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CDU debattiert Ausstieg aus Ökostrom-Hilfe

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walter & walter

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(...)
Im Verhältnis zum Erzeugerpreis, schlägt auch in Deutschland der Staat ca. 3000% Steuern und Abgaben auf. (1)

Netzkosten ........ jaja, ich weiss wohl. (2)
Wenn man sieht, dass alleine die MwSt. mehr kostet als der Strom in der Herstellung, dann ist das einfach nur absurd. (3)
Die Kosten für Messung vom Verbrauch und die Abrechnung sind auch höher als die Kosten der Herstellung (4), sprich wenn man gar nicht erst messen würde, wer wie viel verbraucht, könnte man der Strom umsonst hergeben und hätte im Gesamtsystem noch was gespart (mal abgesehen davon, dass dann die Verschwendung überhand nehmen würde).

(...)

Anm: Nummerierung durch mich.

Zunächst muss ich mal nachfragen ob wir überhaupt über denselben Sachverhalt reden, dazu drei Grafiken...








(1) Wie der ersten Grafik zu entnehmen, beträgt der Anteil für Erzeugung und Vertrieb 6,11 €ct/kWh. Alle Abgaben und Umlagen betragen zusammen 15,5 €ct/kWh (obwohl die 6,35 €ct/kWh EEG-Umlage nicht an den Staat gehen, sondern an die EE-Stromerzeuger). Ungeachtet dessen ergeben 15,5 / 6,11 = ca. 2,54, ich kann nicht nachvollziehen wie Sie auf 3000 % kommen.

(2) Was genau wissen Sie bzgl. der Netzkosten?

(3) Das ist nicht richtig, siehe Grafik 1&2.

(4) Das ist nicht richtig, siehe Grafik 1&2.

Dann noch eine Anmerkung zu Grafik 3. Dort sind die Vergütungssätze für PV-Strom aufgeführt. Zu erkennen, die PV-Vergütung für Kleinanlagen (also so einer wie der Ihren), betrug bis 2007 über 50 €ct/kWh und zwar auf 20 Jahre garantiert. D. h. diese Anlagen gehen erst in 10 Jahren aus der Vergütung, bis dahin kassieren die Anlagenbetreiber die 50 €ct/kWh. Den langen Nachlaufeffekt bei den Vergütungskosten hat man sich mit der langen Garantie von 20 Jahren eingehandelt und sich so einer effektiven Steuerungsmöglichkeit beraubt. Das war eine politische Entscheidung, niemals eine technisch-betriebswirtschaftliche.

Bis heute beträgt dadurch die durchschnittliche Vergütung für ein kWh PV-Strom über 32 €ct/kWh, also mehr als der derzeitige Strompreis (inkl. Netzkosten sowie Steuern und Abgaben.

D. h. der private Anlagenbetreiber kassiert im Schnitt 32 €ct/kWh für ein Produkt, für dass er keine Liefergarantie abgeben kann. Er weiß nicht wann er liefern kann (Witterung) und ob er liefern kann (technische Defekte). Eine kWh aus einem thermischen Kraftwerkspark ist gesichert (garantiert), jederzeit verfügbar und kostet am Spotparkt im Schnitt 3 €ct/kWh. Der private Anlagenbetreiber kassiert (staatlich garantiert) mehr als das Zehnfache für ein schlechteres Produkt und erwartet dass ihm das vorgelagerte Netz jederzeit für die Einspeisung oder den Bezug (wenn die Sonne nicht scheint) zur Verfügung steht. Wenn solche Leute dann über den Staat schimpfen (der ihm 20 Jahre seinen Wucherpreisvergütung garantiert) und sich über egoistisches Verhalten im Allgemeinen beklagen, dann kann ich nur noch mit dem Kopf schütteln.
 
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Piranha

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Schade eigentlich, aber wer in einem Forum meint das formelle "Sie" benutzen zu müssen, der ist eine Antwort gar nicht wert.
Ich gebe dir trotzdem die GANZ kurze Version, aber erwarte nicht, dass ich nächstes Mal auch noch antworte.

Wenn die Messung vom Verbrauch und die Verwaltung der Rechnungen mehr kostet als die Erzeugung vom Strom, dann wäre es gesamtwirtschaftlich günstiger den Strom staatlich mit Steuermitteln zu erzeugen und schlicht zu verschenken.
Daum ist ALLES ausser der nackten Erzeugung aufgeschlagene, unnötige Steuern und Abgaben.
 
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walter & walter

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Schade eigentlich, aber wer in einem Forum meint das formelle "Sie" benutzen zu müssen, der ist eine Antwort gar nicht wert. (1)
Ich gebe dir trotzdem die GANZ kurze Version, aber erwarte nicht, dass ich nächstes Mal auch noch antworte. (2)

Wenn die Messung vom Verbrauch und die Verwaltung der Rechnungen mehr kostet als die Erzeugung vom Strom (3), dann wäre es gesamtwirtschaftlich günstiger den Strom staatlich mit Steuermitteln zu erzeugen und schlicht zu verschenken(4).
Daum ist ALLES ausser der nackten Erzeugung aufgeschlagene, unnötige Steuern und Abgaben.(5)

Anm.: Nummerierung durch mich.

(1) Ich meine welche Anrede man in einem öffentlichen, anonymen Forum verwendet, ob nun "Du" oder "Sie" ist eigentlich unerheblich, entscheidend ist m. E. ob man dem Gegenüber mit Respekt begegnet. Auf den sachlichen Inhalt hat dies ohnehin keinen Einfluss, diesbezüglich zählen nur Fakten. Ich benutze das "Sie" nicht aus Respektlosigkeit, sondern weil ich dies auch im normalen Leben pflege, wenn ich mit Fremden kommuniziere.

(2) Das bleibt völlig Ihnen überlassen.

(3) Das ist nicht der Fall, wie Sie der Grafik leicht entnehmen können. Das Entgelt für die Abrechnung, Messung und Messstellenbetrieb beträgt zusammen nur 2,2 % des Strompreises.

(4) Das wäre nicht günstiger, denn der "verschenkte" Strom müsste ja auch mit Steuermitteln finanziert werden. Zudem wäre kostenloser Strom ein ökologischer und ökonomischer Wahnwitz, die Verschwendung wäre vorprogrammiert.

(5) Mit der "nackten" Erzeugung ist es eben nicht getan. Der erzeugte Strom muss über den Handel und dem Vertrieb zum Kunden, und zwar sowohl in der kaufmännischen (bilanziellen), als auch in der physischen (technischen) Welt. Wo würde die von Ihnen produzierte kWh denn landen, ohne Handel, Vertrieb, Netze? Von wem würden Sie Ihr Geld bekommen, ohne Messung und Abrechnung?

Die Welt wird weder aus Unverständnis noch aus Trotz einfacher.

Manchmal ist es schon fast zum Verzweifeln. Eine sachliche Diskussion hinsichtlich des Themas Energiewende ist kaum noch möglich. In der Regel werden alle Themen aus Technik, Wirtschaft und Politik zusammengeworfen. Das hiesige unwirtschaftliche und unsoziale EE-Vergütungssystem wird nicht dadurch besser, dass es einen menschgemachten Klimawandel bedingt durch fossile Brennstoffe gibt. Ebenso verschwindet der menschgemachte Klimawandel nicht mit dem Schleifen des EEG. Wer aus ideologischen und egoistischen Gründen das EE-Vergütungssystem verteidigt liegt genauso falsch wie der, der aus wirtschaftlichen und egoistischen Gründen den menschgemachten Klimawandel leugnet.
 
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Komisch, ich lebe im historischen Stadtzentrum einer italienischen Stadt, wo der Denkmalschutz und das Stadtbild derartig gross geschrieben wird, dass sogar vorgeschrieben wird, dass wenn man ein Haus abreisst und neu wieder aufbaut, die Fenster hinterher genauso aussehen müssen (also an denselben Stellen sein und dieselbe Grösse haben müssen) wie vorher.
Gegen Solaranlagen hat hier weder irgendein Anwohner etwas, noch die Stadtverwaltung, noch die Regierung.
Im Gegenteil, ich habe die Anlage seit 4 Jahren und sämtliche Nachbarn haben schon gefragt, ob sich das für mich rechnet.
Ich kann mittlerweile sagen, dass sich die Kosten der Anlage im Verhältnis zur Ersparnis an der Stromrechnung knapp aber doch rechnen.
Problem ist halt, dass man die Baukosten im Voraus haben muss, während man die Stromrechnung monatlich bezahlen kann, sprich die Ärmsten im Lande mal wieder von der Ersparnis ausgeschlossen sind.

Mich nervt ja auch gar nicht, dass ich was spare, mich nervt, dass ANDERE an meiner Investition dick verdienen, denn wenn ein Stromkonzern mir 6 Cent vergütet, und dann auf ALLEN Strom den er verkauft 6,5 Cent aufschlägt dann bekommt er nicht nur leistungslos den Preis für den Teil an der Erzeugung die er nicht selber machen muss, der Energiekonzern bekommt im wahrsten Sinne des Wortes den Lohn für meine Arbeit.
Netznutzung muss man da gar nicht anführen, denn die wird ja obendrauf auch noch für jede kw/h extra bezahlt.

Da gebe ich Dir Recht, nicht alle Nachbarn sind streitsüchtig oder misgünstig.
Auch das Ungleichgewicht der Gewinnspanne muss seine Grenzen haben - aber warum gibt es den E-Konzern
denn überhaupt, weil offenbar eine Schlüsselposition der Wirtschaft einen solchen Konzern benötigt.
 

walter & walter

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Da gebe ich Dir Recht, nicht alle Nachbarn sind streitsüchtig oder misgünstig.
Auch das Ungleichgewicht der Gewinnspanne muss seine Grenzen haben - aber warum gibt es den E-Konzern
denn überhaupt, weil offenbar eine Schlüsselposition der Wirtschaft einen solchen Konzern benötigt.

Viele wissen nicht welchen Wandel die EVUs durchlebt haben. Bis vor 10 Jahren waren bei den Großen Vier zweistellige Milliardengewinne an der Tagesordnung. Dem hat man zurecht einen Riegel vorgeschoben, die Erzeugung, der Handel und der Vertrieb wurden vom Netz getrennt (siehe https://de.wikipedia.org/wiki/Unbundling). Die integrierten EVUs hatten mit Kostenverschiebungen zwischen der Kraftwerks- und der Netzsparte sich quasi Monopole und ungerechtfertigte Gewinne geschaffen, sie haben kein Mitleid verdient.

Jetzt schreiben Unternehmen wie RWE oder EON tief rote Zahlen, die Party ist seit Jahren vorbei.

Die Politik muss aufpassen, dass sie durch unüberlegte Überregulierung die Kraftwerks- und Netzbetreiber nicht substanziell schädigt, denn ohne eine zuverlässige Stromversorgung kann ein Industrieland wie Deutschland einpacken. Leider lastet auf dem Strompreis eine immer höhere EEG-Umlage, der Kunde sieht aber nur den Gesamtpreis, nicht die Bestandteile. Deshalb versucht die Politik die Lasten aus der EEG-Umlage an anderer Stelle wie z. B. dem Netzbetrieb wieder reinzuholen. Die Netzentgelte sind seit 10 Jahren fast nicht gestiegen, trotz Inflation. Die Politik "sorgt" sich um den Kunden, weil der im Herbst wieder wählen darf und nur den Strompreis als Ganzes sieht.
 
OP
Elvis Domestos
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Jetzt schreiben Unternehmen wie RWE oder EON tief rote Zahlen, die Party ist seit Jahren vorbei.

Die Politik muss aufpassen, dass sie durch unüberlegte Überregulierung die Kraftwerks- und Netzbetreiber nicht substanziell schädigt, denn ohne eine zuverlässige Stromversorgung kann ein Industrieland wie Deutschland einpacken. Leider lastet auf dem Strompreis eine immer höhere EEG-Umlage, der Kunde sieht aber nur den Gesamtpreis, nicht die Bestandteile. Deshalb versucht die Politik die Lasten aus der EEG-Umlage an anderer Stelle wie z. B. dem Netzbetrieb wieder reinzuholen. Die Netzentgelte sind seit 10 Jahren fast nicht gestiegen, trotz Inflation. Die Politik "sorgt" sich um den Kunden, weil der im Herbst wieder wählen darf und nur den Strompreis als Ganzes sieht.

Ich gehe recht in der Annahme, dass der Börsenpreis für Strom weiter sinken wird...??!!
Das hieße, dass das Betreiben eines Reservekraftwerks unrentabel wird. Diese werden aber bei Flaute und Dunkelheit benötigt.

Sollte eine Konsequenz aus dieser meiner Annahme nicht sein, einen sofortigen Baustop für erneuerbare Energien einzufordern?
 

Ophiuchus

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>>Die CDU will offenbar das endgültige Ende der EEG-Förderung einleiten. Das geht aus einem neuen Entwurf hervor, der der F.A.Z. exklusiv vorliegt.<<

http://www.faz.net/aktuell/wirtscha...rt-ausstieg-aus-oekostrom-hilfe-14690006.html

:nono:

die armen, armen Windmüller - gibt es jetzt noch mehr Kohle?

Kohle gibt es immer , meist für die Falschen.
Da bezahlen die im einen deutlich mehr Netzentgelt als die Anderen .
Aber wir müssen halt Ökosteuer und EEG zahlen , wie sonst sollen die Amis sonst mit gutem Gewissen ihre V8 fahren oder die Österreicher dt. Strom für low bekommen .
 

walter & walter

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Ich gehe recht in der Annahme, dass der Börsenpreis für Strom weiter sinken wird...??!!
Das hieße, dass das Betreiben eines Reservekraftwerks unrentabel wird. Diese werden aber bei Flaute und Dunkelheit benötigt.

Sollte eine Konsequenz aus dieser meiner Annahme nicht sein, einen sofortigen Baustop für erneuerbare Energien einzufordern?

Bevor man aus der Hüfte auf "Start" oder "Stopp" drückt sollte man einen langfristigen Plan haben. Dies gilt besonders für so langlebige Infrastrukturanlagen wie ein Energieversorgungssystem.

Also zuerst müssen die Zielsetzung und die Planungsprämissen geklärt werden. Dann geht es an eine langfristige technisch-betriebswirtschaftliche Umsetzungs- und Detailplanung. Hat man nicht gemacht, es wurde zum Teil aus ideologischen Gründen losgelegt, ohne Gesamtkonzept. Das rächt sich nun. Anders herum wird aber auch ein Schuh draus, man sollte jetzt nicht blindwütig Technologiebranchen pulverisieren, die man dann eventuell doch wieder braucht.

D. h. zuerst ein Gesamtkonzept erstellen, einen ausgewogenen gesellschaftlichen Konses schaffen und langfristig festschreiben. Aus meiner Sicht müsste auf Grundlage einer verlässlichen Kapazitätsplanung ein rein steuerfinanziertes EE-Teilsystem aufgebaut werden. Dieses müsste aus Paketen bestehen (sowohl bilanziell, als auch technisch), bestehend aus Erzeugung, Speicherung und Rückverstromung. So ein EE-Teilsystem muss kompatibel zu der bisherigen Technik sein und zwar auf dem selben Versorgungsqualitätsniveau.
 
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Elvis Domestos
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Bevor man aus der Hüfte auf "Start" oder "Stopp" drückt sollte man einen langfristigen Plan haben. Dies gilt besonders für so langlebige Infrastrukturanlagen wie ein Energieversorgungssystem.

Also zuerst müssen die Zielsetzung und die Planungsprämissen geklärt werden. Dann geht es an eine langfristige technisch-betriebswirtschaftliche Umsetzungs- und Detailplanung. Hat man nicht gemacht, es wurde zum Teil aus ideologischen Gründen losgelegt, ohne Gesamtkonzept. Das rächt sich nun. Anders herum wird aber auch ein Schuh draus, man sollte jetzt nicht blindwütig Technologiebranchen pulverisieren, die man dann eventuell doch wieder braucht.

D. h. zuerst ein Gesamtkonzept erstellen, einen ausgewogenen gesellschaftlichen Konses schaffen und langfristig festschreiben. Aus meiner Sicht müsste auf Grundlage einer verlässlichen Kapazitätsplanung ein rein steuerfinanziertes EE-Teilsystem aufgebaut werden. Dieses müsste aus Paketen bestehen (sowohl bilanziell, als auch technisch), bestehend aus Erzeugung, Speicherung und Rückverstromung. So ein EE-Teilsystem muss kompatibel zu der bisherigen Technik sein und zwar auf dem selben Versorgungsqualitätsniveau.

Dem mag ich insofern folgen, da die momentane EEG-Gesetzgebung erhebliche Probleme mit sich zieht und rechtlich gesehen auf wackeligen Beinen steht.
Ich erinnere an:
Zitat:
Am 29. November 2016 berichtet die Deutsche Presseagentur über den Monitoringbericht von Bundesnetzagentur und Bundeskartellamt, zwei nachgeordneten Behörden des Bundeswirtschaftsministerium, deren Dienstsitz in Bonn am Rhein liegt. Jener Bericht aus dem Westen unseres Landes enthält für die Leser unserer Seite kaum Neues – das Bekannte präsentiert sich Beobachtern der energiewirtschaftlichen Realitität aber immer bedrohlicher.

„Die Netzbetreiber müssen immer öfter eingreifen. Damit steigen sowohl die Kosten zur Systemstabilisierung als auch die operativen Risiken für einen sicheren Netzbetrieb“
,
sagte der Präsident der Bundesnetzagentur Jochen Homann demzufolge auf dpa-Anfrage.

Im Klartext: Die von uns allen zu zahlenden Kosten (die Redispatchmaßnahmen schlagen sich in den Strompreisen nieder) steigen unaufhaltsam. Wohlbegründet ist die Sorge vor einem Blackout. Unbegründet ist die Hoffnung, dass mehr Leitungen oder deren schnellerer Ausbau den Kern des Problems beseitigen würden: Die Volatilität der mit Preisgarantie und Einspeisevorrang privilegierten Stromerzeugung aus Windkraft und Photovoltaik ist das Kernproblem, das die Notoperationen am Stromnetz notwendig macht.


Ein Vergleich der relevanten Zahlen aus 2015 (aktueller Monitoringbericht) mit denen aus dem Vorjahr (Monitoringbericht 2014)

Nettostromerzeugung gesamt 2014: 581,3 TWh
Nettostromerzeugung gesamt 2015: 594,7 TWh
Veränderung: +13,4 TWh

Abnahmemenge 2014: 497,8 TWh
Abnahmemenge 2015: 488,0 TWh
Veränderung: –9,8 TWh

Nettostromerzeugung aus “Erneuerbaren” 2014: 154,8 TWh
Nettostromerzeugung aus “Erneuerbaren” 2015: 181,1 TWh
Veränderung: + 26,3 TWh

Exporte 2014: 59,2 TWh
Exporte 2015: 79,1 TWh
Veränderung: +19,9 TWh

Importe 2014 : 24,7 TWh
Importe 2015: 32,1 TWh
Veränderung: +7,4 TWh

nicht eingespeiste Erzeugungsmenge 2014: 27,1 TWh
nicht eingespeiste Erzeugungsmenge 2015: 34,9 TWh
Veränderung: +7,8 TWh

2014 vs. 2015
Erzeugung der “Erneuerbaren” : +26,3 TWh
Entsorgung (Exporte + nicht eingespeiste Menge): +27,7 TWh

verdeutlicht:

Die Zunahme der Stromproduktion der „Erneuerbaren” erfolgte 1 zu 1 für die sprichwörtliche Tonne (Entsorgung im Ausland oder Abregelung). Die Steigerung der Importe trotz Erhöhung der Stromproduktion bei gleichzeitiger Senkung der Stromabnahme zeigt andererseits, dass Deutschland zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit immer mehr auf die Lieferungen aus dem Ausland angewiesen ist.

Zitatende

Nähere Informationen und Details daraus hier:
http://www.vernunftkraft.de/nichts-neues-aus-westen/

Wozu die Kapazitäten der erneuerbaren Energien erhöhen, meinetwegen in einem EE-Teilsystem, wenn wir den Strom nicht verwerten können? Müssten da nicht erst einmal andere Hausaufgaben gemacht werden, bzw wäre es nicht sinnvoller auch mal eine Pause hins. Kapazitätserweiterung einzulegen? Man bedenke auch, dass die WKAs, welche bis 2017 installiert worden sind, in der Regel 20 Jahresverträge inne haben die einen festen Abnahmepreis garantieren. Eigentlich Knebelverträge die mE. einigen Regionen ungerechtfertigt hohe Abnahmepreise garantieren, im Vergleich zu anderen Ländern, zb Dänemark, schon fast "kriminell". Ein Moratorium im Mindesten wäre also angebracht, um die von Ihnen geforderten Überlegungen Rechnung zu tragen. Ich habe den Eindruck, man macht um dieses Thema gerne einen Bogen, obwohl es sehr sehr vielen Leuten/Wählern Kopfzerbrechen bereitet. Es muss etwas kommen aus der Politik, die Union muss diesbezüglich liefern!
 

walter & walter

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Dem mag ich insofern folgen, da die momentane EEG-Gesetzgebung erhebliche Probleme mit sich zieht und rechtlich gesehen auf wackeligen Beinen steht.
Ich erinnere an:
Zitat:
Am 29. November 2016 berichtet die Deutsche Presseagentur über den Monitoringbericht von Bundesnetzagentur und Bundeskartellamt, zwei nachgeordneten Behörden des Bundeswirtschaftsministerium, deren Dienstsitz in Bonn am Rhein liegt. Jener Bericht aus dem Westen unseres Landes enthält für die Leser unserer Seite kaum Neues – das Bekannte präsentiert sich Beobachtern der energiewirtschaftlichen Realitität aber immer bedrohlicher.

„Die Netzbetreiber müssen immer öfter eingreifen. Damit steigen sowohl die Kosten zur Systemstabilisierung als auch die operativen Risiken für einen sicheren Netzbetrieb“
,
sagte der Präsident der Bundesnetzagentur Jochen Homann demzufolge auf dpa-Anfrage.

Im Klartext: Die von uns allen zu zahlenden Kosten (die Redispatchmaßnahmen schlagen sich in den Strompreisen nieder) steigen unaufhaltsam. Wohlbegründet ist die Sorge vor einem Blackout. Unbegründet ist die Hoffnung, dass mehr Leitungen oder deren schnellerer Ausbau den Kern des Problems beseitigen würden: Die Volatilität der mit Preisgarantie und Einspeisevorrang privilegierten Stromerzeugung aus Windkraft und Photovoltaik ist das Kernproblem, das die Notoperationen am Stromnetz notwendig macht.


Ein Vergleich der relevanten Zahlen aus 2015 (aktueller Monitoringbericht) mit denen aus dem Vorjahr (Monitoringbericht 2014)

Nettostromerzeugung gesamt 2014: 581,3 TWh
Nettostromerzeugung gesamt 2015: 594,7 TWh
Veränderung: +13,4 TWh

Abnahmemenge 2014: 497,8 TWh
Abnahmemenge 2015: 488,0 TWh
Veränderung: –9,8 TWh

Nettostromerzeugung aus “Erneuerbaren” 2014: 154,8 TWh
Nettostromerzeugung aus “Erneuerbaren” 2015: 181,1 TWh
Veränderung: + 26,3 TWh

Exporte 2014: 59,2 TWh
Exporte 2015: 79,1 TWh
Veränderung: +19,9 TWh

Importe 2014 : 24,7 TWh
Importe 2015: 32,1 TWh
Veränderung: +7,4 TWh

nicht eingespeiste Erzeugungsmenge 2014: 27,1 TWh
nicht eingespeiste Erzeugungsmenge 2015: 34,9 TWh
Veränderung: +7,8 TWh

2014 vs. 2015
Erzeugung der “Erneuerbaren” : +26,3 TWh
Entsorgung (Exporte + nicht eingespeiste Menge): +27,7 TWh

verdeutlicht:

Die Zunahme der Stromproduktion der „Erneuerbaren” erfolgte 1 zu 1 für die sprichwörtliche Tonne (Entsorgung im Ausland oder Abregelung). Die Steigerung der Importe trotz Erhöhung der Stromproduktion bei gleichzeitiger Senkung der Stromabnahme zeigt andererseits, dass Deutschland zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit immer mehr auf die Lieferungen aus dem Ausland angewiesen ist.

Zitatende

Nähere Informationen und Details daraus hier:
http://www.vernunftkraft.de/nichts-neues-aus-westen/

Wozu die Kapazitäten der erneuerbaren Energien erhöhen, meinetwegen in einem EE-Teilsystem, wenn wir den Strom nicht verwerten können? Müssten da nicht erst einmal andere Hausaufgaben gemacht werden, bzw wäre es nicht sinnvoller auch mal eine Pause hins. Kapazitätserweiterung einzulegen? Man bedenke auch, dass die WKAs, welche bis 2017 installiert worden sind, in der Regel 20 Jahresverträge inne haben die einen festen Abnahmepreis garantieren. Eigentlich Knebelverträge die mE. einigen Regionen ungerechtfertigt hohe Abnahmepreise garantieren, im Vergleich zu anderen Ländern, zb Dänemark, schon fast "kriminell". Ein Moratorium im Mindesten wäre also angebracht, um die von Ihnen geforderten Überlegungen Rechnung zu tragen. Ich habe den Eindruck, man macht um dieses Thema gerne einen Bogen, obwohl es sehr sehr vielen Leuten/Wählern Kopfzerbrechen bereitet. Es muss etwas kommen aus der Politik, die Union muss diesbezüglich liefern!

Aus dem von Ihnen zitierten Monitoringbericht...

"Veränderungen in den Preisdifferenzen schlagen sich in der Entwicklung der grenzüberschreitenden Handelsvolumina zwischen Deutschland und
den Nachbarländern nieder. Die Gründe für unterschiedliche Preise hängen von verschiedensten Faktoren ab, welche einen direkten Einfluss auf die Merit-Order und damit insbesondere auf den Großhandelspreis in den jeweiligen Ländern haben. Die Entwicklung der Handelsvolumina
ist folglich nicht allein im deutschen Markt begründet, sondern bildet ebenso Veränderungen von Angebot und
Nachfrage in dem jeweiligen Nachbarland ab." (Seite 152)

https://www.bundesnetzagentur.de/Sh...ingbericht2016.pdf?__blob=publicationFile&v=2

In der Grafik auf Seite 152 ist ebenso zu entnehmen, dass der Exportüberschuss von 1.061 Mio. € (2014) auf 1.474 Mio. € (2015) gestiegen ist.

D. h. die steigenden Exporte sind nicht technisch- sondern marktgetrieben. Die großen EVUs und viele Stadtwerke kaufen meist schon ein Jahr im Voraus ein, derzeit liegt der Preis für eine MWh im Jan 2018 bei ca. 30 €. Der Reibach wird im Handel auf dem Spotmarkt durch Spekulanten gemacht und von den EE-Anlagenbetreibern hierzulande die ihre garantierten Vergütungen kassieren, egal ob der Strom gebraucht wird oder nicht.

Sogesehen ist Ihre Kritik am EEG-Vergütungssystem berechtigt, es war/ist weder marktwirtschaftlich organisiert, noch wurden soziale Aspekte beachtet. Durch die langen Garantien von 20 Jahren wird der Kostenscheitel erst 2022 erreicht, ab dann fällt die Umlage, wenn wie bisher die Vergütungssätze heruntergefahren werden.

Sie fragen: "Wozu die Kapazitäten der erneuerbaren Energien erhöhen, meinetwegen in einem EE-Teilsystem, wenn wir den Strom nicht verwerten können?"

In einem bilanziell ausgeglichenem EE-Teilsystem (aus Erzeugung, Speicher und Rückverstromung) gibt es keine Überkapazitäten und damit auch keine Abschaltungen von EE-Erzeugungsanlagen. Überschussstrom bei viel Wind & Sonne wird mittels Synthesegas gespeichert und bei Dunkelflaute in GuDs rückverstromt.

Thermische Kraftwerke werden zum Teil weiterhin benötigt, nur sie liefern mittels ihren Generatoren genügend Kurzschluss- und Blindleistung. Ebenso werden die rotierenden Massen für die Netzstabilität benötigt. Berechnungen wonach man diese "Systemdienstleistungen" mittels Millioner Wechselrichter bereitstellen will, halte ich für sehr akademisch und nicht praxisgerecht.

Zuallerst muss man Fragen beantworten:

- Wie viel % EE wollen wir uns im Jahr 20XX leisten?
- Wie sieht der Ausbauplan aus (Kapazitäten, Örtlichkeiten)?
- Wie wird aus diesen Rahmenbedingungen ein politisch und gesellschaftlich akzeptiertes Gesamtkonzept?
- Welche unabhängige Stelle koordiniert, überwacht und steuert den Ausbau? (Die BNetzA ist nicht unabhängig.)
- Und, und, und,...
 
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Elvis Domestos
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Sie fragen: "Wozu die Kapazitäten der erneuerbaren Energien erhöhen, meinetwegen in einem EE-Teilsystem, wenn wir den Strom nicht verwerten können?"

In einem bilanziell ausgeglichenem EE-Teilsystem (aus Erzeugung, Speicher und Rückverstromung) gibt es keine Überkapazitäten und damit auch keine Abschaltungen von EE-Erzeugungsanlagen. Überschussstrom bei viel Wind & Sonne wird mittels Synthesegas gespeichert und bei Dunkelflaute in GuDs rückverstromt.

..

Dann wäre ein EE-Teilsystem derart gestrickt, dass die feste Umlage bliebe UND das die Kosten für die Speicherung noch oben draufkämen? Hmmm?
Sie meinen, es gäbe keine Überschüsse mehr? Also Abriegelungen und Negativpreise wären Geschichte?

Kennen sie eine Anlage die man exemplarisch heranziehen könnte?
 

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Dann wäre ein EE-Teilsystem derart gestrickt, dass die feste Umlage bliebe UND das die Kosten für die Speicherung noch oben draufkämen? Hmmm?
Sie meinen, es gäbe keine Überschüsse mehr? Also Abriegelungen und Negativpreise wären Geschichte?

Kennen sie eine Anlage die man exemplarisch heranziehen könnte?

Bei so einem bilanziell ausgeglichenem "Paket" bzw. EE-Teilsystem handelt es sich nicht um eine Anlage sondern um einen Anlagenpark aus Erzeugung, Speicherung und Rückverstromung (bilanzielle Sicht). Die einzelnen Anlagen stehen jeweils dort, wo sie aus technisch-betriebswirtschaftlicher Sicht am effektivsten und effizientesten betrieben werden können. D. h. Windkraftanlagen vornehmlich im windreichen Norden, die Methanisierungsanlagen müssten deshalb ebenso eher im Norden stehen und mit Fern- oder Industriewärmeprozessen gekoppelt werden, da die Methanisierung ein exothermer Prozess auf hohem Temperaturniveau ist. Das gewonnene synthetische Erdgas ist voll kompatibel zur bestehenden Erdgasinfrastruktur, d. h. Leitungen, Speicher, Kraftwerke, usw. Erdgasautos stellen eine ausgereifte Technik dar, ihr Betrieb ist quasi identisch zu Benzinern, ganz anders wie E-Fahrzeuge. Die Rückverstromungsgaskraftwerke stehen eher im Süden, der Transport erfolgt über das bestehende Gashochdrucknetz (da sind noch etliche GWh/h Transportkapazitäten frei). Dadurch könnte auch der HGÜ-Ausbau minimiert werden.

Finanziert werden müssen solche Pakete aus Steuermitteln, auf Basis eines breiten gesellschaftlichen, politischen und tragfähigen Konsenses. Die EEG-Umlage muss abgeschafft werden. Bisherige EE-Anlagenbetreiber scheren sich kein bisschen um die Systemverantwortung, obwohl jede neue EE-Anlage die irgendwo in die Landschaft gepflastert wird sich auf die Systemstabilität auswirkt. Da wird irgendwo auf einem Aussiedlerhof eine große PV-Anlage errichtet. Nun muss das Netz dorthin verstärkt werden, für einige hundert Volllaststunden im Jahr. Wird die PV-Anlage in 20 Jahren dort wieder erneuert (das ist in etwa die Lebensdauer der Anlage)? Wenn nicht wäre das schade, denn die Netzanlagen haben eine typische technische Nutzungsdauer von ca. 50 Jahren. D. h. wenn der PV-Anlagenbetreiber in 20 Jahren keine neue Anlage errichtet, gehen bei den Netzanlagen 30 Jahre technische Nutzungsdauer den Bach runter. Das ist nichts anderes als umlagefinanzierte Verschwendung. PV-Anlagen gehören in die Städte, dort weisen die Netze eine hohe Lastdichte auf und dort ist der Energiebedarf durch Klimatechnik am höchsten. Es ist doch Irrsinn in einem abgelegenen Dorf gelegentlich die zehnfache Menge des örtlichen Energiebedarfs zu erzeugen, dafür Netze auszubauen und dann die Energie über die Mittelspannungsebene abzutransportieren. Ineffizienter geht es gar nicht. Das kommt daher, weil jeder quasi nach Belieben irgendeine EE-Anlage errichten kann, ohne Gesamtausbauplanung.

Erst wenn die Fragen:

- Welchen Anteil EE wollen wir im Jahr 20XX? (Daraus ergeben sich die langfristigen Kapazitätspläne und daraus Art und Anzahl der Anlagen).
- Was darf es kosten?
- Welche unabhängige Organisation koordiniert, überwacht und steuert den Prozess?

beantwortet sind, kann man an die Detailplanung. Ansonsten verliert man sich in unsachliche Detaildiskussionen (eigentlich Grabenkämpfen) auf unterschiedlichsten Ebenen (Technik, Wirtschaft, Politik). Das halte ich für nicht zielführend.
 
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Bei so einem bilanziell ausgeglichenem "Paket" bzw. EE-Teilsystem handelt es sich nicht um eine Anlage sondern um einen Anlagenpark aus Erzeugung, Speicherung und Rückverstromung (bilanzielle Sicht). Die einzelnen Anlagen stehen jeweils dort, wo sie aus technisch-betriebswirtschaftlicher Sicht am effektivsten und effizientesten betrieben werden können. D. h. Windkraftanlagen vornehmlich im windreichen Norden, die Methanisierungsanlagen müssten deshalb ebenso eher im Norden stehen und mit Fern- oder Industriewärmeprozessen gekoppelt werden, da die Methanisierung ein exothermer Prozess auf hohem Temperaturniveau ist. Das gewonnene synthetische Erdgas ist voll kompatibel zur bestehenden Erdgasinfrastruktur, d. h. Leitungen, Speicher, Kraftwerke, usw. Erdgasautos stellen eine ausgereifte Technik dar, ihr Betrieb ist quasi identisch zu Benzinern, ganz anders wie E-Fahrzeuge. Die Rückverstromungsgaskraftwerke stehen eher im Süden, der Transport erfolgt über das bestehende Gashochdrucknetz (da sind noch etliche GWh/h Transportkapazitäten frei). Dadurch könnte auch der HGÜ-Ausbau minimiert werden.

Finanziert werden müssen solche Pakete aus Steuermitteln, auf Basis eines breiten gesellschaftlichen, politischen und tragfähigen Konsenses. Die EEG-Umlage muss abgeschafft werden. Bisherige EE-Anlagenbetreiber scheren sich kein bisschen um die Systemverantwortung, obwohl jede neue EE-Anlage die irgendwo in die Landschaft gepflastert wird sich auf die Systemstabilität auswirkt. Da wird irgendwo auf einem Aussiedlerhof eine große PV-Anlage errichtet. Nun muss das Netz dorthin verstärkt werden, für einige hundert Volllaststunden im Jahr. Wird die PV-Anlage in 20 Jahren dort wieder erneuert (das ist in etwa die Lebensdauer der Anlage)? Wenn nicht wäre das schade, denn die Netzanlagen haben eine typische technische Nutzungsdauer von ca. 50 Jahren. D. h. wenn der PV-Anlagenbetreiber in 20 Jahren keine neue Anlage errichtet, gehen bei den Netzanlagen 30 Jahre technische Nutzungsdauer den Bach runter. Das ist nichts anderes als umlagefinanzierte Verschwendung. PV-Anlagen gehören in die Städte, dort weisen die Netze eine hohe Lastdichte auf und dort ist der Energiebedarf durch Klimatechnik am höchsten. Es ist doch Irrsinn in einem abgelegenen Dorf gelegentlich die zehnfache Menge des örtlichen Energiebedarfs zu erzeugen, dafür Netze auszubauen und dann die Energie über die Mittelspannungsebene abzutransportieren. Ineffizienter geht es gar nicht. Das kommt daher, weil jeder quasi nach Belieben irgendeine EE-Anlage errichten kann, ohne Gesamtausbauplanung.

Erst wenn die Fragen:

- Welchen Anteil EE wollen wir im Jahr 20XX? (Daraus ergeben sich die langfristigen Kapazitätspläne und daraus Art und Anzahl der Anlagen).
- Was darf es kosten?
- Welche unabhängige Organisation koordiniert, überwacht und steuert den Prozess?

beantwortet sind, kann man an die Detailplanung. Ansonsten verliert man sich in unsachliche Detaildiskussionen (eigentlich Grabenkämpfen) auf unterschiedlichsten Ebenen (Technik, Wirtschaft, Politik). Das halte ich für nicht zielführend.

Steuermittel für >Power to Gas< aus erneuerbaren Energien? Also eine doppelte Föderung im EE-Teilsystem, eben die Umlage und die Finanzierung der Speicherung?

Power to Gas ist ja so ein Reizbegriff, da dürfte es äußerst schwer werden einen Konsens zu schaffen.

Ich meine Pankow/Brandenburg hat einen solchen Komplex, puhhh, das kostet....

Ich glaube, mich kann man für derartige Vorhaben nicht gewinnen....

https://www.heise.de/tp/features/Po...ng-fuer-das-Stromspeicherproblem-3373826.html

es gibt natürlich etliche Seiten, wo man entweder diese Lösungen anpreist, oder sie verteufelt, dazwischen ist quasi nichts..

Wie ist denn die Meinung hier im Forum, Power to Gas aus erneuerbaren Energien gefördert/bezahlt aus Steuermitteln?

Von mir ein NEIN!
 

walter & walter

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Steuermittel für >Power to Gas< aus erneuerbaren Energien? Also eine doppelte Föderung im EE-Teilsystem, eben die Umlage und die Finanzierung der Speicherung?

Power to Gas ist ja so ein Reizbegriff, da dürfte es äußerst schwer werden einen Konsens zu schaffen.

Ich meine Pankow/Brandenburg hat einen solchen Komplex, puhhh, das kostet....

Ich glaube, mich kann man für derartige Vorhaben nicht gewinnen....

https://www.heise.de/tp/features/Po...ng-fuer-das-Stromspeicherproblem-3373826.html

es gibt natürlich etliche Seiten, wo man entweder diese Lösungen anpreist, oder sie verteufelt, dazwischen ist quasi nichts..

Wie ist denn die Meinung hier im Forum, Power to Gas aus erneuerbaren Energien gefördert/bezahlt aus Steuermitteln?

Von mir ein NEIN!

"Was das kostet?" Das ist eine sehr gute Frage, aber taugt nicht als Totschlagargument. Ähnlich argumentierte man hierzulande in den 1960-1970 als es um Filteranlagen für Kraftwerke und die Errichtung von Kläranlagen ging. Der Untergang der deutschen Industrie wurde probagiert, sollten Filter und Kläranlagen zur Pflicht werden. Und heute? Im Rhein kann man wieder schwimmen, vor 40 Jahren wurde davor gewarnt sich auch nur die Hände darin zu waschen.

Wollen Sie diese Zeiten zurück? Wenn man Ihre Beiträge liest könnte man es fast meinen.

Soll so unsere Zukunft aussehen...



Landflächen zerstört durch Uran- und Schieferölabbau, auf viele Jahrhunderte verseucht und unbewohnbar. Nur weil das weit weg ist, heißt es nicht dass dies uns langfristig nicht betrifft. Kommt das vernunftbegabte Wesen Mensch wirklich erst zur Besinnung wenn er den verätzten Rhein vor den Füßen und Rauchgase in der Lunge hat?

Die Kosten sind ein berechtigtes Anliegen und deshalb muss aus ökonomischen Gründen ein Kostendeckel her. Die staatlichen Subventionen belaufen sich hierzulande jährlich auf ca. 170 Milliarden, da wären 10 Milliarden durch Umschichtung und weitere Steuermittel sicher kein allzu großes Problem. Über den Strompreis selbst sollte gar kein bzw. nur ein geringer Anteil Umlage enthalten sein (max. 1 €ct pro kWh). Früher gab es mal den Kohlepfennig, ich meine so etwas wäre auch heute noch akzeptabel.

Dabei wäre auch noch zu berücksichtigen, dass die 10 Milliarden pro Jahr nicht in den Gully gehen. Für das Geld würden Anlagen gebaut und betrieben sowie viele qualifizierte Arbeitsplätze geschaffen. Die Wertschöpfung fände zu fast 100 % hierzulande statt, wir würden weniger abhängig vom Import von Primärenergieträgern, es wäre ein langfristiges sehr national geprägtes Konjunkturprogramm.
 
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Elvis Domestos
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Parallel dazu wird der Netzausbau mal wieder teurer und teurer und teurer...

FAZ-Online:


50 Milliarden Euro für Stromleitungsausbau bis 2030

In dem Artikel steht:
>>Zu den Ausbaukosten an Land kommen die für den Anschluss der Meereswindparks in Nord- und Ostsee hinzu. Die belaufen sich laut Netzbetreibern bis 2030 auf 15 Milliarden Euro und bis 2035 auf 22 Milliarden Euro....<<
und weiter unten, ich habe es nicht wirklich verstanden: >>
Nicht enthalten ist in der Rechnung der Anschluss der Meereswindparks. In drei von vier Szenarien beträgt der veranschlagte Zubau jeweils 2277 Kilometer, in einem sogar 3702 Kilometer. <<

Summisumaridibum kostet 1km Seekabel 594594,59 €, eben 22 Milliarden geteilt durch 3700 km (o wei: stimmen die Nullen..)

Für die Erdkabel an Land muss man da schon tiefer in die Tasche greifen:

>>Für die Verlegung der Erdkabel ist ein gewaltiger Eingriff in die Landschaft notwendig, der dem Bau einer großen Bundesstraße gleichkommt. Zudem müssen die Kabelenden miteinander verbunden werden, alle 50 bis 80 Meter müssen oberirdisch also Häuschen stehen, die den Zugang zu den sogenannten Muffen garantieren. Kommt es zu einem Kurzschluss, einem Blitzeinschlag oder einem sonstigem Schaden muss der Boden aufgegraben werden. Also müssen die Flächen oberhalb eines Erdkabels frei bleiben.

Auch ist das elektromagnetische Feld direkt unter der Erde ein Problem. Es erwärmt die Umgebung, Landwirte fürchten um ihre Pflanzen. Schließlich fehlt es an Erfahrung mit Erdverkabelung im Bereich der notwendigen 380 KV. Am Ende sind Erdkabel auch eine Frage des Geldes. Laut dem Betreiber Amprion kostet ein Kilometer Freileitung 1,5 Millionen Euro. Die gleiche Strecke in der Erde dagegen 10 Millionen. Selbst Bürgerinitiativen gehen von den 2,5-fachen Kosten aus.<< Quelle: https://www.welt.de/politik/deutsch...hn-wichtigsten-Antworten-zur-Stromtrasse.html

Insofern ja, es wird wohl teurer teurer teurer...
50 Milliarden, oder doch 100 Milliarden, oder 500 Milliarden, die diversen Zahlen und Argumente und eben auch die Erfahrungen aus Elbphilharmonie, BER oder Stuttgart 21 etc lassen böses ahnen...
Der FAZ Artikel vom 31.01.2017 berichtet von kalkulierten 50 Milliarden,
der Welt-Artikel vom 06.02.2014 berichtete von kalkulierten 40 Milliarden Euro für den Netzausbau.
In 2,5 Jahren schlappe 10 Milliarden Mehrkosten, und ich soll nun ruhigen Gewissens sein, dass die Kosten nicht weiter steigen?

:kopfkratz:
 
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Elvis Domestos
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Dabei wäre auch noch zu berücksichtigen, dass die 10 Milliarden pro Jahr nicht in den Gully gehen. Für das Geld würden Anlagen gebaut und betrieben sowie viele qualifizierte Arbeitsplätze geschaffen. Die Wertschöpfung fände zu fast 100 % hierzulande statt, wir würden weniger abhängig vom Import von Primärenergieträgern, es wäre ein langfristiges sehr national geprägtes Konjunkturprogramm.
Da gebe ich ihnen recht, ein wirklich nationales Programm, ob Konjunkturprogramm, darüber lässt sich streiten.. Aber warum eigentlich scharf darauf weniger Importe aus Primärenergieträgern anzustreben? Wir leben doch alle vom internationalen Handel, da haben wir doch mehr Vorteile als Nachteile. Sie meinen die Gefahr durch Kriege wegen Öl? Allgemein Kriege wegen Energie? Meistens haben die Konflikte etwas mit Energie zu tun, aber wie wollen sie ausschließen, dass ihre Strategie diese Gefahr mindert? Diese Unabhängigkeit die sie anpreisen, beschert vlt auf anderen Seiten Abhängigkeiten die nicht weniger gefährlich sind...
Zb die Kosten, bzw die tatsächlichen Kosten! >Klima first< ist verdammt teuer, während es draußen verdammt kalt ist..
 
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Interessant: heute wird auf t-online von den unsicheren belgischen AKW`s gewarnt.
Ich dacht immer, unsichere gibt es nur in Tschernobyl. Harrisburg und Fukushima. Und jetzt dieses !
Ja, und wo sollen wir dann unsere Elektroautos aufladen ?
Ach ja, : Steckdose.


kataskopos
 
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Elvis Domestos
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Interessant: heute wird auf t-online von den unsicheren belgischen AKW`s gewarnt.
Ich dacht immer, unsichere gibt es nur in Tschernobyl. Harrisburg und Fukushima. Und jetzt dieses !
Ja, und wo sollen wir dann unsere Elektroautos aufladen ?
Ach ja, : Steckdose.


kataskopos

Wenn man so vehement auf E-Autos setzt, dann kommt der dafür benötigte Strom dafür aus der Steckdose. Auch wenn an 10 Tagen im vergangenen Januar die installierte Windkraft und Solarenergie so gut wie keinen Strom lieferten. So ist es! Der Strom dafür kommt aus der Steckdose...und wer an diesen Tagen sein E-Auto nachgeladen hatte, der bezog seinen Strom eben aus der Steckdose. Dafür darf dieser Fahrer auch noch steuerfrei seinen PKW betreiben, so ist die neue Herrenklasse!
 

Dr. Nötigenfalls

stoppt Globalisierung !
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Die Ökostromhilfe,sprich die Umlagen müssen dringend runtergefahren werden.
Derzeit wirkt die Umlage völlig kontraproduktiv !

Es wird Strom gespart,wo es nur geht,weil die Drecks Umlage ihn so teuer machte !
 

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