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"Vulgärkeynesianismus": Warum wird Keynes auf Konjunkturprogramme reduziert?

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"Vulgärkeynesianismus": Warum wird Keynes auf Konjunkturprogramme reduziert?

"Vulgärkeynesianismus": Warum wird Keynes auf Konjunkturprogramme reduziert?

"We are all Keynesians now"
"Wir sind jetzt alle Keynesianer"

Wirklich?????

Erstaunlich ist, daß Keynes (scheinbar) ein enormes Comeback feiert!
Grundsätzlich wäre es nicht erstaunlich, da der Mann die fehlerhafte Modellwelt der neklassischen Theorie analyiert und korrigiert hat und umsetzbare moderne Konzepte entwickelte auf deren Basis man heute viele ökonomische Probleme wirklich lösen könnte. Vieles von seinen Erkenntnissen ist heute aktueller denn je und vieles völlig zeitlos weil die realen Zusammenhänge in der Ökonomie eben abseits absurder noklassischer Modellwelten liegen.

Erstaunlich ist, daß aber unter dem Namen "Keynesianistische Wirtschaftspolitik" Keynes auf ein Deficit Spendung reduziert wird.
Dies völlig aus dem übergeordneten Zusammenhang des keynesianistischen Gedankengebäudes herausgelöst und auch noch mit der Konzentration auf das "Spending" (Konjunkturprogramme) dem aber auch eine Einnahmepolitik gegenüberzustellen ist.
http://www.nzz.ch/nachrichten/wirtschaft/aktuell/noch_mehr_keynes_fuer_die_usa_1.4489544.html

Wichtige ökonomische Erkenntnisse von Keynes, die wichtiger sind als das Deficit Spending völlig ausgeklammert!

Völlig absurder Weise wird auch noch die völlig unkeynesianistische "Voodooökonomie" auch Reaganomics ganannt (Arthur B. Laffer, angebotsorientierte Ökonomie), die ein Irrglaube ist, als keynesianistische Wirtschaftspolitik verkauft und dies unter anderem von einer Journalistin, die viel im Sinner einer Lobbyorganisation des heutigen Neoliberalismus (INSM) schreibt und Meinungsmache betreibt.
http://www.welt.de/debatte/kommentare/article6075691/FDP-verteidigt-Entlastung-auf-Pump.html

Völlig ignoriert und ausgeblendet wird die im keynesianistischen Gedankengebäude wichtige Stagnationstheorie!

http://www.rosalux.de/fileadmin/rls_uploads/pdfs/Zinn_Keynes.pdf


PS : Mehr über Keynes abseits vom Vulgärkeynesianismus:
http://www.keynes-gesellschaft.de/
 
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Da können wir hier ja fachsimpeln. :winken:

Ganz grundsätzlich empfehle ich die "Essays in Persuasion" von Keynes zur Lektüre. Es handelt sich hier um die Sammlung seiner aktuellen Artikel und Kommentare und Essays zum jeweiligen Stand der Entwicklung bei Veröffentlichung.

Ganz wichtig die Auseinandersetzung in den 20er Jahren wegen der Rückkehr zum Goldstandard und der dabei in Gang gesetzten Deflation der Löhne und Preise:
Deflation senkt die Löhne nicht »automatisch«. Sie senkt sie durch die Verursachung von Arbeitslosigkeit. Die eigentliche Aufgabe von knappem Geld ist es, einen beginnenden Boom zu hemmen. Wehe denen, die sich durch ihre Überzeugung dazu verleiten lassen, es zur Verschärfung einer Depression zu benutzen.
Meine Übersetzung.
Deflation does not reduce wages »automatically«. It reduces them by causing unemployment. The proper object of dear money is to check an incipient boom. Woe to those whose faith leads them to use it to aggravate a depression!
Keynes, »The Economic Consequences of Mr. Churchill« (1925), Essays in Persuasion, London 1963, S. 259.
Das Original.

Es war einfach so, dass der Goldstandard die Deflation erzwungen hat. Und wie Keynes schon 1925 geschrieben hat, geht die Deflation nur über Krise und Massenarbeitslosigkeit. Das war die Ursache der Großen Depression und sie war vorbei, als der Goldstandard wieder ausgesetzt wurde, in England 1931 schon und in den USA erst 1933.

Mit der Allgemeinen Theorie kann man weniger anfangen, aber wenn man das Buch liest, dann entweder die englische Originalversion oder die Übersetzung von 1936. Die neue und korrigierte Übersetzung aus dem Jahr 2006 von Prof. em. Dr. Kromphardt ist nach meiner Ansicht ein Graus.
 
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@ Hellmann
Faszinierend finde ich auch, daß Unternehmer einfach nicht verstehen, daß sinkende Löhne auch sinkende Nachfrage bedeuten. In eine betriebswirtschaftlichen Kalkulation sind Löhne heute häufig eh ein geringer Bestandteil. Auf die zur Produktion herangezogenen Maschinen bekommen sie auch nachträglich keinen Preisnachlaß. Sie sollten also nicht so scharf auf in der Breite sinkende Löhne sein. Es gibt zwar noch den Export, dem wir mittlerweile immer mehr Kredite mitgeben, aber auch das ist ja keine Einbahnstraße und der Lohsenkungsirrglaube geht ja auch über unsere Grenzen hinaus.

Die Stagnationstheorie aber von Keynes ist wirklich ein besonders ungeliebtes Kind. Sie wird fast völlig tot geschwiegen. Dabei muß man sie gerade aktuell in Überlegungen mit einbinden! Stur wird auf Konjunkturprogramme gesetzt, was ja auch zunächst hilft, aber situativ bedingt eben keine alleinige Dauerlösung ist.
http://www.factcheck-deutschland.de/fileadmin/user_upload/pdf/BIP-1950-2004.jpg
 
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Nun ja, ich bin da nicht ganz auf Deiner Linie. Es sind die einfachen Krauter, die halt ihre Löhne senken wollen, damit ihre Profite höher ausfallen. Die Gesamtwirtschaft oder die Gesellschaft interessiert den Krauter einen Dreck. Der rechnet nur für seinen persönlichen Vorteil.

Die andere Seite ist die, die den Neoliberalismus gezielt propagieren und den unter solchen Krautern verbreiten. Die wissen genau was sie machen. Auch die Große Depression war kein Versehen, kein Zufall, sondern Absicht. Wurde später aber leider auch von Keynes so dargestellt, als ob die ökonomischen Zusammenhänge halt nicht verstanden worden wären.

Bei der Stagnationstheorie bin ich auch skeptisch. Grundsätzlich halte ich nicht viel davon, die Theorien von Keynes zu formalisieren. Wir brauchen weder eine Formel für den Multiplikator, noch ein Modell für Stagnation durch eine Sättigung der Kapitalakkumulation.

Das Problem im Kapitalismus ist ein anderes, nämlich dass sich alles Kapital und damit alle Macht sehr schnell in ganz wenigen Händen konzentriert. Und zwar nicht in den Händen von Philanthropen, sondern meist in den Händen von Verbrechern. Die betreiben dann den Neoliberalismus für ihre Zwecke und inszenieren die Weltwirtschaftskrisen.

Da nützt also ein besseres makroökonomisches Modell nichts, sondern zuletzt ist es ein Fall für die Bandenbekämpfung. :))

Mit Argumenten wirst Du bei denen nämlich nicht ernst genommen.
 
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Keynes baute aus meiner Sicht auch zu sehr auf die Vernunft!
Es sind nicht alle Unternehmer so veranlagt, wie Du beschreibst aber doch einige. Ändert aber nichts an der ökonomischen Grundlage. Klar es würde für eine gewisse Zeit in einen neuen Feudalismus führen, aber der ökonomischen Realität entkommen auch besonders gierige Menschen nicht. Autos kaufen keine Autos! Klar, kann man den gesamtgesellschaftliche Wohlstand zu Gunsten einiger weniger reduzieren, aber der Schuß geht nach hinten los. Davor aber werden Menschen und die Gesellschaft noch mit Füßen getreten.
 
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Es ist in dem von Dir verlinkten Text schon richtig beschrieben. Das Kapital versucht zunächst, seinen Anteil dadurch zu steigern, dass es wieder einen großen Dienstleistungssektor mit billigen Dienstboten für sich selber schafft. Das war ja auch in der Vergangenheit sichtbar.

Grundsätzlich geht es dem Kapital aber nicht einfach um hohe Profite, sondern um Klassenherrschaft! Da sind wir dann doch von Keynes etwas weg, obwohl es aber richtig heute von Keynesianern thematisiert wird.
Keynes trat für eine „andere“
Wirtschaft ein, und sie wäre so weit vom (heutigen) Kapitalismus entfernt, daß dieser Begriff
auf jene wohl nicht mehr sinnvoll anwendbar wäre. Gerade dieser Sachverhalt bestimmt den
Anti-Keynesianismus der wirtschaftlichen Machtelite, die zumindest intuitiv durchaus
zutreffend wahrnimmt, dass eine konsequente Vollbeschäftigungspolitik à la Keynes ihren
Interessen langfristig zuwider läuft (wie Kalecki 1943 richtig erkannt hatte; Kalecki, 1974).
So ist es nur konsequent, wenn die Wirtschaftsmächtigen ihre finanzielle und politische
Stärke benutzten, um Medien, Politik, Öffentlichkeit und möglichst große Bereiche der
(Wirtschafts-) Wissenschaft auf die Linie ihrer, der herrschenden Ideologie zu bringen.
Keynes´ „Eldorado“ beschreibt eine mögliche Option, aber andere Optionen sind angesichts
der Machtverteilung zwischen Kapital und Arbeit auf absehbare Zukunft wahrscheinlicher.
http://www.rosalux.de/fileadmin/rls_uploads/pdfs/Zinn_Keynes.pdf

Das ist eine hervorragende Darstellung von Karl Georg Zinn, aber damit sind wir gleichzeitig am Ende keynesianischen Theoretisierens und müssen schlicht und ergreifend den Machtkampf gegen die herrschende Oligarchie des Kapitals bestreiten.

Es ist also aussichtslos zu hoffen, dass die Lehre des Keynesianismus die Leute überzeugen wird und zuletzt auch die Oligarchenklasse sich für das Eldorado der Vollbeschäftigung und des Massenwohlstands entscheidet und dabei ihre Machtstellung einbüßt.

Man wird sie niederkämpfen müssen.
 
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Ja, und das geht nicht nur parlamentarisch, man braucht eine Bewegung in der Breite und Druck aus der Breite der Bevölkerung!
 
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Ja, und das geht nicht nur parlamentarisch, man braucht eine Bewegung in der Breite und Druck aus der Breite der Bevölkerung!
Genau, das ist es, was wir schaffen müssen.

Die Leute sollen die ökonomischen Zusammenhänge kapieren, aber wir dürfen da nicht eine große Wissenschaft draus machen, weil der Gegner damit nicht zu überzeugen ist.

Wichtiger als ein keynesianisches Makromodell oder eine Multiplikatorformel ist dann ein Informationsnetz im Internet, das auch politisch Druck erzeugen kann und nicht für den "wissenschaftlichen" Elfenbeinturm arbeitet.

Es geht auch darum, Organisationsformen von unten zu entwickeln und praktisch umzusetzen. Effizientes Kooperieren muss entdeckt und erprobt werden. Ohne Internet ginge gar nichts, aber zum Glück haben wir heute das Internet.
 
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Hier ist einmal ein gut gemachter Artikel, der die Erkenntnisse von Keynes darstellt!

Auf die Kürze gut gemacht!
Ausser, daß Keynes seine Songs bei einem bekennenden Hayek-Schüler schreiben läßt! ;) Es ist eine gute Antwort auf das kursierende Propagandavideo der Free-Banking-School, daß auch in Deutschland von liberalen Dogmatiken zu verbreiten versucht wird ! Das Keynes völlig falsch darstellende Video wurde gut integriert!:coffee:
http://www.news.de/wirtschaft/855047808/ein-toter-quicklebendig/1/
 
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Preparata hat übrigens eine etwas negative Bewertung von Keynes, der ja an den ganzen historischen Geschehnissen auch wieder mitgewirkt hat. Kann mich selber da allerdings nicht recht entscheiden. Seine Allgemeine Theorie ist ja eher irreführend, weil die Große Depression ganz absichtlich und gezielt und nicht etwa aus Versehen oder wegen falscher makroökonomischer Vorstellungen erzeugt wurde.

Von dem von Keynes aufgezäumten Pferdchen mit den falschen ökonomischen Vorstellungen als Ursache der Wirtschaftskrisen müssen wir schleunigst herunter springen. Sonst klappt das mit der Aufklärung der Leute nie, wenn man immer auch noch erklären müsste, warum jetzt die Politiker und Bänker und Professoren so sturzblöde sein sollten. :rolleyes2:
 
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Preparata hat übrigens eine etwas negative Bewertung von Keynes, der ja an den ganzen historischen Geschehnissen auch wieder mitgewirkt hat. Kann mich selber da allerdings nicht recht entscheiden. Seine Allgemeine Theorie ist ja eher irreführend, weil die Große Depression ganz absichtlich und gezielt und nicht etwa aus Versehen oder wegen falscher makroökonomischer Vorstellungen erzeugt wurde.

Von dem von Keynes aufgezäumten Pferdchen mit den falschen ökonomischen Vorstellungen als Ursache der Wirtschaftskrisen müssen wir schleunigst herunter springen. Sonst klappt das mit der Aufklärung der Leute nie, wenn man immer auch noch erklären müsste, warum jetzt die Politiker und Bänker und Professoren so sturzblöde sein sollten. :rolleyes2:

Ich hoffe doch mal, das nicht zu viele 'Alt-Linke' nicht auf Keynes und Keynesianismus reinfallen.
Nun, ich kenne ja nur die Konjunkturprogramme der 60er/70er in D, das war relativ ok, aber bestimmt nichts umwerfendes - letztlich halt eine Ergänzung der CDU-Sozialen Marktwirtschaft und wird deshalb als Bestandteil des Neoliberalismus angesehen - so sehen das z. B. der eine, vielleicht aber auch beide Volkswirtschaft studierten admins aus dem attac-Forum, die bestimmt nicht einfach links sind und offiziell gegen Neo-L. sind.

Dass der so von Alt-Linken verehrt wird, ich kanns eigentlich nicht fassen .... - da nützt es auch nichts, wenn man sich noch so ein aufrecht-gutes Zitat von Keynes in die Signatur packt .... "am tun sollt ihr Sie erkennen" - diese Floskel (zum Sprichwort reicht es nicht) passt mal wieder ....

Hat eigentlich mal ein Volkswirtschaftssystem entwickelt ? - na, der war doch eher Währungsspezialist, nicht wahr ?
Bei Bretton Woods war der doch auch dabei.
 
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Dass der so von Alt-Linken verehrt wird, ich kanns eigentlich nicht fassen ....
Bei mir ist das ein Teil meiner Lebensgeschichte, weil ich halt vor über dreißig Jahren mit Keynes angefangen habe. Dass Wirtschaftskrisen monetäre Ursachen haben, weiß ich seit 1967. Als Keynesianer hatte ich dann gleich Probleme mit Marxisten und Ökos, Wachstum zerstört doch die Umwelt.

Die Marxisten habe ich jetzt erledigt und bei den Ökos bin ich noch dran. :)

Keynes war sicher einer der menschlichsten Vertreter des britischen Verbrecherempires, aber er war ein Vertreter dieses Systems. Wenn Du seine Essays lesen würdest, sind aber leider nicht übersetzt, würdest Du vielleicht meine Sympathie für ihn verstehen. Seine Allgemeine Theorie rangiert für mich heute auch eher unter Gewäsch.

Heute bin ich Anarchist. Habe allerdings mit irgendwelchen Vordenkern von Proudhon bis Bakunin eher weniger am Hut, aber das sollte bei Anarchisten ja auch so sein. Die Marx-Verehrung der Marxisten hat mich schon im allerersten Moment abgestoßen. Keynes führe ich so als Flagge, damit Leute, die mich wenig kennen, mich irgendo hintun können.
 
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Ich hoffe doch mal, das nicht zu viele 'Alt-Linke' nicht auf Keynes und Keynesianismus reinfallen.
Nun, ich kenne ja nur die Konjunkturprogramme der 60er/70er in D, das war relativ ok, aber bestimmt nichts umwerfendes - letztlich halt eine Ergänzung der CDU-Sozialen Marktwirtschaft und wird deshalb als Bestandteil des Neoliberalismus angesehen - so sehen das z. B. der eine, vielleicht aber auch beide Volkswirtschaft studierten admins aus dem attac-Forum, die bestimmt nicht einfach links sind und offiziell gegen Neo-L. sind.

Dass der so von Alt-Linken verehrt wird, ich kanns eigentlich nicht fassen .... - da nützt es auch nichts, wenn man sich noch so ein aufrecht-gutes Zitat von Keynes in die Signatur packt .... "am tun sollt ihr Sie erkennen" - diese Floskel (zum Sprichwort reicht es nicht) passt mal wieder ....

Hat eigentlich mal ein Volkswirtschaftssystem entwickelt ? - na, der war doch eher Währungsspezialist, nicht wahr ?
Bei Bretton Woods war der doch auch dabei.

Ich bin kein Alt-Linker!;)

Das mit dem Keynesianismus in Deutschland iwar ein Baukastenkeynesianismus! Hicks hat das verbockt! Er hat Keynes aber auch populär gemacht! Allerdings mit der Ausrichtung auf die neoklassische Synthese! Damit waren wichtige Erkenntnisse wie die Stagnationstheorie, die Unsicherheit etc. vom Tisch und ein ganzer Teil der falschen Modellhaftigkeit wiederhergestellt!:eek:

Keynes war in Bretton Woods dabei, aber die USA haben sich durchgesetzt. Keynes propagierte eine International Clearing Union mit einer anderen Leitwährung als den Dollar. Er wollte eine "Beggar-The-Neighbour"-Politik und Ungleichgewichte etc. ausschalten. Keynes war ein Liberaler auf der Position eines "echten" Sozialdemokraten. Er war wenig ideologisch hatte aber einen moralischen Anspruch. Er war undogmatisch und Verstand sich selbst auch nicht als Dogma und nicht als jemand, der 100% die Zukunft voraussagen konnte und für alle Zeit präzise Lösungen bot. Er war Pragmatiker und umsetzungsorientiert. Er war also nicht nur ein Analyst. Das was bei Keynes von der Erkenntnis her zu "radikalen" Folgen und zum Umdenken führen müßte wurde diskret ignoriert.

Postkeynesianismus orientiert sich umfassend an den Erkenntnissen von Keynes.
http://philip.gastinger.cc/new/files/postkeynesianismus.pdf
 
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n oder wegen falscher makroökonomischer Vorstellungen erzeugt wurde.

Von dem von Keynes aufgezäumten Pferdchen mit den falschen ökonomischen Vorstellungen als Ursache der Wirtschaftskrisen müssen wir schleunigst herunter springen. Sonst klappt das mit der Aufklärung der Leute nie, wenn man immer auch noch erklären müsste, warum jetzt die Politiker und Bänker und Professoren so sturzblöde sein sollten. :rolleyes2:

Ein ganzer Teil der Professoren ist wirklich einfach nur "religiös" und die sind bei einem gewissen Klientel gefragt!
 
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Postkeynesianismus orientiert sich umfassend an den Erkenntnissen von Keynes.
http://philip.gastinger.cc/new/files/postkeynesianismus.pdf
Ich weiß nicht, wie ich mich da einordnen soll.

Von wem stammt das gleich wieder, dass die Geld- und Kreditschöpfung so simpel funktioniert, dass sich der menschliche Verstand dagegen wehre? :D

Eine Rezession oder Depression wird einfach damit veranstaltet, dass das Bankensystem halt die Kreditvergabe drosselt. Entweder per Zentralbank mit Hochzinspolitik, früher wegen der Goldabflüsse oder zumindest damit begründet, man kann aber auch einen Börsencrash oder eine Finanzkrise als Vorwand für restriktive Kreditvergabe nehmen.

Die Auswirkungen der Lohnsenkungen und des Sozialabbaus auf die Güternachfrage sind auch völlig trivial.

Vielleicht sollte ich mich Trivialkeynesianer nennen. :kopfkratz:

Mir ist das mit den ökonomischen Theorien heute weitgehend zu blöde, weil die Krisen, die Lohnkürzungen und der Sozialabbau doch nicht aus Dummheit oder Unkenntnis geschehen.

Auch die falschen Theorien der Professoren an den Unis verraten dem Kundigen doch die genaue Kenntnis der wirklichen Zusammenhänge, von denen die Professoren dann genau das Gegenteil predigen, wie etwa das Sparen in der Wirtschaftskrise. Wenn die Professoren nicht genau wüssten, wie es wirklich ist, könnten sie gar nicht aus Versehen genau diesen falschen Unsinn propagieren.
 

Wer ist gerade im Thread? PSW - Foristen » 0 «, Gäste » 1 « (insges. 1)

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