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Warnung vor Axel Weber als Chef der EZB:

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Der amtierende Bundesbankpräsident Axel Weber soll Präsident der EZB werden, ein Amt, für das er sich mit seinem Starrsinn als Hardliner der sogenannten Stabilitätspolitik qualifiziert hat.

Weil der Bursche in seinem Wahn gefährlich werden könnte, hat jetzt sogar in der FTD ein Autor gegen seine drohende Karriere Stellung bezogen:
Doch warum muss ein Deutscher auf den EZB-Chefposten? Und noch rätselhafter, warum gerade Weber? Beginnen wir mit der einfacheren Frage. Ein Deutscher an der obersten Stelle der Geldpolitik appelliert nicht nur an nationale Gefühle. Er soll vor allem dafür sorgen, dass deutsche, harte Geldpolitik getrieben wird.
http://www.ftd.de/politik/deutschland/:kolumne-zeise-bloss-nicht-axel-weber/50082412.html

Es ist selbstverständlich nichts deutsch an dieser Geldpolitik, sondern sie ist neoliberal und monetaristisch und wird in Deutschland von einem angloamerikanischen Netzwerk in Medien und Politik durchgesetzt. Eine harte Geldpolitik der EZB würde Europa der von gewissen Kreisen angestrebten Lateinamerikanisierung näher bringen. Mehr Arbeitslose und ein noch weiter verschärfter Sozialabbau wären die Konsequenz einer "harten" Geldpolitik durch den dafür bekannten Axel Weber.
Wim Duisenberg und Jean-Claude Trichet waren erklärtermaßen in diesem Sinne deutsche Geldpolitiker. Trichet schwärmt heute noch gelegentlich, wie er einst am Ufer des Tegernsees in den Bund der Gerechten, damals vertreten durch die Bundesbanker Helmut Schlesinger und Hans Tietmeyer, (na ja fast) aufgenommen worden war.
Das sind so die Seilschaften, auf die man nicht gut genug geachtet hatte. Tietmeyer, inzwischen der INSM-Chef, hatte ja schon 1982 das Lambsdorff-Papier verfasst.
Wir wissen nicht, welche Qualifikation Webers die Berater der Kanzlerin in dieser wichtigen Frage nach vorn rücken. Denn dass die Bundesregierung Weber favorisiert, wird zwar unter der Hand mitgeteilt, nicht jedoch, warum sie es tut.
Oh doch, das wissen wir schon. Das Merkel hätte ja fast dem Tietmeyer mit dem Ausschuss zur Bankenkrise wieder einen einflussreichen Posten gegeben. Ausgerechnet Tietmeyer, so blöde kann sogar Mutti nicht sein.

Axel Webers Fähigkeiten sind allgemein bekannt. Er hatte sich dafür eingesetzt, noch im Sommer 2008 die Finanzkrise mit einer Zinserhöhung der EZB zu begrüßen.
Schon als Weber noch trommelte und für die Leitzinserhöhung warb, im zweiten Quartal 2008, begann in Deutschland die Rezession. Das Bruttoinlandsprodukt schrumpfte leicht. Im Sommer brach der Auftragseingang der Industrie massiv ein. Weber aber blieb den ganzen Sommer über von diesen Daten unbeeindruckt. Mitte August konstatierte er, die deutsche und die europäische Konjunktur befänden sich "weiterhin in einer robusten Verfassung".
Ein Unfähigerer lässt sich für das Amt an der Spitze der EZB schlecht finden. Daher hat man sich in interessierten Kreisen auf den Axel Weber geeinigt. Er soll Europa jetzt den Rest geben: sparen, kürzen, streichen.
Er hat entscheidend dazu beigetragen, dass eine unbedeutende Kreditbank, die IKB, und eine wenig bedeutende, aber bei der Immobilienfinanzierung führende Hypothekenbank, die HRE, mit enormen Summen vom Staat gestützt wurden.
Die Warnung ist von Lucas Zeise von der FTD.

Auch der von Augstein-Junior geleitete Freitag hat sich des Themas angenommen und ich glaubte schon, beim Namen des Autors meinen Augen nicht trauen zu dürfen. Der Robert Kurz ist der Verfasser, genau der, für den die bloße Beschäftigung mit der Geldpolitik immer struktureller Antisemidingsbums ist und jede Kritik an der Geldpolitik nur eine verkürzte Kapitalismuskritik, von der man die Leute nur mit Wertkritik und einer noch tiefergehenden Analyse der Wertform abhalten kann.

Was kommentiert der Robert Kurz die Personalentscheidung für die EZB? Ist er gerade fertig geworden mit der Wertformanalyse und fällt ihm nichts mehr für die Wertkritik ein? Oder will er uns hier unter die Nase reiben, dass er doch kein so dummes Schäfchen ist, wie er bisher immer getan hat, und doch um die Bedeutung der Notenbanken und ihrer Geldpolitik weiß?
Es geht dabei auch um den Kurs in der Geld- und Währungspolitik, der sich längst nicht mehr von selbst versteht. Die so genannte monetaristische Doktrin von Geldwertstabilität um jeden Preis hat den Sündenfall längst hinter sich. Von jener Geldschwemme, der die US-Notenbank-Präsidenten Greenspan und Bernanke die Schleusen öffneten, ließ sich auch die EZB unter dem Eindruck der globalen Finanzkrise mitreißen.
http://www.freitag.de/politik/1008-kein-meister-der-krise

Das klingt aber komisch, als wäre eine expansive Geldpolitik der Sündenfall und die Geldschwemme das Problem der Konjunktur gewesen und nicht die Schwächung der Massenkaufkrft durch neoliberale Politik, bis nur noch der Nullzins die Ökonomie retten konnte.
In den angelsächsischen Ländern wird inzwischen offen die Option einer „kontrollierten Inflation“ erörtert, um die Staaten aus der Schuldenfalle zu holen. Diese Tendenz käme der traditionellen Finanzpolitik der Südeuropäer entgegen, die dank Griechenland, Portugal, Spanien und Italien bereits einen Härtetest für den Euro heraufbeschworen haben. Axel Weber ist kein Meister beim Eindämmen von Krisen, gilt aber als Hardliner einer anti-inflationären Exit-Option um jeden Preis.
Die USA und Großbritannien würden die Sparpolitik jetzt gern der Eurozone überlassen, denn wenn Inflation gemacht wird, ist der Sparer so richtig voll angeschissen. Daher erklärt sich der Widerspruch, dass die Kräfte der USA und von GB in Deutschland einen Gegner ihrer eigenen monetären Einsichten fördern. Zum Schluss lässt sich dann noch behaupten, dass "die Deutschen" mit ihrem Axel Weber für den gefährlichen Irrsinn verantwortlich wären.
Eine EZB-Präsidentschaft von Axel Weber würde demnach durch eine harte Exit-Strategie flankiert, die demnach den meisten anderen Euro-Staaten zur Last fiele. Deshalb sind faule Kompromisse nicht ausgeschlossen.
Was faselt der Kurz da von einer "harten Exit-Strategie"? Wo bleibt sein linkes Kontra zu dieser Politik? Da ist ja die FTD zehnmal "linker" als der Freitag mit seinem Robert Kurz. Man hüte sich vor Pseudolinken und pseudolinken Zeitungen.

Axel Weber muss verhindert werden!
 
OP
Hellmann
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Und wer soll es dann werden? Ich glaube nicht, dass auf diesen Posten zurzeit irgend jemand kommt, dem man vertrauen kann. ;)
Das ist realistisch.

Wenn es jemand sein sollte, der Ahnung hat und nicht nur ein Werkzeug der neoliberalen Interessen ist, dann wären Peter Bofinger oder Albrecht Müller geeignet.
 
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OP
Hellmann
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Noch einen ganz vorzüglichen Kandidaten habe ich glatt vergessen, nämlich den Heiner Flassbeck.

Es ist doch unglaublich, dass so jemand nicht von den Gewerkschaften oder der Linken für das Amt ins Gespräch gebracht wird.

Heiner Flassbeck (* 12. Dezember 1950 in Birkenfeld, Nahe) ist ein deutscher Wirtschaftswissenschaftler. Er war von 1998 bis 1999 Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen und ist ein führender Vertreter der nachfrageorientierten Wirtschaftspolitik in Deutschland.

Seit November 2000 ist er Chef-Volkswirt (Chief of Macroeconomics and Development) bei der UNO-Organisation für Welthandel und Entwicklung (UNCTAD)
http://de.wikipedia.org/wiki/Heiner_Flassbeck
 

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