Hey Leute
mir ist in letzter Zeit vermehrt aufgefallen daß viele Leute (vor allem aus NRW) das SCH als CH sprechen. Prominentester Fall ist Made Schulz von der SPD.
Wie kommt das eigentlich?
Hallo Smoker,
da wäre dann die Frage, von wo genau der Sprecher stammt, die Unterschiede zwischen dem Rheinland und Westfalen sind schon enorm und selbst innerhalb Westfalens gibt es eine enorme Streuung. Eine Verschiebung von -
sch- zu -
ch- ist jedenfalls für den westfälischen Sprachraum absolut nicht üblich und taucht allenfalls in bestimmten Soziolekten auf ("Isch mack Disch Messa!!!" u.ä.).
Für Westfalen und auch sonst im niederdeutschen Sprachraum verbreitet und typisch ist eher die Verschleifung des Lautes "
g" zum stimmhaften "
ch", Beispiel: "Tach!" statt "Tag" (welches aufgrund der für das Deutsche typischen Auslautverhärtung korrekt "Taak" ausgesprochen wird), aber auch, im Anlaut: "Chuot" statt "Gut". Ebenfalls typisch für den westfälischen Sprachraum ist die Umwandlung des Anlauts -
k- in den Anlaut -
ch-, und zwar immer dann, wenn auf den Anlaut ein weiterer (stimmhafter) Konsonant folgt: es lautet "Chloster" (der auf die Konsonanten des Anlauts folgende Vokal wird grundsätzlich kurz und betont gesprochen!) statt "Kloster", aber die Kirche bleibt sozusagen im Dorf, weil hier auf das "k" im Anlaut ein (mitunter sehr langer und zum Diphtong gestreckter!) Vokal folgt: "Kiiärche". Am deutlichsten verbreitet ist dies im gesamten Münsterland und dem Sauerland - hier eher in den östlichen Landesteilen - weniger verbreitet im östlichen und im westlichen Westfalen.
Gruß -
Bendert
P.S.: Als kleine Hörprobe hier ein tragisches Stück in münsterländisch geprägtem Hochdeutsch:
https://www.youtube.com/watch?v=Ad-FTMmSIKA