhe von 10,9 Milliarden.

Auch untersucht wird jetzt die Rolle der FED, weil Hank Paulson und Ben Bernanke über Nacht Goldman in eine Holding verwandelten, was einigen anderen von Paulson und Bernanke ausgewählten Firmen über Goldman Zugriff auf Billionen durch Steuergelder gedeckter 0%-Zins-Kredite gab, was diesen wiederum erlaubte, Werte zu kaufen und den Markt jederzeit zu manipulieren, sodass Andere, nicht durch die FED gesegnete Firmen nicht mithalten konnten. Deswegen hat Goldman Rekord-Profite.

Die FED versucht auch im Moment noch, Informationen über skandalöse Kredite im Wert von 2 läppischen Billionen zurück zu halten, was einer totalen Missachtung des US-Bürger gleichkommt, die das ja zahlen müssen. Ausserdem ist das ein Verstoß gegen die amerikanische Verfassung, weil die FED keinen einzigen Steuerdollar vergeben darf, ohne dass der Kongress dies absegnet - erst recht nicht 10 Billonen.

Sollten die Gesetze des Racketeer Influenced and Corrupt Organizations Act (RICO) angewendet werden, wie bei organisierter Kriminalität in den USA bei den kleinen Leuten üblich, dürften die Bankster ihr gesamtes Vermögen verlieren und in Zukunft von Sozialhilfe leben. Aber wahrscheinlich ist das eh nur ein Show-Prozess und wie immer wenn es um die Hochfinanz geht, gehen Alle straffrei aus oder es findet sich ein kleiner Angestellter als Bauernopfer.
 

Wer ist gerade im Thread? PSW - Foristen » 0 «, Gäste » 1 « (insges. 1)

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